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9.4. Der-Ernene KakaduZ#klus
yunte.
#egein, beiseite gesteilt und dürfte denselben fellen im Auftrage Dupuys und des Justizministets!
* Der Sozialistenführer Bebel liebt es be= lassen. Ermutigend sind ihre bisherigen Erfahrungen! Lebret Esterhazy eine Geldsumme anzubieten.
kanntlich, auf die Schweiz, in der er das viel¬
mit § 14 jedenfalls nicht.
falls er seine Papiere dafür herausgeben wolle. Die!
genannte Schlößchen besitzt, zurückzugreifen. Dabei
Der schlesische Landtag nahm mit ebenfalls
Besprechung habe in Gegenwart eines einwands¬
ist ihm jüngst ein ziemlich starker Irrtum unter¬
allen Stimmen gegen diejenigen der slavischen Ab¬
freien Zeugen stattgefunden. Esterhazy habe ab¬
laufen, wie wir den „Baseler Nachr.“ entnehmen.
geordneten eine Resolution an, in welcher erkfärt
lehnend geantwortet und werde morgen oder über¬
die folgendes schreiben: „Herr Bebel meinte mit
wird, der Landtag halte an der wiederholt kund¬
morgen den Vorfall in einem Londoner Blatte
Bezug auf den Paragraphen der Vorlage zur Ge¬ gegebenen Anschauung fest, daß in dem unverbrüch= publizieren. Er werde seine Papiere nur dann ver¬ K
S
war bei seinem Beginn das Publikum noch so des Vereins wurde mit Recht an die Spitze der Publikum zeichnete sämtliche Mitwirkende, nament¬
ganz in der Kakadu=Stimmung, daß die Hypnoti¬
Aufführung gestellt. Hierauf folgte ein Prolog von
lich aber Herrn Musikdirektor Zellner, dessen ernstes
sierungsgeschichte, in die Schnitzler hier eine ehrbare
Julius Wolff. Der Dichter brachte die Fülle
Streben wärmste Anerkennung verdient, durch
Waffenschmidts Gattin verstrickt, nicht recht ver¬
seiner formvollendet gebotenen poetischen Gedanken
großen Beifall aus. Der Kotzoltsche Gesangverein
fangen wollte. Das hypnotische Experiment, das
bereits häusiger zur Verherrlichung der Feste dieses
nahm durch die Pflege, welche er fast ausschließlich!
der bekannte Arzt Paracelsus hier zweimal vor¬
Vereins dar. Er schilderte das Körperlose, nach Be¬
dem a capella-Gesang zuteil werden ließ, seit Jahren
nimmt, hat den Zweck, den Schmied Cyprian, einen
endigung einer Leistung Entschwundene der musi¬
einen hervorragenderen Platz im Berliner Musik¬
Freund des Arzkes, von seinen Zweifeln an die
kalischen Reproduktionen im Vergleich mit anderen
leben ein. Ohne seine Thätigkeit, welche sich sowohl
Kunst des Freundes zu kurieren, erwies sich aber
Kunstgatlungen. Dann pries er aber das Ideale der
auf Gesänge früherer Jahrhunderte, als auch auf
auf der Bühne sehr bald als unfähig, eine größere
Rückerinnerung und die Bedeutung des speziell
Werke von Komponisten der Neuzeit erstreckt,
dramatische Spannung zu erzeugen. Auch Herr
deutschen Liedes. Der Königliche Schauspieler,
würde sich eine fühlbare Lücke in den hiesigen!
Kainz, der Hypnotiseur des Stückes, ver¬
Herr Kurt Junker, sprach den Prolog einfach
musikalischen Reproduktionen bemerkbar machen.
mochte die Langeweile nicht zu bannen, die
und natürlich, ohne dabei in den Fehler des allzu
Den Anwesenden wurde eine Festschrift über¬
sich gemach in die Reihen des Zuschauer¬
pathetischen Deklamierens zu verfallen. Der jetzige
reicht,
die eine ausführlichere Lebensgeschichte
raumes einschlich. Wohl gehorchte oben auf
Dirigent, Herr Musikdirektor Leo Zellner, war
des Gründers und ersten Dirigenten. Heinrich Kotzolt,
den Brettern Frl. Dumont, als Frau Justina
als Komponist mit Goethes „Harzreise im
enthtelt und die Entstehung und weitere Geschichte
Cyprian pflichtschuldigst der suggestiven Wirkung
Winter“, die er für achtstimmigen Chor und acht
d#e Vereins schildert. Hieran schließt sich ein Ver¬
seiner Bannblicke, aber im Publikum entzog sich gar
Solostimmen setzte, vertreten. Die Haupteigenschaf¬
zeichnis der Solisten, welche in den Konzerten mit¬
mancher durch voreiligen Aufbruch der widerwilli¬
ten des Stückes bestehen in seiner nicht zu schweren
wirkten, ein ebensolches aller vom Verein gesungenen
gen Hypnose, in die ihn dieser Paracelsus sehr
Sangbarkeit und oft sehr hübschen Klangwirkungen.
Kompositionen und der jetzigen singenden Mitglieder.
gegen die Absicht seines Dichters zu versenken be¬
Von den übrigen Chorliedern ist vor allem Meister
Madrigale und geistliche Musikstücke älterer Zeit
strebt war, und so ist billigerweise der Beifall, der
Georg Vierlings „Wenns Ostern wird am
wurden in den 50 Jahren 84 verschiedene aus¬
dem langatmigen uninteressanten Puppenspiel nach¬
Tiberstrom“ mit seiner feinen Charakterisierungs= geführt. Die ältesten von diesen sind solche von
rauschte, wohl nur als Demonstration für Herrn
kunst und poetisch herzlichen Empfindung zu
Josquin de Prös und Heinrich Isaak, die
Kainz zu deuten.
nennen. Außerdem waren noch Stücke von Wil= beinahe schon ein halbes Jahrtausend überdauern.
helm Taubert. Robert Volkmann undKompositionen neuerer und neuester Zeit wurden
Franz von Holstein ausgewählt. Herr Professor
327 gesungen und von deutschen Komponisten, die
Die Feier des fünfzigjährigen Bestehens des
Fritz Struß svielte Beethovens F=dur-Romanze irgendwie etwas Nennenswertes im a capella-Ge¬
Kotzolischen Gesangrereins wurde am Sonntag
in trefflicher Weise und Frl. Willy Arendts, sang geschaffen haben, sind die meisten vertreten.
im Saale der Singakademie mit einer Morgenmusik
im Vollbesitze ihrer vornehmen, tiefen Alt= Robert Schumann und Georg Vierling. von
begangen. Das Programm begann mit der dem
stimme, sang Lieder von Schubert, Brahms denen der letztere den ersteren noch mit vier Stücken
Thomaner=Chor in Leipzig gewidmeten Komposition
und Hans Hermann. Ueber die Leistungen des überholt, denn es wurden von ihm 30 verschiedene
des 67. Psalms „Gott sei uns gnädig und segne
Vereins ist eist fürzlich an dieser Stelle ausführ= Gesänge ausgeführt,
sind die am höusigsten
Or
uns“ von Heinrich Kotzolt. Das geschickt geschriebene
licher gesprochen worden. Man merkte, daß die vom Verein gesungenen Tonsetzer. Es bleibt
2.
und eine andachtsvolle Stimmung aufweisende Werk! Sänger sich der Festlichkeit des Tages wohl bew. #i nur noch übria, dem Kotzolischen Verein ein weiteres!
des verdienstvollen Gründers und ersten Dirigenten waren und ihr Bestes zu geben suchten. Das Blühen und Gedeihen zu wünschen. — Am Abend M#
zu
9.4. Der-Ernene KakaduZ#klus
yunte.
#egein, beiseite gesteilt und dürfte denselben fellen im Auftrage Dupuys und des Justizministets!
* Der Sozialistenführer Bebel liebt es be= lassen. Ermutigend sind ihre bisherigen Erfahrungen! Lebret Esterhazy eine Geldsumme anzubieten.
kanntlich, auf die Schweiz, in der er das viel¬
mit § 14 jedenfalls nicht.
falls er seine Papiere dafür herausgeben wolle. Die!
genannte Schlößchen besitzt, zurückzugreifen. Dabei
Der schlesische Landtag nahm mit ebenfalls
Besprechung habe in Gegenwart eines einwands¬
ist ihm jüngst ein ziemlich starker Irrtum unter¬
allen Stimmen gegen diejenigen der slavischen Ab¬
freien Zeugen stattgefunden. Esterhazy habe ab¬
laufen, wie wir den „Baseler Nachr.“ entnehmen.
geordneten eine Resolution an, in welcher erkfärt
lehnend geantwortet und werde morgen oder über¬
die folgendes schreiben: „Herr Bebel meinte mit
wird, der Landtag halte an der wiederholt kund¬
morgen den Vorfall in einem Londoner Blatte
Bezug auf den Paragraphen der Vorlage zur Ge¬ gegebenen Anschauung fest, daß in dem unverbrüch= publizieren. Er werde seine Papiere nur dann ver¬ K
S
war bei seinem Beginn das Publikum noch so des Vereins wurde mit Recht an die Spitze der Publikum zeichnete sämtliche Mitwirkende, nament¬
ganz in der Kakadu=Stimmung, daß die Hypnoti¬
Aufführung gestellt. Hierauf folgte ein Prolog von
lich aber Herrn Musikdirektor Zellner, dessen ernstes
sierungsgeschichte, in die Schnitzler hier eine ehrbare
Julius Wolff. Der Dichter brachte die Fülle
Streben wärmste Anerkennung verdient, durch
Waffenschmidts Gattin verstrickt, nicht recht ver¬
seiner formvollendet gebotenen poetischen Gedanken
großen Beifall aus. Der Kotzoltsche Gesangverein
fangen wollte. Das hypnotische Experiment, das
bereits häusiger zur Verherrlichung der Feste dieses
nahm durch die Pflege, welche er fast ausschließlich!
der bekannte Arzt Paracelsus hier zweimal vor¬
Vereins dar. Er schilderte das Körperlose, nach Be¬
dem a capella-Gesang zuteil werden ließ, seit Jahren
nimmt, hat den Zweck, den Schmied Cyprian, einen
endigung einer Leistung Entschwundene der musi¬
einen hervorragenderen Platz im Berliner Musik¬
Freund des Arzkes, von seinen Zweifeln an die
kalischen Reproduktionen im Vergleich mit anderen
leben ein. Ohne seine Thätigkeit, welche sich sowohl
Kunst des Freundes zu kurieren, erwies sich aber
Kunstgatlungen. Dann pries er aber das Ideale der
auf Gesänge früherer Jahrhunderte, als auch auf
auf der Bühne sehr bald als unfähig, eine größere
Rückerinnerung und die Bedeutung des speziell
Werke von Komponisten der Neuzeit erstreckt,
dramatische Spannung zu erzeugen. Auch Herr
deutschen Liedes. Der Königliche Schauspieler,
würde sich eine fühlbare Lücke in den hiesigen!
Kainz, der Hypnotiseur des Stückes, ver¬
Herr Kurt Junker, sprach den Prolog einfach
musikalischen Reproduktionen bemerkbar machen.
mochte die Langeweile nicht zu bannen, die
und natürlich, ohne dabei in den Fehler des allzu
Den Anwesenden wurde eine Festschrift über¬
sich gemach in die Reihen des Zuschauer¬
pathetischen Deklamierens zu verfallen. Der jetzige
reicht,
die eine ausführlichere Lebensgeschichte
raumes einschlich. Wohl gehorchte oben auf
Dirigent, Herr Musikdirektor Leo Zellner, war
des Gründers und ersten Dirigenten. Heinrich Kotzolt,
den Brettern Frl. Dumont, als Frau Justina
als Komponist mit Goethes „Harzreise im
enthtelt und die Entstehung und weitere Geschichte
Cyprian pflichtschuldigst der suggestiven Wirkung
Winter“, die er für achtstimmigen Chor und acht
d#e Vereins schildert. Hieran schließt sich ein Ver¬
seiner Bannblicke, aber im Publikum entzog sich gar
Solostimmen setzte, vertreten. Die Haupteigenschaf¬
zeichnis der Solisten, welche in den Konzerten mit¬
mancher durch voreiligen Aufbruch der widerwilli¬
ten des Stückes bestehen in seiner nicht zu schweren
wirkten, ein ebensolches aller vom Verein gesungenen
gen Hypnose, in die ihn dieser Paracelsus sehr
Sangbarkeit und oft sehr hübschen Klangwirkungen.
Kompositionen und der jetzigen singenden Mitglieder.
gegen die Absicht seines Dichters zu versenken be¬
Von den übrigen Chorliedern ist vor allem Meister
Madrigale und geistliche Musikstücke älterer Zeit
strebt war, und so ist billigerweise der Beifall, der
Georg Vierlings „Wenns Ostern wird am
wurden in den 50 Jahren 84 verschiedene aus¬
dem langatmigen uninteressanten Puppenspiel nach¬
Tiberstrom“ mit seiner feinen Charakterisierungs= geführt. Die ältesten von diesen sind solche von
rauschte, wohl nur als Demonstration für Herrn
kunst und poetisch herzlichen Empfindung zu
Josquin de Prös und Heinrich Isaak, die
Kainz zu deuten.
nennen. Außerdem waren noch Stücke von Wil= beinahe schon ein halbes Jahrtausend überdauern.
helm Taubert. Robert Volkmann undKompositionen neuerer und neuester Zeit wurden
Franz von Holstein ausgewählt. Herr Professor
327 gesungen und von deutschen Komponisten, die
Die Feier des fünfzigjährigen Bestehens des
Fritz Struß svielte Beethovens F=dur-Romanze irgendwie etwas Nennenswertes im a capella-Ge¬
Kotzolischen Gesangrereins wurde am Sonntag
in trefflicher Weise und Frl. Willy Arendts, sang geschaffen haben, sind die meisten vertreten.
im Saale der Singakademie mit einer Morgenmusik
im Vollbesitze ihrer vornehmen, tiefen Alt= Robert Schumann und Georg Vierling. von
begangen. Das Programm begann mit der dem
stimme, sang Lieder von Schubert, Brahms denen der letztere den ersteren noch mit vier Stücken
Thomaner=Chor in Leipzig gewidmeten Komposition
und Hans Hermann. Ueber die Leistungen des überholt, denn es wurden von ihm 30 verschiedene
des 67. Psalms „Gott sei uns gnädig und segne
Vereins ist eist fürzlich an dieser Stelle ausführ= Gesänge ausgeführt,
sind die am höusigsten
Or
uns“ von Heinrich Kotzolt. Das geschickt geschriebene
licher gesprochen worden. Man merkte, daß die vom Verein gesungenen Tonsetzer. Es bleibt
2.
und eine andachtsvolle Stimmung aufweisende Werk! Sänger sich der Festlichkeit des Tages wohl bew. #i nur noch übria, dem Kotzolischen Verein ein weiteres!
des verdienstvollen Gründers und ersten Dirigenten waren und ihr Bestes zu geben suchten. Das Blühen und Gedeihen zu wünschen. — Am Abend M#
zu