II, Theaterstücke 8, Freiwild. Schauspiel in 3 Akten, Seite 101

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EERS, DAS GELD.
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da war die Gelegenheit gegeben, den Zusam¬
zu einer Revision drängt. Also statt der
menhang zwischen Geldmer und Waren¬
mechanischen Berührung ein innerer Vor¬
preis zu beobachten. Es steht nun fest, dass
gang, dem gegenüber der Rechenstift ver¬
in den gedachten Zeitläuften die Warenpreise
sagt. Wenn der Dienst des einen Wagens,
fast durchweg in eine steigende Richtung
der zehnmal läuft, durch den Dienst von zehn
gerieten. Damit ist freilich noch nicht der
Wagen, die je einmal laufen, abgelöst ist, hat
unwiderlegliche Beweis geliefert, dass ledig
sich auf dem Verkehrsgebiet nur die genau
lich die Geldvermehrung die bewegende Ur¬
zu berechnende Quantität geändert, sonst nichts;
sache gewesen sei. Von den Gegnern der
wenn aber an Stelle des geringeren Geld vor¬
Quantitätstheorie wird dies namentlich be¬
rats ein grösserer tritt, so ergiebt sich neben
züglich der goldreichen Periode von 185
jener ziffermässig festzustellenden Änderung
bis 1870 bestritten. „Der Aufschwung, be¬
noch eine weitere Anderung, die nicht mess¬
merkt ein Schriftsteller, „entsprang einer Reihe
bar und wagbar ist, weil sie auf die Seele
grossartiger technischer Erfindungen und wirt¬
des Menschen zurückleitet. Man muss immer
schaftlicher Errichtungen;
die Goldver-
im Auge behalten, dass der Preis — der
mehrung befreite die Unternehmungslust aller¬
Waare wie des Geldes — nichts den Dingen
dings von der Sorge des Mangels an Um¬
Immanentes ist, sondern vom Menschen in das
laufsmitteln, was bei der geringen Entwickel¬
Ding hineingetragen wird. In dem Preise,
ung des Geldsurrogatenverkehrs damals von
welchen der Mensch den Gütern verleiht, be¬
grösster Tragweite war. Die bimetallistische
zeugt sich die Herrschaft des Geistes über
Behauptung, dass die niedrigen Warenpreise,
die Materie, mag der Geist es auch leider
die seit ein par Jahrzehnten bei uns die
Gottes oftmals an der geringsten Ver¬
Herrschaft haben, sich aus der Geldknapp
nünftigkeit fehlen lassen. Die Quantitäts¬
heit erklären — das Münzbecken, in dem
theorie pure abzulehnen, erscheint uns nicht
früher Gold und Silber nebeneinander ruhten,
zulässig; wenn man sie cur grano salis
sei zu klein geworden, seitdem man das Sil¬
nimmt, kann man ihr zustimmen.
ber verbannt habe — wird von anderer Seite
Damit ist aber noch keineswegs für den
aufs Entschiedenste bekämpft.
Bimetallismus Partei genommen. Man kann
Ware das Geld einfach eine Art Trans¬
zugeben, dass eine Vermehrung der Zirku¬
portmittel, so könnte man mit der Quanti¬
lationsmittel voraussichtlich eine Steigerung
tätstheorie leicht fertig werden. Ein Wagen
der Warenpreise zur Folge haben würde,
der zehnmal läuft, besorgt die Arbeit von
ohne deshalb die Nützlichkeit oder gar Not¬
zehn Wagen, von denen jeder nur einmal
wendigkeit der sogen. Inflation (Aublahung
läuft. Trifft man geschickte Vorkehrungen.
der Volkswirtschaft durch Geldvermehrung)
welche die Ausnutzung des Wagenparks der
anzuerkennen. Man hat nicht unzutreffend
Eisenbahnen steigern, so wirken diese Vor¬
den Zustand, in welchen die Wirtschaft eines
kehrungen genau wie eine Vermehrung der
Volkes in Folge einer übermässigen Vermehr¬
Wagen. Der Dienst den die Transportmittel
ung der Zahlungsmittel gerät, mit dem Rausch
leisten, ist also an sich von ihrer Zahl (Quan¬
eines Trunkenen verglichen. Das stimulierende
tität) unabhängig. Zum Teil trifft dies auch
Mittel des Branntweins ruft für den Anfang
für das Geld zu. Ein Markstück, welches
neue Kraft und Unternehmungslust hervor,
zehnmal den Platz wechselt, besorgt die Auf¬
bis nach dem Verfliegen der künstlich erzeug
gabe von zehn Markstücken, von denen je¬
ten Wärme die Reaktion mit um so schär¬
des nur einmal ausgetauscht wird. Das Be¬
ferer Gewalt sich einstellt. Eine Vermehr¬
mühen, die Transportmittel aufs intensivste
ung der Zirkulationsmittel, die über das ge¬
auszubeuten, findet sich auf dem Geldmarkte
wöhnliche Bedürfnis des Verkehrs hinausgeht,
in den zahlreichen Veranstaltungen wieder,
vermag eine treibhausartige Blüte der Volks¬
die das unfruchtbar Müssigliegen des Gel¬
wirtschaft hervorzuzaubern; da aber der Auf¬
des verhindern. Aber wir haben bereits her¬
schwung von Handel und Wandel nicht der
vorgehoben, dass die Beziehung, in der das
eigenen Kraft der beteiligten Gewerbe, son¬
Geld zur Ware steht, viel enger ist, als die
dern einem fremden Einflusse verdankt wird,
Beziehung zwischen Transportmittel und
ist die Freude nur von kurzer Dauer, der
Ware. Indem neue Geldmassen auf den Plan
Wurm sass von Anfang an in der Blüte.
treten, besteht die veränderte Sachlage nicht
Die Bedenklichen Folgen einer Geldvermer¬
vorzugsweise darin, dass sich nunmehr ein
ung werden naturgemäss verschärft, falls jene
vergrössertes Quantum von Geld einem gleich¬
mit einer Geldverschlechterung Hand in Hand
gebliebenen Quantum von Waren gegenüber
geht, was nach Ausweis der Münzgeschichte
sieht, sondern hauptsächlich darin, dass die
häufig der Fall gewesen ist. Indess auch
Schätzung, welche die Menschen zwischen
wenn dies nicht zutrifft, wenn vielmehr der
Geld und Ware vorgenommen haben, jetzt
Zufluss von neuen Zahlungsmitteln aus gutem