II, Theaterstücke 8, Freiwild. Schauspiel in 3 Akten, Seite 255

8. Freiwild
box 14/3
Teleton 1891.
Ausschnitt
Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
Nr.
„OBSERVER
1. österr. behördl. concess. Bureau für Zeitungsberichte und Personalnachrichten
Wien, IX/1 Türkenstrasse 17.
— Filiale in Budapest: „Figyelö", VIII. Josefsring 31a.
Annahme uns de oude

von
Carl-Theater.
„Freiwild.
Es ist erstaunlich, welche Fortschritte das Carl
Theater als moderne Schaubühne macht. Nicht nur
wird das Repertoire nach Möglichkeit mit interessanten,
modernen Stücken bereichert, die Darstellung genügt auch
den strengsten Anforderungen. Mit Darstellern wie Klein,
Reusch, Korff und Tewele kann man sich vor das
verwöhnteste Publicum hinstellen und des Sieges sicher sein.
Wäre noch eine interessante Darstellerin weiblicher Rollen
zur Verfügung, so könnte das Carl-Theater mit der
Burg rivalisiren.
„Freiwild“, die letzte Novität dieser Bühne, ist
eine überaus feine und dabei hochdramatische Arbeit
Arthur Schnitzler's, der künstlerischesten Natur unter
den Modernen. Die Handlung dreht sich um den Gegensatz
zwischen militärischen Ehrbegriffen und bürgerlich=praktischer
Duell verweigerungs=Philosophie. Man thut aber Schnitzler
großes Unrecht, wenn man in seinem Drama ein Tendenz¬
stück wittert. Dieser feinsinnige Künstler wollte nur einen
Ausschnitt des Lebens geben, wie es sich in Wirklich¬
keit abspielt. Das Applaudiren des Publicums war de߬usive
Porto.
halb in jenen Momenten ganz deplacirt, wo eine Tirade zahlbar
für oder gegen das Duell losgelassen wurde. Bei solchem Voraus¬
Tendenzlärm geht leicht die Stimmung für ein so feines das
„Kunstwerk, wie es „Freiwild“ ist, unter.
eht es den
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