II, Theaterstücke 9, (Der grüne Kakadu. Drei Einakter, 3), Der grüne Kakadu. Groteske in einem Akt, Seite 548

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9. 4. Der pruene Mnnaan ZykIng

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chafter!
Grafen Münster in Paris das Großkreuz des Ordens weiht haben= ist heute Mittag im Sichthose de, Demgergeser Gerer
Reichspostmuseums feierlich enthüllt worden. Der der ivom Generalmaior General à la ##
vom hl. Karl verliehen.
würdige Raum war mit Topfgewächsen geschmückt. Moltke befehligten Aufstellung die direkten
Der russische Gesandte am Württembergischen Hofe,
Fürst Kantakuzene hat den Wladimir=Orden 2. Kl. Eine zahlreiche Versammlung füllte ihn und diegesetzten, General der Infanterie von Bock
erhalten, der Ministerresident bei dem Großherzog von den Hof umgebenden Galerien. Die Wittwe, die Polach, Generalleutnants von Bülow und
weheien wir in Somabend der Beniuer Sistansihnung
(Egeilie) gruppirten sich verständnitzvoll um den sDar
Theater, Kunst u. Wissenschaft.
seiner drei Einalter: „Die Gefährtin“, „Der grüne
des Paracelsus. — Ganz anderer Art ist der Humo
Berlin, Montag 1. Mai. Kakadu“ und „Paracelsus“ bei. Es gab wieder
„Grünen Kakadu“. Er hat etwas Diabslisch
einen Erfolg, Sen weitaus lautesten nach dem zweiten
H. Opernhaus. „Götterdämmerung“, der
sich, wie er da die französische Aristokratie, obscho
Stück. Das war vorauszusehen, denn die „Groteske“, wie
dritte Tag des Wagnerschen Bühnenfestspiels, wenn auch
Boden unter ihren Füßen wankt und der Stunn au
Schnitzler etwas gesucht dieses satirische Lebensbild in
nicht ganz so glücklich in der Ausführung wie an den
Bastille im Gange ist, in einer Kneipe niedersten G
historischem Gewande nennt, wirkte wie eine Ueberraschung.
vorhergehenden Tagen, zeigte ebenfalls, daß man hier zur
perverser Vergnügungen nachgehen läßt.
So flaute die Stimmung gegenüber dem „Versspiel“, das
Schmierendirektor ist der Wirth, der seine Schauspiel
Darstellung dieses mächtigen Werkes wohl die geeigneten
zum Schlusse kam, stark ab. Und es wäre wohl noch
Verbrecher ausgiebt und sie allnachmittags vor
Kräfte besitzt. Der Siegfried des Herrn Kraus, dessen
mehr geschehen, wenn nicht Joseph Kainz den großen
Parterre von Herzögen und Marquis die schauerli
Erscheinung ohne Frage eine sehr sympathische war, ist
Seelenkünder und Arzt aus dem Beginn des 16. Jahr¬
Unthaten berichten und mimem läßt, und dabei
freilich dieses Mal gesanglich nicht so glänzend ausgefallen.
hunderts so überaus interessant gestaltet hätte. Schnitzler
und schmähen er und seine Künstler die Zuschau
Es schien uns, als habe die Stimme bisweilen eine leichte
scheint sich in letzter Zeit viel mit dem Hypnotismus und
zum Scheine, der bittere Wahrheit ist. Schein und ####
Ermüdung gezeigt. Wenn der Sänger in diesem Fall Falset
der Suggestionslehre beschäftigt zu haben. Sie lag neu¬
heit mischen sich in Einem fort durcheinander, un
anwandte, was wir schon billigen können, so war das¬
lich dem Scherz „Frage an das Schicksal“ zu Grunde und
diesem Kontrast beruht auch die Handlung inmitte#
selbe nur nicht immer schön und edel genug im Klange.
sie selbst bildet den Kern der dürftigen, aber mit allerlei
mit starken Farben gemalten Kulturbildes. Der
Fräulein Josephine Reinl auch hätte manchmal
weisen Betrachtungen und guten Gedankeneinfällen ver¬
spieler Henri hat Tags zuvor die schöne Léocadie vol
wohl noch mehr aus sich heraus gehen können! Was
drämten Handlung des „Versspiels“. Es ist keine unebene
„Porte St. Martin“ geheirathet, eine Dirne, mit
sie als Brünnhilde leistete, war aber dennoch sehr an¬
Arbeit, nur daß sie nicht in den Dienst einer philo¬
schon sieben Jahre zusammengelebt, obschon sie heute
erkennenswerth. — Etwas wilder, dämonischer hätten wir
sophischen Idee oder eines künstlerischen Zwecks gestellt
und morgen jenem gehört. Nun glaubt er aber, d
den „grimmen Hagen“ des Herrn Mödlinger gewünscht.
erscheint. Und der Sinn der Schlußworte des Paracelsus
ganz allein sein werde, und in ländlicher Einsamkeit
Den schwankenden Charakter Gunthers verstand Herr
vom „Spiel mit Menschenfeelen“ bleibt etwas dunkel;
er mit ihr ein neues Leben beginnen; ja gar vom K
Bachmann treffend wiederzugeben. „Waltraute“ (Frau
Aber lustig anzuschauen ist es, wie Paracelsus, der einst
wiegen träumt er. Jetzt mimt er eine grause Szene
Goetze), „Alberich“ (Herr Krasa) und die „Rhein¬
als Studiosus Hohenheim des Basler Waffenschmiedes
er den Liebhaber seines Weibes, den Herzog von Codi
töchter“ Frau Herzog, Fräulein Rothauser und
und Rathsherrn Cyprian ehrsames Eheweib Jnstina heiß
in rasender Eifersucht erdolcht hat. So virtnos thut
Fräulein Krainz waren gut und die „Gutrune" des Fräu¬
geliebt hat, nun als Gast des Hauses, vom Hausherrn
daß Manche glauben, es sei wirklich so geschehen,
lein Weitz war durchaus annehmbar. Große Klang¬
als Zauberer und Quacksalber behandelt, eine Probe seiner
Wirth flüstert ihm zu, daß er es gewußt, daß sie ih
schönheit entfaltete wieder das von Dr. Muck geleitete
Kunst giebt. Schnitzler läßt nämlich den Weisen schon
dem Herzog hintergeht, und als nun gerave der #
Orchester. Ergreifend oft treten die gewaltigen Tonmassen
eingedrungen sein in die Geheimnisse des Hypnotismus
hereineilt, die Standesgenossen zu warnen, denn dr#
ein, die, für den gigantischen Aufbau des Werkes erforder¬
tobt der Sturm auf die Bastille, da stößt ihm Henri
und so suggerirt Paracelsus Frau Justina die Reue um
lich, wenn sie auch die Gesangsstimme theils erdrücken
eines Ehebruches willen, mit Junker Auselm, der sie um¬
wirklich den Dolch in's Herz und blutiger Fre
und der Deutlichkeit der Aussprache im Wege
schein bricht in die Spelunke hinein mit
wirbt, obschon sie ihn, den Ehebruch, nie begangen. Der
stehen, wir nicht gern vermissen möchten. Wenn
rasenden Stürmern. Die Fülle der Einze
gestrenge Gatte geräth darob in große Angst, und als
heute zur vollendeten Ausführung einer Oper
der grellen Schlaglichter, die Reihe bunter wechs
der Weise der Frau hierauf befiehlt, bis Sonnenuntergang
das sofortige (auch ohne Vorbereitung) klare Verstehen der
Gruppenbilder thaten ein Uebriges, um den lauten
die Wahrheit zu sagen, erfährt Meister Cyprian nun wohl.
gesammten Handlung und dentliche Vernehmen des Textes
zu erklären, der den Verfasser viele Male vor die Ga
daß Justina ihm stets die Treue gehalten, daß aber der
gehörten, würde Wagner nicht obenan stehen. Jeder Be¬
brachte. Inscenirt war die „Groteske“ von Emil ##
Ehebruchsgedanke sozusagen latent in ihr schlummerte,
sucher muß, wenn er ganz befriedigt sein will, sich vorbe¬
mit großem Stimmung erzeugenden Verständniß. A
einst, als der Hohenheim um sie war, jetzt wo
reiten und vorher zu den fünf Stunden der Dauer des
zeichnet war wieder Joseph Kainz als Heuri, da so
Junker Auselm um sie girrt. Etwas überraschend
Abends noch weitere fünf Stunden dafür in Anspruch
wo er von Neuem sein Liebesglück träumt, wie dor
werden zum Schluß der Junker und Cyprians
nehmen. Will man die schönsten Eindrücke festhalten, so
er, von echter Eifersucht geplagt, so täuschend ihre O
Schwester Cäcilie, die ihn längst im Stillen
muß man sich ferner in den nächsten Tagen ebenfalls ein¬
und seine Rache mimt, und wie zum Schluß in der
liebt, zusammengegeben. Kainz war, in jüdischer Maske,
gehent damit beschäftigen können. Viel Zeit erfordert
tragischen Lösung. Neben ihm sei gleich Rudolf Rit
von großer Wirkung. Er sprach, wie immer, die Verse
daher der reine Genuß der Wagnerschen Muse. Bei aller
in der köstlichen Charge des Grain genannt, ein wirh
wundervoll und er brachte die gewaltige geistige Ueber¬
hehren Schönheit ist sie angreifend und ermüdend und
Mörder, den die Zuschauer, als er seine w
legenheit in seinem „Spiel mit Menschenseelen“ über¬
nervösen Menschen gegenüber nicht gerade als Heilmittel
Mordthat erzählt, für einen dilettantischen St#
zeugend zum Ausdruck. Nissen (Cyprian), Haus
zu empfehlen.
Fischer (ein stupider Stadtarzt). Bruno Ziener erklären! Au* Haus Fischer (Wirth) und
J. N—n. Im Deutschen Theater, wo Arthur
Schnitzler schon so manchen starken Erfolg erlebt hat, (Anselm), Lonise Dumont (Justina) und Else Heims] Reinhardt (Philosoph) wirkten gut, ebenso wi
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