Kaka
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9. 4. Der Bruene Kanaan7VkInS
—.—
dige. Von vormherein hastet dem Stosse selbst eine
eiamne Site den „Leben ein Prann anting.
muit einen in sihon unge denen Madesen mnide.
gewiß gewandt und zierlich in Versen ausge¬
starke Grausamkeit an, die schon in der ganzen,
Diese Lüge empört ihn, ei ruft ihm zu: „Ich hätte
eigemlih unnöthigen Erklärung beinahe „praesente
kt, aber man fühlt zu sehr die Nähe der ge¬
Dich vom Bode aufgehoben, wenn Dich der Schmerz
cadarere“ liegt. Das befremdet etwas, kann aber
stisch dem Gatten drohenden Hörner, die nicht viel
gebrochen hätte
— an ihr Grab wär ich mit Dir
den großen Eindruck nicht beeinträchtigen. Hier kam
er wie wirkliche sind, Jedenfalls hätte das
gegangen — wenn es Deine Geliebte wäre, die da
noch die musterhafte Darstellung durch Herrn Son¬
ck unendlich viel gewonnen, wenn die Darstellung
draußen läge — aber Du hast sie zu Deiner Dirne
veniger schwer und pathetisch genommen und als
nenthal und Frl. Bleibtreu zu Hilfe. Herr
gemacht — und dieses Haus hast Du bis an die
Sonnenthal hat selten rührender und erschütternder
spiel gegeben hätte, was als Lustspiel gedacht
Decke mit Schmutz und Lüge so angefüllt, daß mich
gesprochen, Frl. Bleibtren nie vornehmer geschwiegen.
Ich möchte glauben, dieses in seinem Problem
ekelt — und darum — darum, ja darum jage ich
Herr Zeska bot sein Bestes in einer nach Herrne
Dich hinaus“.
n etwas preciense Werk gehört noch in jene Zeit
Devrient gebieterisch verlangenden Rolle.
Dichters, der „Anatol“ entstammt.
Doch nicht nur er, der Freund, hat freventlich
Ganz aus der Stimmung des Novellencyelus
Nach dem Adagio==Ausklange der „Gefährtin“.
gespielt, aus dem Munde einer Frau muß er ver¬
sie Frau des Weisen“ dagegen ist „Die Gefährtin“,
setzt das rauschende Brio des „grünen Kakadu“ um
nehmen, daß auch seine Gattin dieses Verhältniß nur
Stück unmittelbarster Gegenwart, entsprungen.
so kräftiger ein. Schnitzler hat mit ihm eine ganz
als Zerstreuung betrachtete und ruhig bewußt dem
man möchte sogar speciell auf die Erzählung
eigenartige Specialität geschaffen, für die er mit
anderweitig gebundenen Manne angehörte. Jetzt treunt
Recht auch die ungewöhnliche Bezeichnung „Groteske“
er Abschied“ verweisen, von der aus sich der
ihn erst eine Welt von ihr, die nur zufällig sein
wählte. Schein und Wirklichkeit, Komödie und Leben,
wurf des Stückes weiter gesponnen. Da trauert
gewesen; indem er das Haus verschließt, und vor
Zusammenbruch des Staats und Schauspielerei der
Liebhaber an der Leiche des Weibes, das sein
dem Scheiden den Kranz des Geliebten auf ihren
Kneipe huscht in contrastirenden Momentbildern
ohne daß es Jemand ahnte, er drückt dem
Schreibtisch legt, befreit er sich von der Vergangen¬
Bweifelten Gatten die Hand, während er selbst
vor unseren Augen durcheinander. Der Kern der
heit. Die letzte Illusion ist begraben. Mit einer
wird im Angesicht des Todes. Diesen „dürren
Handlung ähnelt der Tabarin= oder Bajazzo=Geschichte:
nervenaufrührenden Kunst der Stimmung wird der
Theater wird Wahrheit vor entsetzten Zuschauern. Der
wesenlosen Schmerz“, fühlt hier Professor
einfache Vorgang verinnerlicht und nach außen hin
gram, dessen Gattin eben zur letzten Ruhe hinaus¬
Schauspieler Heuri spielt eine Scene, in der er den
durchgesprochen, zum großen Theile in verhaltenen
kagen worden. Aber sie hat nur neben ihm ge¬
tiefen Tönen, gegen die sich der starke Ausbruch um
Liebhaber seines Weibes ermordet, so daß der Di¬
seine Gefährtin war sie nie; er hat ihr gerne
so schöner abhebt. Das Werk zwingt den Hörer,
rector, der um ihre Treulosigkeit weiß, die Komödie für
Liebesglück, das ihr durch seinen jungen
Wahrheit nimmt und durch seine Reden deren Verräth
auch, wo er widerstreben möchte; und das ist der
istenten erblüht, gegönnt, von Tag zu Tag einer
enthüllt, den Heuri nun erst wirklich an dem Ver¬
Fall im zweiten Theile, wo die Charakteristik der
knen Erklärung entgegenharrend. Daß diese aus¬
führer rächt. Dieser Verführer aber ist Herzog von
unwürdigen Gattin allzu gewaltsam uns überfällt;
b, macht ihm die Mittheilung des rückkehrenden
nachdem wir uns schon gewöhnt haben, sie als Opfer
Cadignan, und dieser Vorgang ereignet sich in einer
bhabers klar, der ihm sei#e officielle Verlobung zu betrachten, sehen wir sie plötzlich als Mitschul= Spelunke, in der sich nervenmüde Aristokraten neuen
hox 15/5
9. 4. Der Bruene Kanaan7VkInS
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dige. Von vormherein hastet dem Stosse selbst eine
eiamne Site den „Leben ein Prann anting.
muit einen in sihon unge denen Madesen mnide.
gewiß gewandt und zierlich in Versen ausge¬
starke Grausamkeit an, die schon in der ganzen,
Diese Lüge empört ihn, ei ruft ihm zu: „Ich hätte
eigemlih unnöthigen Erklärung beinahe „praesente
kt, aber man fühlt zu sehr die Nähe der ge¬
Dich vom Bode aufgehoben, wenn Dich der Schmerz
cadarere“ liegt. Das befremdet etwas, kann aber
stisch dem Gatten drohenden Hörner, die nicht viel
gebrochen hätte
— an ihr Grab wär ich mit Dir
den großen Eindruck nicht beeinträchtigen. Hier kam
er wie wirkliche sind, Jedenfalls hätte das
gegangen — wenn es Deine Geliebte wäre, die da
noch die musterhafte Darstellung durch Herrn Son¬
ck unendlich viel gewonnen, wenn die Darstellung
draußen läge — aber Du hast sie zu Deiner Dirne
veniger schwer und pathetisch genommen und als
nenthal und Frl. Bleibtreu zu Hilfe. Herr
gemacht — und dieses Haus hast Du bis an die
Sonnenthal hat selten rührender und erschütternder
spiel gegeben hätte, was als Lustspiel gedacht
Decke mit Schmutz und Lüge so angefüllt, daß mich
gesprochen, Frl. Bleibtren nie vornehmer geschwiegen.
Ich möchte glauben, dieses in seinem Problem
ekelt — und darum — darum, ja darum jage ich
Herr Zeska bot sein Bestes in einer nach Herrne
Dich hinaus“.
n etwas preciense Werk gehört noch in jene Zeit
Devrient gebieterisch verlangenden Rolle.
Dichters, der „Anatol“ entstammt.
Doch nicht nur er, der Freund, hat freventlich
Ganz aus der Stimmung des Novellencyelus
Nach dem Adagio==Ausklange der „Gefährtin“.
gespielt, aus dem Munde einer Frau muß er ver¬
sie Frau des Weisen“ dagegen ist „Die Gefährtin“,
setzt das rauschende Brio des „grünen Kakadu“ um
nehmen, daß auch seine Gattin dieses Verhältniß nur
Stück unmittelbarster Gegenwart, entsprungen.
so kräftiger ein. Schnitzler hat mit ihm eine ganz
als Zerstreuung betrachtete und ruhig bewußt dem
man möchte sogar speciell auf die Erzählung
eigenartige Specialität geschaffen, für die er mit
anderweitig gebundenen Manne angehörte. Jetzt treunt
Recht auch die ungewöhnliche Bezeichnung „Groteske“
er Abschied“ verweisen, von der aus sich der
ihn erst eine Welt von ihr, die nur zufällig sein
wählte. Schein und Wirklichkeit, Komödie und Leben,
wurf des Stückes weiter gesponnen. Da trauert
gewesen; indem er das Haus verschließt, und vor
Zusammenbruch des Staats und Schauspielerei der
Liebhaber an der Leiche des Weibes, das sein
dem Scheiden den Kranz des Geliebten auf ihren
Kneipe huscht in contrastirenden Momentbildern
ohne daß es Jemand ahnte, er drückt dem
Schreibtisch legt, befreit er sich von der Vergangen¬
Bweifelten Gatten die Hand, während er selbst
vor unseren Augen durcheinander. Der Kern der
heit. Die letzte Illusion ist begraben. Mit einer
wird im Angesicht des Todes. Diesen „dürren
Handlung ähnelt der Tabarin= oder Bajazzo=Geschichte:
nervenaufrührenden Kunst der Stimmung wird der
Theater wird Wahrheit vor entsetzten Zuschauern. Der
wesenlosen Schmerz“, fühlt hier Professor
einfache Vorgang verinnerlicht und nach außen hin
gram, dessen Gattin eben zur letzten Ruhe hinaus¬
Schauspieler Heuri spielt eine Scene, in der er den
durchgesprochen, zum großen Theile in verhaltenen
kagen worden. Aber sie hat nur neben ihm ge¬
tiefen Tönen, gegen die sich der starke Ausbruch um
Liebhaber seines Weibes ermordet, so daß der Di¬
seine Gefährtin war sie nie; er hat ihr gerne
so schöner abhebt. Das Werk zwingt den Hörer,
rector, der um ihre Treulosigkeit weiß, die Komödie für
Liebesglück, das ihr durch seinen jungen
Wahrheit nimmt und durch seine Reden deren Verräth
auch, wo er widerstreben möchte; und das ist der
istenten erblüht, gegönnt, von Tag zu Tag einer
enthüllt, den Heuri nun erst wirklich an dem Ver¬
Fall im zweiten Theile, wo die Charakteristik der
knen Erklärung entgegenharrend. Daß diese aus¬
führer rächt. Dieser Verführer aber ist Herzog von
unwürdigen Gattin allzu gewaltsam uns überfällt;
b, macht ihm die Mittheilung des rückkehrenden
nachdem wir uns schon gewöhnt haben, sie als Opfer
Cadignan, und dieser Vorgang ereignet sich in einer
bhabers klar, der ihm sei#e officielle Verlobung zu betrachten, sehen wir sie plötzlich als Mitschul= Spelunke, in der sich nervenmüde Aristokraten neuen