de
fehlen, wo
provociren
ouplets gar
Kugeln. Da
hen." Herr
immorträts
und anderer
te Zacconis
Instrumente
merzienrath
Quantum
inen feinhu-
in erheitern
y mit seinen
vortheilhaft
theaters be¬
im Clavier,
nirte Herr
Nr. 88 füllte
enehm aus
eltener Un¬
— nun bis
ten hatte.
d.
des deut¬
veranstaltet
des deut¬
unden mit
elcher jetzt
den.
arran¬
burtsfestes
einslokale
ent, um
nd Herr
vollkom¬
orträgen,
Obmann
ein drei¬
gen der
luß fand
Der
Zeitschrift
der In
tigung
ne Cau¬
mußten.
beit nur
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en und
sely aber
en erlegg.
de von
erhoben,
hiesigen
wegen
aten
ge ver
Com¬
ch das
Publi¬
excel¬
ele¬
r. In
En¬
dchen,
Mode¬
ößten
satz dieses Gefühles zu Gesetz und Herkommen ist die
Tragik aller Zeiten. Wie nicht so bald Einer versteht
Arthur Schnitzler diese Tragik der Gegenwart. In seiner
Liebelei zeigt er uns das elementare Gefühl der Liebe
in der Freiheit, wie wir es täglich in unserer nächsten
Umgebung so zu sagen mit den Händen greifen können.
Klingt es nicht wie ein Echo des großen Ausschreies der
zu widernatürlicher Enthaltsamkeit verurtheilten ledigge¬
bliebenen Mädchen zu uns herüber, wenn der alte Mu¬
siker bedauert, seine ledige Schwester so gut bewacht zu
haben, daß sie gar nichts vom Leben genießen konnte?
— Mit dieser einzigen Bemerkung eröffnet uns der Ver¬
fasser die ganze tragische Größe und Tiefe des Liebes¬
lebens und der damit eng verbundenen modernen Frauen¬
frage. In seinem jüngsten Schauspiele „Freiwild com
binirt Schnitzler die Frauenfrage mit dem äußeren Be¬
griff der Mannesehre und theilt hiebei die Letztere in
zwei, einander beinahe feindlich gegenüberstehende Fac¬
toren: in die bürgerliche und in die Officiersehre. Die
Frauenfrage erörtert er in einem köstlichen Milieu, an
einem Sommertheater Das ganze lustige Elend des
Schauspielerinnenstandes sehen wir da mit grellen,
aber naturwahren Farben aufgetragen. Der gewissenlose
Theaterdirector, der die Gagen im Handumdrehen au
50% heruntersetzt und der die weiblichen Mitglieder sei¬
nes Theaters nur als Freiwild betrachtet, das er den
L bemännern seines Publicums zur Verfügung hält, ist
genau nach dem Leben gezeichnet. Die Frage des
äußeren Ehrbegriffes condensirt der Verfasser zu
einem concreten Fall. Ein Officier erhält, natür¬
lich wegen einer Frau, von einem Bürgerlichen
einen Schlag ins Gesicht. Er fordert diesen zum Duell.
Da ihm aber der Bürgerliche diese, nach dem Ehren
coder unumgänglich nothwendige Genugthuung ver
weigert, schießt er ihn, das bürgerliche Freiwild, auf
offener Straße über den Haufen. Der Fall ist richtig
aufgestellt, ja er entspricht ganz und gar den thatsäch
lichen Verhältnissen unserer mitteleuropäischen Militär¬
staaten. Beweis dessen die packende Wirkung der Pre¬
miere auf das Publicum das in geradezu demonstra¬
tiver Weise Beifalls Aeußerungen und Ausrufe des
Mißfallens abgab. Und doch haben sich in die drama¬
tische Ausführung dieses Falles ein ge Constructions¬
fehler eingeschlichen. Der gemaßregelte ficier, insbe¬
sondere aber sein vermittelnder Kamera Rohnstedt
sind theilweise zu bürgerlich gerathen, während der bür¬
gerliche Paul Rönning, der sich rühmt betreff des Zwei¬
kampfes eine lediglich menschlich freie Anschauung zu
haben, durch eine totale Umkehr zum militärischen Tap¬
ferkeitsgefühl die Katastrophe über sich heraufbeschwört.
Der Constructionsfehler bei den Officieren ist technischer
Natur, und hat nur den Zweck, dramatische Aufschub¬
momente zu erzielen. Dagegen ist der Constructions¬
fehler im Charakter des Paul Rönning letaler Natur
Aber er ist symptomatisch für die Auffassung des
äußeren Ehrbegriffes in der bürgerlichen Gesellschaft
Auch sie muß dem Geiste der männlichen Tapferkeit
der Majorität des natürlichen Gewaltrechtes Rechnung
tragen. Die Wiedergabe der Novität war gut, wenn
auch nicht ganz textfrei. Trefflich war Herr Tauber
als Oberlieutenant Karinski, der mit dem Revolver
die letzte Position seiner Officiersehre vertheidigt. Die
Gestalt des Oberlieutenants Rohnstedt ist verfehlt; die
Proposition eines Scheinduells macht kein Officier. Herr
Reucker that sein Bestes in der undankbaren Aufgabe.
Als Paul Rönning wußte Hr. John zu interessieren
doch war er in dieser interessanten Rolle nicht über¬
zeugend genug. Am besten gelang ihm noch die Liebes¬
scene. Das wäre eine Aufgabe für unseren immer noch
fehlenden Heldenliebhaber gewesen. Köstlich führte Herr
v. Wymetal die Figur eines harmlosen Lebegigers
in Uniform durch In der Carricatur eines bürgerlichen
Ehrenferen wußte sich Hr. Löwe von seiner besten
Seite zu zeigen. Aus dem Sommertheater=Milieu, dem
Hr Zeisler als Theater-Pascha und Seelenverkäufer
bestens vorstand, hob sich Frl. Fasser als Liebhaberin
Anna Riedel, die die Verbindung der beiden Arten
von Freiwild in dem Stücke zu bewerkstelligen hat, sehr
wirksam hervor. Ein gelungenes Gegenstück hierzu bot
Frl. Moller als Soubrette Pepi Fischer. Die Aus¬
stattung, insbesondere im ersten Acte, war sehr sorg¬
fältig und malerisch. Das Stück ist ein packendes, durch¬
aus modernes Schauspiel das mit actueller Wärme ins
Publicum hineingreift und zu unwillkürlicher Partei
nahme herausfordert. Der enthusiastische Beifall des
Publicums rief auch den anwesenden Verfasser nach
P. R.
jedem Acte wiederholt auf die Bühne.
„Lucrezia Borgia". Unter dem Schutze
etwa hundert Bajonnetten — allerdings erst, nachdem
es einen heftigen Ansturm des czechischen Pöbels aus¬
gehalten — feierte das deutsche Theater gestern Gae¬
tano Donizettis hundertsten Geburtstag. Zur Auffüh¬
rung gelangte die dreiactige Oper „Lucrezia Borgia“
die im Jahre 1853 zum erstenmale in Scene gegan¬
gen war. Damals konnte das Publicum noch für der¬
artig gelungene Gistmord-Dramen Interesse bekunden
und an solch lauwarmem musikalischem Ausguß Ge¬
schmack finden — heute ist das anders geworden. Das
Triviale hat keine Existenzberechtigung und sollte dar¬
um — wir sagen das offen auch angesichts des 100.
seine bedeutenden Stimmittel mit Erfolg handhaben.
Eine imposante Leistung bot auch Herr Sieglitz
(Gubetta. Der „Massio des Frl. Carmasini
war wohl eine annehmbare musikalische Darbietung,
doch hatte sich die jugendliche Sängerin in der Maske
vergriffen; der Schnurrbart in einem Mädchenantlitz
verstößt gegen das aesthetische Gefühl. Die Titelrolle
führte Frau Claus-Fränkel mit großem dar¬
stellerischem Verständnisse durch, während der gesang¬
liche Theil ihrer Leistung bisweilen unter dem Mangel
reiner Intonation zu leiden hatte. Die Aufgabe des
Orchesters war nicht groß, aber ihre Ausführung immer¬
hin zufriedenstellend.
V. J.
Königliches deutsches Landestheater. In der
vorgestrigen volksthümlichen Vorstellung trat Signora
Helene Teriane zum dritten und letztenmale als
„Aida" in Verdi's gleichnamiger Oper auf. Sie hätte
gut daran gethan, diese Partie beim ersten Debut die
„Carmen" hingegen gar nicht zu singen. Die Vorzüge
ihrer Charakterisirung im Vortrag und in der Dar¬
stellung traten diesmal noch schärfer zutage, und wenn
das Tremoliren der Stimme nicht gewesen wäre, hätte
ihre Leistung als eine vollkommene gelten können. Auch
ihr Exterieur fesselte diesmal durch Eigenart, nament¬
lich der in egyptischer Manier zugerichtete Kopf. Als
Aspirantin für das Fach der Altistin versuchte sich
gestern Frl. Louise Köhler aus Straßburg, die noch
vor zwei Jahren der Wiener Hofoper als Choristin
angehörte. Es ist immerhin eine Errungenschaft, es in
so kurzer Frist bis zum Gastspiel am deutschen Landes
theater in Prag gebracht zu haben. Ihr erstes Debüt
machte keinen ungünstigen Eindruck. Anfangs irritirte
sie eine im Publicum plötzlich ausbrechende Heiterkeit,
die einer auf der Bühne sichtbar gewordenen Katze galt,
während die Sängerin das Lachen auf sich bezogen
haben mochte. Allein so schlimm war ihre Leistung
keineswegs; vielmehr machte ihre klangvoll, in
allen Lagen gleichmäßig ansprechende Stimme, ihre
stattliche Figur, ihr angemessenes Spiel einen guten
Eindruck. Was wir noch vermissen, ist eine vorneh¬
mere Ausdrucksweise, eine höhere dramatische Ge¬
staltungskraft. Der Gesang klingt bei aller Glätte doch
zu nüchtern und farblos. Auch schien uns die Into¬
nation nicht ganz sicher, weshalb wir behufs Feststel¬
lung unseres Urtheils noch weitere Leistungen der Dame
abwarten wollen. Herr Elsner sang zum erstenmale
bei uns den Rhadames mit glänzendem Gelingen. Die
Partie liegt ihm vorzüglich, und im Spiel weiß er ja
wie kaum ein anderer, seinen Mann zu stellen. Statt
des unpäßlich gewordenen Herrn Gärtner über¬
nahm der Regisseur Herr Ehrl unvorbereitet die Par¬
tie des Königs, der er zuvor nie bei uns gesungen
hat, da er stets die Rolle des Priesters Ramphis inne¬
hatte. Für das rasche Einspringen und die correcte
Durchführung der Partie gebührt ihm specielle Aner¬
kennung. Herr Hunold als „Amonaro", Herr
Sieglitz als „Ramphis, und Frl. G. v. Rut¬
tersheim als Priesterin hinter der Scene waren
zufriedenstellend. Chor, Orchester und Dirigent Herr
Schalk gaben keinen Anlaß zu besonderen Bemer¬
kungen.
Volkswirthschaftliches.
Prager Productenbörse, 30. Nov. (O.-B.) Mit
Rücksicht auf den starken Rückgang in Weizen auf dem
New-Yorker Markte, sowie auf die schwächeren Mel¬
dungen, die von allen continentalen Getreideplätzen
einliefen, zeigte heute auch der Handel an der hiesigen
Productenbörse im Großen und Ganzen abgeschwächte
Haltung, die sich aber in Mahlgetreide nicht in einem
Rückgange der Preise äußerte. Böhm. Weizen
sehr mäßig gehandelt, verzeichnet fl. 12.70 als Höchst¬
cours für 77 kg. schwere Ware. Ein Posten deutsch.
Weizens wurde mit fl. 12.25, eine Partie amerik.
Kansas mit fl. 13.10, Alles transito, gehandelt.
Korn hatte gleichfalls nur schwachen Verkehr und löste
allerdings als Ausnahmspreis, fl. 9.80 als Höchstcours
für 73/74 kg Qualität. Auf dem Gerstenmarkte war
das Ausgebot ein etwas erheblicheres, dennoch wickelte
sich das Geschäft recht flott ab. Die Preise blieben für
Ausstich und seine Ware unverändert fest, gute und
mittelgute Sorten mußten 10—15 kr., manchmal auch
mehr nachgeben. Hafer wurde in letzter Zeit in gro¬
sen Quantitäten auf Grund früherer Uebereinkommen
dem Militärverpflegungsamt geliefert. Da ein großer
Theil dieser Waare den contractlichen Bedingungen nicht
entsprach, weil sie mit Geruch behaftet war und die
militärische Verpflegungsverwaltung mit Recht befürchtete
daß solche Ware die Lagerung nicht aushalten würde,
wies sie dieselbe mit vollster Berechtigung zurück. Diese
Ware muß nun anderwärts untergebracht werden und
sie drückt den Markt so, daß heute eine Preisermäßi¬
gung von 5 - 15 kr. eintreten mußte
Elbeverkehr. Bei Schandau passirten die Grenze
vom 13. bis zum 19 November 42 408.789 kg. diverse
Waren. Darunter befanden sich 33 036.988 kg. Braun¬
kohlen, 5,782.513 kg. Zucker, 1,254.686 kg. Gerste,
52.650 kg. Hülsenfrüchte und 125.536 kg. Obst.
fehlen, wo
provociren
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und anderer
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dchen,
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satz dieses Gefühles zu Gesetz und Herkommen ist die
Tragik aller Zeiten. Wie nicht so bald Einer versteht
Arthur Schnitzler diese Tragik der Gegenwart. In seiner
Liebelei zeigt er uns das elementare Gefühl der Liebe
in der Freiheit, wie wir es täglich in unserer nächsten
Umgebung so zu sagen mit den Händen greifen können.
Klingt es nicht wie ein Echo des großen Ausschreies der
zu widernatürlicher Enthaltsamkeit verurtheilten ledigge¬
bliebenen Mädchen zu uns herüber, wenn der alte Mu¬
siker bedauert, seine ledige Schwester so gut bewacht zu
haben, daß sie gar nichts vom Leben genießen konnte?
— Mit dieser einzigen Bemerkung eröffnet uns der Ver¬
fasser die ganze tragische Größe und Tiefe des Liebes¬
lebens und der damit eng verbundenen modernen Frauen¬
frage. In seinem jüngsten Schauspiele „Freiwild com
binirt Schnitzler die Frauenfrage mit dem äußeren Be¬
griff der Mannesehre und theilt hiebei die Letztere in
zwei, einander beinahe feindlich gegenüberstehende Fac¬
toren: in die bürgerliche und in die Officiersehre. Die
Frauenfrage erörtert er in einem köstlichen Milieu, an
einem Sommertheater Das ganze lustige Elend des
Schauspielerinnenstandes sehen wir da mit grellen,
aber naturwahren Farben aufgetragen. Der gewissenlose
Theaterdirector, der die Gagen im Handumdrehen au
50% heruntersetzt und der die weiblichen Mitglieder sei¬
nes Theaters nur als Freiwild betrachtet, das er den
L bemännern seines Publicums zur Verfügung hält, ist
genau nach dem Leben gezeichnet. Die Frage des
äußeren Ehrbegriffes condensirt der Verfasser zu
einem concreten Fall. Ein Officier erhält, natür¬
lich wegen einer Frau, von einem Bürgerlichen
einen Schlag ins Gesicht. Er fordert diesen zum Duell.
Da ihm aber der Bürgerliche diese, nach dem Ehren
coder unumgänglich nothwendige Genugthuung ver
weigert, schießt er ihn, das bürgerliche Freiwild, auf
offener Straße über den Haufen. Der Fall ist richtig
aufgestellt, ja er entspricht ganz und gar den thatsäch
lichen Verhältnissen unserer mitteleuropäischen Militär¬
staaten. Beweis dessen die packende Wirkung der Pre¬
miere auf das Publicum das in geradezu demonstra¬
tiver Weise Beifalls Aeußerungen und Ausrufe des
Mißfallens abgab. Und doch haben sich in die drama¬
tische Ausführung dieses Falles ein ge Constructions¬
fehler eingeschlichen. Der gemaßregelte ficier, insbe¬
sondere aber sein vermittelnder Kamera Rohnstedt
sind theilweise zu bürgerlich gerathen, während der bür¬
gerliche Paul Rönning, der sich rühmt betreff des Zwei¬
kampfes eine lediglich menschlich freie Anschauung zu
haben, durch eine totale Umkehr zum militärischen Tap¬
ferkeitsgefühl die Katastrophe über sich heraufbeschwört.
Der Constructionsfehler bei den Officieren ist technischer
Natur, und hat nur den Zweck, dramatische Aufschub¬
momente zu erzielen. Dagegen ist der Constructions¬
fehler im Charakter des Paul Rönning letaler Natur
Aber er ist symptomatisch für die Auffassung des
äußeren Ehrbegriffes in der bürgerlichen Gesellschaft
Auch sie muß dem Geiste der männlichen Tapferkeit
der Majorität des natürlichen Gewaltrechtes Rechnung
tragen. Die Wiedergabe der Novität war gut, wenn
auch nicht ganz textfrei. Trefflich war Herr Tauber
als Oberlieutenant Karinski, der mit dem Revolver
die letzte Position seiner Officiersehre vertheidigt. Die
Gestalt des Oberlieutenants Rohnstedt ist verfehlt; die
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Reucker that sein Bestes in der undankbaren Aufgabe.
Als Paul Rönning wußte Hr. John zu interessieren
doch war er in dieser interessanten Rolle nicht über¬
zeugend genug. Am besten gelang ihm noch die Liebes¬
scene. Das wäre eine Aufgabe für unseren immer noch
fehlenden Heldenliebhaber gewesen. Köstlich führte Herr
v. Wymetal die Figur eines harmlosen Lebegigers
in Uniform durch In der Carricatur eines bürgerlichen
Ehrenferen wußte sich Hr. Löwe von seiner besten
Seite zu zeigen. Aus dem Sommertheater=Milieu, dem
Hr Zeisler als Theater-Pascha und Seelenverkäufer
bestens vorstand, hob sich Frl. Fasser als Liebhaberin
Anna Riedel, die die Verbindung der beiden Arten
von Freiwild in dem Stücke zu bewerkstelligen hat, sehr
wirksam hervor. Ein gelungenes Gegenstück hierzu bot
Frl. Moller als Soubrette Pepi Fischer. Die Aus¬
stattung, insbesondere im ersten Acte, war sehr sorg¬
fältig und malerisch. Das Stück ist ein packendes, durch¬
aus modernes Schauspiel das mit actueller Wärme ins
Publicum hineingreift und zu unwillkürlicher Partei
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Publicums rief auch den anwesenden Verfasser nach
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jedem Acte wiederholt auf die Bühne.
„Lucrezia Borgia". Unter dem Schutze
etwa hundert Bajonnetten — allerdings erst, nachdem
es einen heftigen Ansturm des czechischen Pöbels aus¬
gehalten — feierte das deutsche Theater gestern Gae¬
tano Donizettis hundertsten Geburtstag. Zur Auffüh¬
rung gelangte die dreiactige Oper „Lucrezia Borgia“
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gen war. Damals konnte das Publicum noch für der¬
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Triviale hat keine Existenzberechtigung und sollte dar¬
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seine bedeutenden Stimmittel mit Erfolg handhaben.
Eine imposante Leistung bot auch Herr Sieglitz
(Gubetta. Der „Massio des Frl. Carmasini
war wohl eine annehmbare musikalische Darbietung,
doch hatte sich die jugendliche Sängerin in der Maske
vergriffen; der Schnurrbart in einem Mädchenantlitz
verstößt gegen das aesthetische Gefühl. Die Titelrolle
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stellerischem Verständnisse durch, während der gesang¬
liche Theil ihrer Leistung bisweilen unter dem Mangel
reiner Intonation zu leiden hatte. Die Aufgabe des
Orchesters war nicht groß, aber ihre Ausführung immer¬
hin zufriedenstellend.
V. J.
Königliches deutsches Landestheater. In der
vorgestrigen volksthümlichen Vorstellung trat Signora
Helene Teriane zum dritten und letztenmale als
„Aida" in Verdi's gleichnamiger Oper auf. Sie hätte
gut daran gethan, diese Partie beim ersten Debut die
„Carmen" hingegen gar nicht zu singen. Die Vorzüge
ihrer Charakterisirung im Vortrag und in der Dar¬
stellung traten diesmal noch schärfer zutage, und wenn
das Tremoliren der Stimme nicht gewesen wäre, hätte
ihre Leistung als eine vollkommene gelten können. Auch
ihr Exterieur fesselte diesmal durch Eigenart, nament¬
lich der in egyptischer Manier zugerichtete Kopf. Als
Aspirantin für das Fach der Altistin versuchte sich
gestern Frl. Louise Köhler aus Straßburg, die noch
vor zwei Jahren der Wiener Hofoper als Choristin
angehörte. Es ist immerhin eine Errungenschaft, es in
so kurzer Frist bis zum Gastspiel am deutschen Landes
theater in Prag gebracht zu haben. Ihr erstes Debüt
machte keinen ungünstigen Eindruck. Anfangs irritirte
sie eine im Publicum plötzlich ausbrechende Heiterkeit,
die einer auf der Bühne sichtbar gewordenen Katze galt,
während die Sängerin das Lachen auf sich bezogen
haben mochte. Allein so schlimm war ihre Leistung
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allen Lagen gleichmäßig ansprechende Stimme, ihre
stattliche Figur, ihr angemessenes Spiel einen guten
Eindruck. Was wir noch vermissen, ist eine vorneh¬
mere Ausdrucksweise, eine höhere dramatische Ge¬
staltungskraft. Der Gesang klingt bei aller Glätte doch
zu nüchtern und farblos. Auch schien uns die Into¬
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tersheim als Priesterin hinter der Scene waren
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Schalk gaben keinen Anlaß zu besonderen Bemer¬
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Volkswirthschaftliches.
Prager Productenbörse, 30. Nov. (O.-B.) Mit
Rücksicht auf den starken Rückgang in Weizen auf dem
New-Yorker Markte, sowie auf die schwächeren Mel¬
dungen, die von allen continentalen Getreideplätzen
einliefen, zeigte heute auch der Handel an der hiesigen
Productenbörse im Großen und Ganzen abgeschwächte
Haltung, die sich aber in Mahlgetreide nicht in einem
Rückgange der Preise äußerte. Böhm. Weizen
sehr mäßig gehandelt, verzeichnet fl. 12.70 als Höchst¬
cours für 77 kg. schwere Ware. Ein Posten deutsch.
Weizens wurde mit fl. 12.25, eine Partie amerik.
Kansas mit fl. 13.10, Alles transito, gehandelt.
Korn hatte gleichfalls nur schwachen Verkehr und löste
allerdings als Ausnahmspreis, fl. 9.80 als Höchstcours
für 73/74 kg Qualität. Auf dem Gerstenmarkte war
das Ausgebot ein etwas erheblicheres, dennoch wickelte
sich das Geschäft recht flott ab. Die Preise blieben für
Ausstich und seine Ware unverändert fest, gute und
mittelgute Sorten mußten 10—15 kr., manchmal auch
mehr nachgeben. Hafer wurde in letzter Zeit in gro¬
sen Quantitäten auf Grund früherer Uebereinkommen
dem Militärverpflegungsamt geliefert. Da ein großer
Theil dieser Waare den contractlichen Bedingungen nicht
entsprach, weil sie mit Geruch behaftet war und die
militärische Verpflegungsverwaltung mit Recht befürchtete
daß solche Ware die Lagerung nicht aushalten würde,
wies sie dieselbe mit vollster Berechtigung zurück. Diese
Ware muß nun anderwärts untergebracht werden und
sie drückt den Markt so, daß heute eine Preisermäßi¬
gung von 5 - 15 kr. eintreten mußte
Elbeverkehr. Bei Schandau passirten die Grenze
vom 13. bis zum 19 November 42 408.789 kg. diverse
Waren. Darunter befanden sich 33 036.988 kg. Braun¬
kohlen, 5,782.513 kg. Zucker, 1,254.686 kg. Gerste,
52.650 kg. Hülsenfrüchte und 125.536 kg. Obst.