II, Theaterstücke 10, Das Vermächtnis. Schauspiel in drei Akten, Seite 29

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10. Das Vernaechtnis
2. Pragsanzisten Derrn Eouard Lacina in Gaya zum welches einen Schaden von 83.000 fl. anrichtete. Der





war ein berühmter Arzt jener Leute, das täglich in einem hiesigen Kafseehause zusammen= will ihr in Hinkanft keine Hosenrollen mehr gestatten.
dinorius gerne bei sich sehen, um aus kommt und dort Lteratur schmockt. Also die Wiener Frau Palmai hat heuer schon zwei Hosenrollen
ie neuesten Nachrichten der Gesellschaft Bohemiens! Das sind die „Lumpen“. Murger hat gespielt, ein drittes Mal läßt er die gräflichen Beine
sten Theaterleute ####sultirten ihn, er das so reizend gemacht, daß keine Nöthigung vorlag, unserer Ilka nicht bloßstellen. Fräulein v. Schönerer,
der Kunstwelt. Der junge Schnitzler
es noch einmal zu versuchen.
statt sich auf das von Frau Palmai wahrscheinlich
kernsten, fleißigen Arzt, und man weiß
Herr Hirschfeld behandelt die Schicksale eines erwartete Zureden zu verlegen, theilte die Rolle einer
e Pose nachzusagen, als die Stirnlocke.
jungen Autors, der gegen seine Ueberzeugung ein anderen Schauspielerin zu und sagte: „Dann wird
t noch immer der Wind.
Stück ändert, dann damit Erfolg erzielt und reich die Gräfin eben in der nächsten Novität nicht
se Première hatten wir im Carl¬
wird. Seine bisherigen Freunde, die „Lumpen“, spielen.“ Und Frau Palmai sagte darauf: „So steht
rde eine Komödie gegeben, die „Lum¬
neckten ihn darob und er meidet sie. Eine Heirath die Geschichte? Es ist also der Directorin gleichgiltig.
nen Herrn Leo Hirschfeld zum Ver¬
versöhnt Alles. Die Vorgänge sind nicht auf, ob ich spiele oder nicht? Gut! Und sie meldete sich
zu verwechseln mit dem schon berühmt regend, aber es gab gute Milieuschilderung und das unwohl. Die Operetten, in denen Frau Palmai spielt,
liner Hirschfeld. Den Wiener Hirsch= interessirte die Leute des ersten Abendes, welche sich
mußten abgesetzt werden und man brachte rasch die
1t Jahren in den Zwischenacten der theilweise freuten, ihr Conterfei auf der Bühne Posse heraus, welche über die nächsten zwei Wochen
aufesten schimpfen. Ich war überzeugt, zu sehen.
weghelfen sollte. Der Durchfoll wirft neuerdings alle
unversehens mit einem Stücke kommen
Einen spectakulösen Durchfall gab es Sonntag Pläne über den Haufen. Wenn die Schönerer nicht
die Premieren=Schimpfer fröhnen im
im Theater a. d. Wien. Eine niedernnächtig schlechte, bis zur neuen Operette mit Einnahmen von 300 fl.
aster der Stückschreiberei. Und ebenso dumme, blöde Posse, „Die Seehunde“, wurde aus= spielen will, wird sie sich bemühen müssen, die
t, daß der Schimpfer kein gutes Stück
gepfiffen und unter großem Spectakel mühevoll zu schmollende Palmai zu beruhigen. Ich sehe übrigens
n wird. Es ist aber besser ausgefallen.
Ende gespielt. Am nächsten Tage wurde sie nicht seit gestern deren Landsmann Karczag das Theater
gestaltete sich sogar die Sache zu
mehr gegeben. Die Directorin dieses Theaters steht a. d. Wien umkreisen. Er wittert Raum für seine
chenen Erfolg. Am zweiten Abend jetzt ohne Repertoire da. Frau Palmat ist nämlich schöne Frau. Wer welß? Im vorigen Jahre hat
schwach besucht, am dritten Abend leer.
in den Strike getreten.
Fräulein v. Schönerer gesagt, daß die Kopacsi
ch. Es war ein Stück für die Pre¬
Frau Palmai sollte in einer für Weihnachten ihr keine 500 fl. monatlich werth ist. Nichts leichter
Das große Publicum interessirte sich
vorbereiteten neuen Operette, die den Neffen von als daß sie ihr jetzt 2000 bis 3000 fl. monatlich
verstand es nicht.
Johann Strauß zum Componisten hat, eine Hosen= bezahlt.

feld photographirte jenes Jung Wien rolle spielen. Graf Kinsky, der Gemahl der Künstlerin,