II, Theaterstücke 9, (Der grüne Kakadu. Drei Einakter, 3), Der grüne Kakadu. Groteske in einem Akt, Seite 430

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9. 4. Der pruene Kakadn ZykIus
grohten Lundesbertletung em Wilteler= Shlplonedee* Eteignisse in Oesterreich in ihrem Zusammen
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schwere Forderung, die an das Publicum gestellt
der Peinlichkeit hervorrufen, das all' die große Kunst
Feuilleton.
wird; und es hat diese wenigstens bei der ersten
nicht ganz zu verscheuchen vermag.
100
Vorstellung, nicht ganz erfüllt. Es giebt nicht so viele
Am peinlichsten erscheint mir der „Paracelsus“.
Burgtheater.
Menschen, die Spaß verstehen; und gar einen so
weil er am meisten von den drei Stücken in's Lust¬
bitter ernsten. Die Personen auf der Scene dürfen
spiel hinüberschwankt, ohne es doch vollständig zu
racelsus. Schauspiel. — Die Gefährtin. Schau¬
wohl im Unklaren tappen und zwischen der Welt
* Der grüne Kakadu. Groteske. Drei Einacter
werden. Im Mittelpunkte steht Paracelsus, den der
von Arthur Schnitzler.)
des Scheines und der Wirklichkeit wandeln; der
Dichter über das charlatanmäßige Gehaben hinweg
„Es war ein Spiel! Was sollt es anders sein?
Zuschauer aber muß sicher gehen und sich durch seine
in seinen wissenschaftlichen Ahnungen geschaut hat.
„Was ist nicht Spiel, das wir auf Erden treiben?
Kenntniß überlegen fühlen; für die Räthsel der Vor¬
Seine Wanderzüge führen ihn in seine Studien¬
„Und schien es noch so groß und tief zu sein.“
gänge hat ihm das Lösungswort mitgegeben zu
heimat Basel, und ein bürgerlich protziger Wassen¬
Aus diesen drei Versen im eröffnenden Stücke
werden. Es bedürfte vielleicht nur weniger kleiner
schmied öffnet ihm sein Haus, in dem er als Gattin
sich leicht ein gemeinsamer Gedanke als Schlag¬
Verdeutlichungen, und der große Genuß, den die
diejenige schalten sieht, die er einst geliebt. Seine
ort herausbilden, das man den drei einactigen
neuen, von überraschenden Fortschritten zeugenden
Kunst, die wir heute noch hypnotische Suggestion
ramen Schnitzler's zum Titel geben könnte. Schein¬
Dichtungen Schnitzler's bereiten, wäre auch für die
nennen, die er selbst aber als Erweckung jenes
die Wahrheit wird als Unwahrheit erkannt, und
große Masse ein ungetrübter.
Astralleibes auffasste, von dem unser Körper nur
kmit geklärt. Im ersten Stücke wird die Grund¬
Ungleich in ihrem künstlerischen Werthe, sind
die verkümmerte Erscheinungsform sei, eröffnet
ge zu einer wahren Ehe geschaffen, im zweiten die
die drei Stücke doch eins in der künstlerischen Form;
schlummernde Leidenschaften und Begierden in dem
erlogenheit einer modernen blitzartig durchleuchtet,
die fein ciselirende, vornehme Technik bewährt sich
Weibe, von denen sie selbst sich nicht Rechenschaft
dritten eine kopflose Verbindung mit dem Schwerie
nicht nur in den beiden ersten Stücken, sie steigert
gegeben: „Jeder Mensch“, sagt Paracelsus in einer
rnichtet. Im ersten handelt es sich um eine be¬
sich in dem letzten Drama zu einer Kraft der Viel¬
seiner Schriften „weiß innerlich mehr als das, was
hende, im zweiten um eine gewesene, im dritten
stimmigkeit und zu vollen Tönen, wie man sie dem
in sein Tagesbewußtsein teitt". Ihre durch die
n eine werdende Verbindung. Und überall greift
zurückhaltenden Novellisten nicht zugetraut hätte. Wie
magnetische Kraft des Zauberers erwirkten, offenen
Ereigniß von außen her ein, richtend oder
er sich bisher immer am stärksten in der condensirten.
Bekenntnisse belehren den allzu sicheren Gatten über
lichtend, sei es in menschlicher Gestalt, sei es durch
Skizze gezeigt hatte, war ihm auch die dramatische Knapp¬
seine Pflicht, das Gut zu hüten, wenn er es be¬
ie weltgeschichtliche Katastrophe. In allen drei Werken
heit, welche der Einacter erfordert, eine natürliche
halten soll. Geht diese etwas schiefe Moral in's
hrt der Dichter den Zuschauer auf jene haarscharfe
Tugend und er hat die großen Schwierigkeiten dieser
bedenklich Verallgemeinernde, so hat auch die
chneide, welche Scherz und Ernst trennt, einmal
Form, zum tragischen Epigramm oder zur brutalen
Situation des armen Mannes eine fätale Aehnlich¬
it liebenswürdigem Humor, das anderemal mit
Katastrophe zu werden, glücklich überwunden. Aber:
keit mit der des „Amphilrno“, und das Schuldig¬
Einer Sentimentalität, zum dritten mit grotesker,
es liegt wohl auch in der Raschheit der Vorgänge,
Unschuldig der Frau gewinnt einen säuerlichen Bei¬
hr scharfer Tragik. Die hohe Ironie zu erfassen, daß sie nicht immer so vollständig klar werden, als geschmack. Die Grundidee des Dramas, die oft