II, Theaterstücke 10, Das Vermächtnis. Schauspiel in drei Akten, Seite 135

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Amerika.
Eig. Ber. d. „W. a. M.*) Laut
. Kinley an die amerikanischen
o Rico zu ergreifen, falls die
8. Oktober geräumt hätten. In
urde gleichzeitig der 1. Dezember
festgesetzt.
Telegramm.) Der „New=York
surgenten weigerten sich, die ge¬
geben, wenn Spanien nicht ein
e.
Perücht, daß England bei de¬
nheit der Befestigungen in der
ellungen erhoben habe, wird für
in Kreta.
Akretischen Nationalversämnlung,
n die Ueberreichung des Ultima¬
t wurde, ließ den „Daily News“
ein Cirkular unter die christ¬
orin er zur Geduld und Ruhe
n Christen große Befriedigung
man von den Mohamedanern
de Unruhen erwartet. —
des Wiener k. k. Telegr.=Korr.=
die türkischen Truppen die
Wochen bewerkstelligen sollten,
ht von den vier Mächten eine
e Kretas in Aussicht genommen
die Familien der Konsuln ab.
assen aus diesem Grunde die
t sich, das Konsularkerps an
=Aufstand.
Ber. d. „W. a. M.“) Hiesige
enden interessanten Einzelheiten
Ner (Minnesota). Als Ursache
gen ein Regierungsbeamter den
erlaubter Herstellung von
Indianer überwältigten jedoch
ngenen. Darauf wurden 100
iter General Bacon abgesandt,
Dampfern nach dem Lager der
uf der sogenannten Bäreninsel
. Die Soldaten langten am
uf der Insel an und begaben
mit den Häuptlingen verhan¬
ner aus dem Gehölz heraus
#den die Antwort nicht schuldig
ie die Indianer zum Rückzug
ten auf amerikanischer Seite
zurückgeschafft, während sich
der Indianer aufmachten. Sie
ezwungen, sich zu verschanzen.
terdessen an das Ufer zurück¬
er. Ueber das Schicksal der
Unklaren. Verstärkungen sind
Eig. Ber. der „W. a. M.“.)
,daß General Bacon und seine
eitag Morgen wieder einge¬
an verschiedenen Stellen des
um Zeichen der vollständigen
e amerikanische Verstärkungen
amerikanischer Seite, wie jetzt
schs Soldaten, verwundet elf
he Seite 5.)
er.
ermächtnis. Schauspiel in
halben Dutzend von Hohen¬
ie um jeden Preis die deutsche
Besondern erwartet. Aus dem
(Nachdruck verboten.)
dick unterstrichenen Beifall zu schließen, der seinem neuen Stück am! Franziska und Schmidt? Braucht ein Schnitzler wirklich so billige
Sonnabend gespendet wurde, ist die Gemeinde diesmal mit ihrem
Effekte, wie die Aufhebung der Verlobung durch die entrüstete
Schnitzler sehr zufrieden gewesen. Nach dem ersten Akt konnte er
Franziska? Wäre es nicht konsequenter und — wahrer ge¬
zweimal, nach dem letzten etwa ein Dutzend Mal vor dem Vor¬
wesen, wenn dieser brutale Anstandsfanatiker Schmidt, der die
hang erscheinen. Man darf indessen die Zahl der Hervorrufe im
Losatti'sche Waschlappengesellschaft geradezu tyrannisirt und an der
Deutschen Theater nicht zum absoluten Maßstab für die Bedeutung
unglücklichen Toni schließlich den Schergendienst verrichtet, am Ende
eines Stückes machen. Die Gemeinde thut für die Ihrigen gern ein
#des dritten Akts schlechtweg als der Sieger, der Träger der
Uebriges, und Schnitzlers Schauspiel hätte getrost ein gut Teil schwächersscherrschenden Moral dagestanden hätte, statt daß er vor dem Zorne
sein können — seine Ovation wäre ihm doch zu teil geworden.
seiner Angelobten das Feld räumt?
Aber Schnitzlers Stück ist wirklich interessant, auch für die Außen¬
Viekes aber, sehr vieles muß Schnitzler verziehen werden um
stehenden, wie er überhaupt in seinen Dichtungen stets etwas zu sagen
seines, Papa Losatti willen. Dieser Professor der Nationalökonomie
weiß, das auch ohne den Aichstempel der Schule Geltung behält. Er##und liberale Abgeordnete wird leben und dem Schnitzlerschen Schau¬
zeigt sich diesmal von keiner neuen Seite und behandelt auch nicht# spiel noch zu vielen Aufführungen verhelfen. Die ganze Jämmer¬
einmal ein neues Problem. Immer noch ist's die Liebe zur linkenPchkeit. Inkonsequenz und Hohlheit des absterbenden Liberalismus
Hand, die ihn reizt, und für die er uns zu-intereffiren sücht. Das öterer Linte hal in dieser Figur eine köstliche Persiflage gefunden.
Liebesverhättnts irgend eines verwöhnten Bourgeoissprößlings mit
Das ist gesehen, ist wirklich, ist aristophanisch. Schon um dieser
einem Mädchen aus dem Volke, jene Art Vorehe, die unsere niedere
einen Figur willen verdiente Schnitzlers Stück geschrieben zu werden.
jennesse dorée bis zum Ladenschwengel hinunter für die „wirkliche“
Sollen wir von der Darstellung des Stückes reden? Das haben
Ehe reif macht, — das ist nun einmal bis daro Schnitzlers Spezial¬
Künstler vom Range eines Reicher (Professor Losatti), eines
domäne. Es ist diesem talintvollen Dichter hoch anzurechnen, daß er
Rittner (Hugo Losatti), einer Frau Else Lehmann und wie sie
sich mit seinem Herzen von vornherein auf die Seite jener armen
alle heißen, kaum nötig. Die Aufführung am Sonnabend stand in
Dinger stellt, die in ihrem Bemühen, aus dem grauen Elend ihres
jeder Hinsicht auf der Höhe.
Th. Sch.
Proleteniums herauszukommen, sich an solch einen verliebten grünen
Jungen hängen und wie die Fliegen am Gift zu Tausenden drauf¬
Königliches Schauspielhaus. Einem grauen Nebelmeer
gehen, während kaum Einer per mille der Traum des romantischen,
gleicht das Leben. Kalt und unfreundlich umschwebt's die meisten
mit schlechter Lektüre überfütterten Köpfchens in Erfüllung geht. Aller¬
Erdenbürger, und im Finstern müssen sie sich von Tag zu Tag fort¬
dings, nicht alle jene Dämchen gleichen der Schnitzler'schen Christine
tappen, immer ins Dunkle hinein ohne Gewißheit, ob nicht der
oder Toni¬
— aber Schnitzler liebt und bevorzugt nun einmal diesen
morgige Tag schon sie der elendigen Not verfallen läßt. Wem es
honorigen, für das ernste soziale Drama wohl verwertbaren Typus.
aber gelang, sich einen Weg durch die Finsternis zu bahnen, dem er¬
Während er nun in „Liebelei“ sich mehr mit der psychologischen
öffnet sich jenseits des Dunkels die „Sonnenseite“ des Lebens in
Seite seines Problems, dem „Verhältnis an sich“ beschäftigt, geht er
lachender Prächtigkeit. Zu diesen Glücklichen gehört der ehemanige
diesmal insofern einen Schritt weiter, als er seine brave Toni in
Töpfermeister Wulckow, den uns die Lustspielfabrikanten Blumen¬
Gegensatz zu dem gesellschaftlichen Milieu ihres geliebten Hugo dringt —
thal und Kadelburg am Sonnabend servirten. Aus der schlot¬
eines jungen Professorensöhnchens und Dr. jur., mit dem sie durch vier
geschwärzten Chausseestraße ist er mit Kind und Kegel nach
Jahre in glücklicher Unehe gelebt und ein Kindchen gehabt hat. Hugo
der Sonnenseite Berlin W. gezogen und sucht nun sein vornehmes
bricht sich bei einem Sturz vom Pferde das Genick und überant¬
Heim mit vornehmen Gästen zu füllen. Das ist nicht so leicht, aber
wortet auf dem Sterbebett seiner ahnungslosen Familie Geliebte und
unser biederer Mitbürger weiß sich zu helfen. In der ganz richtigen
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Kind als ein heiliges Vermächtnis: sie sollen sie lieben wie ihn selbst,
Annahme, daß die Träger der röllsten Namen meist im Besitze der
sie halten wie seine legitime Gattin und seinen legitimen Sohn, bei
leersten Portemonnaies sind, kauft er die Wechsel des Freiherrn
Leibe nicht schlechter.
von Sandorf auf, in der Hoffnung diesen sich und seiner Familie
Der gut exponirte erste Akt stellt haarscharf das Problem, und
zu verpflichten. Dieser „Edelmann“ weilt mit seinem Freund
die beiden folgenden Akte bringen die Lösung. Das Exempel ist im
von Brick auch auf der Sonnenseite des Lebens. Ihnen ist aber
Grunde genommen sehr einfach — so einfach, daß auch ein mittel¬
harter Kampf erspart geblieben, denn sie haben das Ge¬
mäßiger Rechner schon nach dem ersten Akt die Weiterführung errät:
heimnis entdeckt, daß es sich aus den Taschen anderer
Akt zwei gehört dem Kinde, Akt brei der Geliebten. Von dem Können
Leute viel bequemer lebt, und so liegen sie auf der Bären¬
des Autors hängt es ab, was aus der Sache wird.
haut und spotten derer, die „mit der Arbeit die Zeit vertrödeln“.
Das Angebot des biederen Töpfermeisters begegnet bei dem einen der
Da hat denn Schnitzler zunächst den Hintergrund, auf dem sich
Freunde wohlgefälliger Aufnahme, er tritt als Commis voyageur
die im Einzelnen belanglosen Vorgänge abspielen, gut gewählt: eine
für Wohnungseinrichtung und bekorativen Verkehr in die Dienste des
weichliche, rückgratlose, von liberaler Nekrose angefressene Gesellschaft,
braven Weißbierphilisters. Der Andere aber ist edel, schlägt entrüstet
die in der ersten Aufwallung des Schmerzes um den geliebten Toten
mit der Faust auf den Tisch und wird für seine Seelengröße von
seinem ketzerischen Wunsche willfahrt, dann aber in erbärmlicher
den Verfassern mit der Tochter des Millionärs belohnt. Die Ge¬
Heuchelei sich der feierlich übernommenen Verpflichtung entzieht und
legestheit zu einer beißenden Persiflage auf den herunter¬
die eben im Nest warm gewordene arme Sünderin Toni in Schmach
und Tod hinausstößt.
gekommenen Adel, der auf seine Fahne die „Kompensationspolitik“
geschrieben hat, war günstig. Daß die Verfasser dieser Mühe
Welche Aufgabe hätte hier ein Dichter gefunden, der, über seinem
sorgsam aus dem Wege gegangen sind, brauche ich nicht erst zu
Stoffe stehend mit Schnitzlers Talent eine genügende Portion an
sagen. Hinter einem eleganten Dialog verbarg sich ein Nichts in brei
satirischer Kraft besessen hätte, um dieser durch und durch putriden
Akten. Mit den Witzen wurde fein Maß gehalten, aber das Publikum
Gesellschaft — die man nicht bloß in Wien antrifft — einen Spiegel
vorzuhalten! Aber der Sozialkritiker Schnitzler steht einmal, so leb¬
zeigte selbst für die ältesten Witzeleien teilnehmendes Verständnis.
Im Uebrigen soll nicht verschwiegen werden, daß der erste Akt sich
haft er vielleicht auch das Gegenteil versichern mag, nicht frei über,
vorteilhaft vor den anderen auszeichnete. Das Spiel war gut, wenn
sondern noch ziemlich unfrei innerhalb dieser Gesellschaft. Not¬
eine flottere Auffassung auch nicht geschadet hätte. Der alte Wulckow
wendig muß das die Perspektive seiner Auffassung beein¬
fand in Herrn Thomas eine sehr amüsante Ve körperung, auch Herr
flussen, und so wird das Bild, das er entwirft, trotz der
Christians als „edler“ Edelmann gefiel mir recht gut. Herr
zahlreichen feinen Details verschwommen, die Zeichnung der
Vollmar gab seinen skrupellosen Kumpan echt aus dem — Sim¬
Gestalten bis auf einige wenige unbestimmt oder schablonenhaft und
plicissimus gegriffen. Die Damen Schramm und d. Mayburg
das Ganze unausgeglichen, mosaikartig — immerhin ein Kunstwerk,
verdienen ebenfalls Erwähnung.
aber keines ersten Ranges. Schwächlich und unsicher ist namentlich
Bernhard.
die Charakteristik der weiblichen Gestalten des Professor Losatti'schen
Neue freie Volksbühne. „Die Agrarkommission“
Kreises geraten — hier hätte ein wirklich aristophanischer Stift ganz
Bauernkomödie in 3 Akten von Kurt Aram. In ein Dorf,
anders gezeichnet. Der Ebelmut, den Franziska, die Schwester des
von dessen Armut die Lande klingen, schickt die Regierung eine Kom¬
verunglückten Hugo Losatti, am Schluß des letzten Akts entwickelt,
mission, in der guten Absicht, der Not der Leute ein Ende zu bereiten.
ist auch nur Surrogat. Ich vermag einem Mädchen, das im Stande
Die Bauern aber trauen dem plötzlichen Wohlwollen der Regierung
ist, sich mit einem Schubbiak wie Dr. Schmidt zu verloben, einen
nicht recht. Sie haben um einen Anschluß an die Eisenbahn
solchen Edelmut einmal nicht zu glauben. Freilich, der Dichter be¬
petitionirt und fürchten, daß die Regierung, wenn sie von der ge¬
durfte jemandes, dem er seine These, daß man gegen Geschöpfe wie
ringen Produktivität ihres Gemeinwesens Wind bekäme, die Eisenbahn für
die arme Toni nicht bloß gnädig, sondern schlechtweg gut sein müsse,
nutzlos hält. In Folge dessen beschließen sie, ihren Notstand zu
in den Mund legen konnte — und dazu eignete sich Franziska noch
leugnen, und lügen der Dreimännerkommission das Blaue vom Himmel
am besten. Aber wozu überhaupt diese Plakatirung einer so selbst¬
herunter. Als die Sache aber ans Tageslicht kommt, hält der Herr
verständlichen Wahrheit? Wozu diese überflüssige Verlobung zwischen] Geh. Oberregierungsrat den guten Bauern ein Privatissimum über



Für einen Philosophen, besonders aus #—
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