II, Theaterstücke 10, Das Vermächtnis. Schauspiel in drei Akten, Seite 185

10. Das Vernaechtnis box 16/3
zeehen sich von Eofalis zutuck. Der Pro=] das kleinbürgerliche Puvlikum dieser Bühne war nicht so unrein, wie ich es von diesem Künstler noch nicht gehört Tage der Sa
g das jedoch zu ertragen — er drapirt sich mit
enthusiastisch wie sonst bei Premièren. Man verspürte
habe. Schade, daß auch er dafür ein Beleg sein muß, wie
von Schillers
menschlicher Nächstenliebe. Der flattert bald
sogar beim Schluß des zweiten Aktes etwas wie — Oppo¬
wenig die leider jetzt für Wagner genügend erachtete
liches Hoftheat
n; nicht allein bei ihm. Am Ende des zweiten sition. Die Fehler des Stückes traten hier weit dentlicher
Zum hundertst
Schulung der Stimme ausreicht, einen nur einig rmaßen
plötzlich der füße „Bubi“. Wir wissen nicht
hervor als bei der Aufführung im Lessingtheater.
manns „Joha
vielseitigen Sänger heranzubilden. Die Aufführung war
eso? Jedoch — darum, damit das eigentliche
Der tiefe Gesammteindruck, den der talentvolle
haben die g
im Uebrigen ausgezeichnet, ganz besonders ragte wieder
ch anfangen kann ... „Ja, was soll denn jetzt
Dichter durch das Schicksal des meineidig ge¬
Bühne im Lai
Frau Herzog (Elvira) hervor. Fräulein dell' Era
och im Hause? Jetzt, wo das letzte Band
der Zeit.
wordenen Turaser hervorruft, wird durch die öftere Wieder= als „Stumme“ giebt doch noch zu viel balletmäßige Gesten
r und den Losatis, der Knabe, fehlt?" Die
und Pas: eine Künstlerin vom Schauspielhause würde in
holung der bereits bekannten Thatsachen und die allzu
Die Ver
igt sich zwischen sie und der beiden Todten
dieser Rolle gewiß eindringlicher wirken können.
langen und lärmenden Gesammtscenen geschwächt. Noch
seite", das E
Der Doktor täsonnirt und dozirt d'rauf los,
weinerlicher und schleppender als Herr Klein spielte Herr
P. S. Dem in egyptischen Pharaonengräbern auf= Stelle berichte
ich zuletzt freilich auch um seine Braut, die
kontraktlich 20
Pategg den Turaser. Trotzdem schuf er eine charakte¬
gefundenen Mumienweizen rühmt man, wie bekannt, die
Die Auf
er dozirt die Toni zum Hause hinaus. Die
ristische, lebensvoll wirkende Figur. Recht brav war die
Eigenschaft nach, daß er, in frisches Erdreich versenkt, noch
Freundschaft zerbröckeln ringsum, Eines nach
„Die Piccolo¬
Leistung der Herren Eyben, Heinzel, Olmar,
heute, nach jahrtausendlangem Todesschlaf mit derselben
n kehrt ihr den Rücken, selbst die kluge,
Weigert und Wehlau; sie stellten wirkliche Arbeiter¬
den 12. Okte
blühenden Lebenskraft emporsprieße, wie Samenkörner,
Frau Winter, die allzeit für sie ein¬
die der Landmann den jüngsten Ernten entnommen. Gesehen
Wiederkehr de
typen dar. Herr Thurner gab den schurkischen Färber¬
sie sogar ins eigene Haus nehmen wollte.
haben wir es freilich noch nicht, daß es dagegen auch in
Lager“ auf d
meister Kleppl mit viel Geschick, ohne in den traditionellen
Porurtheile, Rohheit siegen und — Toni geht
Intrigantenton zu erfallen. Mit viel Temperament gab
theatralibus solchen Mumienweizen giebt, der nur darauf
soll sich ganz
Es hilft ihr nichts mehr, daß die Franzi
soll der bekann
Frl. Rosner die Marie Zelber, etwas kalt schaute
harrt, von einem findigen Direktor aus der modrigen
die Wahrheit sagt. Uns auch nicht: wir haben
Therese Leitner als Weib Turasers aus.
zur Wiedereröf
Gruft der Theaterbibliothek hervorgesucht zu werden, um
chon längst besorgt ... So viel Akte, so viel
hauses gedichtt
E. L. Herr Kraus, unser stolzer Heldentenor und
ihm hundertfältige Frucht zu bringen, bewies uns die Vor¬
nn wir auch nur eine zu sehen bekommen.
Wagnersänger par excellence, versucht sich gelegentlich
das Eröffnung
stellung von „Robert und Bertram“, mit der
wieviel Talent, Empfinden. Können wieder!
Direktor Carl Weiß gestern in seinem Ostend¬
auf Bahnen, die von den Wegen des Bayrenther Meisters,
Theaters, zu
olle Stimmungs= und Detailmalerei, welch' seelen¬
eine Strophe
[Theater ein total ausverkauftes Haus erzielte. Fünfzig
geschweige denn von seinen Zielen, ziemlich weit abführen
schenschilderung. Und wie wurde das wieter
in den Druck
Daß er den Max in Webers „Freischütz“ singt, dürfte in Jahre beinahe sind vergangen, seit wir in Elbflorenz die
er bornirte Professor Emanuel Reichers,
diese Weise
diesem Sinne allerdings weniger auffallen, um so mehr berühmte Posse des dort auf den Händen getragenen
ithige Mutter Luise von Pöllnitz',
Lager“ vollst
aber, daß er's auch unternimmt, den Masaniello in der
Komikers Gustav Räder zum ersten Male sahen;
gleichen.
de Hugo Rittners, die bejammernswerthe
die damals von dem Verfasser selbst wiedergege¬
„Stummen von Portici“, dieser durch und durch fran¬
Der Köl
Enach langer Krankheit zum ersten Mal wieder
bene Rolle hat so manchem unserer heutigen
zösischen Oper Aubers darzustellen. Was nun gerade das
lehrer an de
Else Lehmann — lauter Gestalten von
Darstellen aubetrifft, so hat Herr Krans das Wagniß am
Künstler, nicht am letzten unserm Emil Thomas,
Musik in Ber
ebenswahrheit, wie der Dichter sie geschaut
vorigen Sonnabend recht gut bestanden. Er ist nicht der
Gelegenheit gegeben, froheste Lanne unter den Zuhörern
Lehrer der A#
zu erwecken. Und heute noch dieselbe Lebenskraft wie vor
arroro als die klar denkende, warm fühlende] Mann vielon und heitigen Gestikulirens, wiewohl dies für
nannt worden
fünfzig Jahren? Nun, Direktor Carl Weiß konnte sich
rie Elsinger in einer frischen Gymnasiasten= j den leidenschaftlichen neapolitanischen Fischer eher als sonst
Das Sa
schmunzelnd davon überzeugen, daß er mit seiner gestrigen
Dera Lux, die den Schmerz um den im
angebracht wäre; jede nicht unbedingt nöthige Bewegung
am Neuen Thi
„Première“ einen guten Griff gethan, denn das jubelnde
unterbleibt: die Figur erhält dadurch etwas Gemessenes
iebten Hugo so naturwahr verkörperte, Luise
Dr. Paul Se
, ihre Mutter, Oskar Sauer, der unerträgliche
Haus bewies nicht nur den Darstellern stürmischen Bei¬
Würdiges, einen mehr nordischen Charakter, den man sich
worben. Die
fall, sondern ruhte auch nicht eher, bis es dem Direktor
, Winterstein u. s. w. — alle trugen sie bei
aber gern gefallen läßt, weil Herr Kraus ihn konsequent
gemeinster A
Gelingen. Denn es gab für den wiederholt
Carl Weiß seinen Dank beim Erscheinen an der Rampe
durchführt. Nicht ganz so gut stand es um die
Gregorius wi
abstatten konnte. Die beiden Vagabunden waren bei den
enen Dichter einen starken Erfolg, der seinen
gesangliche Seite der Leistung. Freilich glänzten
Rostand“
Herren Richard Jürgas und Joseph Dill in sehr
am Schluß nach den zündenden Worten
auch hier die schönen, kräftigen hohen Brustiöne,
aus einen ner
guten Händen, der mauschelnde Kommerzienrath Ippel¬
reichte. Ob er aber lange vorhalten wird?
aber für den eigentlichen Kunstgesang erwies sich das
sich ein Enst¬
meyer fand in Herrn Robert Wach glückliche Vertretung,
Organ nicht immer geschmeidig genug; die paar zu flüch¬
ièren=Puklilum ist nicht immer maßgebend —
Gymnase=The
und alle übrigen Mitwirkenden waren nach Kräften be¬
tigen Koloraturen verschlagen dabei noch nichts, aber z. B.
mAblehnen, noch beim Erfolg. Warten
westliche Fra¬
das Schlummerlied (4. Akt), von Herrn Kraus sehr sch'n müht, den Abend zu einem gelungenen zu gestallen. —
Bartel Turaser“, Philipp Lang= intendirt, zeigte doch, daß in der Ausbildung seiner! Ob man von einer Posse der Herren Mannstädt, Treptowig#eapel ausg