8. Freiwi
box 14/3
han har det er den an
Debutant
„erhielten“ und „ertheilten", wie es hätte heißen müssen, wenn
die Tocht
es sich auf Herrn Director Burckhard und die obere
nicht und
Behörde bezogen hätte, geht hervor, daß ein Druckfehler
passirt war. Daß ich der Oeffentlichkeit hätte glauben
morgen
machen wollen, auch Herr Director Burckhard selbst habe mich
mit einer Voranfrage an einen Directionscandidaten betraut,
„In Beh¬
erschien mir überdies zu absurd und zu lächerlich, um eine
beginnt u
Correctur zu verdienen.
Mit Rücksicht auf die weiteren Mittheilungen des Herrn
Sonnabe
Dr. Burckhard bemerke ich Folgendes: Den vertraulichen
Franz wie
Auftrag meiner oberen Behörde erhielt ich erst, als diese
auf dienstlichem Weg Kenntniß von meiner mir von Herrn
abend
Director Burckhard bereits bewilligten Reise nach Deutsch¬
„Freiwild
land bekam. Den Urlaub dazu hatte ich unter
—
wahrheitsgetreuer Motivirung bei Herrn Director Burck¬
kurz vor¬
hard erbeten, denn ich wußte damals noch nichts von
ball" un
der mir bevorstehenden Mission. Nach meiner Rückkehr habe
Hortense
ich mich ordnungsgemäß bei Herrn Director Burckhard be¬
heute Vor
danken müssen und seine Glückwünsche zur Erledigung
konnte a
meiner Privatgeschäfte empfangen. Ihm dabei von dem ver¬
erst Nacht
traulichen Auftrage etwas zu sagen, den ich auf meiner
erfolgte,
Privatreise mitbekommen hatte, war ich weder berechtigt
Fräuleins
noch verpflichtet.
ebenfalls
Im Voraus bestens dankend, mit ausgezeichneter Hoch¬
gelangte
achtung ergebenst
Hugo Thimig,
Hans La¬
k. und k. Hofschauspieler und Regisseur.
Heldentiel
om
Aber, erlauben wir uns zu bemerken, hinter dem
verlassen
Rücken seines Directors officielle Unterhandlungen mit
Lackner,
seinem Nachfolger hat Herr Thimig doch gepflogen. Und
Thätigkeit
das genügt.
führung
Carl-Theater. Das „Freiwild", ein geschickt ver¬
Nibelunge
fertigtes Stück, lehrt die hohe Schule der Kneiferei, die ein
Alberich.
Civilist einem Officier gegenüber übt, dem er wegen der
d. abfälligen Aeußerung über eine Schauspielerin eine Ohrfeige
gegeben hat. Der Officier (Herr Reusch) kann ihn nicht
im Lehrer¬
zum Duell herauskriegen und schießt ihn daher auf offener
Orgel= und
Straße nieder. Die Motive, mit denen der Verfasser, Arthur
Vortrag
tern
Schnitzler, seinen Helden (Herr Klein) über die
Clavierme¬
alser
ritterliche Genugthuung hinausklügelt, gehören der Ra¬
Die intere
Be¬
bulistik an und beweisen, daß die Juden die Con¬
seitens der
eine
statirung ihrer Sationsunfähigkeit nur mit Freude
candidaten
begrüßen sollten; der Heldenschwung, mit dem der Civilist
daß
sich dem Lieutenant auf offener Straße stellt, während er
quartet
alser
früher nichts davon wissen wollte, sich in Todesgefahr zu
findet Sonz
erein
begeben, ist jämmerlich erlogen. In der breit ausgesponnenen
im Festsaale
er¬
unter gefäll
Behandlung der Duellfrage von unbewußt jüdischem Stand¬
nst¬
Martinez,
punkte aus geht das zu Beginn angeschlagene Thema von
ners
Richard Ha¬
der anständigen jungen Künstlerin, die mit zum Freiwild
quartett
für Lebemänner gerechnet wird, völlig unter, und damit
Bruckner,
begräbt das Stück seine Idee. Denn einem Officier, den
Saison.)
rate
er schwer beleidigt hat, wird kein Ehrenmann die Genug¬
ichen
thuung mit der Waffe verweigern; freilich gehört, um das
zu empfinden, ein feiner geartetes Gefühl für die Ver¬
altet
pflichtung der Mannesehre dazu, als es den Juden geläufig
ezirk
ist. In diesem Sinne setzt Schnitzler das sort, was Herzl
Ein
ohne
im „Neuen Ghetto" begann. Daß das Stück, das so vielen
processe.)
Juden aus der Seele spricht, von dem Publicum des Carl¬
minik
Theaters mit Jubel aufgenommen wurde, ist nur selbstver¬ vom 3. J.
ständlich; aber, wenngleich die letzten Marburger Tage die vereinsaus
des
berg mit
Oeffentlichkeit gegen die Officiere eingenommen haben, wird
tam
fiscationi
es nie Befriedigung bei Anständigen erregen. Die Dar¬
daction die
stellung mußte sich der Censur halber zu Concessionen ent¬
dem
es Richter
schließen und den österreichischen Boden ausgeben; so kam
r zu.
bestätigen
der Unsinn zuwege, daß ein preußischer Husaren=Lieutenant
Wegen
(Herr Blum) im ungarischen Dialect sprach! Am besten
Redacteur
war Herr Reusch, dessen Schneidigkeit und Eleganz die
Feistne
Zuschauer dem Helden des Dichters ab und sich zuwandte;
des Geset
für diesen wieder brachte Herr Klein die entsprechende
lichen
Vermuthun
Rhetorik auf, während die gelungene Rolle des beschränkten
an,
unter An¬
Gigerls Poldi Grehlinger durch Herrn Korff tadellos,
den
discret und daher umso wirksamer gespielt wurde.
ation
wurde
Den Schmierendirector des Sommertheaters gab Herr
bends
Mangels
Tewele übertrieben komisch, aber nicht zutreffend;
amen.
staltet die tugendhafte Naive spielte Frl. Sangora wogegen
anmeldete.
ohne in Theatralik zu verfallen. Von den Uebrigen bemühte
Auge
als Cassa
sich Herr Meyer=Eigen vergebens, den kläglichen Ritt¬
zweite
reins=meister Rohnstedt, der sich nicht entblödet, um seinen GR. Lor¬
des
box 14/3
han har det er den an
Debutant
„erhielten“ und „ertheilten", wie es hätte heißen müssen, wenn
die Tocht
es sich auf Herrn Director Burckhard und die obere
nicht und
Behörde bezogen hätte, geht hervor, daß ein Druckfehler
passirt war. Daß ich der Oeffentlichkeit hätte glauben
morgen
machen wollen, auch Herr Director Burckhard selbst habe mich
mit einer Voranfrage an einen Directionscandidaten betraut,
„In Beh¬
erschien mir überdies zu absurd und zu lächerlich, um eine
beginnt u
Correctur zu verdienen.
Mit Rücksicht auf die weiteren Mittheilungen des Herrn
Sonnabe
Dr. Burckhard bemerke ich Folgendes: Den vertraulichen
Franz wie
Auftrag meiner oberen Behörde erhielt ich erst, als diese
auf dienstlichem Weg Kenntniß von meiner mir von Herrn
abend
Director Burckhard bereits bewilligten Reise nach Deutsch¬
„Freiwild
land bekam. Den Urlaub dazu hatte ich unter
—
wahrheitsgetreuer Motivirung bei Herrn Director Burck¬
kurz vor¬
hard erbeten, denn ich wußte damals noch nichts von
ball" un
der mir bevorstehenden Mission. Nach meiner Rückkehr habe
Hortense
ich mich ordnungsgemäß bei Herrn Director Burckhard be¬
heute Vor
danken müssen und seine Glückwünsche zur Erledigung
konnte a
meiner Privatgeschäfte empfangen. Ihm dabei von dem ver¬
erst Nacht
traulichen Auftrage etwas zu sagen, den ich auf meiner
erfolgte,
Privatreise mitbekommen hatte, war ich weder berechtigt
Fräuleins
noch verpflichtet.
ebenfalls
Im Voraus bestens dankend, mit ausgezeichneter Hoch¬
gelangte
achtung ergebenst
Hugo Thimig,
Hans La¬
k. und k. Hofschauspieler und Regisseur.
Heldentiel
om
Aber, erlauben wir uns zu bemerken, hinter dem
verlassen
Rücken seines Directors officielle Unterhandlungen mit
Lackner,
seinem Nachfolger hat Herr Thimig doch gepflogen. Und
Thätigkeit
das genügt.
führung
Carl-Theater. Das „Freiwild", ein geschickt ver¬
Nibelunge
fertigtes Stück, lehrt die hohe Schule der Kneiferei, die ein
Alberich.
Civilist einem Officier gegenüber übt, dem er wegen der
d. abfälligen Aeußerung über eine Schauspielerin eine Ohrfeige
gegeben hat. Der Officier (Herr Reusch) kann ihn nicht
im Lehrer¬
zum Duell herauskriegen und schießt ihn daher auf offener
Orgel= und
Straße nieder. Die Motive, mit denen der Verfasser, Arthur
Vortrag
tern
Schnitzler, seinen Helden (Herr Klein) über die
Clavierme¬
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ritterliche Genugthuung hinausklügelt, gehören der Ra¬
Die intere
Be¬
bulistik an und beweisen, daß die Juden die Con¬
seitens der
eine
statirung ihrer Sationsunfähigkeit nur mit Freude
candidaten
begrüßen sollten; der Heldenschwung, mit dem der Civilist
daß
sich dem Lieutenant auf offener Straße stellt, während er
quartet
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früher nichts davon wissen wollte, sich in Todesgefahr zu
findet Sonz
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begeben, ist jämmerlich erlogen. In der breit ausgesponnenen
im Festsaale
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unter gefäll
Behandlung der Duellfrage von unbewußt jüdischem Stand¬
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punkte aus geht das zu Beginn angeschlagene Thema von
ners
Richard Ha¬
der anständigen jungen Künstlerin, die mit zum Freiwild
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für Lebemänner gerechnet wird, völlig unter, und damit
Bruckner,
begräbt das Stück seine Idee. Denn einem Officier, den
Saison.)
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er schwer beleidigt hat, wird kein Ehrenmann die Genug¬
ichen
thuung mit der Waffe verweigern; freilich gehört, um das
zu empfinden, ein feiner geartetes Gefühl für die Ver¬
altet
pflichtung der Mannesehre dazu, als es den Juden geläufig
ezirk
ist. In diesem Sinne setzt Schnitzler das sort, was Herzl
Ein
ohne
im „Neuen Ghetto" begann. Daß das Stück, das so vielen
processe.)
Juden aus der Seele spricht, von dem Publicum des Carl¬
minik
Theaters mit Jubel aufgenommen wurde, ist nur selbstver¬ vom 3. J.
ständlich; aber, wenngleich die letzten Marburger Tage die vereinsaus
des
berg mit
Oeffentlichkeit gegen die Officiere eingenommen haben, wird
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fiscationi
es nie Befriedigung bei Anständigen erregen. Die Dar¬
daction die
stellung mußte sich der Censur halber zu Concessionen ent¬
dem
es Richter
schließen und den österreichischen Boden ausgeben; so kam
r zu.
bestätigen
der Unsinn zuwege, daß ein preußischer Husaren=Lieutenant
Wegen
(Herr Blum) im ungarischen Dialect sprach! Am besten
Redacteur
war Herr Reusch, dessen Schneidigkeit und Eleganz die
Feistne
Zuschauer dem Helden des Dichters ab und sich zuwandte;
des Geset
für diesen wieder brachte Herr Klein die entsprechende
lichen
Vermuthun
Rhetorik auf, während die gelungene Rolle des beschränkten
an,
unter An¬
Gigerls Poldi Grehlinger durch Herrn Korff tadellos,
den
discret und daher umso wirksamer gespielt wurde.
ation
wurde
Den Schmierendirector des Sommertheaters gab Herr
bends
Mangels
Tewele übertrieben komisch, aber nicht zutreffend;
amen.
staltet die tugendhafte Naive spielte Frl. Sangora wogegen
anmeldete.
ohne in Theatralik zu verfallen. Von den Uebrigen bemühte
Auge
als Cassa
sich Herr Meyer=Eigen vergebens, den kläglichen Ritt¬
zweite
reins=meister Rohnstedt, der sich nicht entblödet, um seinen GR. Lor¬
des