II, Theaterstücke 9, (Der grüne Kakadu. Drei Einakter, 3), Der grüne Kakadu. Groteske in einem Akt, Seite 744

9. 4. Der gruene Kakadu Zukjus
60
Apoae schavergebsden


LE E

aacasres eruraenen eronet-aussenner-adae
BERLIN SOIé. RUNGESTRASSE 22-24
Frankfurter Zeitung
Ausschnitt aus der Nummer vom:
5 MATlZ
Abendblatt
Frankfurter Neues Theater.] Arthur Schnitzlers
sechzigster Geburtstag wurde mit drei Einaktern gefeiert: dem Vers¬
spiel „Parapelsus“ dem Schauspiel Die Gefährtin“
und der Groteske „Der grüne Kakadu“. Die drei nach Wert
und Stil“ so gründverschiedenen Stückchen stehen doch unter einer
Einheit“ die im Dichter liegt: in einem melancholischen Verzicht
der Erkenntnis, ob die Welt Wirklichkeit sei oder Traum, ob sie
Ernst sei oder Spiel. Anreger dieser Fragen sind die problemlos
lebenden=liebenden Frauen, vor deren Problemlosigkeit die Männer
schaudern und sich daran das Schicksal bereiten. Der Tolpatsch
Cyprian im „Paracelsus“ versöhnt sich arglos mit Welt und Weib
weil er eben ein Tolpatsch ist. Der Schauspieler Henri im
„Kakadu“ ist von Natur aus tragischer Held findet keinen Aus¬
gleich mit der moralinfreien Léocadie, und tötet sein Geliebtestes.
Der Professor Pilgram aber hat keine Möglichkeit mehr, sich mit
seiner „Gefährtin“ zu versöhnen oder ihre Untreue zu züchtigen:
denn sie ist tot; und was da auf der Bühne zum Dialog wird, sind
A
nur Erinnerungen der Freunde, die ihre Lebensleichtigkeit enthül¬
len, die ihr Andenken unwichtig machen und es auslöschen, als hätte
diese Schmetterlings=Existenz überhaupt nie Sinn und Wert bedeu¬
iel. Lächelnde Frauen und sinnierende Männer sind Schnitzlers
Gegenspieler. In der Aufführung vom Samstag wurde es vom
Regisseur Robin Robert erkannt: zwar nahm er den Ton des
Paratelsus zu tief und zu erregt für dieses bei aller „Philoso¬
phie“ doch hüpfende Scherzspiel; aber er stellte mit Alice Rohde
eine so suße, in ihrer Herzenswirrung wehrlose Justina unter die
Moralsuggestion des Paraceisus, daß das Heitere doch zum guten
Schluß den bornierten Ernst der Männer überlachte, wobei Herr
Grünings Doktor Copus mit seinem ärgerlichen Gemecker lustig
mithalf. Herr Gerdes war für den Paracelsus zu schwerblütig;
zeigte dafür als Henri im „Kakadu“ mehr ### nschaftliche Be¬
wegung; packte aber am stärksten mit der diskreten Konver¬
sation des Professors Pilgram: wo er sich selbst sein durfte und
keinen „Stil“ zu machen brauchte. In der fein ausgewogenen, Un¬
terredung über die „Gefährtin“ mit der Dame Olga und dem
Hausfreund, deren Darsteller (Frl. Reiter und Herr Hen¬
nings) sich subtil auf die Stimmung verstanden, gelang die nach
Regie und Darstellung beste Szene des ganzen Abends. Den meisten
Beifall erbrachte natürlich der theatralisch bewegte „Kakadu“, dessen
viele Darsteller sich zu gelungenem Zusammenspiel fanden, wobei
noben dem bereits gelohten Herrn Gerdes Alois Großmanns
Wirt Prospère eine gelungene Mischung von Brutalität und Witz)
und Frau Sagans treulose adie in ihrer Stilschönheit her¬
vergehoben seien
box 16/1
J
Gencrit-Dizeiger
Manskein
HSMAT
Beutschings=Aeo#
(2 Schnihler-Abend in Frankfurt. Das Neue Theater hat zu
Schnitzkers tu.-Gebürtstag seine Einakter „Paracelsus“, „Die
Geßährtin",. Des grüne Ka#du“ neu einstudiert und damit
einen guten Griff geläg. Für desichters nachdenkliche, etwas müde
Skopsis wie für dis Atmos## des welkenden Altösterreich sind
siesbezeichnend wie kaum ein anderes seiner Werke. Nicht der Gegen¬
sondern das Ineinandergleiten von Traum und Wachen, Schein
und Sein. Spiel und Leben beschäftigt diese Welt, die selbst dahin¬
geht wie ein Traum. Eine reizvolle, kultivierte Welt, die aber deut¬
lichsdie Spuren des nahenden Verfalls aufweist. Die Spielleitung
Robin Roberts verstand es, namentlich das zweite und dritte Stück
zu voller Wirkung zu bringen und wurde dabei durch die tüchtigen
Einzellzistungen der Herren Gerdes, Stanchina, Großmann, Hen¬
nings, Weber, der Damen Reiter und Rohde unterstützt.
B U. 56.—
J
General-Ange
Man
gSuaie
Schntater=Abend in Frankfurt. Das Neue Theater hat zu
tzler. Geburtstag seine Einakter „Paracelsus“, „Die
4“, „Der grüne Kakadu“ neu einstudiert und damit
efährt
einen amte Griff heran. Für des Dichters nachdenkliche, etwas müde
Skepsis wiesi Die Atmosphäre des welkenden Altösterreich sind
sie bezeichnendue kaum ein anderes seiner Werke. Nicht der Gegen¬
satz, sondern des Ineinandergleiten von Traum und Wachen, Schein
und Sein, Spiel und Leben beschäftigt diese Welt, die selbst dahin¬
geht wie ein Traum. Eine reizvolle, kultivierte Welt, die aber deut¬
lich die Spuren des nahenden Verfalls aufweist. Die Spielleitung
Robin Roberts verstand es, nammitlich das zweite und dritte Stück
zu voller Wirkung zu bringen um wurde dabei durch die tüchtigen
Einzelleistungen der Herren Gedes, Stanchina, Großmann, Hen¬
hings, Weber, der Damen Reitr und Rohde unterstützt.
N. 4