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sich
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gen
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Tai
die
auf
Sti
Die Deutsche Bühne
den beteiligten Aemtern. War doch die
Offentliche Zustellung.
„Reigen“=Aufführung als sittliche Tat be¬
In der Streitsache
zeichnet worden durch eine Zivilkammerent¬
1. des Spielleiters Conrad Albes,
scheidung desselben Landgerichts, dessen
Buer i. W., Koloniestraße 13,
Strafkammer dann das Hauptverfahren
2. des Conrad Will, Oberhausen,
wegen Aergerniserregung durch unzüchtige
3. der Dora Reichel, Oberhausen,
Handlung eröffnete. Hier hat es an der
Kläger,
ausgleichenden Oberleitung gefehlt, deren
Prozeßbevollmächtigter: Rechtsanwalt
Weisungen den ineinanderverschlungenen
Dr. Haubrich in Köln, Hansaring 68,
Reigen behördlicher Maßnahmen auf einem
gegen
einheitlichen Rhythmus abstimmen mußten
den früheren Direktor des Operetten¬
Einer Wiederkehr solcher die Staats¬
theaters
in Oberhausen Willy
autorität nicht fördernder Vorkommnisse
Goßmann
kann ebenso einfach wie gründlich vorge¬
konnte die Klagezustellung nicht erfolgen,
da
beugt werden. Der Justizminister und der
der Beklagte unbekannten Aufenthaltes
Minister des Innern — welch letzterer
Auf Antrag der Kläger erfolgt deshalb
die
merkwürdigerweise noch immer die eigentlich
öffeniliche Zustellung nach § 9 der Schieds¬
dem Kunst= und Wissenschaftsminister ge¬
ordnung.
bührende Theaterpolizei handhabt — sollten
Der Antrag lautet dahin, den Beklagten
folgende gemeinsame Anordnung erlassen:
zu verurteilen, an den Kläger zu 1
Bevor Anklage wegen strafbarer Handlungen
M. 600,—, an die Kläger zu 2 und 3 je
erhoben wird, die in der Veranstaltung
M. 300,— zu zahlen.
einer theatralischen Aufführung oder der
Gegründet wird die Klage auf Zusage
Mitwirkung hierbei erblickt werden, ist deren
eines Benefizes in der Höhe des Antrages.
Verbot durch die Ortspolizei herbeizuführen.
Termin zur mündlichen Verhandlung des
Erst wenn die polizeiliche Verfügung oder
Rechtsstreites vor dem unten bezeichneten
die im Verwaltungsstreitverfahren
er¬
Gericht ist anberaumt auf
folgte Bestätigung des Verbotes unbeachtet
Dienstag, den 4. April 1922, nachm. 5 Uhr,
bleiben, darf das Strafverfahren eingeleitet
in dem Sitzungszimmer des Opernhauses
werden.
Köln, Habsburgerring.
Auch dieser Weg sollte aber nur nach
Der Beklagte wird aufgefordert, inner¬
voraufgegangener Fühlungnahme mit den
halb einer Frist von 2 Wochen seinen Auf¬
sach= und fachkundigen Kreisen und in wirk¬
enthaltsort anzugeben, widrigenfalls der
lich zwingenden Fällen beschritten werden.
Schiedsspruch nach Lage der Akten erlassen
Zuletzt enscheidet über Kunstfragen in der
wird.
Oeffentlichkeit doch ein anderer Richter.
Köln, den 28. Januar 1922.
„Dem Volke wollt ihr behagen;
Bezirksschiedsgericht Köln
nun dächt' ich, läg es nah,
des Deutschen Bühnenvereins und der
ihr ließ't es selbst euch auch sagen,
Genossenschaft Deutscher Bühnenangehörigen.
ob das ihm zur Lust geschah?
I. A.:
Daß Volk und Kunst gleich blüh' und wachs
Der Obmann
bestellt ihr so, mein' ich — Hans Sachs.“
Dr. Fuchs, Justizrat.
Praktischer Teil.
Bevorstehende Uraufführungen.
3.3. Berlin. Staatl. Schausph.: „Genofeva“
v. Ludw. Berger.
18. 2. Breslau. Lobe=Th.: „Der Mob“
Drama v. John Galsworthy. [Oest.
Stattgehabte Uraufführungen.
19. 2. Meiningen. Landesth.: „Das Herz
Barmen =Elberfeld. Stadtth.: „Das Fest
des Lebens“, Oper v. Wilh. Manke. 2. 2. [Univ.=Ed.
in der Laterne“ Märchensp. v. Jungnickel. [Oest.]
Berlin. Thalia=Th.: „Die Herren von und
(Zugl. Köln, Schausph.)
zu . . .!“ Optte. in 3 A. v. Rob. Winterberg, Text
22. 2. Cottbus. Stadtth.: „Karoline“, ein
v. Jean Kren u. Rich Bars.
[D. M. V.]
„altmodisches Lustspiel“ v. Alfons Fedor Cohn. [Oest.
22. 2. Nordhausen
Kammersp.: „Die Herbstvögel“ Schausp. v.
Stadtth.: „Ara und
Walter Eidlitz. 30. 1. — Deutsches Opernh.
Mawa“, ein Gegenspiel (5 Bilder) v. Gregor
Zarchtw. [Kiepenh.
„Das Hofkonzert“, heitere Oper nach Ilgensteins
Th
„Kammermusik“ v. Paul Scheinpflug. 3. 2. —
23 2. Dresden. Staatl. Schausph.:
i. d. Königgrätzer Str.: „Die wunderlichen
„Das Opfer“ (Indipohdi) v. Gerh. Hauptmann.
Geschichten des Kapellmeisters Kreisler“ phant.
25. 2. Halberstadt. Stadtth.: „Der Vaga¬
Melodram v. Carl Meinhard u. Rud. Bernauer.
bund“, Schausp. v. Ernst Bittlinger.
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Die Deutsche Bühne
den beteiligten Aemtern. War doch die
Offentliche Zustellung.
„Reigen“=Aufführung als sittliche Tat be¬
In der Streitsache
zeichnet worden durch eine Zivilkammerent¬
1. des Spielleiters Conrad Albes,
scheidung desselben Landgerichts, dessen
Buer i. W., Koloniestraße 13,
Strafkammer dann das Hauptverfahren
2. des Conrad Will, Oberhausen,
wegen Aergerniserregung durch unzüchtige
3. der Dora Reichel, Oberhausen,
Handlung eröffnete. Hier hat es an der
Kläger,
ausgleichenden Oberleitung gefehlt, deren
Prozeßbevollmächtigter: Rechtsanwalt
Weisungen den ineinanderverschlungenen
Dr. Haubrich in Köln, Hansaring 68,
Reigen behördlicher Maßnahmen auf einem
gegen
einheitlichen Rhythmus abstimmen mußten
den früheren Direktor des Operetten¬
Einer Wiederkehr solcher die Staats¬
theaters
in Oberhausen Willy
autorität nicht fördernder Vorkommnisse
Goßmann
kann ebenso einfach wie gründlich vorge¬
konnte die Klagezustellung nicht erfolgen,
da
beugt werden. Der Justizminister und der
der Beklagte unbekannten Aufenthaltes
Minister des Innern — welch letzterer
Auf Antrag der Kläger erfolgt deshalb
die
merkwürdigerweise noch immer die eigentlich
öffeniliche Zustellung nach § 9 der Schieds¬
dem Kunst= und Wissenschaftsminister ge¬
ordnung.
bührende Theaterpolizei handhabt — sollten
Der Antrag lautet dahin, den Beklagten
folgende gemeinsame Anordnung erlassen:
zu verurteilen, an den Kläger zu 1
Bevor Anklage wegen strafbarer Handlungen
M. 600,—, an die Kläger zu 2 und 3 je
erhoben wird, die in der Veranstaltung
M. 300,— zu zahlen.
einer theatralischen Aufführung oder der
Gegründet wird die Klage auf Zusage
Mitwirkung hierbei erblickt werden, ist deren
eines Benefizes in der Höhe des Antrages.
Verbot durch die Ortspolizei herbeizuführen.
Termin zur mündlichen Verhandlung des
Erst wenn die polizeiliche Verfügung oder
Rechtsstreites vor dem unten bezeichneten
die im Verwaltungsstreitverfahren
er¬
Gericht ist anberaumt auf
folgte Bestätigung des Verbotes unbeachtet
Dienstag, den 4. April 1922, nachm. 5 Uhr,
bleiben, darf das Strafverfahren eingeleitet
in dem Sitzungszimmer des Opernhauses
werden.
Köln, Habsburgerring.
Auch dieser Weg sollte aber nur nach
Der Beklagte wird aufgefordert, inner¬
voraufgegangener Fühlungnahme mit den
halb einer Frist von 2 Wochen seinen Auf¬
sach= und fachkundigen Kreisen und in wirk¬
enthaltsort anzugeben, widrigenfalls der
lich zwingenden Fällen beschritten werden.
Schiedsspruch nach Lage der Akten erlassen
Zuletzt enscheidet über Kunstfragen in der
wird.
Oeffentlichkeit doch ein anderer Richter.
Köln, den 28. Januar 1922.
„Dem Volke wollt ihr behagen;
Bezirksschiedsgericht Köln
nun dächt' ich, läg es nah,
des Deutschen Bühnenvereins und der
ihr ließ't es selbst euch auch sagen,
Genossenschaft Deutscher Bühnenangehörigen.
ob das ihm zur Lust geschah?
I. A.:
Daß Volk und Kunst gleich blüh' und wachs
Der Obmann
bestellt ihr so, mein' ich — Hans Sachs.“
Dr. Fuchs, Justizrat.
Praktischer Teil.
Bevorstehende Uraufführungen.
3.3. Berlin. Staatl. Schausph.: „Genofeva“
v. Ludw. Berger.
18. 2. Breslau. Lobe=Th.: „Der Mob“
Drama v. John Galsworthy. [Oest.
Stattgehabte Uraufführungen.
19. 2. Meiningen. Landesth.: „Das Herz
Barmen =Elberfeld. Stadtth.: „Das Fest
des Lebens“, Oper v. Wilh. Manke. 2. 2. [Univ.=Ed.
in der Laterne“ Märchensp. v. Jungnickel. [Oest.]
Berlin. Thalia=Th.: „Die Herren von und
(Zugl. Köln, Schausph.)
zu . . .!“ Optte. in 3 A. v. Rob. Winterberg, Text
22. 2. Cottbus. Stadtth.: „Karoline“, ein
v. Jean Kren u. Rich Bars.
[D. M. V.]
„altmodisches Lustspiel“ v. Alfons Fedor Cohn. [Oest.
22. 2. Nordhausen
Kammersp.: „Die Herbstvögel“ Schausp. v.
Stadtth.: „Ara und
Walter Eidlitz. 30. 1. — Deutsches Opernh.
Mawa“, ein Gegenspiel (5 Bilder) v. Gregor
Zarchtw. [Kiepenh.
„Das Hofkonzert“, heitere Oper nach Ilgensteins
Th
„Kammermusik“ v. Paul Scheinpflug. 3. 2. —
23 2. Dresden. Staatl. Schausph.:
i. d. Königgrätzer Str.: „Die wunderlichen
„Das Opfer“ (Indipohdi) v. Gerh. Hauptmann.
Geschichten des Kapellmeisters Kreisler“ phant.
25. 2. Halberstadt. Stadtth.: „Der Vaga¬
Melodram v. Carl Meinhard u. Rud. Bernauer.
bund“, Schausp. v. Ernst Bittlinger.
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