II, Theaterstücke 9, (Der grüne Kakadu. Drei Einakter, 3), Der grüne Kakadu. Groteske in einem Akt, Seite 748

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9.4. Der ruene Madu Zyklus
erhin wies Mun allehmen als eine Wiiste sein wird.
et uno Oendatn..
So auch bei Schnitzler. Sein „Sterben“ ist das thum in seinem Blut und er ist nervös in der
illeton.
Meisterstück einer Novelle. Das dornenübersäete Wahl seiner Stoffe
.. Dort geht ein hübsches
Leben eines Lungenkranken schildert er mit der er= Mädel. Er kennt sie nicht. Aber diese Formen,
r Schuitzler.
greifenden Wahrheit des Arztes und die Liebe, die dieser feine Zug in der Nackenlinie, halb mädchen¬
khrtiv, Der grüne Kakadu*)
sich aus dem schlichten Idyll zur leidenschaftlichen
haft=weich, halb frauenhaft=stolz
er könnte
mann Greinz.
Tragik steigert, ist mit den feinsten Nuancen dar¬
eine Novelle schreiben um dieser einzigen Linie
gestellt.
daß Arthur Schnitzler vor¬
willen. Dabei mag sie das platteste Wesen sein.
freibt. Denn seinem Wesen
Es ist aber das specifisch Wienerische, das allen
Anders Schnitzler. Der sieht seinem Mädel
nie Epiker und man möchte
Schöpfungen Schnitzlers das eigenartige Gepräge
vorerst tief in die Augen und findet er drinnen
Halbe und Hartleben erbli¬
leiht. Man kann auf Grillparzer und Bauernfeld
einen heimlichen, verborgenen Schatz, dann weiß
zurückgreifen und kann, wie es einer bereits ge¬
er ihn mit der ganzen Tiefe seiner Kunst zu heben
Drama mit der Last der Er¬
than, in der Hero das erste „süße Mädel“ Wiens und zu edeln. Man denke nur an die Christine in
ks Dialoges und der Fülle
erblicken. Die Novellen Ferdinand v. Saars der Liebelei“. Ein solches Mädchen würde Bahr
hbald eine Art entgegenge= geben dieses heimathliche Milieu in den prächtig= nie zeichnen, die wäre ihm vielleicht zu alltäglich in
#u ungleich feiner ist und an sten Farben wieder. Da ist der Prater in seinem ihrer Liebe und Güte. Ihn reizt nur das Abson¬
ßen und weitausgreifenden ersten Grün, ein Sonntagnachmittag im Frühling, derliche und Bizarre, das, wozu er recht viel sei¬
stimmungsreiche Handlung der Himmel dehnt sich in wolkenlosem Blau über nes eigenen Wesens hinzugeben kann, um es auf
kennt das die „lyrische Er= die Stadt, dann wieder die breiten, hellen Stra¬ feste Füße zu stellen.
tischen Dramas“. Bemer=ßen mit dem Glanz und der lachenden Sünde und
Das „süße Mädel“ Schnitzlers ist so, wie es
ß die meisten Stoffe dieser nicht zuletzt die Cafe's aus deren dumpfer Atmo= der Dichter einmal schildert: Ich kann Dir nun
Natur sind.
sphäre uns Leo Hirschfeld seine Comödie „Die einmal nicht helfen . .. sie erinnert mich so an ei¬
lbe's „Jugend“ ebenso gut Lumpen“ geschrieben hat. Dieses Leichte und
nen getragenen Wiener Walzer — sentimentale
Movelle denken mit all den
Schwebende Lärm und Hast der Großstadt und Heiterkeit . .. lächelnde, schalkhafte Wehmuth
anzen, lyrischen Einschlag,
von fernen Gärten ein verirrter Duft von Flieder Das ist so ihr Wesen.. Daß einer solchen Zeich¬
— das ist Wien, wie es seine Dichter schildern.
der Handlung eher erdrückt
nung eine Gestalt der tiefsten Tragik entwachsen
Hermann Bahr mit seinem „Tschaperl“.
Die Lore“ Hartlebens war
dem kann, zeigt die „Liebelei“ und „Das Vermächt¬
„Star“, den „Wienerinnen“ und Schnitzler mit
le und hieß „Die Geschichte
niß". Schnitzlers Kunst steht aber auf festem und
der „Liebelei“ und dem „Vermächtniß“.
In der Dramatisirung
sicherem Boden. Wenn er sich auch in geistreichen
iten Theil seiner zarten Un¬
Da möchte ich gleich auf einen wesentlichen Un= Spöttereien seines „Anatol“ gefallen mag, so än¬
terschied zwischen diesen beiden, Bahr und Schnitz= dert dies nicht das geringste an seinem Charakter:
ler, hinweisen Bahr ist der leichte und leider oft lächelnde, schalkhafte-Wehmuth.
1 S. Fischer, Berlin W.
zu flüchtige=Plauderer, es steckt viel vom Pariser¬
Etwas nelies gab Schnitzler in seinem Ein¬




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