II, Theaterstücke 11, (Reigen, 0), Reigen. Zehn Dialoge, Seite 908

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Gange.
Der „Reigen vor Gericht
Fortsetzung des Zeugenverhörs.
Im „Reigen“=Prozeß traten heute zunächst
einige Zeugen auf, die „Reigen“=Aufführungen
beigewohnt und in keiner Weise Anstoß an den
Vorgängen genommen haben. Einer der Zeugen
berichtete über seine Beobachtungen auf dem Ge¬
richtskorridor, Er ist nach dem, was er auf dem
Korridor gesehen und gehört hat, überzeugt da¬
von, daß es sich hier nicht darum handele, die
Sittlichkeit zu retten, sondern eine bestimmte Ten¬
denz zu verfechten. Personen, von denen der
Zeuge, wie er sagt, gefühlt hat, daß sie von der
Staatsanwaltschaft geladen worden seien, hätten
Aeußerungen getan, die auf nationalistische Ten¬
denzen hindeuteten.
Der Vorsitzende Landgerichtsdirektor Brenn¬
hausen fragt den Zeugen, ob er den Personen
auf dem Korridor ansehen kann, ob sie der
Staatsanwalt geladen hat. Der Zeuge antwortet
darauf, er habe das Gefühl. (Allgemeine Hei¬
terkeit.
Eine der nächsten Zeuginnen ist die Schau¬
spielerin Fräulein Beck, die früher an der
Darstellung des „Reigen“ mitgewirkt und die
Rolle der Dirne im ersten und im letzten Bild
gespielt hat. Sie wird befragt, welche Weisun¬
gen von der Spielleitung an die Darsteller ge¬
geben worden wären. Die Zeugin bekundet, daß
die einzelnen Rollen durchaus dezent durchge¬
führt würden. Bei den Proben seien ver¬
schiedene Gesten, die zu realistisch wirkten, ver¬
boten worden.
Der Sachverständige Dr. Alfred Kerr fragt,
ob die Zeugin es für möglich hält, daß ein Dar¬
steller, nachdem der Stinkbombenpöbel schon in
Tätigkeit getreten war, eine von der Spielleitung
verbotene Bewegung auf der Bühne machen
würde. Die Zeugin hält dies für ausgeschlossen.
Verteidiger Justizrat Dr. Rosenberger
fragt, ob die Zeugin davon Kenntnis erlangt
habe, daß anständige Schauspieler sich, gesträub
hätten, eine Rolle im Reigen zu übernehmen.
Die Zeugin erklärt, das Gegenteil sei der Fall
Denn bei Umbesetzung einzelner Rollen habe
unter den Schauspielern ein großer Wettbewers
geberrscht.
Im Anschluß daran äußern sich die verschie¬
denen angeklagten Schauspieler über die Art,
wie sie für den Reigen engagiert wurden. Es
ergibt sich, daß die meisten Mitspielenden
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freiwillig zur Mitwirkung erboten bzw. die
rektion gebeten haben, eine Rolle übernehmen
dürfen.
Der Staatsanwalt stellt die Frage, ob nicht
der Schauspieler Moissi eine Aeußerung ge¬
tan habe, die etwa so lautete: „Wenn mir eine
derartige Rolle angeboten werden sollte, dann
würde ich sie dem Direktor Sladek vor die Füße
werfen?
Direktor Sladek gibt in erregten S# die
Erklärung ab, daß Moissi, wenn er eine derartige
Bemerkung gemacht haben sollte, nur künstlerische
Bedenken damit gemeint habe, aber nicht im ent¬
ferntesten die Absicht gehabt habe, sittliche Ein¬
wendungen zu erheben. S. bedauert lebhaft, daß
Moissi nicht in Berlin ist und darbüber als Zeuge
vernommen werden kann.
Auch Frau Eysoldt, die mit Moissi über
den Reigen gesprochen hat, erklärt, daß Moissi
nur rein künstlerische Einwendungen über die
Art, wie der Reigen aufzuführen wäre, zum
Ausdruck gebracht hätte. Zum Beispiel hätte er
geraten, die Rollen der verschiedenen Frauen von
ein und derselben Person spielen zu lassen, damit
der Eindruck der Reigenbildung noch deutlicher
werde. Frau Eysoldt erklärt, daß dies vom
künstlerischen Standpunkt aus und aus Personal¬
fragen unmöglich gewesen wäre.
Der Sachverständige Prof. Brunner gibt
dann seiner Verwunderung darüber Ausbruck
daß eine Rolle wie die der Dirne, die doch so
einfach zu spielen wäre, umbesetzt werden mußte.
Dao lasse vielleicht darauf schließen, daß eine
Schauspielerin sich doch geweigert habe, die Rolle
zu spielen. Die Schauspielerin Beck protestiert
ebhaft dagegen, daß die Rolle leicht zu spielen
gewesen wäre. Sie sei im Gegenteil ungeheuer
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Eigene Kabelmeldung

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