II, Theaterstücke 8, Freiwild. Schauspiel in 3 Akten, Seite 203

8. Freiwil
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Deutsche Zeitung.
5. Februar 1898.
Seite 7
Damenchor betheiligen wird. Unter der Leitung des Bundes¬
Kameraden zu retten, ein Scheindell vorzuschlagen, glaub
chormeisters Ferdinand Habel werden Männerchöre von
lich zu machen; ein so unmögliches Gebilde kann nur in
Waerent, Morley, Podbertsky, Weidt, Blümel, Koch
der Phantasie eines Menschen entstehen, der Ehrenhändeln
J. Langentreu und gemischte Chöre von Haydn, Mendels¬
völlig ferne steht. Darum hätte sie aber Schnitzler auch nicht
sohn und Schubert zur Aufführung gebracht. Die Orchester¬
schildern sollen.
A. Loch.
begleitung besorgt die vollständige Concertcapelle Anton
Theater in der Josefstadt. „Aschermittwoch" von
Sitter (vormals Fahrbach).
Hans Fischer und Josef Jarno ist ein toller Faschings¬
schwank, ein buntes Durcheinander absichtlicher und zufälliger
Verwechslungen, dessen Inhalt sich einfach darauf reducirt,
daß ein Lebemann, der Witwer und Vater einer erwachsenen
Theater, Kunst und Literatur.
Tochter ist, bei seinem
letzten tollen Streiche von dieser
überrascht wird und sich bemüht, aus dieser unangenehmen
Der Fall Burckhard.
um diese etwas abge¬
Lage herauszukommen.
Von dem Herrn Hofschauspieler Hugo Thimig erhalten
de einigermaßen
wir folgende Zuschrift:
Situation
„Löbliche Redaction!
Tochter,
Pensions
Ich ersuche höflichst um die Aufnahme folgender Be¬
richtigung. Aus meiner Erwiderung in der „Frankfurter
als Beg
bemüht
Zeitung", welches Blatt die Anwürfe der „Zeit" gegen mich
ihr —
abgedruckt hatte, schlich sich ein Druckfehler auch in
Wiener Zeitungen ein. Derselbe erschien mir so durch¬
er sei ne
sichtig, daß ich glaubte, mit einer Richtigstellung lediglich
davonge
die bei
eine unfreiwillig komische Wirkung erzielen zu können.
Gattin
Nun muß ich den Druckfehler doch richtig stellen,
Es wä-
denn Herr Director Burckhard hat in zu meinem Er¬
unter
staunen nicht erkannt. In meinem Briefe an die „Frank¬
furter Zeitung" hieß es nämlich: „Richtig dagegen auszufüh
ist es, daß im December des Herrn Directors
Tänzerin
Burckhard und meine obere Behörde, als sie Kenntniß von wieder a¬
an ihren
einer Reise erhielt, die mich in Familienangelegenheiten nach
Dresden führte, mir den Auftrag ertheilte, an Herrn weg. Die
Glocke"
Dr. Schlenther eine vertrauliche Voranfrage zu stellen.
Durch ein Versehen hat nun der Setzer aus den Worten besonders
zu seine
„des Herrn Directors Burckhard" die Worte „der Herr
eigentlich
Director Burckhard" gemacht, so daß gedruckt in der
moralisch,
„Frankfurter Zeitung" zu lesen stand: „Richtig dagegen
Pohl=Mei=
ist es, daß im December der Herr Director Burckhard und
„Münche
meine obere Behörde, als sie Kenntniß von einer Reise
waren an
erhielt, die mich in Familienangelegenheiten nach
Fräulein
Dresden führte, mir den Auftrag ertheilte, an Herrn
„Lachrolle
Dr. Schlenther eine vertrauliche Voranfrage zu stellen.
Theaterdi
Schon daraus, daß es hieß „erhielt" und „ertheilte, statt
Debutant
„erhielten" und „ertheilten", wie es hätte heißen müssen, wenn
die Tocht
es sich auf Herrn Director Burckhard und die obere
nicht und
Behörde bezogen hätte, geht hervor, daß ein Druckfehler
passirt war. Daß ich der Oeffentlichkeit hätte glauben
machen wollen, auch Herr Director Burckhard selbst habe mich
morgen
mit einer Voranfrage an einen Directionscandidaten betraut,
„In Beh¬
erschien mir überdies zu absurd und zu lächerlich, um eine
beginnt u
Correctur zu verdienen.
Mit Rücksicht auf die weiteren Mittheilungen des Herrn
(Sonnabe
Dr. Burckhard bemerke ich Folgendes: Den vertraulichen
Franz wie
Auftrag meiner oberen Behörde erhielt ich erst, als diese
auf dienstlichem Weg Kenntniß von meiner mir von Herrn
abend)
Director Burckhard bereits bewilligten Reise nach Deutsch¬
„Freiwild
land bekam. Den Urlaub dazu hatte ich unter
wahrheitsgetreuer Motivirung bei Herrn Director Burck¬
kurz vor
hard erbeten, denn ich wußte damals noch nichts von
ball" un
der mir bevorstehenden Mission. Nach meiner Rückkehr habe
Hortense
ich mich ordnungsgemäß bei Herrn Director Burckhard be¬
heute Vor¬
danken müssen und seine Glückwünsche zur Erledigung
konnte a
meiner Privatgeschäfte empfangen. Ihm dabei von dem ver¬
erst Nacht
traulichen Auftrage etwas zu sagen, den ich auf meiner
erfolgte,
Privatreise mitbekommen hatte, war ich weder berechtigt
Fräuleins
noch verpflichtet.
Im Voraus bestens dankend, mit ausgezeichneter Hoch- ebenfalls
gelangte
achtung ergebenst
Hugo Thimig,
Hans La
k. und k. Hofschauspieler und Regisseur.
Heldenlie¬
Aber, erlauben wir uns zu bemerken, hinter dem
la
an
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