veau liegen; er schielt nach der Nachbarschaft, er doch zweite Besetzung. Die angekündigten Schaugt
möchte bald ein Ensemble haben, bald sich das Ge¬
wollten nicht über den Rücken laufen.
schäft von Stars versorgen lassen, bald Traditionen
Emil Faktor.
erneuern, bald die Jugend stützen — wo sein eigent¬
liches Gebiet ist, glaubte man vor ein paar Jayren
Vom Baseler Stadttheaker. Man schreibt
besser zu wissen als hrute.
uns aus Basel: Der Lyriker, Epiker und durch
Damals hielt man ihn für einen geschmackfesten
seine romanhaften poesiereichen Erzählungen „Mo¬
Gestalter der Komödie, und auch größere Stilschöp¬
hammed“ und „Brake“ bekannte Klabund kam
fungen wie „Peer Gynt“ hatten interessante
hier, wie schon kurz gemeldet, im Stadttheater
Umrisse. Er gruppiert um sich Kleinmeister der
mit seinem geistreich=paradoxen Schwank „Hanni¬
Episode, er betreute umsichtig auch die größere Be¬
bals Brautfahr:“ zum erstenmale auf die
gabung, er hatte auch das Zeug, Bewegungsbilder
Bühne. Dank der geistig=witzigen Schärse des Dia¬
von anspruchsvollen Dimensionen eindringlich auf=logs und der konsequenten Durchführung der Cha¬
zurollen. Fähigkeiten gehen nicht verloren, aber sie
raktere dank auch vortrefflicher Einzelleistungen und
müssen auf dem Gebiete der Theaterkunst mit wesent¬
eines famosen Zusammenspiels fand das Werk un¬
lichen Projekten zusammenklingen und werden nur
acteilten Beifall. Dieser Schwank für ernsthafte
dann bedeutsam, wenn sie von Gesinnungen von
Leute behandelt mit großer Freimütigkeit den Egois¬
Ueberzeugungen, von dem Willen zu einer Richtung
mus und Hedonismus versucht zu überzeugen, daß
vorwärts getrieben werden. Im Grunde genom¬
dies die einzig mögliche Weltanschauung sei, und
men weiß man heute nicht, welche Dichter Bar¬
führt die Theorie des Altruismus und der sozialen
nowsky liebt, welche Schauspieler seine Ideale ver¬
Pflicht ad absurdum. — Der junge moderne, grün¬
körpern, auf welchen Darstellungsstil — all dies
befrackte, bemonokelte Hannibal Eisermann ist ein
ganz unpedantisch genommen — er zusteuert. Sein
passives Genie, ein Lyriker in der Lebensführung,
Weg ist mit Kompromissen gepflastert. Es wird
der lieber gut ißt, trinkt und liebt, als arbeitet, und
Zeit, daß er sich aufrafft.
der die Arbeit denen zuschiebt, die sonst nichts mit
Die Lanne zu einer derartigen Betrachtung wäre
dem Leben anzusangen wissen. Er heiratet die mit
nicht gekommen, wenn sie der Eindruck des gestrigen
737 Millionen Dollars erblich belastete Miß Mary¬
Abends verdrängt hätte. Man spielte don jungen
Eleonore Tunderstam, die der ihr adäquaten Men¬
Strindberg und eine Revolutionskomödie schen (und sie suchte einen Menschen dem sie all
Schnitzlers die zu den besten Eingebungen des ihr Geld und sich selbst schenken kann) in Hannibal
Dichters zählt. Beide Werke bieten Anlaß zu heiß at¬
gefunden hat.
mender, die Sinne entflammender Wirkung, wenn bei
Die Regie hatte Dr. Ernst Lert der seit Be¬
Strindberg die Leidenschaften naturhaft entzündet
ginn dieser Spielzeit unser Theater leitet. Mit künst¬
werden wenn bei Schnitzlers Komödie Witz und lerischer Straffheit und Feingefühl arbeitet er ernst¬
Ernst bedeutungsvoll durcheinanderrumoren, wenn
lich am künstlerischen Aufstieg der hiesigen Bühne.
der Trubel kunstvoll geschnürt in einen so farbenbun¬
Seine Regie gründet im Erfassen, Erwecken und
ten Wirbel gerät, daß Trug und Warheit sich tau¬
Aufmuntern von Solisten, Chor und all den ande¬
melstark verwirren. Beide Werke blieben hinter ihren
ren, die zur Vollendung einer gelungenen Vorstel¬
Möglichkeiten zurück. Stärker als Strindberg wurde
lung nötig sind. Wir sind hier auf dem besten
von Barnowsky Schnitzler ausgerüstet — aber auch
Wege, ein künstlerisch gefügtes Ensemble zu er¬
hier gah, das farbensatte Gewoge des Schlußbildes halten. Lerts stärkste Seite war bis jetzt entschieden
mehr denTriumph einer wohlgeratenenAeußerlichkeit. die Oper, die uns Glucs „Iphigenie“ (als Eröff¬
„Fräulein Julie“ ist der vulkanische Vorstoß eines nungsvorstellung), Strauß' „Salome“ Humver¬
Kraters, in dessen Innern Geschlechterhaß und Grell dincks „Königskinder“ als Hauptsächlichstes brachte.
der Enterbten glühte. Die Generation vor uns er= Im Schauspiel führte er uns einen sehr wirkungs¬
schrak davor und schien sich wieder zu beruhigen. Das voll belebten „Coriolan“ vor.:
Ein Sturm= und
Problem Strindbergs wurde, obschon man den ersten
Drangeyklus, der das Gären der Zeit in der Litera¬
Ausbruch nicht übersah, doch irgendwie vertaat und tur zeigen wird, folgt im Frühjahr, ebenso ein d'Al¬
erst unsere Zeit hat sich mit dem Phänomen Strind¬
bert=Zyklus.
H. K.
berg auseinandergesetzt. An der Kompliziertheit des
Der Fontane=Preis, der im Vorjahr nicht
Dichters gemessen erscheint das Problem des Trauer¬
spiels „Fräulein Julie“ primitiv und einzellig auf
verliehen wurde, kommt in diesem Jahr doppelt zur ###
den erotischen Kampf zwischen Komtesse und Lakai,
Verteilung. Er wurde vom diesjährigen Juror Erit#
0
a B
zwischen morscher Wohlgeborenheit und brutal trotzi¬
Ernst Schwabach zuerteilt: Max Brod für sein jetzt
ger
Proletenbegehrlichkeit eingestellt.
vorliegendes prosaisches Gesamtwerk, Emil Sin¬
Es er¬
clair für seinen Roman „Demian, die Geschichte
hebt sich darüber durch Leidenschaftsgrade durch
interessante
Nebenzüge
einer Jugend“. — Max Brod, der bekannte Prager
des
Atmosphärischen.
Schriftsteller,
der mit seinem Roman „Schloß
Immerhin hat das Uebergewicht die Sensation
Nordepygge“ zuerst die Aufmerksamkeit auf sich
und ihr muß auch eine heutige Aufführung
lenkte und anfänglich als Flaubert=Schüler ange¬
dienen, trotzdem sie überlebte Motive historisch sieht.
sprochen wurde, hat in einer stattlichen Reihe epischer
Die gestrige Aufführung betome und unterstrich
Schöpfungen mit häufig selbstbiographischem Hinter¬
alles, was an dem Werke roh und reißerisch ist, ohne
grund ein zähes, ausdrucksvolles, die Probleme um¬
seine infernalische Glut dampfen zu lassen. Sie
grübelndes Talent durch einen energischen Willen zu
verfiel dem Geist der Schauspielerei. Die Rückkehr
steigern gewußt. Er hat auch als Lyriker=den Trieb
der Frau Durieux nach Berlin ist begrüßens¬
zur Eigenart in mehreren Werken bekundet. Emil
wert, da uns ihre nervöse Art, ihr phantass volles
Sinclair ist ein junger Autor, der mit seinem Erst¬
Temperament, ihr mondäner Geist gefehlt haben.
ling schnell Beachtung gefunden hat.
Zur Darstellung der Comtesse Julie benötigt man
einen anderen Jahrgang. Diesem Anprall erster
Das Schicksal der Wiener ehemaligen Hof¬
stürmischer Wallungen ist sie entwachsen. Selbst
bühnen ist nunmehr entschieden. Nach einer Drah¬
wenn man sich über die äußere Erscheinung der
tung aus Wien hat die Regierung beschlossen, sie als
Gereifthei; hinwegsetzt, hätte man Anspruch auf
Nationaltheater fortzuführen. Zugleich wird
Töne, die sich durch Raffinement und Umschreibung
gemeldet, daß Heine an der Spitze des Burg¬
theaters bleibt.
nicht ersetzen lassen. Fran Durcieux blieb die Her¬
rin, die sich herabläßt. Aller Taumel aller Groll,
Theateraufführungen usw. am Bußtag und
alle Verzweiflungen hielten sich in Grenzen von
Totensonntag. Am Bußtag sind, nach einer eben
Launenhaftigkei. Erst bei Schnitzler wurde man
ergangenen Verfügung, wie am Karfreitag die
ihrer Mitwirkung froh. Da gab sie die lüsterne
Theater, Konzertsäle Habaretts, Lichtsvieltheater usw.
Gattin des Margius von Lansac, und dieses kapriziöse
grundsätzlich geschlossen zu halten. Bei den Theatern
Bild glaubte man ihr.
findet eine Ausnahme nur zugunsten ernster, der
Eugen Klöpfer hat auf die Darstellung des
Weihe des Tages Rechnung tragender Stücke statt.
Lakaien Jean starke Anrechte. Es steckt in ihm An¬
Für den Karfreitag sind demgemäß Werke wie „Par¬
wartschaft auf Nachfolge Bassermanns, seine rauhe
sifal“ und das Fuchssche Christusdrama nicht bean¬
Kehle verfügt über Exponenten der Leidenschaft. Die standet worden. In den Konzertsälen kann neben
Distanz zwischen ruhiger Charakteristik und auf¬
rein geistlicher auch ernste Musik dargeboten werden,
wallander Glut ist bei ihm noch unausgeglichen. Iml sofern das Programm und die äußere Veranstaltung
Gleichgewichtszustand versimpelt er, und gestern warldes Konzerts der Bedeutung des Tages gerecht wer¬
er zwischen den Temperamentsausbrüchen jast süßlich.
den. Am Totensonntag sind wie am Donnerstag
Eine bessere Führung hätte aus ihm mehr heraus¬
und Sonnabend der Karwoche bei allen genannten
möchte bald ein Ensemble haben, bald sich das Ge¬
wollten nicht über den Rücken laufen.
schäft von Stars versorgen lassen, bald Traditionen
Emil Faktor.
erneuern, bald die Jugend stützen — wo sein eigent¬
liches Gebiet ist, glaubte man vor ein paar Jayren
Vom Baseler Stadttheaker. Man schreibt
besser zu wissen als hrute.
uns aus Basel: Der Lyriker, Epiker und durch
Damals hielt man ihn für einen geschmackfesten
seine romanhaften poesiereichen Erzählungen „Mo¬
Gestalter der Komödie, und auch größere Stilschöp¬
hammed“ und „Brake“ bekannte Klabund kam
fungen wie „Peer Gynt“ hatten interessante
hier, wie schon kurz gemeldet, im Stadttheater
Umrisse. Er gruppiert um sich Kleinmeister der
mit seinem geistreich=paradoxen Schwank „Hanni¬
Episode, er betreute umsichtig auch die größere Be¬
bals Brautfahr:“ zum erstenmale auf die
gabung, er hatte auch das Zeug, Bewegungsbilder
Bühne. Dank der geistig=witzigen Schärse des Dia¬
von anspruchsvollen Dimensionen eindringlich auf=logs und der konsequenten Durchführung der Cha¬
zurollen. Fähigkeiten gehen nicht verloren, aber sie
raktere dank auch vortrefflicher Einzelleistungen und
müssen auf dem Gebiete der Theaterkunst mit wesent¬
eines famosen Zusammenspiels fand das Werk un¬
lichen Projekten zusammenklingen und werden nur
acteilten Beifall. Dieser Schwank für ernsthafte
dann bedeutsam, wenn sie von Gesinnungen von
Leute behandelt mit großer Freimütigkeit den Egois¬
Ueberzeugungen, von dem Willen zu einer Richtung
mus und Hedonismus versucht zu überzeugen, daß
vorwärts getrieben werden. Im Grunde genom¬
dies die einzig mögliche Weltanschauung sei, und
men weiß man heute nicht, welche Dichter Bar¬
führt die Theorie des Altruismus und der sozialen
nowsky liebt, welche Schauspieler seine Ideale ver¬
Pflicht ad absurdum. — Der junge moderne, grün¬
körpern, auf welchen Darstellungsstil — all dies
befrackte, bemonokelte Hannibal Eisermann ist ein
ganz unpedantisch genommen — er zusteuert. Sein
passives Genie, ein Lyriker in der Lebensführung,
Weg ist mit Kompromissen gepflastert. Es wird
der lieber gut ißt, trinkt und liebt, als arbeitet, und
Zeit, daß er sich aufrafft.
der die Arbeit denen zuschiebt, die sonst nichts mit
Die Lanne zu einer derartigen Betrachtung wäre
dem Leben anzusangen wissen. Er heiratet die mit
nicht gekommen, wenn sie der Eindruck des gestrigen
737 Millionen Dollars erblich belastete Miß Mary¬
Abends verdrängt hätte. Man spielte don jungen
Eleonore Tunderstam, die der ihr adäquaten Men¬
Strindberg und eine Revolutionskomödie schen (und sie suchte einen Menschen dem sie all
Schnitzlers die zu den besten Eingebungen des ihr Geld und sich selbst schenken kann) in Hannibal
Dichters zählt. Beide Werke bieten Anlaß zu heiß at¬
gefunden hat.
mender, die Sinne entflammender Wirkung, wenn bei
Die Regie hatte Dr. Ernst Lert der seit Be¬
Strindberg die Leidenschaften naturhaft entzündet
ginn dieser Spielzeit unser Theater leitet. Mit künst¬
werden wenn bei Schnitzlers Komödie Witz und lerischer Straffheit und Feingefühl arbeitet er ernst¬
Ernst bedeutungsvoll durcheinanderrumoren, wenn
lich am künstlerischen Aufstieg der hiesigen Bühne.
der Trubel kunstvoll geschnürt in einen so farbenbun¬
Seine Regie gründet im Erfassen, Erwecken und
ten Wirbel gerät, daß Trug und Warheit sich tau¬
Aufmuntern von Solisten, Chor und all den ande¬
melstark verwirren. Beide Werke blieben hinter ihren
ren, die zur Vollendung einer gelungenen Vorstel¬
Möglichkeiten zurück. Stärker als Strindberg wurde
lung nötig sind. Wir sind hier auf dem besten
von Barnowsky Schnitzler ausgerüstet — aber auch
Wege, ein künstlerisch gefügtes Ensemble zu er¬
hier gah, das farbensatte Gewoge des Schlußbildes halten. Lerts stärkste Seite war bis jetzt entschieden
mehr denTriumph einer wohlgeratenenAeußerlichkeit. die Oper, die uns Glucs „Iphigenie“ (als Eröff¬
„Fräulein Julie“ ist der vulkanische Vorstoß eines nungsvorstellung), Strauß' „Salome“ Humver¬
Kraters, in dessen Innern Geschlechterhaß und Grell dincks „Königskinder“ als Hauptsächlichstes brachte.
der Enterbten glühte. Die Generation vor uns er= Im Schauspiel führte er uns einen sehr wirkungs¬
schrak davor und schien sich wieder zu beruhigen. Das voll belebten „Coriolan“ vor.:
Ein Sturm= und
Problem Strindbergs wurde, obschon man den ersten
Drangeyklus, der das Gären der Zeit in der Litera¬
Ausbruch nicht übersah, doch irgendwie vertaat und tur zeigen wird, folgt im Frühjahr, ebenso ein d'Al¬
erst unsere Zeit hat sich mit dem Phänomen Strind¬
bert=Zyklus.
H. K.
berg auseinandergesetzt. An der Kompliziertheit des
Der Fontane=Preis, der im Vorjahr nicht
Dichters gemessen erscheint das Problem des Trauer¬
spiels „Fräulein Julie“ primitiv und einzellig auf
verliehen wurde, kommt in diesem Jahr doppelt zur ###
den erotischen Kampf zwischen Komtesse und Lakai,
Verteilung. Er wurde vom diesjährigen Juror Erit#
0
a B
zwischen morscher Wohlgeborenheit und brutal trotzi¬
Ernst Schwabach zuerteilt: Max Brod für sein jetzt
ger
Proletenbegehrlichkeit eingestellt.
vorliegendes prosaisches Gesamtwerk, Emil Sin¬
Es er¬
clair für seinen Roman „Demian, die Geschichte
hebt sich darüber durch Leidenschaftsgrade durch
interessante
Nebenzüge
einer Jugend“. — Max Brod, der bekannte Prager
des
Atmosphärischen.
Schriftsteller,
der mit seinem Roman „Schloß
Immerhin hat das Uebergewicht die Sensation
Nordepygge“ zuerst die Aufmerksamkeit auf sich
und ihr muß auch eine heutige Aufführung
lenkte und anfänglich als Flaubert=Schüler ange¬
dienen, trotzdem sie überlebte Motive historisch sieht.
sprochen wurde, hat in einer stattlichen Reihe epischer
Die gestrige Aufführung betome und unterstrich
Schöpfungen mit häufig selbstbiographischem Hinter¬
alles, was an dem Werke roh und reißerisch ist, ohne
grund ein zähes, ausdrucksvolles, die Probleme um¬
seine infernalische Glut dampfen zu lassen. Sie
grübelndes Talent durch einen energischen Willen zu
verfiel dem Geist der Schauspielerei. Die Rückkehr
steigern gewußt. Er hat auch als Lyriker=den Trieb
der Frau Durieux nach Berlin ist begrüßens¬
zur Eigenart in mehreren Werken bekundet. Emil
wert, da uns ihre nervöse Art, ihr phantass volles
Sinclair ist ein junger Autor, der mit seinem Erst¬
Temperament, ihr mondäner Geist gefehlt haben.
ling schnell Beachtung gefunden hat.
Zur Darstellung der Comtesse Julie benötigt man
einen anderen Jahrgang. Diesem Anprall erster
Das Schicksal der Wiener ehemaligen Hof¬
stürmischer Wallungen ist sie entwachsen. Selbst
bühnen ist nunmehr entschieden. Nach einer Drah¬
wenn man sich über die äußere Erscheinung der
tung aus Wien hat die Regierung beschlossen, sie als
Gereifthei; hinwegsetzt, hätte man Anspruch auf
Nationaltheater fortzuführen. Zugleich wird
Töne, die sich durch Raffinement und Umschreibung
gemeldet, daß Heine an der Spitze des Burg¬
theaters bleibt.
nicht ersetzen lassen. Fran Durcieux blieb die Her¬
rin, die sich herabläßt. Aller Taumel aller Groll,
Theateraufführungen usw. am Bußtag und
alle Verzweiflungen hielten sich in Grenzen von
Totensonntag. Am Bußtag sind, nach einer eben
Launenhaftigkei. Erst bei Schnitzler wurde man
ergangenen Verfügung, wie am Karfreitag die
ihrer Mitwirkung froh. Da gab sie die lüsterne
Theater, Konzertsäle Habaretts, Lichtsvieltheater usw.
Gattin des Margius von Lansac, und dieses kapriziöse
grundsätzlich geschlossen zu halten. Bei den Theatern
Bild glaubte man ihr.
findet eine Ausnahme nur zugunsten ernster, der
Eugen Klöpfer hat auf die Darstellung des
Weihe des Tages Rechnung tragender Stücke statt.
Lakaien Jean starke Anrechte. Es steckt in ihm An¬
Für den Karfreitag sind demgemäß Werke wie „Par¬
wartschaft auf Nachfolge Bassermanns, seine rauhe
sifal“ und das Fuchssche Christusdrama nicht bean¬
Kehle verfügt über Exponenten der Leidenschaft. Die standet worden. In den Konzertsälen kann neben
Distanz zwischen ruhiger Charakteristik und auf¬
rein geistlicher auch ernste Musik dargeboten werden,
wallander Glut ist bei ihm noch unausgeglichen. Iml sofern das Programm und die äußere Veranstaltung
Gleichgewichtszustand versimpelt er, und gestern warldes Konzerts der Bedeutung des Tages gerecht wer¬
er zwischen den Temperamentsausbrüchen jast süßlich.
den. Am Totensonntag sind wie am Donnerstag
Eine bessere Führung hätte aus ihm mehr heraus¬
und Sonnabend der Karwoche bei allen genannten