II, Theaterstücke 11, (Reigen, 0), Reigen. Zehn Dialoge, Seite 946

11.
box 18/2
Reigen
Klose & Seidel
Bureau für Zeitungsausschnitte
Berlin NO. 43, Georgenkirchplatz 21!
Kattowitzer Zte
Zeitung: —
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Däfum: esessessssessssereererssenm ersaenseeeueeeeerrueeseser
rierten“ zu gehören. Er ist selbstherrlicher Ehe¬
eins verlangt die Gerechtigkeit immer wieder
Berliner Theaterbrief.
brecher. (Ohne Ehebruch gehts nun einmal nicht!)
festzustellen: Sudermann ist der schärfste Ken¬
Er hat eine Frau, in die verliebt sich der Pia¬
ner auch der geringsten Bühnenmittel. Er ist
E. N. Berlin, Dezember 1921.
nist, findet kein Gehör und erschießt sich. Was
ein Techniker des Theaters, wie er noch nicht
Wer „Schnitzler“ sggt, denkt „Reigen“. Es
tut der „temperierte“ Ehemann, dem alle Dinge
dagewesen ist. Ungerecht ist auch, ihm, wie es
ist Ehner wierereßekärtig, wie ein Dichter jahr¬
menschlich sind? Er schilt seine Gattin aus:
jetzt oftmals geschicht, Flüchtigkeit vorzuwerfen.
geh#t#ang schaffen kann um dann durch einen
warum weißt du ihn ab? Schön. Die Frau
Sudermann feilt an jedem Wort herum, ehe er
Zu# durch äußere Umstände veranlaßt,
, so
scheint an männliche Logik zu glauben und ist zu
es in den Druck gehen läßt. Das Merkwürdige
recht erst popnlär zu werden. An dieser Popu¬
einem jungen Marinefähnrich erheblich entgegen¬
ist, daß die Kritik den Dichter einheitlich ablehnt
larität wird dem Dichter sicherlich wenig ge¬
kommender. Mit dem wohltemperierten Ehe¬
und das Theaterpublikum jedes Jahr aufs Neue
legen sein.: Immerhin dürfen dem Wiener Po¬
gemahl ist es aus. Der über die Affekte erhabene
seine Gaben dankbar in Empfang nimmt. Es
Herr der Schöpfung wird ganz menschlich eiser¬
wird an diesem Beispiel besonders deutlich, wie
Areshterit eier esteistere
süchtig. Er fordert den Jungen und erschießt
wenig im Grunde genommen das Publikum durch
heit bei den jetzigen österreichischen Valutaver¬
ihn. Er erschießt ihn, bescelt vom Haß des Rei¬
die zünftigen Kritikaster eeinflußt wird. Im
hältnissen nicht eben ungelegen kommen. Der
f.
gen gegen die nachdrängende, verdrängende Ju¬
Theater in der Königgrätzer Straße führt man
Reigenprozeß ist abgewickelt, aber der Reigen
gend. Das ganze Stück ist ein großangeleates
Sudermann's „Notruf“ auf. Es ist das Drama
selbst wird weiter geschwungen. Die Direktion
psychologisches Gemälde, das eben nur ein Kopf
des Weltkrieges mit den Augen Sudermann's
des Kleinen Schauspielhauses will sich das Ge¬
wie Schnitzler zusammenballen kann. Es ent¬
gesehen und mit seinen Mitteln dargestellt. Das
schäft nicht entgehen lassen. Ein Buch, das be¬
hält Momente stärkster Spannung und Theater¬
Stück fand starken Beifall.
schlagnahmt war und ein Stück, das vor dem
wirkung.
Wir hatten eine Sudermann=Manie so gut wie
Staatsanwalt eine Rolle gespielt hat, sind die
Wie jetzt Schnitzker, so war vor nicht
eine Strindberg=Hausse. Wie lange ist es her,
besten Beigaben. Natürlich hüllt sich die Direk¬
langer Zeit Hermann Sudermann Gesprächs¬
da spielte jedes Berliner Theater, das etwas auf
tivn in das bewußte künstlerische Mäntelchen
der Berliner. Hermann Südermann!
stoff
und will allen Kunstinteressen die Möglichkeit
sich hielt, seinen Strindberg. Die Begeisterung
Schicksal des Menschen, wie gleichst du dem
hat wesentlich nachgelassen, wenn auch der Antor
eines Besuches geben. Da das Theater mit dem
Wind! Es war einmal . . . Einmal, da stand
„Reigen“ nun jeden Tag ausverkauft ist, so muß
noch immer ständige Bühnenerscheinung ist und
Sudermann im Brennpunkt des Interesses. Das
die Einwohnerschaft von ganz Berlin nur aus
sicherlich mit einer Anzahl von Stücken auch
Sudermann'sche Stück war das Ereignis der
Kunstverständnis bestehen.
bleiben wird. Ich glaube aber, daß Werke, wie
sein „Ostern“, das das Deutsche Theater heraus¬
Wenn Schnitzler auch schon lange vor der Re¬
allen Zeitungen! Und heute! Herr Jeßner er¬
(volution auf allen deutschen Bühnen ein gern
brachte, in wenigen Jahren vom Spielplan ver¬
klärt, daß er seinen Schauspielern und seinem
gesehener Gast war, so darf doch mit einiger Ge¬
schwunden sein werden. „Ostern“ ist der zweite
Publium ein Sudermannsches Stück nicht zu¬
wißheit behauptet werden, daß der Reigen¬
Teil der „Jahresfestspiele“. Es ist auf frommen
muten könne. Das erklärt Herr Jessner vor dem
Ton gestimmt und wurde deshalb vom Deutschen
skandal auch den anderen Stücken des geistreichen
Gerichtshof. Auch nach der Revolution schreibt
Wieners zugute gekommen ist. Besonders Ber¬
Theater am Bußtag gegeben. Ob es nicht doch
Sudermann für jede Winterspielzeit getreulich
lin ist undankbar und vergißt schnell. Da ist
vielleicht eines der schwächsten Arbeiten des
seine Stücke. Die Berliner Kritik aller Farben
eine gelegentliche Gedächtnisauffrischung ganz an¬
Schweden ist? Der Inhalt ist kurz folgender:
lächelt Hohn, bespricht ihn wie ein krankes Kind.
gebracht. Im Residenz=Theater wird Arthur
Der Vater hat Mündelgelder unterschlagen und
Es gehört sich nun einmal für jeden honorigen
Schnitzlers Tragikomödie „Das weite Land“ ge¬
sitzt im Gefängnis. Die Frau gibt sich absicht¬
Theaterkritiker, Sudermann spöktisch etwas ins
geben. Ein Dichterwerk, um das Ergebnis vor¬
lich der Täuschung hin daß ihr Mann ganz un¬
Stammbuch zu schreiben. Man mag zu den Su¬
wegzunehmen. Hofreiter ist ein Mann, der da
schuldig ist. Der Sohn mpört sich gegen diese
jut, was er will, der da glaubt, zu den „Tempeel dermann'schen Problemen stehen, wie man will, Schande, die der Vater auf die Familie gebracht
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