II, Theaterstücke 9, (Der grüne Kakadu. Drei Einakter, 1), Paracelsus. Versspiel in einem Akt, Seite 70

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9.2. Die defaus uan
run erenent. e
dem „Ralf Eickrott, Börsenmensch“ (Bezeichnung des
gehen läßt, um sich von dem wundervollen Hauch echter
Theaterzettels) besonders konmemoriert zu werden verdient.
Poesie ergreifen und durchdringen zu lassen, der dies Stück
eund Konzerte.
Nach den Revolverschüssen mit denen die dramatischen
erfüllt. Hier hatte Frau Ida Orloff wiederum Gelegen¬
Berlin, 12. September.
Verwicklungen hier zunächst gelöst werden, folgt ein noch
heit, ihre eigenartige ganz auf das Durchsichtige gestellte Kunst
fer wurde am Sonnabend Arthur
weiterer Akt, der die Mitte hält zwischen sogenannter Philosophie,
zu entfalten. Sie hat noch nichts von dem aetherischen Liebreiz
„Die Gefährtin“ zum ersten
die aber alles andere ist nur kein folgerichtiges, klares
eingebüßt, durch den sie einst in der Rolle der Hannele
ist ein echter Schnitzler; dramatisch
Erfassen von Welt und Leben, und einem schaudervollen,
mit einem Schlage berühmt wurde. Ihr gelang es zu
bis auf dechologisch
höchst schaudervollen Kolportageabschluß Der Verfasser hatte
rühren, aber auch zu erschüttern. Alle übrigen Mitwirkenden
bis an die Grenze des Perversen
sein Stück noch bearbeitet, ursprünglich hatte es fünf Akte.
standen auf der Höhe ihrer Aufgaben. Der Inszenierung
parfümiert, daß ein gesunder Mensch
Konnte diese Bearbeitung das Werk so wenig retten, so
lag eine Skizze von Ludwig von Hofmann zu Grunde. Was
n frischen Lufthauch ruft
das nur ein neuer Beweis, daß Dehmel nun einmal kein
indessen nicht weiter zu bemerken war. Paul Lerch.
seine Frau liebt und zu seinem
Dramatiker ist.
Der Mitmensch. Tragikomödie in vier Akten von
gß, daß sie ihr Herz an einen anderen
Den Inhalt in aller Kürze. Thora, die Tochter des
Richard Dehmel. Erstaufführung im Kleinen Theater.
er, dem Empfinden eines normalen
Bankiers Nathan, der ein eigenartiges Mittelding zwischen
Jean Paul hat einmal irgendwo den Ausspruch getan,
außer sich. Und das Natürliche ist
Patriarch und Geschäftsmann, sieht sich aus Geschäftsinteressen,
man könne auf der literarischen Kegelbahn nicht alle neun
In Herrn Schnitzlers Hirn malt
um den Vater vor dem drohenden Ruin zu bewahren, an
Musen zugleich schieben. Sollte dieser Spruch einmal als
— natürlich, denn wie sollte er sonst
einen gewissenlosen Geldmenschen verkauft, ### dem sie sich
Aufsatzthema für die oberen Klassen, nach dem Schema der
und seine psychologischen Geistreiche¬
allerdings vorschnell verlobt, der aber nur ihr Lebensunglück
Chrie zu behandeln, in Frage kommen, so sei als „exemplum
Bei Herrn Schnitzler also sagt
bedeuten kann. Alle Bemühungen, von ihm freizukommen,
oder Beispiel aus der Geschichte“ bestens dieser Theater¬
gatte in seinem idealen Wesen: tont
sind resultatlos, selbst ihre Liebe zu einem jungen Künstler,
abend Unter den Linden empfohlen.
put pardonner. Ueber die Liebe
die sie ihm eingesteht, hilft nicht, selbst das Geständnis, daß
Dehmel ist ein Lyriker, als solcher bietet er Neues und
Schließlich aber hapert es
*
sie gesündigt, rettet sie nicht aus den Klauen des brutalen
Ursprüngliches wenn seine Dichtung sich leider auch nicht
näre. Der Herr Professor hatte sich
Gewaltmenschen. Andererseits wird sie aufs härteste von
von Geschmacklosigkeiten, Krankhaftem und obszön Abstoßen¬
tonisch ausgemalt. Und das „Ver¬
dem Bruder des Künstlers, dem „Mitmenschen“, bedrängt,
dem freier hält. Nun ist er aber auch vor vielen, vielen
iner sagt, kommt ihm erst beim Tode
der durch Thora dessen künstlerische Größe in Frage gestellt
Jahren auf den Gedanken gekommen, sich dramatisch zu
Verhältnis mit „dem anderen“ ein
glaubt. Sie entzieht sich all diesen immer qualvoller werdenden
versuchen; aber diesmal schob er auf der literarischen Kegel¬
Durch diese Entdeckung wird der
Bedrängnissen durch den Tod. In einer Abrechnung zwischen
bahn einen Pudel.
geklärt“, daß er dem elenden Ver¬
dem Börsenmenschen und dem Architekten wird sodann der erstere
Ob es klug war, dieses Opus von anno 1895 in das
fleuchtet, um dann, durch die Erfahrung
durch einen seltsamen Ring mit einem spitzen Diamanten
helle Licht der Rampe zu zerren? Der Erfolg hat die Ant¬
er Weiser erhaben durch das Leben zu
schwer verletzt, es wird ihm ein Auge ausgeschlagen; für
wort gegeben. Obschon die zahlreich erschienenen Verehrer
den Bruder, der jetzt der Polizei verfallen, nimmt nun der
sich nicht nehmen ließen, ihren Liebling (den Lyriker)
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ne Dialog zwingt uns zwar zum Hin¬
Mitmensch“ den Schein der Tat auf sich und knallt, um
hervorzurufen, um ihn einmal in persona vor sich zu sehen
Ar auf, wenn die Quälerei zu Ende ist:
die Sache definitiv zu regeln, den bewußtlosen Börsenmann
und ihm zu huldigen, so war der Beifall doch ziemlich
hie einer geistig ungesunden Atmosphäre
noch obendrein nieder. Wenn er gerade den Revolver
mager und schüchtern und wurde das Stück zum Schlusse
Einzige, was uns einen reinen
hebt, fällt der Vorhang.
mit ruhig bestimmtem Zischen dankend abgelehnt. Und das
hätte gewähren können, war die Leistung
Mirjam Horwitz (Thora),
Einige Darsteller, so
mit Recht.
ls Professor Pilgram der mit seinem
Alexander Rottmann (Eickrott), Max Marx (Nathan)
Auf einen etwas blntlos=langweiligen ersten Akt, in dem
h Wahrheitsstärke so tief eindringlichen
taten ihr Möglichstes, aber das Stück war nicht zu retten.
viel gesprochen, kalt, farblos, abstrakt gesprochen wurde,
fast in Natur zu kehren verstand.
„Schluß!“ ist eine der ständigen Phrasen des „Börsen¬
folgten weitere Szenen, die, wenn auch lebendiger in In¬
an gab. es „Hanneles Himmel¬
menschen“. Am Ende ist er leider bewußtlos und kann es
halt und Darstellung, doch nicht einen jeden entzückten, und
frt Hauptmann, jenes wunderliche
nicht mehr sagen. So wollen wir es statt seiner tun:
zwar wegen ihrer Verwandtschaft mit schon längst abgenutzten
em Naturalismus und mystischer No¬
Jchannes Mayrhofer
erische Zerrissenheit man über sich er= Motiven und ihrem grellen naturalistischen Gepräge, in I „Schluß!“