II, Theaterstücke 8, Freiwild. Schauspiel in 3 Akten, Seite 49

8. Freiwild
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die Natur, also der Zufall, ist nicht im Stande, die Wasser¬
eingelassen verbundenen Hagenau geben. Die
aparent
straßen in der Gestalt eines trigonometrischen Netzes anzu¬
angehenden Lehrer sollen hier in gründlichen Studium
gegrübelt
legen, und zwar so zweckmäßig, wie es notwendig war, um
besonders aneignen eine Uebersicht über den Zusammenhang
ohne
einen raschen Verkehr, ohne Zeitverlust, nach allen Seiten
der einzelnen Wissensfächer, eingehendere Kenntnisse in der
ten als
den Marswelt hin zu ermöglichen.
hysiologie, der Psychologie, der Kulturgeschichte, der
in der
deutschen Sprache, der Pädagogik, der Methodik und
von der
Didaktik und in der Schulgesundheitslehre. Am Schluß
Die von Oberlehrer Arnold Ohlert dem Unter¬
vor, wie
seiner Denkschrift bittet der Verfasser, das Unterrichts¬
tümlichen
richtsministerium im Juli d. J. überreichte Denkschrift
ministerium wolle eine beschränkte Anzahl von höhern
geübtesten
betr. die Umgestaltung des preußischen
Lehranstalten auf den angegebenen Grundlagen ins Leben
Einige
höhern Schulwesens (vergl. den Aufsatz des Herrn
rufen und auf Grund der hier zu sammelnden Erfahrungen
Flecke
Ohlert in Nr. 180—182) steckt in ihrem ersten Teile die
die erwünschte Reform auch in weitere Kreise tragen, L.
auf jener
Ziele der Reformbewegung ab. Die Frage der Umgestal¬
sind nun
tung unsers Schulwesens sei, so führt der Verfasser aus,
Kleine Mitteilungen.
Schlusse
der Entscheidung rein pädagogischer Zweckmäßigkeit seit ge¬
Die geographische Zeitschrift „Aus allen Welt¬
Schne¬
raumer Zeit entwachsen. Sie sei eine soziale Aufgabe ge¬
teilen" (Verlag von Herm. Paetel in Berlin) hat das
worden und habe, gleich allen übrigen sozialen Fragen der
de Sätze
Feld internationaler Allerweltsinteressen verlassen und sich
Gegenwart, das wichtige Ziel: Organisationen zu schaffen,
auf den Boden solcher Fragen und Betrachtungen begeben,
1 Flecken
die es ermöglichen, die altbewährten religiösen, sittlichen
die inniger mit unsern deutschen Angelegenheiten her¬
und politischen Daseinsformen auch in einer Zeit völlig
zwischen
knüpft sind. Die Zeitschrift wird demgemäß hinfort in
veränderten Denkens und Fühlens lebenskräftig zu erhalten.
dung der
erster Reihe die deutsche Landes= und Volkskunde, die Sache
überein.
Zu einem solchen Ziele könne nur eine Schule führen, der
des Deutschtums im Auslande und der deutschen Kolonial¬
türlichste
als oberstes Gesetz erscheine die Pflicht, national und modern
politik pflegen. Das soeben ausgegebene, vornehn, aus¬
zu sein. Daher beabsichtige die Reform zweierlei:
Verkehr
gestattete Heft wird durch einen Aufsatz des kaiserl. Gurörs
1. durch eine bedeutende Vermehrung des Unterrichts
luch der
von Deutsch=Ostafrika, Dr. H. v. Wissmann, über „Die
im Deutschen und durch eine vertiefte Behandlung nationaler
de; am
wirtschaftliche Erschließung Deutsch=Ostafrikas" eingeleitet,
Fragen das Nationalitätsbewußtsein zu stärken;
halbkugel
in dem dieser beste Kenner der ostafrikanischen Verhältnisse
2. durch eine bedeutende Vermehrung des naturwissen¬
mer zu
der wirtschaftlichen Arbeit in unserm größten Kolonialbesitz
schaftlichen Unterrichts in Verbindung mit der Erörterung
entweder
ein überaus günstiges Urteil spricht,
praktisch-moderner Fragen die Jugend staatlich und indivi¬
uden ist.
duell leistungsfähig zu machen und zugleich eine Verschmel¬
daß der
Theater und Musik.
zung des naturwissenschaftlichen Denkens mit den Formen
sen war.
der altgewohnten und altbewährten Auffassung in religiöser
achtungen
Ein weiser Mann, so erzählt der weise Saadi,
und sittlicher Beziehung anzubahnen.
and fand
wurde einmal von einem Anderen für einen Juden ange¬
Diese Umgestaltung der höhern Schule müsse derart
selbe bis
sehen und von diesem darob nicht nur beschimpft, sondern
durchgeführt werden, daß die Weite des geschichtlichen
so rasch,
auch gleich geohrfeigt. Ich danke Dir, antwortete der
Blicke und die Tiefe des philosophischen Denkens
ach, er
Geschlagene dem Schlagenden und lächelte zu gleicher Zeit.
den künftigen Vertretern der Wissenschaft gewahrt
dies tra¬
Darob geriet der Andere in eine noch größere Aufregung
bleibe, gleichzeitig aber auch für die große Masse
Mars
und fragte ihn nach dem Grunde seines Vergnügens. Ich
der die Schule Besuchenden der Zusammenhang mit den
in später
freue mich, entgegnete der Weise, daß ich das nicht hin,
geistigen Errungenschaften des Altertums keinen Schaden
sich bald
wofür Du mich hält. Ein ähnliches Geschichtchen wird
erleide. Erleichtert werde die gewünschte Reform dadurch,
derung
von Sokrates erzählt. Bis auf Schopenhauer und die
daß die beiden Stützen des humanistischen Unterrichts¬
zwar
Gegenwart hin haben die weisen Leute, die Mitglieder der
betriebes, die Vorstellung von einer sogenannten formalen
Einklang
Brahmanenkaste in Beleidigungs= und Ehrensachen stets diese
Bildung und die Annahme einer günstigen Einwirkung
als ihr
Saadischen Anschauungen verkündigt. Der Ehrbegriff der
fremdsprachlichen Unterrichts auf die Kenntnis der Mutter¬
so wohl
Brahmanas führt logisch den Grundsatz der höchsten persönlichen
sprache, durch neuere Forschungen als durchaus hinfällig
nee ist,
Unverletzlichkeit durch. Niemals kann die Ehre eines
erkannt worden seien.
em aber
Menschen durch einen Andern in Frage gestellt werden.
Nach der Aufstellung dieser Grundsätze wendet sich die
nolzenen
Nur die schimpfliche That, die Einer selber begeht, befleckt
Denkschrift den Zielen im Einzelnen und den Fragen der
es recht
ihn, aber gleichgiltig soll es Jedem sein, ob ein Anderer
Schulorganisation und der Lehrerbildung zu, indem sie die
den gre¬
ihn lästert oder lobt. Der Brahman ist ein ganz strenger
in des Verfassers Buch „Die deutsche höhere
am
Individualist, ein durchaus Einziger und Eigenen. Er stellt
en der