II, Theaterstücke 10, Das Vermächtnis. Schauspiel in drei Akten, Seite 42

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10. Das Verngechtnis
" Meangen
das Staventhum im Vordergrunde steht. Und je verständlich die Verpflichtung einzuhalten und aufF kürung der, Lup
sprechungen, die der Ministerp
das Zeichen zu warten. Gleichzeitig wird noch¬
eher die blamirte Gesellschaft der Christlichsozialen
mit Vertretern
itisch
teien, insbesondere mit Mitgliedern
ich eigentlich auch schon am Schlusse meiner Besprechung
einzig der Mode und prägen aus den Ideen der Anderen
komités der Jungtschechen, gepflogen ha
des Fulda'schen „Herostrat“ angelangt. Man kennt ja
immer nur jene Münzen, die gerade Kurswerth haben.
sind. — Aus Prag und aus Graz
die Mängel, die bei Fulda zu Tage treten, wenn er
dungen, wonach die Wiedereröffnung der d#
Ein typisches Beispiel für das Schaffen unserer Literatur¬
uns einmal ernst kommen will: Pathos am falschen
tage noch im Februar erfolgen soll,
juden ist Ludwig Fulda. Ich wüßte keine Gaitung
Der oberösterreichische Reichsraths¬
Ort, Schwulst statt Kraft, Trivialität statt Naivetät
des gesprochenen Dramas zu nennen, worin sich dieser
abgeordnete P. Gregor Doblhammer ist ge
s. w. Im „Herostrat“ finden wir sie alle wieder. Sie
gewandte Mann nicht schon versucht hätte. Heute schreibt
Stift Reichersberg gestorben. Er vertrat
erscheinen hier nur in dem Maße vergrößert, als sich
er Feuilletonschwänkchen, morgen Lustspiele, übermorgen
(Wahlbezirk Wels) im Reichsrathe und
Fulda's Held vor dem Hintergrunde des dämonischen
Tendenzmärchen, dann wieder Sozialsatiren u. s.
Katholischen Volkspartei an.
Motives der Herostrat=That verkleinert. Das macht
für sein alglattes Wesen vielleicht nichts
Es
Doblhammer wurde am 26.
das Mißverhältniß seines engen Anschauungskreises
so bezeichnend, als daß noch kein einziges
Neundling bei Lambrechten im Junkrek
zur gigantischen Größe seines Stoffes. Man denke sich
seiner Stücke einen wirklichen Durchfall erlebte.
studirte in Linz, trat 1843 in das St#f
ein und wurde am 26. Juli 1847 zum Pri
Herostrat als verliebten Handwerker, der freier Künstler
Mit bewunderungswürdiger Geschicklichkeit schlängelt er
Bis 1857 Kooperator und Katechet an de
werden möchte, aber den Weg vom Kopf bis zur Hand
sich durch alle Fährlichkeiten des dramatischen Handwerkes
von da ab Rentmeister. Er schloß sich der C
nicht findet. Einmal begehrt er nach Ruhm und stellt
hindurch, immer geistreichelnd, wenn er auch nichts zu sagen
Oberösterreichischen Volksvereins an dessen
seine Liebe aus's Eis, und dann wieder verzichtet er auf
hat, immer zierlich, auch wenn es sich um die größten
er mit Wärme förderte. Im Landtage
1878 die Landgemeinde Schärding. Seit
den Ruhm und verlangt nur nach Liebe, weil sein Kon¬
Seelenkonflikte der Menschheit handelt, und dabei immer
gehört er dem Abgeordnetenhause an.
kurrent Praxiteles ihn bei seinem Mädchen glücklich
im land- und zeitläufigen Strome der kompakten Majorität
Ueber die tschechische Wühlarbei
ausgestochen hat. Schließlich erblickt, er die Arte¬
vergnüglich plätschernd. Ich gebe gerne zu, daß diese
gibt der Jahresbericht des „Slavif
mis des Praxiteles, dem das umstrittene Mäd¬
Eigenschaften für die Alltagsbühne, die nur unterhalten
männischen Vereins in Wien
ichen Modell gestanden, und in der Erkenntniß
und nur verdienen will, keineswegs zu unterschätzen sind,
5. d. M. seine Hauptversammlung abhielt
seiner Unfähigkeit zur Kunst und zur Liebe
und vom finanziellen Gesichtspunkt begreife ich sehr wohl,
werthe Aufschlüsse. Es heißt darin:
vernichtet er sein eigenes Werk und zündet
weshalb Ludwig Fulda auf unseren Bühnen ein viel¬
„In jüngster Zeit, einer Zeit, die
den Tempel an. Neben dieser Liebesgeschichte läuft auf
umworbener Gast ist. Umsoweniger begreiflich ist es mir
Verfolgung und Kündigung slavischer Arbei
dem Asphalt der hergebrachten Gefühle, Gesinnungen
leitete der Verein eine umfassende Aktion ein
deshalb, wie es möglich ward, daß man eine solche Kinderei,
der bedrohten Handelsangestellten, welche d
und Tendenzen auch ein Wortgefecht über alte und neue
wie die „Herostrat=Tragödie“, von der es sich doch be¬
gegen diese
slavische Oeffentlichkeit,
Kunst einher mit putzig gedrechselten Anspielungen auf
stimmt voraussehen ließ, daß sich damit kein Geschäft
Proteste eine mächtige Waffe besitzt, au
den frischen und fröhlichen Krieg der Sezession in
werde machen lassen, zur Aufführung bringen konnte,
Gefahr aufmerksam zu machen und das breit
unseren Tagen. Das Alles geschieht in zierlichen, em¬
nur weil sie den Namen Ludwig Fulda's trägt. Liegt
sowie insbesondere auch die
leute aufzufordern, in der Korr
pfindsamen Versen, bei denen man so wenig an Ehphesus
darin nicht eine systematische Bevorzugung des Juden¬
mit deutschen Lieferant
und Athen denken kann, wie beim Aktenstil unserer
thums in der Literatur — und der oben geführte
schließlich ihrer Muttersprad
Bezirksgerichte an das Volksgericht vor dem eingeäscherten
statistische Nachweis spricht dafür — so kann es nur eine
dienen. Von dem Erfolge dieser Akti
Tempel der Artemis, das beschloß, den Namen Herostrats
absolute Urtheilsunfähigkeit sein, die Fulda's skandirte
Zukunft der
„ mslavischen Hand
wie auch die
ste
in ewige Nacht zu hüllen. Hätte Theopompos ihn nicht
Phraseologie für dramatische Poesie hielt. Beides, ob
manches flavischen Gehilfen ab, welcher
dennoch der Nachwelt überliefert, durch Fulda's Tragödie
Treu de
am Hungertiiche nagt
würde er wohl kaum zu seiner Unsterblichkeit gelangt
Srner derntiuene
Aufgabe, die slavischen Kaufleute und
zu unterstützen und auf die Besserung
Mit dieser grundsätzlichen Auseinandersetzung bin sein.