II, Theaterstücke 9, (Der grüne Kakadu. Drei Einakter, 3), Der grüne Kakadu. Groteske in einem Akt, Seite 508


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9.4. Dergruene kakadu Zpkins
Niedagewesene, von dem englischen Gesandten am Berliner Halbtöne der altmodi
die von Diamant=imposanter „Wetan“ und sympathischer „Hans Sachs“
Hofe Lord Westmoreland zu einem Ball der Hofgesellschaft in muthende Sensation
, als zur Zeit des Theodor Reichmann ist, weiß man in Berlin. Seine
wieder in den eig
seinem Palais eingeladen zu werden. Unsere Zeit ist leider
nde: „Die ältliche Stimme erhält sich wunderbar; noch ist er jeder Auf¬
Thee sitzt. Wilder
arm an solchen Tänzerinnen, dafür steigerte sich die Prachtliebe
aber ihre Kronel gabe, selbst dem jugendlichen Achilles der Goldmark¬
fast bedenklichen Au
und die Erfindungsgabe der Choreographen, denen ihrerseits
#uck, wie armieligl schen „Kriegsgefangenen“ gewachsen, und giebt er ab
Wiener Blut, die
temperamentvolle Musiker zur Seite treten. War die Handlung
eben bei Weitem und zu einen Liederabend, so strömt ganz Wien herbei,
Sie
des Ballets ehemals so einfach wie seine äußere Ausstattung, übermüthig.
Wer nicht gerade Löwes „Edward“ und Schuberts „Wandrer“ mit verhaltenem
liebe“ als Zigenn
so verbraucht die moderne Tanzpantomime ein Stoffmaterial,
wie der dämonische Athem zu lauschen. Im Reiche der modernen Spieloper ist
macherin in „Dis
verschiedene
aus dem Hognet und Taglioni zehn
childert, der wird Marie Reuard sonveräue Herrscherin; wo ihre Stimme nicht
sich eben darin
Ballets geschaffen hätten, und märchenhafte Beleuchtungseffekte
ar ist nichts Anda=[ausreicht, verföhnt ihre gefällige Erscheinung: empfindsam und
spiegeln uns die Wunder der Fata Morgana vor. Die hiesige tanz, den gleichzeiti
ich aber ist sie derk lieblich kokett zaubert sie uns im „Werther“ eine Lotte vor
alle von Dichte
erste Solotänzerin nennt sich Irene Sironi, Mailänderin von
nicht ihrem Urbilde gleicht,
Augen die allerdings
Schatten stellen.
r Hesch, einer der
Geburt, aus der Schule des berühmten Manzotti. Sie debütirte
Auditoriums bestrickt;
aber sofort die Herzen des
Leporello zur Zeit
blendend weiße t
zuerst 1892 im Prater gelegentlich der Musik= und Theater¬
ihre „Manon Lescaut“, ging stwas vom Geiste des
Schleiern, die sich
ees erfordert, kein
ausstellung, gefiel aber nicht wegen ihrer langen Nase und ihrer
Prévost über und Puschkin und Tschaikowsky
Lacher der Galerie Abbe
Cherubsfittichen fork
langen Arme. Dennoch verschafften das bewegliche Mienenspiel
Ementvoller liebens=Thätten in ihr das Ideal der rührenden „Taljana“ begrüßt.
intensivste Scharlack
und die erstaunlichen Pironetten der Italienerin ein Engagement
eborner Salzburger, Rezuiceks „Donna Diana“, die erst kürzlich den Weg nach
die Luftgeister wie
an der Hofbühne, wo durch den Austritt der Cerale eine Lücke
angs, von dem ein Wien gefunden, liegt außer der Sphäre der Reuard; Grandezza
husch! die sprühend
entstunden war. Seitdem ist die Sironi fast eine Schönheit
ing auf den Künstler fehlt ihrem Auftreten wie ihrer Geberde; daher überließ sie
blauen und lichtgrüg
geworden und die unentbehrlichste Stütze des Ballets. Sie
nat der an Eleganzl willig die Prinzessin von Barcelona der Mildenbe g, deren
unter, schütteln gli
scheint nicht nur stählerne Füßchen, sondern auch eine stählerne
per, das Ständchen stolzgeschnittenes Profil und plastische Gestalt mehr unserer
und spielen mit sch
Lunge zu besitzen denn was sie in der Tanzlegende „die rothen
nicht vor dem Vorstellung von einer Donna Diana entsprich“ Daß Frau
Azur und Grün in
Schuhe“, nach Andersens gleichnamigem Märchen, leistet, ist
Francis Saville, diese Sängerin feingeistiger Art, an der Hof¬
dieser Glorie schling
hzt er sich auf, son
fabelhaft. Um ihr, dem zu ewigem Tanzen verdirumten
loper nicht aufkommen kann, begreift sich. Den Wienern erscheint
dem Balkon Donna
Phantasmagorie wis
Mädchen, eine Ruhepause zu verschaffen, wurde die Handlung
ihre ätherische Wesenheit etwas zu sehr als sogenannter „Unter¬
Frmuth die Serenade
zerrinnt.
des Märchens vielfach erweitert. So durch eine von Herren
schlupf einer schönen Seele“; von jeher mußten hier die bleichen
er anmuthige Spolt
und Damen im Kostüm des Direktoriums ausgeführte Gavotte.1
„Traviatas“ den feurigen „Carmen“=Naturen weichen.
ie des letzten Aktes
Man traut seinen Augen kaum, denn thatsächlich wähnt man,
Unbestritten wird die Vollkommenheit dem kaiserlichen
inaus und tritt dem
einem Feste bei Barras beizuwohnen. In ihren fließenden,
Ballet zugestanden. Diese Kunst ohne Worte steht frei
gegen; selbst als die
schneeweißen Atlaskleidern, das Haar antik frisirt, erscheinen
tiefer als Musikdrama und Schauspiel, dennoch ist es verf
und ihn unter sich
sie als sinnliches Blendwerk zu betrachten oder zu verurtbei, d#e die wunderhübschen Wienerinnen so verführerisch wie
Triumph aus seinen
Zül
französischen Salonköniginnen, deren Memoiren
Nur trockne Nüchternheit oder Phantasielosigkeit kann si u#.
begeisterter Anhänger
###r gegenwärtig so eifrig lesen: Jene mit dem fun¬
Zauber eines Tanzpoems entziehen. Genialische Me##luch
rigst, jede Oper des
unwillkürlich, könnte

kelnden Gürtel, sagt man
#g zu machen. Der huldigten von jeher der leichtbeschwingten Terpsich be
Paulette, Napoleon Bonapartes reizendste Schwester, sein
Alexander und Thals werden immer zusammen genannt werde)
gesungen und ge¬
Paulette, das durchtriebene Naturkind, das hinter dem Rücken
der heilige Hieronymus, der Verfasser der Vulgata, liebte eine
edenklich ist und von
ihrer Schwägerin Josephine Grimassen schnitt, allen Diplomaten
römische Ballerina; Friedrich der Große zeichnete die
r für unthunlich be¬
und Feldherren karikirt nachzusprechen wußte und dennoch die
Barberina das „Grazientöchterchen“ aus; Gentz vergötterte
Elisabeth und Brünn¬
Zierde der damaligen Gesellschaft war. Und die Lockige, die den
Fanny Elsler und Ludwig Tieck schrieb der „großen“
kidenburg gebührend
schmalen Blumenkranz tief in die Stirn drückt und dem Liebes¬
Echmedes den ausge= Taglioni ins Stammbuch: „Wie sich in den hellen Musikwellen
geflüster des jungen Incroyable lauscht, gleicht sie nicht gar Frau
n und Siegfried in die zarten Füße badeten im Tanz!“ ein Citat aus seiner
tischer „Holländer“,„Genofeva“. Erlebte doch im Jahre 1847 die Cerito das TeresiaTallien? Dietraumhafte Illusion verstärken die verschleierten#