II, Theaterstücke 9, (Der grüne Kakadu. Drei Einakter, 3), Der grüne Kakadu. Groteske in einem Akt, Seite 704

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9.4. Der gruene KakaduZyklus
dürfen. In „Paracelsus“ kommt manch gutes Wahrwort über des
welterfahrenen Arztes Lippen. „Die Gefährtin“. Dieses stimmungs¬
volle, von tiefer Menschenkenntniß getragene Werk übte einen nachhaltigen
Füst
Eindruck aus. Geräuschvoller setzte die Groteske „Der grüne Kakadu“
Der
ein. Dieses Stück ist von ausgezeichneter theatralischer Mache, die am
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stärksten auf die Menge wirkt, doch ist in der „Gefährtin“ die Charak¬
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#teristik weit subtiler ausgefeilt.
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„Wiesbadener Tageblatt":
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Wir kennen Schnitzler hier bereits aus seinem Drama „Liebelei“
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in seiner hervorragendsten, dichterischen Eigenschaft, in der eines feinen
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Psychologen, und als solcher bewährt er sich auch mehr oder weniger
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in den drei Einaktern, die vorgestern im Residenz=Theater zur Auf¬
heim,
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ng gelangten. In zweien derselben erscheint er im historischen
nde, in einem sehr wodern; aber in allen dreien prägt sich sein
en aus, in die interessanten Geheimnisse der menschlichen Psyche
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üdringen. In diesem Bestreben kommt er uns sogar im ersten
Stuckchen übersinnlich, oder vielmehr, er läßt den Helden desselben, den
großen Naturforscher, Arzt und — Marktschreier Paracelsus als
Hypnotiseur auftreten. Das beste Stück des Abends war das zweite,
„Die Gefährtin", ein Drama von erschütternder Wirkung, das in

engem Raume eine ganze große Ehetragödie zusammendrängt. Das
Stück in seinen Schlußfolgerungen ist nichts für unsere conventionelle
Be
Moral; es spricht nur zu wenigen, die sich zum Besten einer geläuterteren
Rei
Erkenntniß von derselben frei machen konnten. Es ist zweifellos auch
M.
in seiner ezen Tiefgründigkeit nicht erfaßt worden, aber wenn auch

somit fürs Allgemeine nicht erziehend oder zum Nachdenken anregend,
eben
hat es doch eine starke Wirkung ausgeübt. Das Publikum fühlte un¬
burg
willkürlich die dichterische Kraft heraus, dank nicht zum Wenigsten der
„Fre¬
angemessenen Darstellung. Die Groteske „Der grüne Kakadu“ schloß
Mar¬
den interessanten Abend. Von einigen Einzelheiten abgesehen, haben
ohn
sich Regie und Darstellung wieder bewährt, jedenfalls aber ist dem
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Repertotre wieder ein interessanter Abend gewonnen worden.
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Nachrichten von Nah und Fern
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„Der grüne Kakadu“ neu einstudirt in Szeue. Dreyers „Hans“
vulkanische
in der gewohnten Besetzung eröffnete den Abend und fand den ge¬
und versdh
wohnten Beifall des dichtbesetzten Hauses.
Seelen, ni
* Ueber die erfolgreiche Aufführung von „Hans“ und die „Gefährtin“.
aber die
am Posener Stadttheater berichtet die „Posener Zeitung“ „Hans“,
in dem H#
Schauspiel in drei Akten von Max Dreyer. Dem zweiten Abend ging Arthur
nicht ganz
Schnitzlers „Die Gefährtin“ voran. Es ist hier schon über ihn ge¬
zeugenden,
sprochen worden. Aber man hat das wohl vergesten und einiges war
erstaunlich
neu besetzt. Dieser Dichter gehört noch immer zu unsren edelsten Hoff¬
Lotte's bie
nungen. Er ist ein gewandter Künstler mit den dramatischen Formen,
und Karl
ein geistreicher, verwegener Künstler in der Weise des Rokokko. Die
Und wie
verderbte Anmuth der jungen Franzosen, ihr neugieriges Zerlegen
fang bis
heimlicher Gefühle ist auf ihn übergegangen. Daneben die wienerische
besonders
Melancholie, das Sehnen nach Herbst, Dämmerung, Sterben, wic es
loben.
seine beste Novelle bezeugt. Das Dreyersche Schauspiel ist neu ein¬
wie berei'
geführt. Der dritte Akt schließt mit Lachen und Seligkeit und schafft
weisen,
dem Publikum die erwünschte Genugthnung.
daß er
Aus Posen wird über „Winterschlaf“ berichtet: „Posener Tage¬
blatt*: Die zweite Novität des Abends klingt sehr düster aus. (Folgt In¬
Viel
halt.) Das entwickelt sich in einem gut angelegten großen Bilde, wo jede der
fünf Figuren ihren schönen Raum hat, und wo die dramatischen Szenen #pien
## # vondlrechte- Abmicel#me #ol„ 0