II, Theaterstücke 10, Das Vermächtnis. Schauspiel in drei Akten, Seite 244

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10. Das Vernaechtnis
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Wien, IX/1. Türkenstrasse 17.
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Filiale in Budapest: „Figyelé“
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Vertretungen in Berlin, Chicago, London, Newyork, Paris, Stockhol
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n [Münchner Brief.] Man schreibt uns aus München
vom 16. ds.: Das Münchner Schauspielhaus hat gestern
Kunst und Wissenschaft.
seine premierenreiche Wintersaison mit Arthur Schnitzler's
Schauspiel „Das Vermächtniß“ eröffnet. Die Aufnahme
L. G. Münchener Theaterbeief. Auch die Wieder¬
des larmoyanten Wiener Familiendramas, das wie eine freie Be¬
eröffnung des Schauspielhauses war trotz fast
arbeitung des Huysman'schen „Ein Dilemma“ anmuthet, war eine
völlig verändertem Künstlerpersonal ein voller Erfolg
sehr freundliche. Sie ist zum Theil mit auf die vorzügliche Wie¬
der Direktion Stollberg. Schnitzlers „Ver¬
dergabe zu setzen. Es wird nicht oft der Fall sein, daß ein buni
mächtniß“ ein ungleich gearbeiteles Stück, bedarf
zusammengewurfeltes, noch nicht eingespieltes Ensemble ein hand¬
einer sorgfältigen Regie, wie sie ihm hier zu Teil wurde,
Plerk der Decadencekunst, das mit der Feinheit der
um zur vollen Wirkung zu gelangen. Ein sterbender
Seaner, der Intimität der Stimmung und der Abtönung des
Sohn hat seinen Eltern das Versprechen abgenommen,
Diglogs völlig steht und fällt, gleich bei seinem Debut zum Siege
seine Geliebte und ihr Kind ins Haus aufzuehmen. So
führt. Dem neuen Personal Direktor Stollberg's ist diese
lange das Kind, ein nervöser kränkelnder Knabe, lebt,
schwere Aufgabe gelungen. Es sind moderne Charakterdarsteller
trotzt die Familie den ihr aus diesem Schritt erwachsenden
von erstem Range darunter. Herr Lind zeichnete den mit der
gesellschaftlichen Mißhelligkeiten; doch nach seinem Tode
Nervosität eines Joh. Vockerat zweisellos erblich belasteten cholerit
gilt ihnen das Mädchen als Fremde, die sie wegstoßen,
schen Professor Losatti, abgesehen von einigen Uebertreibungen i
so daß sie sich verzweifelnd das Leben nimmt. Die
ersten Akte, verblüffend lebenswahr, und Frl. Lange, die Nach¬
Charaktere hat Schnitzler in diesem Drama wieder haar¬
folgerin Frl. Joa Müller's, verkorperte mit schlichter Wahrheit
scharf gezeichnet; schade, daß nicht überzeugender
und ergreifender Gefühlskraft die arme, von der engherzigen Fami¬
dargestellt wurde, warum die jungen Leute in den vier
lienmoral in den Tod getriebene, Toni Weber. Recht gut führte
Jähren ihres Glückes die Legitimirung ihres Verhält¬
sich auch die neue Naive Frl. v. Kroll als Agnes Winter ein.
nisses nicht erzwingen konnten. Wir können die Schau¬
„Das Vgxmächtniß“ wird auch die erste Aufführung der neu ge¬
spieler heute nicht alle nennen. Heedwig Lange,
g#bien Münchener Volksbühne sein.
welche schon als Roxaue im „Cyrano“ vorzüglich abge¬
schnitten, gab die Geliebte in jeder Schattirung ergreifend.
Vier Akte lang Trauerweide, das vermag nur eine
bedentende Künstlerin, wenn man's aushalten soll. Beifall
Bezugs-Bedingungen.
Für
50 26 und Blumen gabs die Fülle. Das gleiche läßt sich vonjnelns
100
7.50
Für 50 Zeitungsauschnitte (Artikel oder Notizen)
der ersten Operettendarbietung unter der neuen Leitung Lort
inclusive
200
100
14.—
am Gärtnerplatz sagen. Suppées melodiöse „Afrika=Zahlh
Porto.
500
25.—
200
Zahlbar
reise“ war von sehr guten Kräften besetzt und trefflich v
„ 1000
55.—
0
inszeuirt. Ich erwähne nur Gisella Fischer, die
„ 100.— im Voraus.
Im
„ 1000
wir aus Frankfurt kennen. Das dazwischen liegendette
Abonnemen Berliner Engagement hat ihre starke und schöne Stimmesteht
Im Gegensatze zu anderen Bureaux für Zeitungsausschnitte ist das
Abonnenten noch ausgebildtt. Ihr Spiel sehr frisch; doch ließ die ern.
Abonnement durch keine bestimmte Zeitdauer begrenzt; — auch steht es den
Abonnenten frei die aufgegebenen Themen zu ergünzen oder zu Andern
Dame ihrem Temperament nicht se sehr die Zügel
schießen, wie es uns in Frankfurt manchmal stärend
auffiel. Vom Hoftheaker ist der Cgmont des Goethe¬
cyklus zu erwähnen. Frl. Rabitow ein herrliches¬
Clärchen; im übrigen ein Theaterrälsel, warum Stury:
Egmont und Lützenkirchen: Brackenburg, stait umgekehrt.;
— Man will, wie man hört, ein neues Theater bauen.
Der angeblich amtsmüde Intendant von Possart
soll dessen Leiter werden. Wir warnen vor Gründungs=!
fieber.