II, Theaterstücke 11, (Reigen, 0), Reigen. Zehn Dialoge, Seite 439

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rohung irischer
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#e der „Neuen Freien Presse“.)
London, 11. Februar.
irischen Lokomotivführer und Heizer
kegierung am 8. Februar eine Streik¬
m 15. Februar verwirklicht werden
eine Untersuchung über die Tötung
Eisenbahner nicht anberaumt
ließ gloyd=George mitteilen,
androhung nicht annehme,
verfolge, das Kabinett in irgendeiner
Die Regierung werde den Fall genau
Lage der Sache der Entschließung des
stragen.
Berlin, 11. Februar.
ageblatt“ erfährt aus Brüssel: Eng¬
abend überraschend vor die Möglich¬
n Eisenbahnerstreiks gestellt worden.
Lokomotivführer hat dazu
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Grund von nicht ganz auf¬
Zweifel ernsten Erlignissen auf dem
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in der Grasschaft Cork am
schluß der übrigen Eisenbahngewerk¬
cht vor, jedoch ist es möglich,
daß
der Arbeikerkreise gegenüber der
ik der Regieung die nationalen
n dem Beispiel der Lokomotivführer
wird eine Untersuchung und eine
en Regierung für die Sicherheit der
and bis nächsten Dienstag. Man
Streik gegebenenfalls am Dienstag
piehas nach Landon.
n det „Neuen Freien Bresse.“)
Berlin, 11. Februar.
pondent von maßgebender polnischer
sich der polnische Minister des
jeha von Paris nach London, um
Regierung wichtige Verhand¬

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Abssnenen: fr 4. Auslass.
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ag. K. 182.—; für Jugosiawien. mit tägl. einme
Postversendung: Monstl. Dinar 10.—,Vierteli###
Dinse 19.—. mit tägl. sweimal. Postversendung:
Dinar 11.—, vierteljährl. Dinss ##
Für Deutschland. Bei ene (kremtesdve.
sendung): viertell#bel. M. 22.—. Für Peien
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Für Frankreich und Itstien. Bet u
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Abrigen Sianien des Welpostvereins.
Bei uas (Krensband-Versendung): viertel' Abrilen
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Seigien Fr. 15.54, Itallen L 1447, S#
v. 18.45.
9
Rulgarien
Abendblatt.
. Griechenland Nr. 12.—.
1921.
Wien, Freitag, den 11. Februar
das Ministerium hatte die Ansicht, daß diese Aufführung
nicht stattfinden dürfe, dann hätte von allem Anfang an die
Rauferei im Parlament wegen
Entscheidung in diesem Sinne erfließen müssen. Zuerst jedoch
die Aufführung erlauben, dann aber den politischen Strömungen
des Verbotes des „Reigen“.
nachgeben, ist inkonsequent und kennzeichnet die Flüchtig¬
Am Tage nach der Mitteilung des Milliarden¬
keit, mit der in Oesterreich über wichtige künstlerische Fragen
defi its.
entschieden wird.
In der Rechtsfrage mögen Zweifel über die Kom¬
Wied, 11. Fehrnän
petenzverteilung obwalten. Zur Sache muß jedoch bemerkt
Das Parlament hat schwere Sorgen.
werden, daß die Berufung auf eine Verordnung der
Die Parteien sind in höchster Aufregung und die
ünfziger Jahre unwürdig ist einer demokratischen Republik
eutige Sitzung war der Schauplatz von wüsten Szenen,
und daß die sofortige Schaffung eines
die an die schönsten Erlebnisse des alten( Reichsrates
Theatergesetzes notwendig ist. Der Saandal im
gemahnten.
Parlament ist ein Beweis, daß unsere Abgeordneten der
Allein der Grund war nicht etwa die entsetzliche Not¬
Krise nicht gewachsen sind.
lage des Staates und ein Streit über die großen An¬
gelegenheiten der Republik. Die Abgeordneten traktierten
Das Verbot durch die Bundesregierung.
ich gegenseitig mit Faustschlägen, weil der „Reigen“ von
Wien, I1. Fepruar.
Schnitzler von der Bundesregierung verboten worden ist.
Die weiteren Aufführungen von Artur Schnitzlers
Tas Haus steht in Flammen und die allgemeine
„Reigen“ an den Kammerspielen des Deutschen Volks¬
Verelendung muß befürchtet werden. Die Wertlosigleit des
theaters sind behördlich untersagt. Das Bundes¬
Geldes konnte im weiteren Verlaufe zu dem vollständigen
ministerium des Innern hat über den Kopf der Landes¬
Versagen der inneren Kaufkraft der Krone führen. Aber
regierung hinweg, die von dieser letzteren erteilte Auf¬
die Abgeordneten haben nichts anderes zu tun, als sich mit
führungsbewilligung zurückgezogen und beruft sich hiebei
Theatertlatsch abzugeben und Lokalereignisse zu Staats¬
auf Paragraph 5 der Theaterordnung vom Jahre 1850.
affären aufzubauschen.
Diese Paragraph räunn der ersten Instanz, der damaligen
Das ist nicht mehr Politik, sondern Thaddädelei, die
Statthalterei, unter den gegenwärtigen Verhältnissen also
in der Bevöllerung die Empfindung hervorrufen muß, als
dem Bürgermeister als dem Landeshauptmann von Wien¬
wire das Parlament auf einer verzauberten Insel,
Land, eine Befugnis hiezu „aus Beweggründen der öffent¬
man die Wirelichkeiten nicht ehen will und absichtlich die
lichen Ordnung“ ein. Dadurch, daß die Landesregierung
Augen verschließt vor der kommenden Katastrophe. Es
solche Beweggründe in dem Fall von Schnitzlers „Reigen“
wird von kunftigen Geschichtsschreibern als ein Merkmal
als nicht vorhanden erachtet und sich weigert, das Verbot an
des tiefsten parlamentarischen Verfalles gekennzeichnet
die Theaterdirektion weiterzugeben, ist eine Art Verfassungs¬
werden, daß die Volksvertreter angesichts eines beispiel¬
konflikr entstanden, der auch insoferne eine Verschärfung
losen Unglücks sich nicht zur gemeinsamen Arbeit zu¬
erfährt, als Direktor Bernau seinerseits erklärt, ihm sei
sammengeschlossen, sondern dem hemmungslosen Partei¬
kein Verbot bekannt und er gedenke nicht, das Stück vom
teieb und der Streitsucht gehorcht haben.
Spielplan abzusetzen.
Das Verbot des Reigen“.
Das „Rogen“-Verbot im Nationalre##
Wir haben sofort die schweren künstlerischen Bedenges
Ueberan stürmische Szenen.
hervorgehoben, die bei der Aufführung eines Stückes ob¬
Das Verbot des „Reigen“ hat in der heutigen
walten müssen, das vor den Zuschauern die intimsten Vor¬
Sitzung des Nationalrates zu überaus stürmischen
gänge des Liebeslebens behandelt. Ein großer Künstler wie
Szenen geführt und stellenweise den Eindruck erweckt,
Artur Schnitzler hat das Recht zu jedem Uebermut und der
geistvolle und beschwingte Dialog wird jeden gebildeten
als ob die Parteien miteinander handgemein
Leser entucken. Aber es mußte sehr problematisch erscheinen
werden wollten. Nur dem energischen Dazwischentreten der
ob in der Vergröberung des Sichtbaren, mag sie auch noch
Ordner, der christlichsozialen und sozialdemokratischen, sowie
so sehr gemildert werden, die Feinheiten nicht verloren
dem Präsidenten Dr. Dinghofer ist es zu danken,
gehen und ob die Brutalität der Wirklichkeit dem künst¬
daß es nicht wirklich zu Tätlichkeiten gekommen ist. Der
lerischen Eindruck nicht abträglich sein werde.
Minister des Innern Dr. Glan; war der Gegenstand
Das Verbot der Regierung ist jedoch, wie leider ver¬
der heftigsten Angriffe seitens der Sozialdemo¬
mutet werden muß, viel weniger aus solchen Erwägungen
kraten, die in stürmischer Weise seine Entfernung
heraus erfolgt als vielmehr aus Rücksicht gegenüber einer
verlangten.
parteipelitischen Strömung, die sich gänzlich unberechtigter¬
Die Abgeordneten Leuthner und Genossen über¬
weise in diese rein künstlerische Frage eingemengt hat. Nach¬
reichen folgende dringliche Anfrage: „Die Bundes¬
trägliche Verbote haben überhaupt viel Gehässiges und sind ein
reaierung hat die Aufführung des bekannten Theaterstückes
Armutszeugnis für die Behörde, die nicht imstande war, im
„Reigen in Wien verboten. Dieses Verbot stellt einen ver¬
fassungswidrigen Eingriff der Bundesregierung in die Rechte
vorhinem zu dem richtigen Schlusse zu gelangen. Entweder
[Max Dvorak als Universitätslehrer.]
Kleine Chronik.
Eine Hörerin des verblichenen Kunsthistorikers schreibt uns:
Max Dvorak ist tot — ganz plötzlich auf der Höhe seiner
Wien, 11 Februar.
Schaffenskraft gestorben. Für die Wiener Universität und für
[Eine große Spende für die Staats¬
sche Vunstwissenschaft ist der Verlust ein unersen