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box 14/6
9. 1 eeeen
gocan eerabersengdn
7
S
S
ondaarns asurstnet #rtrones-Aussenstrr-sdae
BERLIN SO 16, RUNGESTRASSE 22-24
Bearbeitet die deutsche und ausländische Presse auch auf Inserate.
Lisfert Listen über geplante Bauten aller Art. Geschäftseröffnungen.
Festlichkeiten usw.
Berliner Volkszeitung
Morgenausgabe — Berlin SW. 10
Ausschnitt aus der Nummer vom:
* 8 WIF 1924
—
Moissi=Abend
— Deutsches Theatche
.0
Mit Arthur Schnitzlers weltweisem Versspiel „Para¬
celsus“ setzt Alexander Moissi sein Berliner Gastspiel fort. Aber
die Regie zerdehnk und zermantscht diese prachtvolle, kleine Komödie,
die eine geistreiche Paraphrase über das Thema „Sicherheit ist
nirgends“ ist, so, daß sie burlesk statt melancholisch=verträumt wirkt.
Das junge Hühnchen der sehr begabten Grete Mosheim, die stille,
gestraffte Justina der Renée Stobrawa waren die beiden schau¬
spielerischen Leistungen. Moissi dagegen dehnte jedes Wort, bis
es blaß war und ohne Sinn und stak wie ein toter Pfahl im Fleisch
der Verse. Dann aber, in des Tolstois primitiv=menschlichen
Szenen „Er ist an allem schuld“ wurde er als Wander¬
bursche mit dem zerbrochenen Gewissen und dem verpfuschten, schnaps¬
seligen Leben prachtvoll lebendig, warm und voll tiefer Menschlich¬
keit, so daß er endlosen Beifall hatte. (Ueber sein Gesamtgastspiel
soll an dessen Schluß noch gesprochen werden.) In diesem Stück
fand auch Walter Brandt Wirkung für seine massive Gutmütig¬
keit. Johanna Terwins Marta quick und sinnlich breit. So
schloß der Abend gut.
mg.
Apoan Seneneneen
EUIID
onösirss ouvracht: TEITUNOS AUSSCNNIr-DUao
BERLIN SO 16, RUNGESTRASSE 22-24
Brarbeitet die deutsche und ausländische Presse auch auf Inserate.
Lisfert Listen über geplante Bauten aller Art, Geschäftseröffnungen.
Festlichkeiten usw.
Berliner Volkszeitung
Morgenausgabe — Berlin SW. 19
Ausschnitt aus der Nummer vom:
„ ö. MAl 124
Moissi=Abend
Deutsches Theater
Mit Arthur Schnitzlers weltweisem Versspiel „Para¬
celsus“ setzt Alexander Moissi sein Berliner Gastspiel fort. Aber
die Regie zerdehnt und zermantscht diese prachtvolle, kleine Komödie,
die eine geistreiche Paraphrase über das Thema „Sicherheit ist
nirgends“ ist soh daß sie burlesk statt melancholisch=vexträumt wirkt.
Das jun Bühnchen der sehr begabten Grete Mosheim, die stille,
egestraffte Fustink der Renée Stobrawa waren die beiden schau¬
spielerischen Leistungen. Moissi dagegen dehnte jedes Wort, bis
es, blaß war und ohne Sinn und stak wie ein toter Pfahl im Fleisch
der Verse. Dann aber, in des Tolstois primitiv=menschlichen
Szenen „Er ist an allem schuld“ wurde er als Wander¬
bursche mit dem zerbrochenen Gewissen und dem verpfuschten, schnaps¬
seligen Leben prachtvoll lebendig, warm und voll tiefer Menschlich¬
keit, so daß er endlosen Beifall hatte. (Ueber sein Gesamtgastspiel
soll an dessen Schluß noch gesprochen werden.) In diesem Stück
fand auch Walter Brandt Wirkung für seine massive Gutmütig¬
keit. Johanna Terwins Marta quick und sinnlich breit. So
schloß der Abend gut.
mg.
Kioas seneensenaden
A
aaSatren esursentt Terünes-auszennuriadae
BERLIN SO 16, RUNGESTRASSE 22-24
Bearbeitet die deutsche und ausländische Presse auch auf Inserat:#
Liefert Listen über geplante Bauten aller Art. Geschäftseröffnungen.
Festlichkeiten usw.
Dresdner Anzeiger
Dresden
Ausschnltt aus der Nummer vom:
G 1
I#line #n pur Fllenf.
#eun (Na.
mannust
*
Auch im Hause nebenan, im Deutschen Theater,
gurde ein seltenes Schnitzler=Stück gegeben.
Moissi, dem überaus=seinen=Psychorealismus
sim allgemeinen fremd — er ist ein Chorführer
der Sängerknaben, die ihre „Moderne“ in die
romantischen Schleier vergangener Jahrhunderte
hüllen! — spielte den Wunderarzt Hohenheim
im Einakter Paracelsus. Mit sinnigem
Lächeln enthüllt Schnitzler im launig=ernsten
Spiel hinter dem Hokuspokus des gelehrten¬
Abenteurers dessen rechte Wunderkraft, darin
bestehend, daß sein erfahrenes Auge (wie das des
Dichters Schnitzler!) menschlich=mild in die
seligen oder düsterdunklen Herzenswunden
dringt. Moissi gab nicht eigentlich solchen Seelen¬
arzt, sondern — einen Spiritisten. Die weihe¬
volle, gesanglich stilisierte Sprache verdrängte
den klügeren Geist. Der Natur und dem Wesen
Tolstois viel näher war dann Moissis ver¬
lumpter und goldiger Wanderbursche in des
großen Russen genial=einfältiger kleiner
Komödie: Er ist an allem schuld. Kommunist und
Ritter des Rechts, Vagabund und Geistmensch,
Feind des Alkohols und Säufer, Dieb und ein
Herz voll Scham — was alles ist ein Sohn der
Erde! Den menschlichen Grundton gibt Moissi.
In dem einen Stück halfen die begabten
Schauspielerinnen Stobrawa und Mos¬
heim, im anderen Johanna Terwin und
Walter Brandt wesentlich.
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BERLIN SO 16, RUNGESTRASSE 22-24
Bearbeitet die deutsche und ausländische Presse auch auf Inserate.
Lisfert Listen über geplante Bauten aller Art. Geschäftseröffnungen.
Festlichkeiten usw.
Berliner Volkszeitung
Morgenausgabe — Berlin SW. 10
Ausschnitt aus der Nummer vom:
* 8 WIF 1924
—
Moissi=Abend
— Deutsches Theatche
.0
Mit Arthur Schnitzlers weltweisem Versspiel „Para¬
celsus“ setzt Alexander Moissi sein Berliner Gastspiel fort. Aber
die Regie zerdehnk und zermantscht diese prachtvolle, kleine Komödie,
die eine geistreiche Paraphrase über das Thema „Sicherheit ist
nirgends“ ist, so, daß sie burlesk statt melancholisch=verträumt wirkt.
Das junge Hühnchen der sehr begabten Grete Mosheim, die stille,
gestraffte Justina der Renée Stobrawa waren die beiden schau¬
spielerischen Leistungen. Moissi dagegen dehnte jedes Wort, bis
es blaß war und ohne Sinn und stak wie ein toter Pfahl im Fleisch
der Verse. Dann aber, in des Tolstois primitiv=menschlichen
Szenen „Er ist an allem schuld“ wurde er als Wander¬
bursche mit dem zerbrochenen Gewissen und dem verpfuschten, schnaps¬
seligen Leben prachtvoll lebendig, warm und voll tiefer Menschlich¬
keit, so daß er endlosen Beifall hatte. (Ueber sein Gesamtgastspiel
soll an dessen Schluß noch gesprochen werden.) In diesem Stück
fand auch Walter Brandt Wirkung für seine massive Gutmütig¬
keit. Johanna Terwins Marta quick und sinnlich breit. So
schloß der Abend gut.
mg.
Apoan Seneneneen
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BERLIN SO 16, RUNGESTRASSE 22-24
Brarbeitet die deutsche und ausländische Presse auch auf Inserate.
Lisfert Listen über geplante Bauten aller Art, Geschäftseröffnungen.
Festlichkeiten usw.
Berliner Volkszeitung
Morgenausgabe — Berlin SW. 19
Ausschnitt aus der Nummer vom:
„ ö. MAl 124
Moissi=Abend
Deutsches Theater
Mit Arthur Schnitzlers weltweisem Versspiel „Para¬
celsus“ setzt Alexander Moissi sein Berliner Gastspiel fort. Aber
die Regie zerdehnt und zermantscht diese prachtvolle, kleine Komödie,
die eine geistreiche Paraphrase über das Thema „Sicherheit ist
nirgends“ ist soh daß sie burlesk statt melancholisch=vexträumt wirkt.
Das jun Bühnchen der sehr begabten Grete Mosheim, die stille,
egestraffte Fustink der Renée Stobrawa waren die beiden schau¬
spielerischen Leistungen. Moissi dagegen dehnte jedes Wort, bis
es, blaß war und ohne Sinn und stak wie ein toter Pfahl im Fleisch
der Verse. Dann aber, in des Tolstois primitiv=menschlichen
Szenen „Er ist an allem schuld“ wurde er als Wander¬
bursche mit dem zerbrochenen Gewissen und dem verpfuschten, schnaps¬
seligen Leben prachtvoll lebendig, warm und voll tiefer Menschlich¬
keit, so daß er endlosen Beifall hatte. (Ueber sein Gesamtgastspiel
soll an dessen Schluß noch gesprochen werden.) In diesem Stück
fand auch Walter Brandt Wirkung für seine massive Gutmütig¬
keit. Johanna Terwins Marta quick und sinnlich breit. So
schloß der Abend gut.
mg.
Kioas seneensenaden
A
aaSatren esursentt Terünes-auszennuriadae
BERLIN SO 16, RUNGESTRASSE 22-24
Bearbeitet die deutsche und ausländische Presse auch auf Inserat:#
Liefert Listen über geplante Bauten aller Art. Geschäftseröffnungen.
Festlichkeiten usw.
Dresdner Anzeiger
Dresden
Ausschnltt aus der Nummer vom:
G 1
I#line #n pur Fllenf.
#eun (Na.
mannust
*
Auch im Hause nebenan, im Deutschen Theater,
gurde ein seltenes Schnitzler=Stück gegeben.
Moissi, dem überaus=seinen=Psychorealismus
sim allgemeinen fremd — er ist ein Chorführer
der Sängerknaben, die ihre „Moderne“ in die
romantischen Schleier vergangener Jahrhunderte
hüllen! — spielte den Wunderarzt Hohenheim
im Einakter Paracelsus. Mit sinnigem
Lächeln enthüllt Schnitzler im launig=ernsten
Spiel hinter dem Hokuspokus des gelehrten¬
Abenteurers dessen rechte Wunderkraft, darin
bestehend, daß sein erfahrenes Auge (wie das des
Dichters Schnitzler!) menschlich=mild in die
seligen oder düsterdunklen Herzenswunden
dringt. Moissi gab nicht eigentlich solchen Seelen¬
arzt, sondern — einen Spiritisten. Die weihe¬
volle, gesanglich stilisierte Sprache verdrängte
den klügeren Geist. Der Natur und dem Wesen
Tolstois viel näher war dann Moissis ver¬
lumpter und goldiger Wanderbursche in des
großen Russen genial=einfältiger kleiner
Komödie: Er ist an allem schuld. Kommunist und
Ritter des Rechts, Vagabund und Geistmensch,
Feind des Alkohols und Säufer, Dieb und ein
Herz voll Scham — was alles ist ein Sohn der
Erde! Den menschlichen Grundton gibt Moissi.
In dem einen Stück halfen die begabten
Schauspielerinnen Stobrawa und Mos¬
heim, im anderen Johanna Terwin und
Walter Brandt wesentlich.