II, Theaterstücke 9, (Der grüne Kakadu. Drei Einakter, 3), Der grüne Kakadu. Groteske in einem Akt, Seite 97

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Kakadu
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Telephon (2801.—
Alex. Weigls Unternahmen für Zeitungs-Ausschnitto
„ORSERVER“
I. österr. behördl. konz. Burean für Zeitungsberichte u. Personalnachrichten
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertretungen
in Berlin, Budapest, Chicago, Genf, London, New-Tork,
Paris, Rom, Mailand, Stockholm, Christiania, St. Petersburg.
(Quellenangabe ohne Gowähr.)
Ausschnitt Wiener Leben
*98
vomN
Ku in. ranguume

Chronik.
Deutsches Volkstheater.
Diese Bühne brachte Kleists „Zerbrochenen Krug“
und Schnitzlers „Der grüne Kakadu“. Beide Werke
wurden sorgfältig von Regie und Darstellung behandelt
und fanden ein gut gelauntes Auditorium. Die Leistung
Höfers im „Zerbrochenen Krug“ ist dem Publikum
bestens bekannt. Herr Höfer charakterisiert vortrefflich
und färbt humoristisch seine Rolle. Im Schpitzlerschen
Einakter schufen die Herren Kramer, Raeder, Russek.
von den Damen sei Frl. Ließl erwähnt, ein prächtiges,
Gemälde moderner Realistik.
Sereprot T601.
Alex. Weigls Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
4
„OBSERVER“
Lösterr. behördl. konz. Bureau für Zeltungsberichte u. Personalnachrichten
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertretungen
in Berlin, Budapest, Chicago, Genf, London, New-York,
Paris, Rom, Mailand, Stockholm, Christiania, St. Petersburg.
(Quellenangabe ohne Gewähr.)
ns Jörgel von Gumpoldskirchen
Ausschnitt aus
Wien.
vom:

Wiener Theater-Rundschau
Deutsches Volkstheater. Mit der Neuaufführung
zweier alter Sri####a Binsche Volkstheater etwas Gutes
für sein Repertoire getan. „Der zerbrochene Krug“ von
Heinrich v. Kleist ist ein kleines Meisterstück des deutschen
Lustspiels, gediegen in der Führung der Handlungen und
Charakterisierung der Personen, kraftvoll in seinem kernigen,
derbgesunden Humor; ein niederländisches Genrebild auf der
Bühne. Die Darstellung ließ die behagliche Behäbigkeit leider
vermissen und Herrn Höfer mangelt für den Dorfrichter
der ursprüngliche Humor. Das Stück fand die freundlichste
Aufnahme. — Als Seitenstück „Der grene Kakadn“
von Schnitzler, das mutete befremdlich an. Aber gerade
dieses Schauspiek, das sich Groteske nennt und nichts anderes
sein will, stimmt ganz prächtig zum „Zerbrochenen Krug“.
Es zeigt Schnitzler in seinem Geistreichtum und seiner Kunst
im Theatralischen von der gesunden Seite. Seine Spelunken¬
szene am Vorabende der Pariser Revolution interessieren und
packen auch bei einem weniger guten Spiel, wie es das
Deutsche Volkstheater leistet. Es war ein Abend, der ofte
Wiederholungen verdient.
Telephon 12801.

„OBSERVER‘
I. öeterr. behördl. konz. Unternehmen für Zeitungs Ausschnitte
Wien, I., Concordiaplatz 41.
Vertretungen
in Berlin, Budapest, Chicago, Christiania, Genf, Kopenhagen,
London, Madrid, Mailand, Minneapolis, New-York, Paris, Rom,
San Francisco, Stockhelm, St. Petersburg.
(Quellenangabe ohne Gewähr.)
Ausschnitt aus:
vom: 1/11853. Kunst- & Theater Zeitung
B
—Ein anderes „verbotenes“ Stück, Artur Schnitzlex bekannte
Groteske „Der grüne Kakabn“, gelangte unlängst im Deutschen
Volkstheater zur Erstaufführung. Das Stück ist bereits im Hof¬
burgtheater gegeben worden, dann aber über „hohen Befehl“ plötzlich
aus dem Repertoire verschwunden. Im Mittelpunkte der Vorstellung
stand Herr Kramer als Henri; im Brennpunkte des Interesses der
Autor, dem — wohl als Genugtuung für die ihm im Burgtheater
widerfahrene Unbill — lebhafte Ovationen bereitet wurden. M. B.)
Telephon 12801.
„OBSERVER‘
I. österr. behördl. konz. Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertretungen
in Berlin, Budapest, Chicago, Christiania, Genf, Kopenhagen,
London, Madrid, Mailand, Minneapolis, New-York, Paris, Rom,
San Francisco, St#ckholm, St. Petersburg.
u#gangabe ohne Gewühr.) 2,
Bdenikt ven Pisrauet. Becag,
vom:
277 pesser als „Zwischenspier
geftel unserem Pudpkum ein älteres Werk desselben Autors: „Der
grüne Kakadu“. Dieser Einakter, ein Revolutionsstück voll heißen,
glühenden Atems, ist vor einigen Jahren in einer Matinee der
Breslauer „Freien Literarischen Vereinigung
zum überhaupt ersten Male gegeben und bei diesem
Anlaß im Feuilleton der „Breslauer Zeitung" eingehend
analysiert worden. „Der grüne Kakadu“ gehört, wie „Rose
Bernd“ zu jenen Burgtheatersiegen, vor denen unsere Hof¬
bühne nachträglich erschrak. Irgend ein Hofdamen= oder
Prinzessinnen=Einspruch erfolgte, und das Stück verschwand von
der Bildfläche. Das Deutsche Volkstheater hat es mit dem „grünen
Kakadu“ wie voriges Jahr mit „Rose Bernd“ gemacht und auch
dieses Stück in seinen Spielplan aufgenommen. Es entwickelt sich
zu einem Salon der Burgtheater=Zurückgewiesenen, notabene
solcher, die auf der Hofbühne selbst bereits die Feuerprobe bestanden
haben. Ueber diese Erscheinung sollte man nicht spötteln. Was die
Annahme und Zurückweisung unaufgeführter Stücke anlangt, haben
die geistigen Leiter des Volkstheaters ein solches geradezu staunens¬
wertes Uebermaß an Urteilslosigkeit an den Tag gelegt, daß man!
die Bescheidenheit und Genügsamkeit, die sich in derlei Reprisen
äußert, dankbar anerkennen muß. Bisher hat die Direktion des
Deutschen Volkstheaters sich nur in der Beschränktheit als Meister
gewiesen. Jetzt zeigt sie sich wenigstens als Meister in der Be¬
Dr. Julian Sternberg.
schränkung.