II, Theaterstücke 11, (Reigen, 0), Reigen. Zehn Dialoge, Seite 553

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11. Reigen

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Organ des arbeitenden Volkes für Steiermark und Kärnten.
Erscheint tänlich frab.
Redattion.
Bezugspreise samt Zustellgebühr:
Graz, Mariengasse Nr. 16, II. Stock.
An Montagen und nach Feiertagen um 2 Uhr nachmittags.
Für Graz: Monatlich 25 Kronen. — In der Ungebung von Graz:
Monatlich 20 Kronen.
— Für answärts m: Postzustenlung 25 Kronen mit
Telephon für den Lokalverkehr Nr. 3085;
Verwaltung und Expedition:
Zustellung durch eigene Austräger 27 Aro en. — Für Ingsslawien 24 lum¬
für den Interurbauverkehr Nr. 319.
staw sche Krenen mon ulich; für die Tschechoslowakei 15 tschechoslowakische
Graz, Mariengasse Nr. 16, I. Stock. Telephon Nr. 3007.
Für Kärnten:
Kronen monatlich. — Für Teutschland 36 Kronen monalich. Für dus äbrige
Inseratenaufnahme in der Verwaltung in Graz, Mariengasse Nr. 16, 1. Stock.
Aus.and 52 Kronen monat.ich. Für die Wochenausgabe allein vierteljährlich
in den rovinzorten durch die Bevollmächtigten der Verwaltung sowie durch
Klagenfurt, Bismarckring Nr. 7.
16 Kronen.
alle Inseratenbureaus.
Manuskripie werden nicht retourniert, anonyme
Der Bezugspreis ist im vorhinein zu bezahlen. — Erhöhung der Bezugspreise
Tesrarkeselonie Nr. 31097. — Postfach Nr. 90.
Zuschriften nicht beeäcksichtigt.
vorbehalten.
Sinzeiprie für drog: An Sonn= und eierna en 1 Krmne 50 Heler: Konragblat 50 Heiter an den Abrgen Botentagen 1 Krone.
Einzelpreis für die Provinz: an Sonn= und Feiertagen sowie jeden Diens ag, in Kärnten Deunerstag und in Steiermark Freitag 1 Kr.ne 50 Heuer; an den übrigen Wochentagen 1 Krone.
Nr. 43.
Graz, Sonntag den 13. Februar 1921.
32. Jahrgang.
gen Verhältnisse verursacht werden, in arge Ver- fallend, daß aber eine Regierung so schamlos ist,
Parteigenessen!
wirrung gerieten.
den Weg des Verfassungsbruches zu beschreiten, das
ist eine solche Un##rtheit, deren Zurückweisung
Wir wollen natürlich nicht bestreiten, daß die
Väter und Mütter, erscheinet alle heute Sonntag
nicht nur ein Gebor#er Pflicht aller wäre, die auf
desperate Lage der Arbeiter und der Angestellten
den 13. Februar um 10 Uhr vormittags in den
dem Boden von Gesetz und Recht siehen, sondern
mitunter Streiks hervorruft, die besser unterbleiben
vornehmlich der bürgerlichen Presse, die alle ihre
Juliensälen, wo
würden. Ja, es ist sogar schon vorgekommen,
daß
Entrüstung zur Zurückweisung schon des geringsten
Als
Streiks mutwillig heraufbeschworen wurden.
Versuches zum Verfassungsbruch auswenden müßte.
Musterbeispiel möchten wir den bekannten Versuch der
Genosse Otto Glöckel
Ist das in Wien, wenn auch recht lendenlahm, der
die
deutschnationalen Eisenbahnbeamten anführen,
Fall, so bildet Graz eine Ausnahme. Nicht nur daß
über die
im Vereine mit den Kommunisten vor einigen Mo¬
sie den Kampf der Sozialdemokraten gegen eine
infolge des Versassungsbruches meineidig gewordene
naten den gesamten Eisenbahnbetrieb lahmlegen
Pflichten der Nepublik gegenüber unserer
Regieruna mit aller Gehässigkeit und Verleumdung
wollten. Bekanntlich waren es gerade die „gänzlich
Jugend
zu hemmen sucht, versucht sie, mit widerlicher Ver¬
urteilslosen Massen“, die im Vereine mit ihren
drehung des wahren Sachverhaltes die Sozialdemo¬
sprechen wird.
„gewissenlosen Führern“ diesen Versuch mit Erfolg
kraten als Beschützer der lüsternen Bedürfnisse des
vereitelten, wobei es ihnen gar nicht eihfiel, die
Die Landesparteivertretung.
Prasser= und Schieberpublikums hinzustellen. Und
Hilfe der Herren Arzte in Anspruch zu nehmen.
gerade jene Zeitung übernimmt dabei die Führung,
Wir glauben übrigens, mit Recht annehmen zu
deren Artikel und Inserate das Schieberpack gera¬
dürfen, daß ihnen diese Hilfe versagt worden wäre,
dezu züchten, deren Kuppelecke eine Kulturschande ist,
Die Arzteorganisation Steier¬
da die Veranstalter dieses mutwilligen Streiks der
wobei es wohl gar keinen Zweifel gibt, daß die
Existenz der Straßendirne sittlicher erscheint als
gleichen Gesinnung huldigen wie die von Herrn
marks auf dem Kriegspfade.
die Existenz eines Papiers, das täglich als Gelegen¬
Polland geführten Arzte. Der Unmut der Herren
Herr Professor Polland sendet uns ine von der
heitsmacherin auftritt, ohne daran gehindert zu wer¬
richtet sich nämlich gege###ewisse Schichten der
„Landesorganisation der Arzte für Se#termark“ un¬
den. Für die Sozialdemokraten steht die Frage nicht
Bevölkerung“, die „im rücksichtslosesten Klassen¬
zur Entscheidung, ob der Herr Piffl und der Herr
terfertigte „Kundgebung“, die sich wyeleine Kriegs¬
kampfe das Ideal eines demokratischen Staats¬
Funder und die „Tagespost“ durch „Reigen“=Auf¬
erklärung liest. Der Krieg wird nicht #wg der En¬
wesens zu erblicken scheinen". Diesen „gewissen
führungen in ihrem „sittlichen Empfinden“ gestört
tente, auch nicht den Schiebern und Schleichhändlern
Schichten“ gilt die Kampfansage; ihnen soll zu Ge¬
werden (bei der „Tagespost“ zumindest bestreiten wir
erklärt, sondern der — Arbeiterschaft. [Diese besteht
müte geführt werden, „daß sie und ihre Angehörigen
ganz entschieden.), für sie handelt es
nämlich nach der Überzeugung der Herrhn Arzte aus
in Zukunft von denselben Gefahren bedroht sein
sich ausschließlich darum, der Verfassung Achtung zu
„angeblich politisch reifen, in Wahrheit aber gänz¬
verschaffen, auch vor dem Herrn Mayr und seinem
werden wie bisher die unschuldigen Opfer der Ar¬
lich urteilslosen Massen“, die sich immer wieder
Glanz und in dielem Bestreben werden und können
beitseinstellung“.
durch „entweder beschränkte oder aber gewissenlose
sie sich nicht beirren lassen, auch wenn journalistische
Herr Polland will also die Arzte gegen die Ar¬
Führer aufreizen lassen". Diesen „urteilslosen Mas¬
Buben sie noch so sehr mit Kot bewerfen.
beiterschaft mobilisieren. Sie sollen das erzwingen.
sen“, gleichwie deren „gewissenlosen Führern“, soll
Wie freht die Rechtsfrage? Das Schnitzlersche
was unsere christlichsoziale Regierung nicht erzwin¬
nun das Handwerk gelegt werden, und zwar mit
Theaterstück nurde, nachdem es Börher die Zensür
gen kann, weil die ehemals monarchistischen Macht¬
Hilfe nachstehender Entschließung: „Im Falle eines
passierte und gegen die Aufführung keine Einwen¬
mittel nicht mehr zur Verfügung stehen. Das ist der
neuerlichen, offensichtlich ohne wirklich unabweis¬
dung erhoben wurde, einigemal ohne Anstand ge¬
eigentliche Kern der ärztlichen Kundgebung. Alles
spielt bis es den Piffl=Funder gefiel, dagegen zu de¬
bare Gründe herbeigeführten, mutwilligen Streiks
andere ist moralisierender Aufputz, dessen Unaufrich¬
monstrieren. Die Regierung des Mayr, die ja die
im Bereiche solther Einrichtungen und in einem
tigkeit nur peinlich wirkt. Wer soll an das Mitleid
Befehle der Piffl=Funder vollziehen zu müssen glaubt,
solchen Umfange, daß dadurch wichtige Interessen
des Herrn Polland mit den „Opfern der Arbeits¬
wandte sich an den Wiener Landeshauptmann,
einer breiten Allgemeinheit schwer getroffen wer¬
dun nach dem Gesetze die Theateraufführungen un¬
einstellung“ glauben? Hat es noch keinen Arztestreik
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