II, Theaterstücke 9, (Der grüne Kakadu. Drei Einakter, 3), Der grüne Kakadu. Groteske in einem Akt, Seite 250

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ruene Kakadu
9.3. Der
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usschnitt aus: Grazer Tagblatt, Gras
Abendblatt
om: J6FER 13-
(Schauspielhaus.) Erstaufführung von Artur
Sch##erGroteske „Der grüne Ka-:
kaßu“ und G. o. Mosers Lustspiel „Mili¬
tärfromm“ am 15. Februar 1915. Der erste
Einakter, eine ebenso geistvolle als bühnenwirk¬
same Parodie auf die französische Revolution,
stellt derart hohe Anforderungen an die Dar¬
stellung, daß unsere Bühne trotz seiner, insbeson¬
dere in Wien und Berlin erzielten großen Erfolge
bisher an ihm vorüberging. Umso anerkennens¬
werter ist die gestrige, von Julius Greven¬
berg geradezu glänzend inszenierte Aufführung,
die mit ihren überaus lebensfrischen Bildern in
jeder Einzelheit die berusene und sorgsame
Künstlerhand verriet. Es war eine vortreffliche
Gesamtleistung, an der sämtliche zweiundzwanzig
Darsteller und auch alle außerdem noch statierenden
Kräfte ihren Anteil hatten; ganz besonders her¬
vorgehoben seien die prächtigen Leistungen der
Damen Mizi Schürmann =Kovacs und
Anna Schrötter sowie der Herren Max
Brückner und Robert Jenny. Der zweite
Einakter ist recht harmlos, er kam jedoch durch die
vortreffliche Wiedergabe unter Max Brückners
Spielleitung, der auch den Leutnant von Heller
überaus sympathisch darstellte, gleichfalls zu vollem
Erfolge. Er machte uns in Vera Forst, welche
die Editha in waschechtem amerikanischen Dialekt
und mit feinsinnigster Charakterisierung spielte, mit
einem ganz hervorragenden und überaus liebens¬
würdigen Talent bekannt, dem man, wie der herz¬
liche Beifall bewies, bei uns gern öfter begegnen
würde. Von den übrigen Darstellern seien ins¬
besondere noch Fritz Großmann,Robert
Jenny, Hans Kainz und Alfred Wehle her¬
vorgehoben. Die beiden Stücke werden hoffentlich
noch manchen Abend füllen.
„ D.