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(Eine stürmische Reigen# Aufführung n
München.) Wie aus, Bünchen gemeldet=wird,
kam es Conntagebei der zehnten Wiederholung
von Schtl#s Reigen“ im Wünchener Schau¬
spielhaus bn dritten Bild, #e ##er dem
Stubenmädchen gegenüber handgre#ich wird, zu
einem von den Damen ausgehenden
Entrüstungsprotest, dem sich alsbald
ältere und jüngere Herren ###schlossen. Es wurde
die Einstellung der Pafführung ver¬
langt. Infolge des heftigen Widerspruches des
übrigen Publikums him es zu einem mit
Stinkbomben und Flüssigkeits¬
spritzen unterstützten Tumult, der
Frau Direkte Korner nötigte, durch den Spiel¬
leiter erklüten zu lassen, daß sie sich bei dem
Umfang der Störung mit der Abbrechung des
Stückes einverstanden erkläre, weil die
Aufführung ohnehin infolge des Skandals durch
die Polizei verboten werden wird. Schutz¬
leute beruhigten die Streitenden und veranlaßten
sie zum friedlichen Abzug.
Der abgebrochene „Neigen“. Aus München meldet unser
Korrespondent: Schnitzlera (eigen“, der bei der Erstaufführung
und in den anderes Vosstzlätügen mit aller Ruhe aufgenommen
wurde und durch die Art er Inszenierung auch jeden Stachels
beraubt ist, hat endlichsin=München doch seinen Theaterskandal er¬
lebt. Am Sonnabend nichder dritten Szene „Das Stubenmädchen
und der junge Herr“ erschblien zuerst einige Rufe: „Schweinerei“
„Schluß!“, „Gemeinheit" ku. dgl., die sich öfter wiederholten, um
bald von einem ganzen Chorus beiderlei Geschlechts aufgenommen
zu werden, der auf den Rängen und im Theater geschickt verteilt
war. Als das Spiel uhterbrochen wurde, erreichte der Skandal
seinen Höhepunkt. Es wurde sogar mit faulen Eiern geworfen.
An verschiedenen Stellen des Theaters kam es zum Handgemenge.
Einzelne Schutzleute, die anwesend waren, hielten sich in respekt¬
voller Entfernung von den Krakehlern und wahrten wohlwollende
Neutralität. Obgleich die Zahl der Skandalmacher sehr gering
war, erzwangen sie auf diese Weise den Schluß. Als das Publikum
das Theater verlassen hatte, traf ein Lastkraftwagen mit einen
größeren Polizeiaufgebot ein. Es he also alles vorzüglich ge¬
klappt. Nach den bisherigen Erfahrungen dürfte die nächste Maß
nahme der Polizei die sein, daß sie das Stück wegen Gefährdung
der öffentlichen Ruhe vom Spielplan absetzen läßt.
Lilli Lehmann sieht sich infolge andauernder Erkältung gezwungen,
ihren Liederabend nochmals zu v¬
gen und zwar auf den 13. März.
Gelöste Karten behalten Gültigkei
Aus den Theatern. Im Komödienhaus wird die Reihe der
Aufführungen des Schwankes „Die Sache mit Lola“ unterbrochen, um
Max Pallenberg Gelegenheit zu geben, in dieser Spielzeit noch eine
neue Rolle zu spielen.
Die Dieektion Meinhard=Bernauer hat für
diesen Zweck ein dreiaktiges Lustspiel von Saßmann „Das weiße
Lämnchen“ erworben, das Sonna##nd aufgeführt wird.
Sleise hane
Der „Reigen“ in
abgelehnt. Bei
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der
Aufführung
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Schauspielhaus kam #s
Peinem von
Frauen ausgehendew En
dem sich auch
zahlreiche Männer anschl
orstellung mußte
abgebrochen werden.
Der erste#siche Polizist in der tschechi¬
schen W###is amtiert in der Gemeinde Janow (Bez.
Neustadt an der M#. Wie die „Csl. Rep. berichtet, heißt
dieser weibliche Funktionär Nosek und versicht die ####¬
Theaker, Kunst und Musik.
5 Eine stürmische „Reigen“=Aufführung in München. Wie aus
München gemeldet wird, kam es bei der zehnten Wiederholung
von Schnitzlers „Reigen im Münchener Schauspfelhaus beim dritten
Bild, wie der Herr dem Stubenmädchen gegenüber, handgreiflich
wird, zu einem von den Damen ausgehenden Entfüstungsprotest
dem sich alsbald ältere und jüngere Herren anschlossen. Es wurde
die Einstellung der Aufführung verlangt. Infolge des heftigen Wi¬
derspruches der für die Fortsetzung eintretenden Anwesenden und
□0
deren Auseinandersetzung mit den Proteftlern kam es zu einem mit
Stinkbomben und Flüssigkeitsspritzen unterstützten
Tumult, der Frau Direktor Körner nötigte, durch den Spielleiter er¬
klären zu lassen, daß sie sich bei dem Umfang der Störung mit der
00
Abbrechung des Stückes einverstanden erkläre, weil die Aufführung
ohnehin infolge des Skandals durch die Polizei verboten werden
wird.
Schutzleute beruhigten, schließlich die Streitenden und veran¬
be
aßten sie zum friedlichen Abzüg.
J
3 Die Zensurbehörde hat die Aufführung des geistreichen und
amüsanten Lustspieles „Nero, Kaiser von Rom“ von Max Reversi
verboten.
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Theaterskandal in München. Bei der gehnten
Wiederholung von Schnitzlers „Reigen“ im Münch¬
ner Schauspielhause kamsns von dört gedrahtes
wird, beim dritten Bild, wie der Herr dem Stubenmädchen
gegenüber handgreiflich wird, zu einem von den Damen
ausgehenden Entrüstungssturm, dem sich alsbald ältere
und jüngere Herren auschlossen, die Einstellung der Auf¬
führung verlangten. Durch den hestigen Widerspruch der
für die Fortsetzung Eintretenden und deren Auseinander¬
setzungen mit den Widersprechenden kam es zu einen
mit Stinkbomben und Flüssigkeitsspritzen unterstützten
Tumult, der Frau Direktor Hermine Körner nötigte
durch den Spielleiter erklären zu lassen, sie sei bei dem
Umfang der Störungen mit der Absetzung des
Stückes einverstanden. Die weiteren Aufführungen
werden bei dem vorgekommenen Skandal durch die Polize
verboten werden. Schutzleute beruhigten schließlich die
Streitenden und bewegien sie zum friedlichen Abzug.
In München waren übrigens Gerüchte verbreitet, wone
das Publikum die Bühne erstürmt und die Einr#
demoliert hätte.
Deöf. Dr Viktor Lieblein, Prag II., Nikolan¬
dergüsse 4, ordiniert wiederum täg ich 3—4.
90
Skandal bei Schuitlers-N.
München, 7. Feber. Bei der zehnten Wieder¬
holung von Schnitzlers „Reizen“ im Fünchner
Schauspielhaus kam es zu eio## von Demen aus¬
gehenden Entrüstungsprotest, deit sich mehrere ältere
und jüngere He ren anschlossen.] Durch den heftigen
Widerspruch des Teiles des Puhljkums, der für die
Fortsetzung der Aufführung eintratzkam es zu einem
wüsten Tumult, wobei Stinkhomben gewo fen und
verschiedene Flüssigkeiten gesur##t wurden. Die Di¬
rektion sah sich schließlich gesätgt zu erklären, sie sei¬
bei dem Umfange der Stötüngen mit der Absetzung
des Stückes einve standen.
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kam es Conntagebei der zehnten Wiederholung
von Schtl#s Reigen“ im Wünchener Schau¬
spielhaus bn dritten Bild, #e ##er dem
Stubenmädchen gegenüber handgre#ich wird, zu
einem von den Damen ausgehenden
Entrüstungsprotest, dem sich alsbald
ältere und jüngere Herren ###schlossen. Es wurde
die Einstellung der Pafführung ver¬
langt. Infolge des heftigen Widerspruches des
übrigen Publikums him es zu einem mit
Stinkbomben und Flüssigkeits¬
spritzen unterstützten Tumult, der
Frau Direkte Korner nötigte, durch den Spiel¬
leiter erklüten zu lassen, daß sie sich bei dem
Umfang der Störung mit der Abbrechung des
Stückes einverstanden erkläre, weil die
Aufführung ohnehin infolge des Skandals durch
die Polizei verboten werden wird. Schutz¬
leute beruhigten die Streitenden und veranlaßten
sie zum friedlichen Abzug.
Der abgebrochene „Neigen“. Aus München meldet unser
Korrespondent: Schnitzlera (eigen“, der bei der Erstaufführung
und in den anderes Vosstzlätügen mit aller Ruhe aufgenommen
wurde und durch die Art er Inszenierung auch jeden Stachels
beraubt ist, hat endlichsin=München doch seinen Theaterskandal er¬
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bald von einem ganzen Chorus beiderlei Geschlechts aufgenommen
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seinen Höhepunkt. Es wurde sogar mit faulen Eiern geworfen.
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Einzelne Schutzleute, die anwesend waren, hielten sich in respekt¬
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klappt. Nach den bisherigen Erfahrungen dürfte die nächste Maß
nahme der Polizei die sein, daß sie das Stück wegen Gefährdung
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Lilli Lehmann sieht sich infolge andauernder Erkältung gezwungen,
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gen und zwar auf den 13. März.
Gelöste Karten behalten Gültigkei
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Max Pallenberg Gelegenheit zu geben, in dieser Spielzeit noch eine
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5 Eine stürmische „Reigen“=Aufführung in München. Wie aus
München gemeldet wird, kam es bei der zehnten Wiederholung
von Schnitzlers „Reigen im Münchener Schauspfelhaus beim dritten
Bild, wie der Herr dem Stubenmädchen gegenüber, handgreiflich
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In München waren übrigens Gerüchte verbreitet, wone
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