iene Kakadu
box 14/8
9.3. Der grutaan
Telefon 12801.
Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte.
Ausschaitt
„OBSERVER“ Nr. 84
L. österr. behördl. conc. Bureau für Zeitungsberichte u. Personalnschrichter
Wien, IX/1. Türkenstrasse 17.
M 105
— Filiale in Budapest: „Figyelö“
Vertretungen in Berlin, Chicago, London, Newyork, Paris, Stockholm.
Ausschnitt aus:
788450
Kunst und Wissenschaft.
es: Im Deutschen Theater gab es gestern
seinen sehr warmen, herzlichen Empfang lieber alter
Bekannter. Das humor= und gemüthvolle Schau¬
spiel „Haus“ von Max Dreyer wurde wieder in
den Spielplan aufgenommen. Vornehmer und tiefer
in der Empfindung, als das tendenziöse Schauspiel
desselben Autors, das den Erfolg der Saison für das
Theater in der Schumannstraße bedeutete, fesselte
und unterhielt es in der im Vorjahre schon ge¬
rühmten Besetzung das Publikum auf das beste.
Schnitzlers geistreich aufgebaute Groteske „Der
grüne Kükadu“ mit ihrem amüfanten Masken¬
sviel beschloß den Abend und gab Herrn
Sommerstorft, der leider durch einen Unfall
längere Zeit am Auftreten verhindert war, Gelegen¬
heit, sich in einer interessanten Rolle als Geneseuer
wieder vorzustellen. Der in den Allüren des
Komödiantenthums heimlich versteckten Leidenschaft
dieses Schauspielers Heuri lieh der Künstler Glut
und Farbe, und seinem Spiel war nicht anzumerken,
daß er in diesem ungewohnten Rahmen nach einer
unfreiwilligen, wenig erqnicklichen Pause zum ersten
Mal wieder auftrat.
Bezügs-Bedingungen.
7.50
Für 50 Zeitungsauschnitte (Artikel oder Notizen)
fl.
inclusire
14.—
100
Porto.
200
25.—
Zahlbar
55.—
500
100.— im Voraus.
„ 1000
Im Gegensatze zu anderen Bureaux für Zeitungsausschnitte ist das
Abonnement durch keine bestimmte Zeitdauer begrenzt; — auch stcht es den
Abonnenten frei die aufgegebenen Themen zu ergänzen oder zu ändern
Telefon 12801.
Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte.
Ausschnitt
„OBSERVEN N. 83
L Esterr. behördl. conc. Bureau für Zeitungsberichte u. Personalnschrichten
100 Wien, IX/1. Türkenstrasse 17.
Filiale in Budapest: „Figyelé“ —
Vertretungen in Berlin, Chicago, London, Newyork, Paris, Stockholm.
Ausschnitt aus:
Norüdeuisene
222
Nom 757/2“
GLS
C
7
W
.1n02
. Theater und Musik.
L-o. Daß Direktor Brahm vom Deutschen Theater
keine bezahlten Klaqueure hält und die Stimmung im Zuschauer¬
raum nicht inszenirt, bewies das Wiederauftreten von Otto
Sommerstorff nach langer Krankheit am Dienstag Abend¬
in Schnitzlers Groteske „Der grüne Kakadu“. Der Künstler
erfreut sich in Berlin allgemeiner Beliebtheit, und seine Rück¬
kehr an die Stätte seiner ersten künstlerischen Thätigkeit wurde
von Presse und Publikum gleich gutgehrißen; mit größtem
Interesse verfolgte man den Verlauf seiner Krankheit, und
froher Erwartung voll sah man seinem ersten Wieder¬
auftreten entgegen. Der Abend kam, das Haus war
nahezu ausverkauft, aber trotzdem der erste Auftritt zu einem
Empfange wie gemacht ist, rührte sich keine Hand. Es hätte
der unbeliebteste Schauspieler sein können, und die Zuschauer
hätten nicht gleichgültiger sein können. Das hiesige Publikum
ist kalt, das bewies aufs Neue dieser Abend. In Wien hätte
das Wiederauftreten eines solchen Schauspielers unter ähn¬
lichen Verhältnissen sich zu einem kleinen Ereigniß gestaltet.
Möglich auch, daß die betreffenden Bühnenleiter das Er¬
eigniß ein wenig inszenirt hätten. Böse ist übrigens Niemand
darüber, selbst Die nicht, die es merken. Das Publikum kann:
auch zur Begeisterung angeregt werden. Aber selbst eine
künstliche Nachhülfe berührt angenehmer, als eine so starre
s.
Kälte. Die interessante Vorstellung selbst nahm den gewohnten
Verlauf. Gefesselt folgte man den Vorgängen auf der Buhne, das
bei denen Schein und Wirklichkeit nicht zu unterscheiden sind.; den
Herr Sommerstorff eignet sich für den Schauspieler Henri¬
nicht besonders. Seine Kunst ist zu solide. Es fehlt ihm für
die Rolle das Bramarbasirende, das leichtsinnig Geniale.
Daß er aber trotzdem bedeutende Wirkung, besonders mit seiner
Erzählung von der Ermordung des Herzogs von Cadignac
erzielte, versteht sich bei seinem Können von selbst. Der Hirzog
wurde mit feiner Charakteristik durch
.Winterstein,
die Marquise mit frivoler Liebenswü
Frl. Du
egeben. Neu war auch
mont
Lebrêt, der der kleinen Rol
.Die übrigen Darsteller sind von früher
Dem „grünen Kakadu“ voraus ging Max D
Hans“ und errang lebhaftesten Beifall. Stücke, in denen
der Geist der seligen Marlitt zu walten scheint, wirken stets
auch beim P.blikum des Deutschen Theaters, ganz besonders
aber wenn sie nach dem Rezept der Modernen zurecht¬
gestutzt sind.
box 14/8
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— Filiale in Budapest: „Figyelö“
Vertretungen in Berlin, Chicago, London, Newyork, Paris, Stockholm.
Ausschnitt aus:
788450
Kunst und Wissenschaft.
es: Im Deutschen Theater gab es gestern
seinen sehr warmen, herzlichen Empfang lieber alter
Bekannter. Das humor= und gemüthvolle Schau¬
spiel „Haus“ von Max Dreyer wurde wieder in
den Spielplan aufgenommen. Vornehmer und tiefer
in der Empfindung, als das tendenziöse Schauspiel
desselben Autors, das den Erfolg der Saison für das
Theater in der Schumannstraße bedeutete, fesselte
und unterhielt es in der im Vorjahre schon ge¬
rühmten Besetzung das Publikum auf das beste.
Schnitzlers geistreich aufgebaute Groteske „Der
grüne Kükadu“ mit ihrem amüfanten Masken¬
sviel beschloß den Abend und gab Herrn
Sommerstorft, der leider durch einen Unfall
längere Zeit am Auftreten verhindert war, Gelegen¬
heit, sich in einer interessanten Rolle als Geneseuer
wieder vorzustellen. Der in den Allüren des
Komödiantenthums heimlich versteckten Leidenschaft
dieses Schauspielers Heuri lieh der Künstler Glut
und Farbe, und seinem Spiel war nicht anzumerken,
daß er in diesem ungewohnten Rahmen nach einer
unfreiwilligen, wenig erqnicklichen Pause zum ersten
Mal wieder auftrat.
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L-o. Daß Direktor Brahm vom Deutschen Theater
keine bezahlten Klaqueure hält und die Stimmung im Zuschauer¬
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Sommerstorff nach langer Krankheit am Dienstag Abend¬
in Schnitzlers Groteske „Der grüne Kakadu“. Der Künstler
erfreut sich in Berlin allgemeiner Beliebtheit, und seine Rück¬
kehr an die Stätte seiner ersten künstlerischen Thätigkeit wurde
von Presse und Publikum gleich gutgehrißen; mit größtem
Interesse verfolgte man den Verlauf seiner Krankheit, und
froher Erwartung voll sah man seinem ersten Wieder¬
auftreten entgegen. Der Abend kam, das Haus war
nahezu ausverkauft, aber trotzdem der erste Auftritt zu einem
Empfange wie gemacht ist, rührte sich keine Hand. Es hätte
der unbeliebteste Schauspieler sein können, und die Zuschauer
hätten nicht gleichgültiger sein können. Das hiesige Publikum
ist kalt, das bewies aufs Neue dieser Abend. In Wien hätte
das Wiederauftreten eines solchen Schauspielers unter ähn¬
lichen Verhältnissen sich zu einem kleinen Ereigniß gestaltet.
Möglich auch, daß die betreffenden Bühnenleiter das Er¬
eigniß ein wenig inszenirt hätten. Böse ist übrigens Niemand
darüber, selbst Die nicht, die es merken. Das Publikum kann:
auch zur Begeisterung angeregt werden. Aber selbst eine
künstliche Nachhülfe berührt angenehmer, als eine so starre
s.
Kälte. Die interessante Vorstellung selbst nahm den gewohnten
Verlauf. Gefesselt folgte man den Vorgängen auf der Buhne, das
bei denen Schein und Wirklichkeit nicht zu unterscheiden sind.; den
Herr Sommerstorff eignet sich für den Schauspieler Henri¬
nicht besonders. Seine Kunst ist zu solide. Es fehlt ihm für
die Rolle das Bramarbasirende, das leichtsinnig Geniale.
Daß er aber trotzdem bedeutende Wirkung, besonders mit seiner
Erzählung von der Ermordung des Herzogs von Cadignac
erzielte, versteht sich bei seinem Können von selbst. Der Hirzog
wurde mit feiner Charakteristik durch
.Winterstein,
die Marquise mit frivoler Liebenswü
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Lebrêt, der der kleinen Rol
.Die übrigen Darsteller sind von früher
Dem „grünen Kakadu“ voraus ging Max D
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der Geist der seligen Marlitt zu walten scheint, wirken stets
auch beim P.blikum des Deutschen Theaters, ganz besonders
aber wenn sie nach dem Rezept der Modernen zurecht¬
gestutzt sind.