9. 3. Der Fruene Kakadu
e ee te st d ee e e ee:
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Publikums ist diesem Streben sicher, das hat d#s
ausverkaufte Haus bei der ersten Vorstellung be¬
8
wiesen, ein Zeichen, das die Veranstalter zu tn¬
terer Arbeit aneifern möge! — Im Zeilalter dr
Revolutionen, das allem Anscheine nach,
h
lange nicht abgeschlessen ist und woitere our —
leicht noch größere Umwälzungen im Leben der
Monschheit bringen wird, zwei Stücke, von denen #
jedes in seiner Art, Revulutionsgeist atmet, aufe —
zuführen, war eine dansbare Aufgabe: Fräulun #
Julie“ war das erste Stück der Sprechb##ne, in
dem das komplizierte Seelenleben des Wo.bes un¬
verhüllt und naturgetreu Ausdruck fand. Traaich
wirkt das Stück durch das Schicksal der derar#ni
Heldin, die gleichsam das Resultat crerbte. Sün¬
denfolgen darstellt; Strindberg nennt es Sch##¬
che, wenn uns dabei das Gefühl de. S###a
überkommt — und doch dürfte dieses Gei##
meisten, wenn nicht alle Zuhörer beherischt Labe.
Zu wünschen wärc es, wenn wir so suuk m####,
wie die ersten französischen Revolution##
damit wir dem Mitleide fromd, einen froh## ####
druck hätten, wenn wir sähen, daß die ###
durchforstet werden, deren morsche, überlehee
Bäume anderen, die das gleiche Re#########,
ihre Zeit zu vegeticren, zu lange im Wlege ge¬
standen sind, damit wir einen frohen Einoick
hätten, wie wenn man einen unhoilbar Kra in
sterben sieht. Der Weltkrieg hat uns zermürht,
wann werden wir zu dieser Kraft gelasger“ —
Das Frl. Julie dargestellt von Frl. Kuyne ar
lebenswahr gezeichnet, künstlerisch wirke##
dezent. Sie und ihr Partner Herr Mahr##n
die Gefahren derber Darstellungsweise, die mne
der begabte Künstler leicht zu Ueberirie#####iten
hätten reizen können, in anerkennenswer### Weise
geschickt zu vermeiden. Frl. Mohr als Chriftine
verdient in ihrer kleinen Rolle gleichfalls lab##nde
Anerkennung. — Die Funken, die in der mranzösi¬
schen Revolution zu hellen Flammen aufloderten,
sprühen bereits im „Grünen Kakadn“ von A.
Schnitzler. Der Abend vor dem Ausbruche der
Revolution ist in diesem Stücke mit svielertscher
Kunst, die den blutigen Ernst kaumn ahnen läßt,
zum Schlusse des Stückes aber mit schrecklichen
Deutlichkeit dan Augen führt, wirkfam und u¬
Sette 4
schütternd gezeichnet. Die Hauptrolle lag in den¬
bewährten Händen Herrn Mahrs, der auch die
Spöelleitung beider zur Aufführung gelangten
Stücke innehatte. Sein Henri war hinreißend
durch die Macht der Geste und des Wortes. Diese
Rolle zühlt zu den Glanzleistungen dieses
Künsilers. Eine herrliche Figur bot Herr Güns¬
berger in seinem Strolch Grain. Klein war dies¬
mal seine Rolle aber wunderbar gezeichnet.“ Herr
Pohl als Wirt Prospäre wirkte wie immer auf
das Pubtikum, dessen Gunst er im reichen Maßen
erorben hat. Eine schöne Leistung, loidenschaft¬
lich sprühend und Begeisterung weckend, bewun¬
derten wir im Balthasar des Herrn Barth. Auch
der Scaevola des Herrn Salten war eine an¬
erkennenswerte Tat. Fast das gesamte Schauspiel¬
personal unserer Bühne trat in diesem Stücke auf
und bot uns das Moglichste seiner Kunst, wofür
Das
hm diesmal im Ganzen gedankt sei. —
Lyraorchester, das die Pausen mit trefflich wie¬
vergegebenen Musikwerken in dankenswerter Weise
kürzte, sei an dieser Stelle lobend erwähnt. Auch
das Orchester hat mit Teil an dem Erfolg, den
diese Vorstellung in jeder Beziehung errang.
Glückauf zum weiteren Woge, der zum fornen,
M.
herrlichen Ziel führen muß!
Der Schrei nach dem Kinde“
ind Julius Horst sind
chernen“ Posse, mit
Zweck anstrebten,
* Aneinanderrei¬
mog. 0)
gune zu ver¬
e ee te st d ee e e ee:
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Publikums ist diesem Streben sicher, das hat d#s
ausverkaufte Haus bei der ersten Vorstellung be¬
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wiesen, ein Zeichen, das die Veranstalter zu tn¬
terer Arbeit aneifern möge! — Im Zeilalter dr
Revolutionen, das allem Anscheine nach,
h
lange nicht abgeschlessen ist und woitere our —
leicht noch größere Umwälzungen im Leben der
Monschheit bringen wird, zwei Stücke, von denen #
jedes in seiner Art, Revulutionsgeist atmet, aufe —
zuführen, war eine dansbare Aufgabe: Fräulun #
Julie“ war das erste Stück der Sprechb##ne, in
dem das komplizierte Seelenleben des Wo.bes un¬
verhüllt und naturgetreu Ausdruck fand. Traaich
wirkt das Stück durch das Schicksal der derar#ni
Heldin, die gleichsam das Resultat crerbte. Sün¬
denfolgen darstellt; Strindberg nennt es Sch##¬
che, wenn uns dabei das Gefühl de. S###a
überkommt — und doch dürfte dieses Gei##
meisten, wenn nicht alle Zuhörer beherischt Labe.
Zu wünschen wärc es, wenn wir so suuk m####,
wie die ersten französischen Revolution##
damit wir dem Mitleide fromd, einen froh## ####
druck hätten, wenn wir sähen, daß die ###
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ihre Zeit zu vegeticren, zu lange im Wlege ge¬
standen sind, damit wir einen frohen Einoick
hätten, wie wenn man einen unhoilbar Kra in
sterben sieht. Der Weltkrieg hat uns zermürht,
wann werden wir zu dieser Kraft gelasger“ —
Das Frl. Julie dargestellt von Frl. Kuyne ar
lebenswahr gezeichnet, künstlerisch wirke##
dezent. Sie und ihr Partner Herr Mahr##n
die Gefahren derber Darstellungsweise, die mne
der begabte Künstler leicht zu Ueberirie#####iten
hätten reizen können, in anerkennenswer### Weise
geschickt zu vermeiden. Frl. Mohr als Chriftine
verdient in ihrer kleinen Rolle gleichfalls lab##nde
Anerkennung. — Die Funken, die in der mranzösi¬
schen Revolution zu hellen Flammen aufloderten,
sprühen bereits im „Grünen Kakadn“ von A.
Schnitzler. Der Abend vor dem Ausbruche der
Revolution ist in diesem Stücke mit svielertscher
Kunst, die den blutigen Ernst kaumn ahnen läßt,
zum Schlusse des Stückes aber mit schrecklichen
Deutlichkeit dan Augen führt, wirkfam und u¬
Sette 4
schütternd gezeichnet. Die Hauptrolle lag in den¬
bewährten Händen Herrn Mahrs, der auch die
Spöelleitung beider zur Aufführung gelangten
Stücke innehatte. Sein Henri war hinreißend
durch die Macht der Geste und des Wortes. Diese
Rolle zühlt zu den Glanzleistungen dieses
Künsilers. Eine herrliche Figur bot Herr Güns¬
berger in seinem Strolch Grain. Klein war dies¬
mal seine Rolle aber wunderbar gezeichnet.“ Herr
Pohl als Wirt Prospäre wirkte wie immer auf
das Pubtikum, dessen Gunst er im reichen Maßen
erorben hat. Eine schöne Leistung, loidenschaft¬
lich sprühend und Begeisterung weckend, bewun¬
derten wir im Balthasar des Herrn Barth. Auch
der Scaevola des Herrn Salten war eine an¬
erkennenswerte Tat. Fast das gesamte Schauspiel¬
personal unserer Bühne trat in diesem Stücke auf
und bot uns das Moglichste seiner Kunst, wofür
Das
hm diesmal im Ganzen gedankt sei. —
Lyraorchester, das die Pausen mit trefflich wie¬
vergegebenen Musikwerken in dankenswerter Weise
kürzte, sei an dieser Stelle lobend erwähnt. Auch
das Orchester hat mit Teil an dem Erfolg, den
diese Vorstellung in jeder Beziehung errang.
Glückauf zum weiteren Woge, der zum fornen,
M.
herrlichen Ziel führen muß!
Der Schrei nach dem Kinde“
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chernen“ Posse, mit
Zweck anstrebten,
* Aneinanderrei¬
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