stellung des Dramas zu beurtheilen, dazu gebricht
mir der Raum, ich erwähne nur, daß die Nebenrollen
durch Müller, Viensfeldt, Fischer,
Gisela Schneider — wirkungsvoller vertreten waren,
Heinrich Hart.
als die Hauptrollen.
* Konzerte. Es ist ein guter, lobenswerther
Gedanke un beiden Wagnervereine, ihr
Konzerte nicht nur wie bisher der Ehrung Wagners
und der Pflege der nendeutschen Meister zu widmen,
sondern sie auch in den Dienst der zeitgenössischen
neuen Kunst zu stellen. Im Zeichen des großen Bay¬
reuther Meisters bleiben diese Aufführungen ja doch
denn was immer die Tonkunst unserer Zeit Lebens¬
kräftiges, Echtes und Neues hervorgebracht hat, wur¬
zelt in dem Boden, den die Lebensarbeit Richard
Wagners uns neu gewonnen hat. Freilich soll nun
Keiner glauben oder gar fordern, daß dem jungen Erd¬
reich des musikalischen Neulands lauter Lilien und Rosen
entsprießen. Auch in dem wohlgepflegten Gen der
Klassik blüht neben der Rose die Kamille und selbst in
Unkraut fehlt es nicht zwischen seinen Buchshecken. So
kann es denn auch keinen Einsichtigen wundern, wenn
auf dem Boden so junger künstlerischer Kultur auch un¬
scheinbare und wilde Pflänzlei treiben, und nur wer
alle Fühlung mit der Zeit, dem gemeinsamen Urgrund
unserer künstlerischen Bethätigungen, verloren hat, mag
darüber staunen, daß man auch den kleinsten oder ab¬
sonderlichsten Hervorbringungen der Zeitseele mit Theil¬
nahme begegnet. Zweifellos aber ist es einer auf den
Namen Wagners getauften kunstfreundlichen Vereinigung
würdiger, wagemuthig und lebevoll des Werdenden sich
anzunehmen, als ausschließlich in genußsüchtiger Ver¬
ehrung des Ererbten zu verharren.
Diese allgemeine Vorbemerkung ist nicht zum Schutze
eines Einzelnen niedergeschrieben und gar Richard
Strauß und Hugo Wolf, die beiden kräftigsten
Künstlerpersönlichkeiten der neuen Bewegung bedürfen
fremder Beschirmung am allerwenigsten, aber gerade die
Aufführung einiger neuer Werke dieser jungen Ton¬
dichter im Konzert der Wagnervereine am
2. d. und die in der Oeffentlichkeit daran geknüpften
Urtheile und Betrachtungen mußten zum Anlaß
werden, einmal unsere grundsätzliche Stellung dar¬
zulegen. Die beiden Orchesterstücke aus Hugo Wolfs
komischer Oper „Der Korregidor fanden wenig Beifall,
zwei Gesänge von Richard Strauß für eine hohe
Stimme mit Begleitung des Orchesters wurden zwar
freundlich aufgenommen, aber stofflich und ästhetisch
sehr scharf bekrittelt. Ich selbst, dem die lange und
reiche Entwicklung dieser beiden Tondichter genau be¬
kannt ist, will es bestätigen, daß diese Stücke keines¬
wegs Höhepunkte ihres Kunstschaffens bezeichnen. Das
scheint mir aber nicht hinreichend, um die Vorführung
dieser Stücke dem Konzertgeber zur Last zu legen, und
noch weniger kann ich es gerecht und richtig finden,
das kühle Verhalten der Hörerschaft zur Bestätigung
und Bekräftigung des eigenen abfälligen Urtheils zu
verwerthen. Daß die aus ihrem natürlichen Zusammen¬
hang mit einer dramatischen Handlung losgelösten
Stücke von Hugo Wolf mit der Verständlichkeit auch
etwas an Wirkungskraft einbüßen mußten, war zu er¬
warten. Ebenso war vorauszusehen, daß die von Strauß
vertonten Dichtungen „Gesang der Apollopriesterin“ von
Em. von Bodmann und „Verführung“ von John Henry
Mackay nicht nach Jedermanns Geschmack sein würden
und daß zumal das erste in seiner unklaren
und unanschaulichen Symbolik dem richtigen
Verständniß Schwierigkeiten bereiten müsse. Stellt
man sich aber einmal auf den Standpunkt des Kompo¬
nisten, so wird man Strauß zugestehen müssen, daß er
für die von ihm gewählten dichterischen Vorwürfe den
richtigen Ton und die natürliche Form zu finden wußte.
Diese Art moderner Lyrik mit ihrem sprunghaften
deutungsvollen Wesen und ihrer „Interlinearpoesie"
verlangt gebieterisch nach einer andern Art musikalischer
Behandlung, als die einheitlichere, schlichtere Dichtung
unserer großen Meister, und wenn Strauß in „Ver¬
Seelen offenbarers
führung“ die Hauptrolle des
Orchester zu¬
dem wunderbar ausdrucksfähigen
1044
Henrik Hertz Drama „Sven Dyrings Haus aufgebaut
und von Emma Klingenfeld geschickt ins Deutsche über¬
tragen. Ritter Stig Hvid ritzt bei einem Festmahle den
Runenzauber, der ihm das Herz Registas, der Tochter Spen
Dyrings aus erster Ehe, gewinnen soll, in einen Apfel
ein, wirft diesen aber aus Versehen der Stiefschwester
der Geliebten, der bösen Ranhild, in den Schooß. Diese
entbrennt nun in heißer Liebe für ihn und
geht daran zu Grunde. Registas verstorbene
Mutter, die Nachts als Geist das Schlafgemach ihrer
von der Stiefmutter mißhandelten Kinder besucht,
schützt und reitet durch ihr Erscheinen die Tochter, und
so geht Alles glücklich zu Ende. Dramatische Elemente
wären demnach in der kleinen Oper genug vorhanden
trotzdem wirkt sie nicht recht dramatisch, 12 leidet sogar
trotz ihrer Kürze an bedenklichen Längen. Die Musik
weist einzelne große Schönheiten, sowie einen Reichthum
von düstern wie lieblichen Melodien auf, und wirkt so¬
wohl durch das starke Lokalkolorit wie durch die ein¬
gewebten nordischen Volksweisen neu, eigenthümlich und
interessant, ohne indessen frei von Anklängen zu sein, in
denen der aufmerksame Hörer alte Bekannte aus
der Wagnerschen Schule begrüßt. Die Aufführung
Die Hauptrollen Ranhild und
war mustergiltig.
Regista lagen in den Händen der Damen Wittich und
Bossenberger. Fräulein Grimaldi, unsere Hervorragende
erste Solotänzerin, hatte in letzter Stunde für die plötz¬
lich erkrankte Darstell in die stumme Rolle des Geistes
übernommen und gestaltete sie zu einer Leistung von
unheimlicher Schönheit. Die Darsteller sowie der
Komponist wurden am Schlusse mehrere Mal gerufen.
U. S.
Aus München schreibt unser Berichterstatter:
Die Direktion Meßthaler, die ein so jähes Ende am
Deutschen Theater gefunden, hat sich mit ihrer letzten
Erstaufführung, dem Schwank „Der Logierbesuch
von Hans Müller und Max Löwenfeld, kein gutes
Abgangszeugniß geschrieben. Es ist unfaßlich, wie ein
verständiger, künstlerisch nicht vollständig ehrgeizloser
Bühnenleiter seinem Spielplan ein so geringwerthiges
Stück einverleiben konnte. Noch unfaßlicher ist es, daß
er sich so wenig Mühe gab, die Fehler der Stückwahl
durch eine glänzende Besetzung einigermaßen wettzu¬
machen. Ein schlechtes Stück schlecht spielen zu lassen,
ist für ein von so langer Hand vorbereitetes Unter¬
nehmen wie das Deutsche Theater einfach unverzeihlich.
Juristisch mag die plötzliche Enthebung Meßthalers von
seinem Posten anzufechten sein, künstlerisch ist kaum etwas
dagegen zu sagen. Meßthaler hatte ein volles Jahr
Zeit, seinen Spielplan auszuarbeiten und zu sichten und
seine Spieler einzuben und zu prüfen. Hier liegt eine
künstlerische Fahrlässigkeit vor, für die es keine Milderungs¬
gründe giebt.
Allerlei.
* Der Inspektor des Kirchhofes Pre¬
Lachaise, so erzählt ein Berichterstatter des „Temps" am
Allerseelentage, empfing mich in seinem Kabinet, wo Papiere
aller Art in Haufen umherlagen. Es ist dies ein munterer
alter Herr, der das Ehrenzeichen trägt. Er zählt dreißig
Jahre treuer Dienste. Er ist Philosoph. Uebrigens bietet
ihm sein Aufenthalt Stoff genug zur Unterhaltung. Wenn er
viel Todte auf dem Père-Lachaise eintreffen sieht, so kommen
noch mehr Lebendige, und diese liefern ihm lustige Ge¬
schichten. Ja, mein Herr, begann er, behaglich auf seinem
Sessel sich zurechtrückend, man erlebt spaßhafte Dinge hier
oben. Auf die Journalisten war er nicht gut zu sprechen.
O diese Zeitungsschreiber! Sie wissen nicht, was sie Alles
erfinden sollen, um das Publikum zu unterhalten. Sie
haben eine Masse von Legenden geschaffen, welche
alle Jahre regelmäßig zu Allerheiligen wiederkehren,
ein wahrer Rattenkönig thörichter Einfälle! So z. B. die
Geschichte mit der russischen Prinzessin. Es ist
jetzt einige Jahre her, daß sie auf der dritten Seite eines
Boulevardblattes zur Welt kam. Mit geheimnißvollen An¬
deutungen war da im Kanderwälsch der Feuilletonromane
erzählt, daß eine ungeheuer reiche vornehme Dame aus
Moskau auf dem Père-Lachaise begraben worden sei. Man
beschrieb ihr Grabdenkmal, eine Säule, überragt von
deren
einer buntfarbigen Kuppel, und ihre Kapelle,
Boden mit kostbaren Marmorplatten ausgelegt
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mir der Raum, ich erwähne nur, daß die Nebenrollen
durch Müller, Viensfeldt, Fischer,
Gisela Schneider — wirkungsvoller vertreten waren,
Heinrich Hart.
als die Hauptrollen.
* Konzerte. Es ist ein guter, lobenswerther
Gedanke un beiden Wagnervereine, ihr
Konzerte nicht nur wie bisher der Ehrung Wagners
und der Pflege der nendeutschen Meister zu widmen,
sondern sie auch in den Dienst der zeitgenössischen
neuen Kunst zu stellen. Im Zeichen des großen Bay¬
reuther Meisters bleiben diese Aufführungen ja doch
denn was immer die Tonkunst unserer Zeit Lebens¬
kräftiges, Echtes und Neues hervorgebracht hat, wur¬
zelt in dem Boden, den die Lebensarbeit Richard
Wagners uns neu gewonnen hat. Freilich soll nun
Keiner glauben oder gar fordern, daß dem jungen Erd¬
reich des musikalischen Neulands lauter Lilien und Rosen
entsprießen. Auch in dem wohlgepflegten Gen der
Klassik blüht neben der Rose die Kamille und selbst in
Unkraut fehlt es nicht zwischen seinen Buchshecken. So
kann es denn auch keinen Einsichtigen wundern, wenn
auf dem Boden so junger künstlerischer Kultur auch un¬
scheinbare und wilde Pflänzlei treiben, und nur wer
alle Fühlung mit der Zeit, dem gemeinsamen Urgrund
unserer künstlerischen Bethätigungen, verloren hat, mag
darüber staunen, daß man auch den kleinsten oder ab¬
sonderlichsten Hervorbringungen der Zeitseele mit Theil¬
nahme begegnet. Zweifellos aber ist es einer auf den
Namen Wagners getauften kunstfreundlichen Vereinigung
würdiger, wagemuthig und lebevoll des Werdenden sich
anzunehmen, als ausschließlich in genußsüchtiger Ver¬
ehrung des Ererbten zu verharren.
Diese allgemeine Vorbemerkung ist nicht zum Schutze
eines Einzelnen niedergeschrieben und gar Richard
Strauß und Hugo Wolf, die beiden kräftigsten
Künstlerpersönlichkeiten der neuen Bewegung bedürfen
fremder Beschirmung am allerwenigsten, aber gerade die
Aufführung einiger neuer Werke dieser jungen Ton¬
dichter im Konzert der Wagnervereine am
2. d. und die in der Oeffentlichkeit daran geknüpften
Urtheile und Betrachtungen mußten zum Anlaß
werden, einmal unsere grundsätzliche Stellung dar¬
zulegen. Die beiden Orchesterstücke aus Hugo Wolfs
komischer Oper „Der Korregidor fanden wenig Beifall,
zwei Gesänge von Richard Strauß für eine hohe
Stimme mit Begleitung des Orchesters wurden zwar
freundlich aufgenommen, aber stofflich und ästhetisch
sehr scharf bekrittelt. Ich selbst, dem die lange und
reiche Entwicklung dieser beiden Tondichter genau be¬
kannt ist, will es bestätigen, daß diese Stücke keines¬
wegs Höhepunkte ihres Kunstschaffens bezeichnen. Das
scheint mir aber nicht hinreichend, um die Vorführung
dieser Stücke dem Konzertgeber zur Last zu legen, und
noch weniger kann ich es gerecht und richtig finden,
das kühle Verhalten der Hörerschaft zur Bestätigung
und Bekräftigung des eigenen abfälligen Urtheils zu
verwerthen. Daß die aus ihrem natürlichen Zusammen¬
hang mit einer dramatischen Handlung losgelösten
Stücke von Hugo Wolf mit der Verständlichkeit auch
etwas an Wirkungskraft einbüßen mußten, war zu er¬
warten. Ebenso war vorauszusehen, daß die von Strauß
vertonten Dichtungen „Gesang der Apollopriesterin“ von
Em. von Bodmann und „Verführung“ von John Henry
Mackay nicht nach Jedermanns Geschmack sein würden
und daß zumal das erste in seiner unklaren
und unanschaulichen Symbolik dem richtigen
Verständniß Schwierigkeiten bereiten müsse. Stellt
man sich aber einmal auf den Standpunkt des Kompo¬
nisten, so wird man Strauß zugestehen müssen, daß er
für die von ihm gewählten dichterischen Vorwürfe den
richtigen Ton und die natürliche Form zu finden wußte.
Diese Art moderner Lyrik mit ihrem sprunghaften
deutungsvollen Wesen und ihrer „Interlinearpoesie"
verlangt gebieterisch nach einer andern Art musikalischer
Behandlung, als die einheitlichere, schlichtere Dichtung
unserer großen Meister, und wenn Strauß in „Ver¬
Seelen offenbarers
führung“ die Hauptrolle des
Orchester zu¬
dem wunderbar ausdrucksfähigen
1044
Henrik Hertz Drama „Sven Dyrings Haus aufgebaut
und von Emma Klingenfeld geschickt ins Deutsche über¬
tragen. Ritter Stig Hvid ritzt bei einem Festmahle den
Runenzauber, der ihm das Herz Registas, der Tochter Spen
Dyrings aus erster Ehe, gewinnen soll, in einen Apfel
ein, wirft diesen aber aus Versehen der Stiefschwester
der Geliebten, der bösen Ranhild, in den Schooß. Diese
entbrennt nun in heißer Liebe für ihn und
geht daran zu Grunde. Registas verstorbene
Mutter, die Nachts als Geist das Schlafgemach ihrer
von der Stiefmutter mißhandelten Kinder besucht,
schützt und reitet durch ihr Erscheinen die Tochter, und
so geht Alles glücklich zu Ende. Dramatische Elemente
wären demnach in der kleinen Oper genug vorhanden
trotzdem wirkt sie nicht recht dramatisch, 12 leidet sogar
trotz ihrer Kürze an bedenklichen Längen. Die Musik
weist einzelne große Schönheiten, sowie einen Reichthum
von düstern wie lieblichen Melodien auf, und wirkt so¬
wohl durch das starke Lokalkolorit wie durch die ein¬
gewebten nordischen Volksweisen neu, eigenthümlich und
interessant, ohne indessen frei von Anklängen zu sein, in
denen der aufmerksame Hörer alte Bekannte aus
der Wagnerschen Schule begrüßt. Die Aufführung
Die Hauptrollen Ranhild und
war mustergiltig.
Regista lagen in den Händen der Damen Wittich und
Bossenberger. Fräulein Grimaldi, unsere Hervorragende
erste Solotänzerin, hatte in letzter Stunde für die plötz¬
lich erkrankte Darstell in die stumme Rolle des Geistes
übernommen und gestaltete sie zu einer Leistung von
unheimlicher Schönheit. Die Darsteller sowie der
Komponist wurden am Schlusse mehrere Mal gerufen.
U. S.
Aus München schreibt unser Berichterstatter:
Die Direktion Meßthaler, die ein so jähes Ende am
Deutschen Theater gefunden, hat sich mit ihrer letzten
Erstaufführung, dem Schwank „Der Logierbesuch
von Hans Müller und Max Löwenfeld, kein gutes
Abgangszeugniß geschrieben. Es ist unfaßlich, wie ein
verständiger, künstlerisch nicht vollständig ehrgeizloser
Bühnenleiter seinem Spielplan ein so geringwerthiges
Stück einverleiben konnte. Noch unfaßlicher ist es, daß
er sich so wenig Mühe gab, die Fehler der Stückwahl
durch eine glänzende Besetzung einigermaßen wettzu¬
machen. Ein schlechtes Stück schlecht spielen zu lassen,
ist für ein von so langer Hand vorbereitetes Unter¬
nehmen wie das Deutsche Theater einfach unverzeihlich.
Juristisch mag die plötzliche Enthebung Meßthalers von
seinem Posten anzufechten sein, künstlerisch ist kaum etwas
dagegen zu sagen. Meßthaler hatte ein volles Jahr
Zeit, seinen Spielplan auszuarbeiten und zu sichten und
seine Spieler einzuben und zu prüfen. Hier liegt eine
künstlerische Fahrlässigkeit vor, für die es keine Milderungs¬
gründe giebt.
Allerlei.
* Der Inspektor des Kirchhofes Pre¬
Lachaise, so erzählt ein Berichterstatter des „Temps" am
Allerseelentage, empfing mich in seinem Kabinet, wo Papiere
aller Art in Haufen umherlagen. Es ist dies ein munterer
alter Herr, der das Ehrenzeichen trägt. Er zählt dreißig
Jahre treuer Dienste. Er ist Philosoph. Uebrigens bietet
ihm sein Aufenthalt Stoff genug zur Unterhaltung. Wenn er
viel Todte auf dem Père-Lachaise eintreffen sieht, so kommen
noch mehr Lebendige, und diese liefern ihm lustige Ge¬
schichten. Ja, mein Herr, begann er, behaglich auf seinem
Sessel sich zurechtrückend, man erlebt spaßhafte Dinge hier
oben. Auf die Journalisten war er nicht gut zu sprechen.
O diese Zeitungsschreiber! Sie wissen nicht, was sie Alles
erfinden sollen, um das Publikum zu unterhalten. Sie
haben eine Masse von Legenden geschaffen, welche
alle Jahre regelmäßig zu Allerheiligen wiederkehren,
ein wahrer Rattenkönig thörichter Einfälle! So z. B. die
Geschichte mit der russischen Prinzessin. Es ist
jetzt einige Jahre her, daß sie auf der dritten Seite eines
Boulevardblattes zur Welt kam. Mit geheimnißvollen An¬
deutungen war da im Kanderwälsch der Feuilletonromane
erzählt, daß eine ungeheuer reiche vornehme Dame aus
Moskau auf dem Père-Lachaise begraben worden sei. Man
beschrieb ihr Grabdenkmal, eine Säule, überragt von
deren
einer buntfarbigen Kuppel, und ihre Kapelle,
Boden mit kostbaren Marmorplatten ausgelegt
Tön
bei
münz
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prägt
falsche
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etwa
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zu sei¬
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war.
hätte
ich n.
mann
in de
war,
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