11. Reigen
box 19//2
„OBSERVER“
I. österr. behördl. konzessioniertes
Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
WIEN, I., WOLLZEILE 11
TELEPHON R-23-0-43
Ausschnitt aus:
vom:
N D DT
Nrux PARISER ZETTuNG
Ertratt de
NEUIENN
AAdresse
Date
8 OCTOBRE 1932
Stonature—
S s. A. 32.
ariser Premieren
0
& REIGEN „
(Pitoeff und Jean Riveyre ergeben kön¬
von Arthur Sehnitzle
nen, das #wvar gegen den Sinn des
Im & Théätre de-TAvende 2
Schnitslerschen Werkes verstossen hät¬
le, das die Ausgrabung der Ssenenfolge
Der Pariser Premierentinter beginnt
ebenfalls nicht gerechtfertigt hätte, das
langsam. Die meisten Neuaufführungen,
jedoch andererseits als rein artistisches
die bis heute zu verzeichnen #aren, sind
Erberiment von Interesse hütte sein kön¬
einer Brecähnung kaum wert und berbei¬
nen.
gen mit erschreckender Deutlickkeit,
Solche rein artistischen Erperimente
dass die Ferien vorübergegangen sind,
sind natürlich Aufgaben, die z#eit hinter
ohne dass ein Heilmittel gegen die &Kri¬
den Zielen zurückbleiben, die ein Mei¬
se des Theaters 2 entdeckt zcorden zäre.Ister der Rehiekunst zie Pitoëff sich #
Das erste wichtige Ereiqnis, das re¬
heutigen Pariser Zeitläufen zu seizen.
gistriert zerden darf, ist die Einstudie-That. Seine Einstudierung des & Rei¬
rung von Schnitalers & Reigen ) durch
gens d, der übrigens kurs nach dem
das Ensemble Pitoöff, das in der vorigen
Kriege von einer Schauspielergrup#en
Spielseit eine Reihe sehr bemerkenstoer-Ischon einmal u geschlossener Aufführ
ter Verdienste zu verseichnen hatte. Ge-irung gebrach worden war, muss, mei¬
rad zceil ich von Pitoëffs Mission iminer Ausicht nach, als Anlass genommen
Pariser Theaterleben sehr viel halte, werden, um ihn darauf hinsudeisen,
scheint es mir geboten, diese neue Auf-Idass weesentlick wichtigere Aufgaben
führung etzoas eingenender zu beleuch¬
ihrer Lösung durch ihn harren.
den.
H.-A. Frhr. v. MALTZAHN.
Ich habe hier schon verschiedentlich
zum Ausdruck gebracht, dass Arthur
Schnitsler nicht unter diejenigen Auto¬
ren deutscher Zunge zu zählen sei, deren
Verpflansung nach Frankreich zu einer
besonderen Befruchtung des Pariser
Bühnenlebens führen könnte. Diese
meine Auffassung hat sich durch die
Aufführung des & Reigens 3 durchaus
bestätigt gesehen. Schnitsler in Franzö¬
sischer Sprache ist letsten Endes doch
nichts weiter als & Bouievardtheater .
ziemlich üblichen Ranges, und wenn im
Zuschauerraume während dieser jüng¬
sten Premiere das Wort fiel, dass die
Werke Alerandre Dumas' der heutigen
Zeit wesentlich näher ständen als diese
Schnitalerschen Geistreicheleien, so teile
ich diese Ansicht durchaus. Ich bin da¬
her auch im Grunde der Ausicht, dass
ein berufener Arantgardebühnenleiter
wie Georges Pitoöff zeichtigere Sendun¬
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„OBSERVER“
I. österr. behördl. konzessioniertes
Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
WIEN, I., WOLLZEILE 11
TELEPHON R-23-0-43
Ausschnitt aus:
vom:
N D DT
Nrux PARISER ZETTuNG
Ertratt de
NEUIENN
AAdresse
Date
8 OCTOBRE 1932
Stonature—
S s. A. 32.
ariser Premieren
0
& REIGEN „
(Pitoeff und Jean Riveyre ergeben kön¬
von Arthur Sehnitzle
nen, das #wvar gegen den Sinn des
Im & Théätre de-TAvende 2
Schnitslerschen Werkes verstossen hät¬
le, das die Ausgrabung der Ssenenfolge
Der Pariser Premierentinter beginnt
ebenfalls nicht gerechtfertigt hätte, das
langsam. Die meisten Neuaufführungen,
jedoch andererseits als rein artistisches
die bis heute zu verzeichnen #aren, sind
Erberiment von Interesse hütte sein kön¬
einer Brecähnung kaum wert und berbei¬
nen.
gen mit erschreckender Deutlickkeit,
Solche rein artistischen Erperimente
dass die Ferien vorübergegangen sind,
sind natürlich Aufgaben, die z#eit hinter
ohne dass ein Heilmittel gegen die &Kri¬
den Zielen zurückbleiben, die ein Mei¬
se des Theaters 2 entdeckt zcorden zäre.Ister der Rehiekunst zie Pitoëff sich #
Das erste wichtige Ereiqnis, das re¬
heutigen Pariser Zeitläufen zu seizen.
gistriert zerden darf, ist die Einstudie-That. Seine Einstudierung des & Rei¬
rung von Schnitalers & Reigen ) durch
gens d, der übrigens kurs nach dem
das Ensemble Pitoöff, das in der vorigen
Kriege von einer Schauspielergrup#en
Spielseit eine Reihe sehr bemerkenstoer-Ischon einmal u geschlossener Aufführ
ter Verdienste zu verseichnen hatte. Ge-irung gebrach worden war, muss, mei¬
rad zceil ich von Pitoëffs Mission iminer Ausicht nach, als Anlass genommen
Pariser Theaterleben sehr viel halte, werden, um ihn darauf hinsudeisen,
scheint es mir geboten, diese neue Auf-Idass weesentlick wichtigere Aufgaben
führung etzoas eingenender zu beleuch¬
ihrer Lösung durch ihn harren.
den.
H.-A. Frhr. v. MALTZAHN.
Ich habe hier schon verschiedentlich
zum Ausdruck gebracht, dass Arthur
Schnitsler nicht unter diejenigen Auto¬
ren deutscher Zunge zu zählen sei, deren
Verpflansung nach Frankreich zu einer
besonderen Befruchtung des Pariser
Bühnenlebens führen könnte. Diese
meine Auffassung hat sich durch die
Aufführung des & Reigens 3 durchaus
bestätigt gesehen. Schnitsler in Franzö¬
sischer Sprache ist letsten Endes doch
nichts weiter als & Bouievardtheater .
ziemlich üblichen Ranges, und wenn im
Zuschauerraume während dieser jüng¬
sten Premiere das Wort fiel, dass die
Werke Alerandre Dumas' der heutigen
Zeit wesentlich näher ständen als diese
Schnitalerschen Geistreicheleien, so teile
ich diese Ansicht durchaus. Ich bin da¬
her auch im Grunde der Ausicht, dass
ein berufener Arantgardebühnenleiter
wie Georges Pitoöff zeichtigere Sendun¬