II, Theaterstücke 9, (Der grüne Kakadu. Drei Einakter, 2), Die Gefährtin. Schauspiel in einem Akt (Der Wittwer), Seite 4

faehrtin
9.2. Die Gefachsein box 14/7
1—
Se
—.—
bernummer der Halbmonatsschrift Nieder=den F. Barbey im jüngsten Hefte der Revue aufser sei außt dalb von Paris untergebracht, die
k bringt, gibt daher ein höchst interessantes; Grund neuer, bisher unveröffentlichter Urkundenldritten, er sei bereits entführt und seine Wächter.
der Wandlungen, die sich in Kultur und En.v=seine Studie veröffentlicht. Wie kam dieser Mann, verheimlichten nur diese Tatsache. Sicher ist, daß
im Oktober d. J. eine Anzähl von Royalisten, vor
jallen Dingen Madame Atkyns, den Versuch machten,
der Deutschen seit dem Beginn ihrer Geschichte jeine Kreole von =Geburt, im Alker von 24 Jahren
mehrere Angestellte aus der Umgebung des
Een haben, zumal der Verfasser es vortrefflich dazu, der Wächter des ehemaligen französischen
Dauphins zu bestechen. Auch Laurents versuchten
hht, charakteristische und oft sehr eigenartige Kronprinzen zu werden? Laurent war am 25. Juli
sie für sich zu gewinnen. Es gelang jedoch Laurent,
aus der großen Masse des Stoffs herauszu=|1770 auf Martinique geboren; seinen Vater verlor
er mit 16 Jahren, nachdem schon in früher Jugend
dank der Protektion des General Barras, sich mit
— Wie sich überreste alter Bräuche zuweilen
seine Mutter gestorben war. Er ging im Juli 1792
Leichtigkeit von allen Anschuldigungen seiner Gegner
hen von der großen Heerstraße des Verkehrs
nach Peris und erlangte hier innerhalb des Revo¬
zu befreien, und auch mehrere plötzliche Revisionen
genen Ort flüchten, zeigt ein Feuilleton in der¬
lutionskomitees des um den Temple gelegenen
im Temple konnten gegen ihn kein belastendes Ma¬
1 Nummer von Helene Höhnk: „Die Kremper
Stadtteiles solches Ansehen, daß er zum Präsidenten
terial zutage fördern. Ludwig XVII. und seine
engille“; Krempe, die kleinste Stadt Holsteins,
des Komitees ernannt und späterhin Aktuar des
Schwester wurden stets in den ihnen zugewiesenen!
In den
5 in den Lustbarkeiten dieser Korporation eine
Zimmern vorgefunden. Trotzdem wurde die Auf¬
Friedensrichters dieses Bezirks wurde.
ische Merkwürdigkeit, die vielleicht einzig da¬
sicht über die beiden Königskinder verschärft. Das
ein Erbe aus dem Lagerleben der „frumben"lersten Julitagen des Jahres 1794 wurde General
interessanteste an den Mitteilungen Barbeys ist
sknechte, von denen sonst nur das Volkslied und Barras auf den jungen eifrigen Lautent aufmerk¬
sam und als die Stelle eines Kerkermeisters des
jedoch, daß drei Briefe Laurents vorhanden sind,
Schwankanekdote Erinnerungen bewahrt hat. —
jungen Ludwig XVII. zu vergeben war, hatte der
aus denen hervorgeht, daß er bereit war, seine Hilfe'
Blatt bringt außerdem einen beachtens= und
Kreole es Barras zu verdanken, daß er am 29. Juli
zur Entführung der Königskinder einem Dritten,
zigenswerten Hinweis auf die Wichtigkeit von
„provisorisch mit der Aufsicht des im Temple ge¬
anzubieten. Wer jedoch dieser Dritte, Unbekannte,
kanlagen für große Städte und die dafür ma߬
war, geht aus den Briefen nicht hervor. Laurent
den Gesichtspunkte unter dem Titel „Park= und fangen gehaltenen Tyrannensprosses beauftragt
Es ist eigentümlich, daß bereits wenige
hatte die Absicht, den Dauphin und seine Schwester
enstudien“ von G. Brandes; der Antor zeigt in dwurde.“
eugenden Ausführungen, wie Park und GärtenTage nach dem Erscheinen Laurents im Temple die
bloß der Erholung, sondern auch der ästhetischen! Lage des unglücklcichen Königsknaben etwas ge=durch zwei gleichaltrige Kinder zu ersetzen, sie da¬
gegen den Royalisten auszuliefern. Ob es aller¬
dings Laurent um diesen Vorschlag ernst war, läßt
ksbildung und der Pflege von Spiel und Sport bessert wurde. Man gestattete Ludwig XVII., ein
sich nicht feststellen. War er ein Anhänger des alten
#tbar gemacht werden können. Der Schluß der lbesseres Bett als bisher zu benutzen, und sogar
Bäder wurden dem Knaben erlaubt, der bisher kaum
Königshauses geworden, oder war er treuer Re¬
Gelegenheit gehabt, sic waschen zu können. Seit
khlung von Friedrich Freudenthal: „Beke vom
publikaner geblieben; das ist die Frage, die auch
dem 3. Juli 1793 hatte der Dauphin die Mauern des
inghof“ und ein frisches, humorvolles Gedicht:
nach den neuesten Untersuchungen ungelöst bleiben
Denn zur Ausführrung sollte der Plan
Temple nicht verlassen. Bis zum Januar 1794 hatte
r Buttermilchskrieg“ von Kurt Küchler, sind aus
muß.
er in der Familie des Schuhmachers Simon hier
Laurents nicht kommen. Bereits am 22. November
unterhaltenden Teil hervorzuheben. Vorgeheftet
1794 intrigierten wieder die Zeitungen gegen ihn
er Nummer das Inhaltsverzeichnis des 14. Jahr4
s (Oktober 1908—09), das eine eindrucksvolle gelebt, bis dieser den Temple verlassen und
und im Februar des folgenden Jahres mußte er
stellung von der außerordentlichen Reichhaltig=der Knabe seit dieser Zeit völlig allein mit seiner
endgiltig von der Stelle eines Kerkermeisters zurück¬
der Zeitschrift bietet; zählt sie doch auch die ersten Schwester gelebt hatte. Im Oktober 1794 versuchten
treten. Seine Gegner verfolgten ihn zwar noch
nen niedersächsischer Wissenschaft, Kunst und keine Anzahl Gegner Laurents, diesen im seine
weiterhin; doch stand Laurent noch unter der
4Stellung zu bringen und fast will es nach den Mit¬
kratur zu ihren ständigen Mitarbeitern.—
Kf. Der Kerkermeister Ludwigs XVII. Dieteilungen Barbeys erscheinen, als ob die Leute der
fangenschaft des unglücklichen. Sohnes Lud= Revolution nicht mit Unrecht den Kreolen des Ver=lschützenden Hand Barras'. Im folgenden Jahre
1. im Temple ist noch von manchem #rates und der Vilnahme an einer Verschwörung nahm der Kreole dann an einer Fahrt nach den An¬
er am 22. August 1807 in Cayenne starb.
chdringlichen Rätsel umgeben. Eines der inten zur Entführung des Königsknaben aus dem Templel tillen teil und blieb in Französisch=Westindien, bis
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Intesten ist Christophe Laurent, der vom Juli beschuldigten. Die verschiedensten Gerüchte tauchten
4 bis Anfang des Jahres 1795 die Stelle einesl in jener Zeit in Paris über Ludwig XVII. auf.
Ekermeisters bei Ludwig XVII. versah und über Die einen behaupteten, er sei gestorben, die anderen,