II, Theaterstücke 10, Das Vermächtnis. Schauspiel in drei Akten, Seite 227

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20. Feber 1899.
K. Gesundes Trinkwasser ist bei Typhus das
beste hygiäisch=diätetische Mittel und wird von allen
ärztlichen Autoritäten Kröndorfer Sauerbrunn als
das vorzüglichste Gesundheitswasser empfohlen.
4% Neuer Advocat. Herr IllDr. Ludwig
Goldberger, Advocat und Vertheidiger in Straf¬
sachen, bisher Kanzleichef der Kanzlei des Herrn Dr
Ritter v. Nejedly, hat seine eigene Advotatenkanzlei
in Prag, Hibernergasse Nr. 6 „Zur Stadt Wien“
eröffnet.
2
** Loealveränderung. Das seit 60 Jahren
am Kleinen Ring bestehende Specialgeschäft der für
Modistinnen der Firma Ludwig Gleichauf vor¬
mals S. Michlup befindet sich jetzt in der Mitte der
Eisengasse.
Prager Theaterwoche.
Schauspiel.
Das Vermächtnis. Shauspiel in drei Acten von
Arthur Schnitzler.
Die Ehe, das unter bestimmte, gesetzlich normirte
Bedingungen gestellte Zusammensein von Mann und
Weib für ihr ganzes Leben, gilt den Nationalöco¬
nomen und Sociologen als das nothwendig culturelle
Fundament des Staates. Dis ethische Princip der
Ehe ist von den Religionsstiftern und Gesetzgebern
aller Zeiten voll erkannt worden, und den eheähn¬
lichen, nicht sanctionirten Beziehungen der Geschlechter
zu einander, sowie den diesen Verhältnissen entspros¬
senen Kindern hat immer ein Mikel angehafter. Nun
ist ja unzäligemal der Einwand erhoben worden
daß es widersinnig ist, den mächtigsten Trieb, den
die Natur den Menschen eingepflanzt hat, auf künst¬
liche Art, durch Convention und Gesetze zu fesseln.
Wer sich aber die Mühe nehmen will, den mensch¬
lichen Charakter auf die Beständigkeit und Dauer¬
haftigkeit seiner Neigungen zu prüfen, der wird zu
dem unabweislichen Shlusse gelangen, daß eine
gesetzlich eng begrenzte Normirung gerade dieser
wichtigen Lebensbezeehung unbedingt nothwendig ist.
Die Schranken die sich die bürgerliche Gesellschaft
nach dieser Richtung gesetzt hat, sind nicht nur
heilsam, sie sind vielmehr unentbehrlich. Selbstver¬
ständlich wird sich aber darum noch kein Einsichtiger
für berechtigt halten, auf zwei Leute, die außer¬
ehelich mit einander leben, einzig und allein deshalb
einen Stein zu werfen, weil ihrem Bündnis die
gesetzliche oder kirchlich: Sanction abgeht. Soferne
solche Verbindungen durch den Zwang widriger
Verhältnisse hervorgerufen werden:
Verbältnisse hervorgerufen werden, so daß deren
Legitimirung aus außerlichen Gründen nicht möglich
ist, wird nur eine kaltherzige Philistermoral, die sich
in den beqiemen Mantel ihrer Vorurtheile einhüllt,
den Muth zu einem Verdammungsspruch: finden.
Wer dagegen gewohnt ist, bei der Beurtheilung
Anderer seine eigene Empfindung mitspeechen zu
lassen, der wird, ohne im Allermindesten seine grund¬
sätzliche Ueberzeugung von der geheiligten Noth¬
wendigkeit der Ehe als der einzig möglichen Basis
für die menschliche Gemeinschaft preiszugeben, mit
seinem Gefühl auf der Seite Oswald Alwings stehen
den Ibsen sagen läßt, daß in den wilden Menagen,
wie er sie im Pariser Künstlerviertel gesehen hat,
vielfach eine weit echtere Sittlichkeit liege als in
mancher aus Berechnung oder feiger Gleichgiltigke it
geschlossenen Heirath. Es ist eben damit wie mit
allen Dingen im Leben. Nur aus dem jeweiligen
bestimmenden Ursachen ist jedwede Lebensbeziehung,
jede besondere Handlungsweise richtig zu erklären,
und in noch weit höherem Grade als anderswo gilt
hier das befreiende Wort: „Alles begreifen heißt
alles verzeihen.“ Schnitzler plädirt nicht theoretisch
für die freie Liebe, sondern er führt uns mit ein¬
dringender Seelenanalyse und in poetischer Vertie¬
fung einen typischen Fall vor, wie er sich alle Tage
hundertmal vor unseren Augen abspielt. Einfach und
shmucklos ohne allzugroßen Aufwand an Pathas
erzählt Schnitzler Geschichte eines Mädchens, das sich
aus widerwärtigen Vechältnissen heraus von einem
selbstsüchtigen Vater in die Arme eines jungen
Minnes geflüchtet hat. Jahrelang halten Toni
Weber und Hugo Losatti treu und warm zu ein¬
ander, und ihr vierjähriger, blasser Liebling ist in
ebensolche Zärtlichkeit gebettet, als ob er das Kind
correct verheiratheter Eltern wire, da ereignet sich
ein großes Unglück Hugo stürzt während eines
Pcaterrittes vom Pferd und wird tödtlich verletzt
seinen Eitern ins Haus gebracht. Sterbend nimme
er ihnen das Versprechen ab, Toni und das Kind
dauernd bei sih aufzunehmen. Frau Losatti und
ihre Tochter Franziska nehmen die Verlassenen freu¬
digen Herzens auf. Auch Herr Losatti, der seine
Zustimmung nur widerstrebend gegeben hat, gewinnt
den Kleinen allmälig sehr lieb. Aber das Kind stirbt
und mit ihm stirht das Airecht, das Losattis seiner
Mutter an ihr Hius und Herz großmüthig einge¬
Montagsblattt a. B. Nr. 8.
einander.
räumt hatten. Man findet keine rechte Beziehung
dem au
mehr zu der verwaisten Mutter, die doch keine
übertrieb
Witwe ist, man empfindet ihre Gegenwart im Hause
nicht füge
das von den früheren Bekannten gemieden wird, als
Künster,
große Unbequemlichkeit, ja als Immoralität. Man
Differenz
will sie zwar nicht wieder ins Elend zurückstoßen, es
Unte
soll vielmehr materiell für sie gesorgt werden, nur
erstenma
im Hause soll sie nicht bleiben. So sieht Toni die
dem Gei
letzten Fäden zerschnitten, die sie noch mit dem
auch inft
Leben verbunden haben, und geht in den Tod. Mit
seiner Si
diesen äußerlich nicht sonderlich bewegten Vorgängen
einen St
greift uns der Dichter mächtig ans Herz. Wie in
gesanglie
„Liebelei", die übrigens künstlerisch geklärter ist,
anderers
zeichnet sich auch hier der Dialog durch scheinbare
ziemlich
Absichtslosigkeit und leichten Fluß aus. Die Führung
Stadtsch
des Conflicts sowie seine tragische Lösung ist technisch
legte a
sehr sicher, nur ist die Motivirung weniger üner¬
angeneh
zeugend als in „Biebeln“. Interessant ist die Ver¬
übrigens
wandschaft einiger Figuren aus dem „Vermächtnis“
eignet,
mit solchen in Hirschfelds „Mutter“ in denen be¬
den Uebt
kanntlich gleichfalls ein freies Liebesverhältnis be¬
Herr M
handelt wird. Die Frauen Lofatti und Frey, sowie
Würde
die Haustöchter Franziska und Heta zeigen in ihrer
Leistung
Physiognomie manchen gemeinsamen Zug. Ebenso
streiften
frappirend ist der Parallelismus in den Charakteren
der Frei
des kleinlichen, mattberzigen Onkels Frey und des
heit in 2
Dr. Schmidt, Franziska Losattis Bräutigam, der
Aus
der mit seinem trockenen Herzen die engste Philister¬
der liebel
moral verkörpert. Selbstverständlich fällt es uns nicht
Max D
im Entferntesten ein, an eine Anlehrung zu Denken,
Stolzing
es hat uns nur interessirt zu beobachten, wie eben
in der Se
aus ähnlicher Umgebung ähnliche Conflicte hervor¬
Sehr ge
wachsen. Seine hohe Kunst bewährt Schnitzler wieder
Carma
in der Schilderung des Zuständlichen. Der erste Act,
Der Schl
der mit seinen wechselnden Stimmungen die Kata¬
des Publ¬
strophe vorbereitet, sowie die feine Nuancirung der
büste auf
Losattischen Familienmitglieder gegenüber Toni nach,
deren Ins¬
dem Tode des Kindes sind Meisterstücke der Indivi¬
des von
dualisirung. Der Erfolg des Abends war ein durch¬
genen Hy
schlagender. In sichtlicher Ergriffenheit verfolgten die
einträchtig
Zuschauer die Geschehnisse auf der Bühne und gaben
„Das
ihrer tiefen Antheilnahme immer erst nach den Act¬
der Tü
schlüssen lebhaften Ausdruck. Nur die letzte Scene des
in ein it
Drama's, in der Franziska Losatti mit flammenden
„Das Glü
Worten für die Bethätigung der natürllchen Em¬
stern ihre.
pfinduugen eintritt, wurde durch stürmischen Beifall
eine duftig
unterbrochen, der ebensowohl die Uebereinstimmung
der hastent
der Applaudirenden mit den entwickelten Grund¬
Winfried e
sätzen bedeuten mochte, wie ihre Anerkennung der
beste“, der
geradezu hervorragen n Leistung des Frl. Erl. Die
Empfinden
hochbegabte Künstlern führte die von ihrem bishe¬
klangvollen
rigen Rollenkreise so fernab liegende Parthie mit
heimischen
einem Empfindungsreichthum und mit einer Energie
Gelegenhei
des Ansdrucks durch, die ihr einen vollberechtigten
einmal an
Anspruch auf ein ganz neues künstlerisches Gebiet
Weichheit
sichern. Die weibliche Hauptrolle wurde von Frl.
zarten Far
Immisch mit sympathischer Einfachheit gegeben.
gelungen, d
Der alte Losatti, ein Gefühlsgaukler mit schönredne¬
Waldes zu
rischem Pathos und Franziskas kaltherziger Bräuti¬
Componiste
gam wurden durch die Herren Schmidt und Vy¬
sie doch in
metal sehr gut gekennzeichuet, während Frau
denden un
Baumgart den Prachtcharakter der Frau Winter,
modernen
die lebhaft an das alte Fräulein Rentheim aus
derten un
John Gabriel Borkmann erinnert, zutreffend zur Gel¬
führung d
tung brachte. Den einzigen hellen Ton in das düstere
Manas,
Familienbild bringt ein dreizehnjähriger Junge, den
sehr verdie
Frl. Bardi allerliebst spielte. Die Rolle der schmerz¬
Autoren k
geprüften Mutter konnte Frl. Ehrhardt nur an¬
nähernd gerecht werden. Die Herren John und
Tauber nebst Frl. Urfus und der kleinen Fi¬
laun vertraten ihre Aufgaben mit Glück.
M
Dr. A. G.
Oper.
gegi
Montag wurden zur Gedenkfeier von Richard
Wagner's Sterbetag und zum Besten eines ihm zu
Ein?
errichtenden Nativnaisdenkmals „Die Meistersinger“
talische S
aufgeführt, jenes Werk, in welchem das Genie des
Hunderte
Meisters sich in seiner allumfassendsten Größe und
noch zugleich in seinem men hlich liebenswürdigsten
fehlten, la
Liste zeigt. Mit der Festlichkeit des Anlaßes der
in die S
äußeren Gewandung und des huldigenden Ausklanges
Blank un
der Vorstellung stand der künstlerische Werk der Auf¬
wie sie al
führung nicht ganz auf gleicher Höhe. Die musikalische
Leitung lag diesmal wieder in Händen des Herrn
und im Si
Stransky, dessen verständnißvolles sich Vertiefen
den Wald.
in Wagners Schöpfungen, lebhaftes Temperament
Todesangst
und Streben nach sorgsamer Detailarbeit die le¬
Diese Aexte
bendste Anerkennung verdienen. Zu einer befriedi¬
genden Direction der „Meistersinger“ fehlen dem
Streichen
jungen Künstler aber vorläufig noch die nöthige
Eichbaum
überlegene Sicherheit und Autorität. Herr Stransky
Liefert ihn
gesitzt heute noch nicht die Krast des Tactirstabes
Euch nichts
oder der Rede, um seine Auffassungen — über die sich
An die
ja streiten läßt — einem solchen musikalischen Appa¬
rate, wie er sich in den Meistersängern entfaltet,
denken, we
mit überzeugendem Zwange zu fuggeriren, Sänger
fertigte Ang
und Instrumente gehen gar oft ihre eigenen mit
bisweilen le
den Ideen des Dirigenten divergirenden Pfand und
der dest ist Disharmonie und musikalisches Durch=I man sieht,