II, Theaterstücke 10, Das Vermächtnis. Schauspiel in drei Akten, Seite 182

10. Das Vernaechtnis box 16/3
deutschen Einzelhenten über das Entstehen des Wertes zu veroffent= übersenden, der es nach und nach vorlegen mird Ich] Kröner am unid en Tage nach Stattgalt, wo
ein ange=lichen, das den Titel führt: Gedanken und Erinnerungen, werde morzen abreisen, um auf einige Wochen ein behag¬ Satz hergestellt und eine geringe Anzahl von##
sbrach. Von von Otto Fürst von Bis narck.
licheres Klima aufzusuchen und werde etwa am 1. Juni macht wurde, deren Geheimhaltung in dem kle
che Militär= Schon im Januar 1889 hatte die Cotta'sche Buch= wieder in Friedrichsruh eintreffen. — Der Fürst hat sich der Eingeweihten bis heute gelang. An dem
uen eimnel, umn died Zulilimn des Bekmninf dleh ene Bidus, und gun blengter Ding, die nrs peobuenen, die Aede st. fir den — dal 6e
schaft.
Scherzes: „den werde ich niemals empfangen — ich lasse
geliebt hat — Ihr aber, Ihr habt zum Hause hinaus= schwärmen, den Alle lieben, darunter auch sei
Oktober. bitten“ zu feiern. Man braucht wahrlich nicht zu jenen
gejagt, was ihm am theuersten auf Erdeu war!“ So ruft
Agnes Winter, da wird also dieser Hugos#
niglichen Kritikern zu gehören, die jedes leichte Lustspiel verreißen,
die tapfere Franzi Losati den Eltern und ihrem Bräutigam,
Haus getragen. Ein passionirter Sportsman,
stspiel „Auf
um nachher als Direktoren den albernsten Tand anzu¬
dem steifledernen Moralfex Dr. Schmidt, zum Schluß von
Prater unglücklich gestürzt: eine tödtliche Gehirner
#thal und
nehmen; aber zwischen einem wirklich lustigen Stück und
Arthur Schnitzlers neuestem dreiaktigen Schauspiel „Das
war die Folge. Und nun stirbt er während ei
n die Herren
dem neuen Werk ist doch ein gewaltiger Unterschied.
Vermächtniß“ zu, das am Sonnabend im Deutschen
Stunde. Um sein Lager herum herrscht ein Geren#
Erfolge des Oft und gern habe ich mich bei Blumenthal=Kadelburg
Theater zum ersten Mule aufgeführt wurde. Es ist
thne; ein Arzt ist zur Stelle, greift aber nicht erust
eisten. Kis# vortrefflich amüsirt und ihrem großen Talent volle
die Quintessenz der Dichtung. Der Kampf mit bornirtem
Menschen reden ohne Ende; es redet auch der
irechtgemacht, Gerechtigkeit widerfahren lassen, diesmal wurde ich aber
Philisterthum, der Gegensatz zwischen schöner Menschlichkeit
er erzählt der Mutter, daß er mit einer Toni
mehr gefallen
immer trauriger. Wer das Zeug hat, etwas wirklich
und beschränkter innerlich hohler Ehrbegriffsstutzigkeit —
fünf Jahren in wilder Ehe lebt und einen v
chramm und
Nettes zu schaffen, soll sich auch die Mühe dazu geben. — das wäre eigentlich ein Stoff, der sich als Komödie, oder
Buben hat; die soll man holen, zum Abschied,
rfolg. Dann
Für die Inscenirung des Stückes war alles Mögliche ge= Tragikomödie höheren Stils wirksamer behandeln ließ,
sollen sie im Hause bleiben, Mutler und
sind glücklich,
schehen; die Bühne sah reizend aus — ein Be¬
weil so wir zum befreienden Lachen kommen würden.
Theuerste, was er besessen, er hinterläßt sie dem
ime die Auf.
weis für das Regie=Talent des Herrn Keßler.
Schnitzler hat sich für den tragischen Ton entschieden und
als sein „Vermächtniß". Wunderbar die Zeich
doch anders.] Thomas gab den alten Töpfermeister in glänzender
er hält ihn durchweg fest. Die Schlußtirade der Franzi
einzelnen Charaktere, der Eltern, Geschwister, des
kein Sieg er= Darstellung. Es war eine Leistung. an der man seine
kommt in gewisser Beziehung zu spät: der Eindruck all' des Hausarztes — Franzis Bräutigam — vort#
keitem beste. helle Freude haben konnte, und man muß aiichtig be¬
der düsteren, schmerzlichen, häßlichen Vorgänge auf der
Beobachtung einzelner Züge. Aber — aber im Z
der seiner dauern, daß eine solche Kraft allerersten Ranges dem
Bühne droben wirkte auf die Zuschauer drunten so be¬
sprach ich einen Geheimen Sanitätsrath: „Gew
ind sich dazu Schausplelhause verloren geht. Vollmer entwickelte
klemmend, daß jene Worte eine befreiende Wirkung nichtser — Sie haben ganz Recht! Da hätte man g##
will, nicht seinen siegreichen Humor in der bekannten Bonvwantrolle
mehr ausüben können, denn man wartet zu lange auf sie. vorgehen müssen. Alle aus dem Zimmer ‘raus;
nirte Aristo= und Anna Schramm war köstlich als Schwärmerin
Ich habe mich den ganzen Abend über gefragt: be= Eisbentel! Das bischen kalte Umschläge — zu dun
er verkaufen für das Vornehme. Herr Christians, der merkwür¬
dentet „Vermächtniß“ einen Rückschritt des immer liebens= dann — soviel sprechen konnte der Hugo gar nich
ab es recht diger Weise in Wien gerade in modernen Stücken gefeiert
würdigen, oft geistreichen Antors des „Anatol“, von der Fall so schwer war.“ Der Naturalismus h
von Emil war, spielte den verschuldeten Baron, der endlich den
„Liebelei“. „Freiwild“. Ich glaube das nicht — es ist obschon Schnitzler ja selbst „Dr. med.“ ist, ein#
r und mehr] Werth der ehrlichen Arbeit erkennt, mit einem Pathos, das
wohl nur eher ein Mißgriff. Nicht in Bezug auf die
Loch. Bei den vielen schönen, künstlerischen Ei
Possenscherz noch größer war, als dessen Schulden. Die Naive wurde
Wahl des Stoffs, der übrigens auf der Bühne fast ebenso
der scenischen Ausgestaltung der Situation i
n Kammer= ganz nett von Fräulein von Mayburg gegeben, und
häufig anzutreffen ist, wie im Leben selbst, zumal in der
jedoch hierüber gewiß hinweg gekommen, wenn's
oßstadtluft“] Herr Hartmann war als Jean an seinem Platze. Eine
französischen Literatur, wo ja die „wilde Ehe“ die „Rehabili¬
sehr peinlich gewesen wäre, diesem Sterben beiz
irg=Brendel achtzehnjährige Baronesse, die eben aus einem Geufer
tirung der Gefallenen“ u. s. w. das Theme unzähliger
ohne daß dem Sterbenden geholfen wird.
klängen an! Pensionat kommt, war der ausgezeichneten Heroine unseres
Bühnendichtungen bildet. Und dazu hat der Deutsch¬
„Exposition“ mußte doch durgeführt werden, die
übliche Be¬ Hoftheaters zudiktirt worden. Medea als Baroneßlein — Wiener die Sache natürlich ganz anders angefaßt, als
sich zeigen. Das geschah meisterhaft, aber eben a#
#erden ver= kein Wunder, daß Fräulein Poppe den Titel des
seine Pariser Kollegen. Es ist keine tendenziöse Disser¬
unseres Empfindens.
(s. „Große] Stückes buchstäblich nahm und den ganzen Abend über
tation à la Dumas und Augier — es ist ein Stück
Ich verweilte hierbei etwas länger, um an ein
(s. alle Lust= krampfhaft ihren Sonnenschirm festhielt. — Zahlreiche
wahren, echten Lebens, feinfühlig empfunden und scharf spiel zu zeigen, worin mir der Mißgriff Schn#
Blumenlese! Direktoren, sogar der Leiter des Stadttheaters in Neu¬
beobachtet mit einem Dichterherzen und Künstlerangen. liegen scheint. Der zweite Akt bringt eine Reih
trotz des Ruppin, waren erschienen; sie zogen enttäuscht von dannen
Nur daß wir das Grau in Grau, richtiger — das mungsbilder von köstlicher Intimität, aber die ###
det in den mit der festen Absicht, den Autoren die Reisekostru beim
Schwarz in Schwarz auf die Dauer nicht gut ertragen] im Uebrigen kaum weiter. Toni ist freundlich, ja
n haben, nächsten Treffer abzuhandeln.
können. Das geht uns so schon gleich im ersten Akt. Daj aufgenommen, der kleine Franz — der Abgott des
meist in
J. N—n. „Wenn ein Mensch stirbt, den wir lieb wird nach einigen einleitenden Scenen, in denen immer] Der superkluge, gefühlsarme Professor und der ver
det wird gehabt haben, dann heben wir Andenken an ihn auf, nicht wieder von Hugo Losati, Sohn eines Professors und Ab= kalte bornirte Doktor bilden einen Gegensatz zu di
(au Pat6h,