box 14/2
Freiwil
8.10.
gen
en Grafen ein Althier und einen
erregt ein
für Hautkranke wieder eröffnet, indem er seiner Rehböck.
Champion
Vortrag mit einem warmen Nachruf für Geheim¬
Wiener
Zur Gartenbau=Ausstellung. Der Vor¬
Der Lokal-Reporter.
rath Lewin, den bahnbrechenden Forscher auf dem
Auspicie¬
stand des „Vereins zur Beförderung des Garten¬
Das Kaiserpaar erschien gestern im
vor sich
Gebiete der Hautkrankheiten, einleitete
baues" hatte sich ebenfalls an den Magistrat mit
Kunstakademie=Gebäude, um die dort eingegangenen
fünf P.
ar. An Stelle den verstorbenen Geh. Re¬ der Bitte gewandt, ihm die Verpflichtung nach¬
Entwürfe zum Helmholtz=Denkmal zu be¬
beiden ei
zulassen, nach Schluß der in den Tagen vom
gierungsrathes Prof. Dr. Engen Sell wir
sichtigen. In der Begleitung befanden sich zwei
sowohl,
rien, die Hofdame Frl. von Gersdorf mit Genehmigung des Ministers Privatdocent 28. April bis 9. Mai 1. J. stattfindenden Garten¬
Kammer
hat auch
Der Trugschluß des Autors, der sich in seiner
wird. Alle Officiere respectiren die Schau¬
die Musi¬
ganzen Schwäche erst im dritten Akte heraus¬
spielerin als durchaus anständig und ehrenhaft,
Wissenschaft
geworden
Kun
stellte, verstimmte das Publikum. Aber bis zum
mit Ausnahme des Oberlieutenant Karinski, der
Ende des zweiten Aktes folgte es dem Verfasser
Fried¬
Teutschen Theater würde gestern
ihr sehr anritterlich entgegentritt. Karinski ist
W.
gerichteter
ein jähzorniger, leidenschaftlicher, zu excentrischen mit ungetheiltem Interesse. In der Schilderung
Dienstag) Arthur Schnitzlers neues drei¬
eine noch
des Milieus sowohl, wie auch im straffen Auf¬
altiges Schauspiel „Freiwild“ zum ersten Mal
Streichen neigender Mensch, ein Spieler und ein
Schauspi¬
bau der Handlung zeigte sich Schnitzler
aufgeführt. Mit stetig wachsender Theilnahme
leichtsinniger Schuldenmacher, der sein Ehrenwort
als ein hervorragend begabter, echter Dra¬
L. I.
folgte das Publikum der Entwickelung des ersten
verpfändet ohne die reale Aussicht, es einlösen zu
(Dienstag
können. Ueber seinem Haupte schwebt auch schon matiker, von dem die deutsche Bühne noch
und der Steigerung des zweiten Aktes. Da der
Bedeutendes erwarten darf. Seine jüngeren
Gatte,
dritte Akt die von vielen Zuschauern er¬
das Damoklesschwert des schlichten Abschieds¬
Sandow,
Trotzdem ist er noch guter Dinge; er wettet Mitstrebenden in Oesterreich läßt er an dich
wartete Ueberraschung nicht brachte, er¬
terischen Können und dramatischen Empfinden
Saale un
lahmte das Interesse und rief eine lebhafte
zwanzig Flaschen Champagner, daß die
weit hinter sich zurück. Das fühlte auch das
rechtigten
Opposition hervor, die sich am Schluß laut ver¬
Schauspielerin einer Einladung zum Souper
Publikum recht klar, als es nach dem ersten und
publikum
nehmbar in die Beifallssalven mischte. Und
Folge leisten würde. Er selbst geht zu ihr hin,
zweiten Akt den noch jungen Autor wiederholt
kannt.
und da sie, seine Absicht kennend, ihm die Thür
vielleicht hatten diejenigen Recht, die eine Ueber¬
stürmisch hervorjubelte. Daß er aber auch von der
Dispositi.
raschung, eine originelle Schlußwendung erwarteten.
nicht öffnet, läßt er sich in seinem Unmuth hinreißen,
Darstellung glänzend unterstützt wurde, sei besonders
Program¬
Denn mit dem Schlusse, den das Stück hat, ist
in Gegenwart eines fremden Mannes eine schwer¬
hervorgehoben. Herr Rittner als Rönning, Herr Sauer Liedern,
der dritte Akt völlig überflüssig — das Schau¬
Verleumdung über das Mädchen auszusprechen
den ält
als Karinski, sowie die Herren Reicher, Nissen, Fischer
spiel ist mit dem zweiten Akte endgiltig zu Ende
In diesem Moment aber erfolgt die Katastrophe:
und Müller zeichneten mit ihrem Spiel lebens¬
Wanderer
Der dritte Akt, der sich in lauter Episoden
er wird von dem Fremden — Paul Rönning -
volle, scharf umrissene Charaktere. Auch die
dividualisi
zersplittert und die Handlung nicht um einen
der das Mädchen liebt, schwer mißhandelt. Ein
Damen hielten sich auf künstlerischer Höhe, und
„Die Ke
Schritt weiter bringt, ist zweifellos aus rein
Duell ist offenbar die unvermeidliche Folge. Aber
die Leistungen des Fräulein Trenner und der
Sulzbach,
theatertechnischen Gründen entstanden, um die
indem die Secundanten zu Rönning kommen, erklärt
Frau Schneider verdienten den warmen Beifall,
position,
er kategorisch, daß er sich nicht schlagen werde, denn es
Zeit einer Abendvorstellung auszufüllen.
den Vort
den sie fanden.
sei unlogisch, von einem Lumpen, den man ver¬
gewaltsame Verlängerung aber hat in das
gann den
achte, sich noch über den Haufen schießen zu lassen.
Werk eine Unklarheit hineingetragen, die für
Im König¬
von C. E
Kleine Theaternachrichten.
Vergebens appelliren die Secundanten an seine Ein¬
die ersten zwei Akte von verhängnißvollen
lichen Opernhause findet Mittwoch, 18. No¬
Volkmann
sicht; die Meinung der Welt, die Rücksicht auf die
Bedeutung geworden ist. Wenn der Vorhang
vember. Abends 7½ Uhr das Concert des König¬
bewährte
schwierige Stellung des Officiers, der sich
unter einem Knalleffecte fällt, versteht man nich
lichen Opernchors statt.
vorzügliche
schlagen muß, wenn er nicht freiwillig in der
mehr, was der Autor gewollt hat.
Im Königlichen Opernhause gastirt
Di
Tod gehen soll, finden bei Rönning kein Echo
heute Frau Marcella Sembrich zum letzten Male
„Freiwild" ist ein Problemstück oder auch ein
Selbst ein Vorschlag, der ihm im Falle eine
Koppel-
und zwar als Margarethe in Meyerbeer's „Die
Tendenzstück. Es wendet sich gegen das Duell,
Duells das Leben sichert, wird von ihm abgelehnt.
zum ersten
Hugenotten"
es behandelt die Officiersehre. Von einem Schau¬
— Im Königlichen Schauspielhause
aufgeführt.
Erst eine Drohung rüttelt ihn auf. Daß Karinski
spiel verlangt man nicht, daß es Probleme
werden heute das Schauspiel „Der Graf von
unseres do¬
genöthigt sein würde, ihn kurzer Hand über den
löse, wohl aber müssen die Träger des Problems
Castanar" und Lothar's Lustspiel „Ein Königsidyll
es in die
Haufen zu schießen... das veranlaßt Rönnin
Menschen sein, die eine volle, klare Persönlichkeit,
gegeben
sondern in
nicht zur Annahme des Duells, auch nicht
einsetzen. Sobald die Charaktere verwischt werden
Als Nachmittags=Vorstellung zu halben
thun. Die
zum Rückzug, sondern es bringt ihn auf die
Preisen geht am Sonntag im Neuen Theater
und in's Zweideutige schillern, verlieren sie die
Bestandthei¬
Marotte, zu warten, bis Karinski seine
„Der selige Toupinel" in Scene.
Berechtigung, subtile Principien zu vertreten. Der
— Wolfgang Kirchbach's Lustspiel „Jung gefreit
Pistole abschießt. Gegen den Schluß des zweiten
flachen Po¬
Mann, der in Schnitzler's Schauspiel die Officiers¬
das bisher sieben Vorstellungen im Theater des
versen auf
Aktes ist dieser Moment da. Das Stück ist zu
ehre vertritt, ist nach dem Ehren oder überhaupt kein
Westens erlebte, ist nunmehr als Buch erschienen
weiligkeit
Ende. Aber die Pistole knallt nicht, sondern der
Officier mehr. Er hat den schlichten Abschied noch nicht
und aus dem Verlage von E. Pierson in Dresden
sowie die
Vorhang fällt. Was kann der dritte Akt denn
in der Tasche, aber der Brief ist gewiß unterwegs.
durch jede Buchhandlung zu beziehen.
nach dem
noch bringen? Hier ein Lump, der zufällig
Er empfindet auch gar nicht als Officier, als
— Das Schiller-Theater bringt zur
Officiersuniform trägt, da ein thöricht eigen¬
Gespielt w.
Ehrenmann, denn er ist ein ausgemachter Lump
Schillerfeier am 10. November „Demetrius mit der
Der Autor hat also
sinniger Mensch ...
Und der Mann, der ihm entgegentritt und ihn
in Berlin noch nicht bekannten Fortsetzung von Otto
eine originelle Wendung gefunden? Da geht
Sievers. Heute findet die letzte Wiederholung von
die tödtlichste Beleidigung zufügt, ist ebenso¬
der Vorhang hoch. Einige Episodenseenen spielen
Wichert's Lustspiel „Ein Schritt vom Wege“ statt.
wenig ernst zu nehmen, wie der Officier. Dieser
Im
Im Residenztheater gelangt von
sich ab. Rönning erscheint auf der Bühne. Er
Mann handelt nicht zielbewußt, er vertrit
Meyder hat
morgen (Mittwoch) ab der Schwank „Der Raben¬
wird von einem Freunde angefleht, den Badeort
bei welchen
mit allen seinen hochtrabenden Worten nicht einen
vater“ von Hans Fischer und Josef Jarne wieder
zu verlassen. Aber er bleibt und wartet. Der
dieses gros
einfachen Grundsatz, sondern beträgt sich wie ein
zur Aufführung. Richard Alexander, Hans Pagay
Mann, den er erwartet, erscheint — ein Knall,
gelangen
Querkopf, wie ein eigensinniges Kind
Otto Fricke, Emil Gaspart, Ida Becker, Frida Brock,
und Rönning fällt, tödtlich getroffen, mit dem
Heute
Kathi Thaller spielen, wie im Vorjahre, die Haupt¬
Die Handlung spielt in Oesterreich, in einem
das zwei¬
Worte „Lump" auf den Lippen zu Boden. Was
rollen dieses Stückes.
Badeorte in der Nähe von Wien. Sie schilder
virtuosen
wollte nun der Autor? Karinski ist ebensowenig
Die dretaktige Ballet=Phantasie von Benno
in den einleitenden Scenen das Leben und Treiben
Potsdame
ein Vertreter des Officierstandes wie Rönning
Jacobsen, welche das Theater Unter den Linden
der Theaterleute des Badeortes, die besonders
der Säng¬
ein vollgültiger Repräsentant der gesunden Ver¬
augenblicklich vorbereitet, ist von choreographischer
fälliger
mit den Officieren auf sehr vertrautem Fuß
Eigenart. Sie spielt, die Wirklichkeit mit dem phan¬
nunft. Das Problem ruht somit auf sehr
statt.
stehen. Unter den Schauspielerinnen befindet sich
schwachen Füßen, und die Tendenz geht vollends tastischen Elemente verschmelzend, von Anfang bis
eine junge Novize, die noch mehr als durch
ide auf Berliner Boden. Zu diesem Berliner Ballet
ihre Schönheit, durch ihre Tugend interessant in die Brüche.
fanger
Freiwil
8.10.
gen
en Grafen ein Althier und einen
erregt ein
für Hautkranke wieder eröffnet, indem er seiner Rehböck.
Champion
Vortrag mit einem warmen Nachruf für Geheim¬
Wiener
Zur Gartenbau=Ausstellung. Der Vor¬
Der Lokal-Reporter.
rath Lewin, den bahnbrechenden Forscher auf dem
Auspicie¬
stand des „Vereins zur Beförderung des Garten¬
Das Kaiserpaar erschien gestern im
vor sich
Gebiete der Hautkrankheiten, einleitete
baues" hatte sich ebenfalls an den Magistrat mit
Kunstakademie=Gebäude, um die dort eingegangenen
fünf P.
ar. An Stelle den verstorbenen Geh. Re¬ der Bitte gewandt, ihm die Verpflichtung nach¬
Entwürfe zum Helmholtz=Denkmal zu be¬
beiden ei
zulassen, nach Schluß der in den Tagen vom
gierungsrathes Prof. Dr. Engen Sell wir
sichtigen. In der Begleitung befanden sich zwei
sowohl,
rien, die Hofdame Frl. von Gersdorf mit Genehmigung des Ministers Privatdocent 28. April bis 9. Mai 1. J. stattfindenden Garten¬
Kammer
hat auch
Der Trugschluß des Autors, der sich in seiner
wird. Alle Officiere respectiren die Schau¬
die Musi¬
ganzen Schwäche erst im dritten Akte heraus¬
spielerin als durchaus anständig und ehrenhaft,
Wissenschaft
geworden
Kun
stellte, verstimmte das Publikum. Aber bis zum
mit Ausnahme des Oberlieutenant Karinski, der
Ende des zweiten Aktes folgte es dem Verfasser
Fried¬
Teutschen Theater würde gestern
ihr sehr anritterlich entgegentritt. Karinski ist
W.
gerichteter
ein jähzorniger, leidenschaftlicher, zu excentrischen mit ungetheiltem Interesse. In der Schilderung
Dienstag) Arthur Schnitzlers neues drei¬
eine noch
des Milieus sowohl, wie auch im straffen Auf¬
altiges Schauspiel „Freiwild“ zum ersten Mal
Streichen neigender Mensch, ein Spieler und ein
Schauspi¬
bau der Handlung zeigte sich Schnitzler
aufgeführt. Mit stetig wachsender Theilnahme
leichtsinniger Schuldenmacher, der sein Ehrenwort
als ein hervorragend begabter, echter Dra¬
L. I.
folgte das Publikum der Entwickelung des ersten
verpfändet ohne die reale Aussicht, es einlösen zu
(Dienstag
können. Ueber seinem Haupte schwebt auch schon matiker, von dem die deutsche Bühne noch
und der Steigerung des zweiten Aktes. Da der
Bedeutendes erwarten darf. Seine jüngeren
Gatte,
dritte Akt die von vielen Zuschauern er¬
das Damoklesschwert des schlichten Abschieds¬
Sandow,
Trotzdem ist er noch guter Dinge; er wettet Mitstrebenden in Oesterreich läßt er an dich
wartete Ueberraschung nicht brachte, er¬
terischen Können und dramatischen Empfinden
Saale un
lahmte das Interesse und rief eine lebhafte
zwanzig Flaschen Champagner, daß die
weit hinter sich zurück. Das fühlte auch das
rechtigten
Opposition hervor, die sich am Schluß laut ver¬
Schauspielerin einer Einladung zum Souper
Publikum recht klar, als es nach dem ersten und
publikum
nehmbar in die Beifallssalven mischte. Und
Folge leisten würde. Er selbst geht zu ihr hin,
zweiten Akt den noch jungen Autor wiederholt
kannt.
und da sie, seine Absicht kennend, ihm die Thür
vielleicht hatten diejenigen Recht, die eine Ueber¬
stürmisch hervorjubelte. Daß er aber auch von der
Dispositi.
raschung, eine originelle Schlußwendung erwarteten.
nicht öffnet, läßt er sich in seinem Unmuth hinreißen,
Darstellung glänzend unterstützt wurde, sei besonders
Program¬
Denn mit dem Schlusse, den das Stück hat, ist
in Gegenwart eines fremden Mannes eine schwer¬
hervorgehoben. Herr Rittner als Rönning, Herr Sauer Liedern,
der dritte Akt völlig überflüssig — das Schau¬
Verleumdung über das Mädchen auszusprechen
den ält
als Karinski, sowie die Herren Reicher, Nissen, Fischer
spiel ist mit dem zweiten Akte endgiltig zu Ende
In diesem Moment aber erfolgt die Katastrophe:
und Müller zeichneten mit ihrem Spiel lebens¬
Wanderer
Der dritte Akt, der sich in lauter Episoden
er wird von dem Fremden — Paul Rönning -
volle, scharf umrissene Charaktere. Auch die
dividualisi
zersplittert und die Handlung nicht um einen
der das Mädchen liebt, schwer mißhandelt. Ein
Damen hielten sich auf künstlerischer Höhe, und
„Die Ke
Schritt weiter bringt, ist zweifellos aus rein
Duell ist offenbar die unvermeidliche Folge. Aber
die Leistungen des Fräulein Trenner und der
Sulzbach,
theatertechnischen Gründen entstanden, um die
indem die Secundanten zu Rönning kommen, erklärt
Frau Schneider verdienten den warmen Beifall,
position,
er kategorisch, daß er sich nicht schlagen werde, denn es
Zeit einer Abendvorstellung auszufüllen.
den Vort
den sie fanden.
sei unlogisch, von einem Lumpen, den man ver¬
gewaltsame Verlängerung aber hat in das
gann den
achte, sich noch über den Haufen schießen zu lassen.
Werk eine Unklarheit hineingetragen, die für
Im König¬
von C. E
Kleine Theaternachrichten.
Vergebens appelliren die Secundanten an seine Ein¬
die ersten zwei Akte von verhängnißvollen
lichen Opernhause findet Mittwoch, 18. No¬
Volkmann
sicht; die Meinung der Welt, die Rücksicht auf die
Bedeutung geworden ist. Wenn der Vorhang
vember. Abends 7½ Uhr das Concert des König¬
bewährte
schwierige Stellung des Officiers, der sich
unter einem Knalleffecte fällt, versteht man nich
lichen Opernchors statt.
vorzügliche
schlagen muß, wenn er nicht freiwillig in der
mehr, was der Autor gewollt hat.
Im Königlichen Opernhause gastirt
Di
Tod gehen soll, finden bei Rönning kein Echo
heute Frau Marcella Sembrich zum letzten Male
„Freiwild" ist ein Problemstück oder auch ein
Selbst ein Vorschlag, der ihm im Falle eine
Koppel-
und zwar als Margarethe in Meyerbeer's „Die
Tendenzstück. Es wendet sich gegen das Duell,
Duells das Leben sichert, wird von ihm abgelehnt.
zum ersten
Hugenotten"
es behandelt die Officiersehre. Von einem Schau¬
— Im Königlichen Schauspielhause
aufgeführt.
Erst eine Drohung rüttelt ihn auf. Daß Karinski
spiel verlangt man nicht, daß es Probleme
werden heute das Schauspiel „Der Graf von
unseres do¬
genöthigt sein würde, ihn kurzer Hand über den
löse, wohl aber müssen die Träger des Problems
Castanar" und Lothar's Lustspiel „Ein Königsidyll
es in die
Haufen zu schießen... das veranlaßt Rönnin
Menschen sein, die eine volle, klare Persönlichkeit,
gegeben
sondern in
nicht zur Annahme des Duells, auch nicht
einsetzen. Sobald die Charaktere verwischt werden
Als Nachmittags=Vorstellung zu halben
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zum Rückzug, sondern es bringt ihn auf die
Preisen geht am Sonntag im Neuen Theater
und in's Zweideutige schillern, verlieren sie die
Bestandthei¬
Marotte, zu warten, bis Karinski seine
„Der selige Toupinel" in Scene.
Berechtigung, subtile Principien zu vertreten. Der
— Wolfgang Kirchbach's Lustspiel „Jung gefreit
Pistole abschießt. Gegen den Schluß des zweiten
flachen Po¬
Mann, der in Schnitzler's Schauspiel die Officiers¬
das bisher sieben Vorstellungen im Theater des
versen auf
Aktes ist dieser Moment da. Das Stück ist zu
ehre vertritt, ist nach dem Ehren oder überhaupt kein
Westens erlebte, ist nunmehr als Buch erschienen
weiligkeit
Ende. Aber die Pistole knallt nicht, sondern der
Officier mehr. Er hat den schlichten Abschied noch nicht
und aus dem Verlage von E. Pierson in Dresden
sowie die
Vorhang fällt. Was kann der dritte Akt denn
in der Tasche, aber der Brief ist gewiß unterwegs.
durch jede Buchhandlung zu beziehen.
nach dem
noch bringen? Hier ein Lump, der zufällig
Er empfindet auch gar nicht als Officier, als
— Das Schiller-Theater bringt zur
Officiersuniform trägt, da ein thöricht eigen¬
Gespielt w.
Ehrenmann, denn er ist ein ausgemachter Lump
Schillerfeier am 10. November „Demetrius mit der
Der Autor hat also
sinniger Mensch ...
Und der Mann, der ihm entgegentritt und ihn
in Berlin noch nicht bekannten Fortsetzung von Otto
eine originelle Wendung gefunden? Da geht
Sievers. Heute findet die letzte Wiederholung von
die tödtlichste Beleidigung zufügt, ist ebenso¬
der Vorhang hoch. Einige Episodenseenen spielen
Wichert's Lustspiel „Ein Schritt vom Wege“ statt.
wenig ernst zu nehmen, wie der Officier. Dieser
Im
Im Residenztheater gelangt von
sich ab. Rönning erscheint auf der Bühne. Er
Mann handelt nicht zielbewußt, er vertrit
Meyder hat
morgen (Mittwoch) ab der Schwank „Der Raben¬
wird von einem Freunde angefleht, den Badeort
bei welchen
mit allen seinen hochtrabenden Worten nicht einen
vater“ von Hans Fischer und Josef Jarne wieder
zu verlassen. Aber er bleibt und wartet. Der
dieses gros
einfachen Grundsatz, sondern beträgt sich wie ein
zur Aufführung. Richard Alexander, Hans Pagay
Mann, den er erwartet, erscheint — ein Knall,
gelangen
Querkopf, wie ein eigensinniges Kind
Otto Fricke, Emil Gaspart, Ida Becker, Frida Brock,
und Rönning fällt, tödtlich getroffen, mit dem
Heute
Kathi Thaller spielen, wie im Vorjahre, die Haupt¬
Die Handlung spielt in Oesterreich, in einem
das zwei¬
Worte „Lump" auf den Lippen zu Boden. Was
rollen dieses Stückes.
Badeorte in der Nähe von Wien. Sie schilder
virtuosen
wollte nun der Autor? Karinski ist ebensowenig
Die dretaktige Ballet=Phantasie von Benno
in den einleitenden Scenen das Leben und Treiben
Potsdame
ein Vertreter des Officierstandes wie Rönning
Jacobsen, welche das Theater Unter den Linden
der Theaterleute des Badeortes, die besonders
der Säng¬
ein vollgültiger Repräsentant der gesunden Ver¬
augenblicklich vorbereitet, ist von choreographischer
fälliger
mit den Officieren auf sehr vertrautem Fuß
Eigenart. Sie spielt, die Wirklichkeit mit dem phan¬
nunft. Das Problem ruht somit auf sehr
statt.
stehen. Unter den Schauspielerinnen befindet sich
schwachen Füßen, und die Tendenz geht vollends tastischen Elemente verschmelzend, von Anfang bis
eine junge Novize, die noch mehr als durch
ide auf Berliner Boden. Zu diesem Berliner Ballet
ihre Schönheit, durch ihre Tugend interessant in die Brüche.
fanger