II, Theaterstücke 9, (Der grüne Kakadu. Drei Einakter, 3), Der grüne Kakadu. Groteske in einem Akt, Seite 90

ruene Kakadu
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Lange
Telephon 12801.
„OBSERVEF
I. österr. behördl. konz. Unternehmen für Zeilungs-Ausschnilte
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertretungen
in Berlin, Budapest, Chicago, Christiania, Genf, Kopenhagen,
London, Madrid, Mailand, Minneapolis, New-York, Paris, Rom,
San Francisco, Stockholm, St. Petersburg.
(Quellenangabe ohne Gewähr.)
Ausschnitt aus:
vom:

— Erestauer Zeitung
Kunst, Wiffenschaft und Literatur.
Dramatische Chronik. Otto Ernsts „Flachsmann als
Erzieher“ ist nun auch ins Ruthenische und damit in die zwölfte
Sprache übersetzt worden. Dasselbe Stück ist in einer von Elizabeth Kings¬
burg mit Anmerkungen und biographischer Einleitung versehenen amerita¬
nischen Ausgabe erschienen, die dem deutschen Sprachunterricht in ameri¬
kanischen Schulen dienen soll. —
Arthur Schnitzlers „Grüner
[Kakadu“, der vor mehreren Jahren im Burgtheater auf höheren Wunsch
vo Repertoire aubgesetzt werden mußte, wurde in seiner Erstaufführung
im Deutschen Volkstheater in Wien mit demonstrativem Beifall auf¬
genommen.
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Telephon 12801.
„OBSERVER“
I österr. behördl. konz. Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
Wien, I., Concordisplatz 4.
Vertretungen
in Berlin, Budapest, Chicago, Christiania, Genf, Kopenhagen,
London, Madrid, Mailand, Minneapolis, New-York, Paris, Rom.
San Francisco, Stockholm, St. Petersburg.
(Oaelienangabe ohne Gewühr.)
Ausschnitt aus:
Salzhunger Volksblatt
vom:
9
„Aus Wien wird uns geschrieben: Im Burg¬
ptheater gab man Donnerstag eine neue Komödie
4von Arthur Schn
er die sich „Zwischen¬
spiel“ nen spielt auch in diesem
seinem Werke mit den kühnsten Problemen, aber
ek ist ernster und reifer geworden. Zwei Aus¬
nahmemenschen, ungefähr so wie sie Nietzsche ge¬
dacht, verbinden sich in wahrer, aufrichtiger Lieve,
geben sich aber das Versprechen, die Wahrheit
immer und unter allen Umständen zu bekennen
und nie eine Ehe der Lüge und des Betruges zu
führen. Nach sieben Jahren ungetrübten Glückes
fangen sie an, ihr Verhältnis schal zu finden,
sie sehnen sich nach neuen Erlebnissen und neuen
Anregungen. Er, Adameus Adam, ein hervor¬
ragender Musiker, knüpft mit Verachtung der Lehre
Platons eine Liaison mit einer üppigschönen Sän¬
gerin an, Frau Zäzilia hofft in den Armen eines
naiven fürstlichen Jünglings das große Glück zu
finden. Der Mann genießt, die Frau ersehnt und
träumt. Mit der ganzen spitzfindigen Dialektik,
die der geistvolle Schnitzler aufzutreiben vermag,
läßt er seinen Helden die oft an das Groteske strei¬
senden Ansichten und Thesen verteidigen; der Zu¬
hörer ist fast geblendet von dem sprühenden Feuer¬
werk Schnitzlerscher Beredsamkeit. Das kleine Zwi¬
schenspiel mit Sängerin und Turchlaucht ist für
die beiden Menschenkinder, die einst ein reines
Glück genossen, zum Verhängnis geworden, in ihm
und in ihr sind heiße Begierden erwacht und da
sie sich wiederfinden, wird sie durch den eigenen
Mann zur „Gefallenen“. Das Stück, das um
Schnitzlers willen Beifall fand, rettete Kainz mit
seinem grandiosen Spiel. Frl. Witt war wohl
um einige Nuancen zu bürgerlich, zu wenig modern
und emanzinfort