8. Freiwi
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.
drang etwas in jedes Gespräch jener jungen Leute von 180
ein und ein bißchen ist davon noch am „Freiwild“ hängen
Theater, Kunst und Literatur.
geblieben. Schauspieler, die in der Coulisse stehen, um das
Stichwort zu erwarten, pflegen sich dann, auf das Zeichen
Freiwild.
des Inspizienten, plötzlich einen Ruck zu geben, der förmlich
Schauspiel in drei Akten von Arthur Schnitzler. Im Deutschen
ihre ganze Natur zu spannen und zu strecken scheint. Das ist
Volkstheater aufgeführt am 28. Jänner 1905.
Es war 1897. Prinz Alonso und Herr Eugen Brüll es, was ich an diesem Stücke manchmal zu spüren glaube:
hatten sich noch nicht gegen das Duell erklärt. Noch wie sich der Dichter einen Ruck gibt. Es ist schon der
galt es darum nicht für ritterlich, feig zu sein. Auch hatte Schnitzler, aber ein gespannter, gestreckter, der den Kopf
zurückwirft und sich ein bißchen auf die Zehen stellt. Und
sich die neue Literatur mit ihren Zweifeln und spöttischen
ich spüre daran erst recht die ganze Kraft und Schönheit
Fragen noch der Soldaten nicht bemächtigt. Wenn der
seiner späteren Entwicklung, die keine Mahnung des
Offizier auf der Bühne erschien, war es als Zierde der
Nation oder doch des Salons. Dem Major von Tellheim Inspizienten mehr braucht und nicht mehr vor den
verwandt oder Veilchenfresser und Reiflingen. Noch hatte Spiegel tritt
In der Literatur wird „Freiwild bleiben als das
sich Hartleben nicht erdreistet, noch drohte kein Beyerlein
und Bilse. Da begab es sich, daß ein junger Dichter, schon erste Soldatenstück unserer Zeit. Hartleben hat später durch
sehr feines Detail, das er sehr geschickt an eine wasserblaue
vom ersten Ruhm gestreift, aber unzufrieden mit sich selbst,
hochmütig gegen sich selbst, und darum nach großen Ent= Handlung band, stärker gewirkt und Beyerlein hat es dann
zum groben theatralischen Effekt gedreht. Ich meine
schlüssen begierig, die seiner Kraft mehr abzufordern hätten
als sie bisher ihm gewähren konnte, zudem von jener übrigens, die Serie ist noch nicht aus, es wird noch mancher
leichten Schwermut gerührt, die uns betört, wenn wir kommen, deil das Thema noch nicht erschöpft ist: in ihrem
uns zum ersten Mal von den süßen Mädchen und den letzten Wesen ist die Existenz eines Soldaten in unserer
Spielen der Liebe trennen, weil wir da nämlich noch nicht Zeit noch nicht getroffen worden. Unsere Zeit verlangt von
wissen können, daß es doch niemals ein Abschied für immer jedem, der in der gesellschaftlichen Ordnung als Mitregent
leben will, daß ihm diese zur zweiten Natur werden muß.
ist — in dieser zugleich melancholisch entsagenden und doch
heftiger, als er noch jemals einen Trieb in sich vernommen Die Bestimmung des Soldaten verlangt von ihm, immer
für den Moment bereit zu sein, in welchem die bürgerliche
haben mochte, zum Ernst des Lebens, zum Wirklichen hin,
zu den großen Mächten des Daseins gedrängten Stim= Ordnung plötzlich wieder aufgehoben, die zweite Natur
wieder zerrissen wird. Zu ihrem Schutze, um nicht von jedem
mung des unruhigen jungen Dichters begab es sich, daß
er an das Verhältnis des Offiziers in unserer heutigen Feinde umgerannt zu werden, braucht sie Männer von einer
Welt geriet. Ich denke, er hatte einen Kater; so fing es Art, die unter ihrem Schutze doch eigentlich gar nicht ge¬
wohl wahrscheinlich an. Wir sind dann immer sehr ge¬ deihen kann. Damit aus einem Menschen ein guter Bürger
werde, müssen in ihm eben jene Kräfte vertilgt oder doch
kränkt, wenn wir eines Tages, erwachend, gewahren, daß
verkümmert werden, die den guten Soldatene
irgend ein liebes kleines Mädchen doch nicht das ganz
menschlicher einer ist, je gütiger und gerechter, je mehr
große Leben ist; und verargen ihr das sehr und rächen
über unsere tierische Wildheit, ein desto schlechterer Soldat
uns, indem wir uns plötzlich nun auf die „Probleme
wird er im Kriege sein. Und je verwegener, leidenschaftlicher,
werfen, zu denen uns erfahrene und reife Freunde doch
schon immer geraten haben. Ihre Erfahrung, ihre Reise grausamer er sich in der Schlacht bewähren wird, deste
schwerer wird er sich in die bürgerliche Ordnung finden
ist freilich meistens zuletzt wohl eigentlich mehr nur ein
können, deren Verteidigung aber dann schließlich doch wieder
leiser Neid, sie können uns nicht töricht glücklich sehen
der Sinn seiner ganzen Existenz ist. Der große Reiz, den der
Und wer später, in Gefahren, durch Leiden, aus Freuden,
soldatische Beruf noch immer für viele hat, besteht wahr¬
wirklich reif geworden ist und den wahren Sinn des
scheinlich darin allein, daß es zu diesem Berufe gehört, au
Lebens erfahren hat, merkt erst, daß ihn vielleicht da¬
ein Zeichen aus aller Ordnung ausbrechen zu können und
dümmste kleine Mädchen Tieferes lebendiger lehrt, als es die
wieder zum ungezähmten Urmenschen zu werden, den uns
Lösung der höchsten Probleme vermag. Dazwischen aber,
Erziehung, Kultur, Gesetz verleugnen lehrt. Es wird vom
in der leeren Pause von verlangender zugend zur er¬
Soldaten also eigentlich verlangt, daß er auf Kommando
füllenden Männlichkeit hinüber, kommt es uns riesig
jetzt zum Urmenschen, jetzt zum Staatsbürger werden kann.
gescheit vor, den „Problemen zu dienen, worunter die
Und wenn ich mir einen nachdenklichen und mit sich auf¬
ernsten Menschen alles verstehen, was gerade zu dieser Zeit richtigen Menschen denke, dem dies bewußt würde, so wäre
in den Beziehungen der Menschen und ihrer gesellschaft¬
das wohl ein rein tragischer Fall, der seinen Dichter
lichen Ordnung wankend und fragwürdig und verbesserlich verdiente.
geworden ist. Wenn sie freilich weniger ernst, aber dafür
Die Aufführung ist im Einzelnen ungewöhnlich gut.
mit der menschlichen Natur vertrauter wären, würden
Vor allem wirken Kutschera und Jensen durch eine
sie begreifen, daß ihr von außen her niemals zu helfen ist,
merkwürdige Kraft, die die etwas lehrhaften Sachen, die sie
mitunter räsonierend zu sagen haben, persönlich zu
sondern, wie Vetter Hamlet sagt, aus „des Herzens
Herzen allein, und daß es darum doch eigentlich, um die
beleben weiß. Dann Fräulein Erl durch ihren wunder¬
hübschen Ton, der nur leise zuweilen noch ein bißchen
Sehnsucht der Menschheit zu heilen, nur ein einziges
unfrei klingt. Kramer, als Karinski, ist in der Haltung
Problem gibt, nämlich: ihren Geist und ihr Gemüt so
vortrefflich, aber er bleibt der Figur die Wildheit, den Zug
durch Erschütterung aufzutreiben, daß ihr die
zum Abenteuer, die Falte vom gebornen Croupier schuldig.
Gewalt, jede Form der Gewalt, ganz unerträglich
Sonst ist noch Herr Höfer zu nennen, mit dem ergötz¬
und alles, was bisher Ordnung hieß, unmöglich
lichen Armeedeutsch, das er dem Lieutenant Vogel gibt.
aber auch entbehrlich wird. Bis aber einer erst
Die Wirkung war stark wie in einer Volksversammlung
dahin gekommen ist, dies an sich selbst zu begreifen, flick
klatschten die Leute den verwegenen Reden der gesunden
jeder gern eine Zeit an den „Fragen der Gesellschaft
Vernunft begeistert zu. Ja siehst du, Arthur so geht's: vor
herum.
Das hat auch Schnitzler durchmachen müssen und acht Jahren, als du sie schriebst, sind es Frechheiten gewesen,
die man die gar nicht verzeihen wollte, und jetzt sind's schon
daher hat sein Stück eine so merkwürdige Haltung. Etwas
Wahrheiten für die kompakte Majorität geworden, und noch
sehr Entschlossenes nämlich, dem man doch leise den inneren
Zwang anhört. Wie wenn jemand sehr eindringlich von zehn Jahre, und es werden Banalitäten sein, hoffentlich,
gegen die sich dann eine neue Jugend wieder ingrimmig
einer Sache, deren Wichtigkeit er sich nachdrücklich vorstellt
empören muß — das ist der Lauf der Welt.
sprechen will, aber sich sehr zusammennehmen muß und
Hermann Bahr
Mühe hat, dabei zu bleiben, weil er sich insgeheim immer
an nähere Gedanken verliert, die stärker sind. Er beißt sich
auf die Lippen, um sich nicht merken zu lassen, wie zerstreut
er ist; denn dieses ganze Stück ist nur aus dem Verstande
geholt, in seiner Tiefe weiß er nichts davon, da bereiten sich
still schon die schönen Erfüllungen seiner Reise vor. Wozu
vielleicht auch noch etwas anderes kam. Mir will scheinen,
als ob ich heraushören würde, wie gern er als junger
Mensch im Burgtheater gesessen ist. Die Luft des alten
Burgtheaters haucht mich hier an und in manchen Szenen
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drang etwas in jedes Gespräch jener jungen Leute von 180
ein und ein bißchen ist davon noch am „Freiwild“ hängen
Theater, Kunst und Literatur.
geblieben. Schauspieler, die in der Coulisse stehen, um das
Stichwort zu erwarten, pflegen sich dann, auf das Zeichen
Freiwild.
des Inspizienten, plötzlich einen Ruck zu geben, der förmlich
Schauspiel in drei Akten von Arthur Schnitzler. Im Deutschen
ihre ganze Natur zu spannen und zu strecken scheint. Das ist
Volkstheater aufgeführt am 28. Jänner 1905.
Es war 1897. Prinz Alonso und Herr Eugen Brüll es, was ich an diesem Stücke manchmal zu spüren glaube:
hatten sich noch nicht gegen das Duell erklärt. Noch wie sich der Dichter einen Ruck gibt. Es ist schon der
galt es darum nicht für ritterlich, feig zu sein. Auch hatte Schnitzler, aber ein gespannter, gestreckter, der den Kopf
zurückwirft und sich ein bißchen auf die Zehen stellt. Und
sich die neue Literatur mit ihren Zweifeln und spöttischen
ich spüre daran erst recht die ganze Kraft und Schönheit
Fragen noch der Soldaten nicht bemächtigt. Wenn der
seiner späteren Entwicklung, die keine Mahnung des
Offizier auf der Bühne erschien, war es als Zierde der
Nation oder doch des Salons. Dem Major von Tellheim Inspizienten mehr braucht und nicht mehr vor den
verwandt oder Veilchenfresser und Reiflingen. Noch hatte Spiegel tritt
In der Literatur wird „Freiwild bleiben als das
sich Hartleben nicht erdreistet, noch drohte kein Beyerlein
und Bilse. Da begab es sich, daß ein junger Dichter, schon erste Soldatenstück unserer Zeit. Hartleben hat später durch
sehr feines Detail, das er sehr geschickt an eine wasserblaue
vom ersten Ruhm gestreift, aber unzufrieden mit sich selbst,
hochmütig gegen sich selbst, und darum nach großen Ent= Handlung band, stärker gewirkt und Beyerlein hat es dann
zum groben theatralischen Effekt gedreht. Ich meine
schlüssen begierig, die seiner Kraft mehr abzufordern hätten
als sie bisher ihm gewähren konnte, zudem von jener übrigens, die Serie ist noch nicht aus, es wird noch mancher
leichten Schwermut gerührt, die uns betört, wenn wir kommen, deil das Thema noch nicht erschöpft ist: in ihrem
uns zum ersten Mal von den süßen Mädchen und den letzten Wesen ist die Existenz eines Soldaten in unserer
Spielen der Liebe trennen, weil wir da nämlich noch nicht Zeit noch nicht getroffen worden. Unsere Zeit verlangt von
wissen können, daß es doch niemals ein Abschied für immer jedem, der in der gesellschaftlichen Ordnung als Mitregent
leben will, daß ihm diese zur zweiten Natur werden muß.
ist — in dieser zugleich melancholisch entsagenden und doch
heftiger, als er noch jemals einen Trieb in sich vernommen Die Bestimmung des Soldaten verlangt von ihm, immer
für den Moment bereit zu sein, in welchem die bürgerliche
haben mochte, zum Ernst des Lebens, zum Wirklichen hin,
zu den großen Mächten des Daseins gedrängten Stim= Ordnung plötzlich wieder aufgehoben, die zweite Natur
wieder zerrissen wird. Zu ihrem Schutze, um nicht von jedem
mung des unruhigen jungen Dichters begab es sich, daß
er an das Verhältnis des Offiziers in unserer heutigen Feinde umgerannt zu werden, braucht sie Männer von einer
Welt geriet. Ich denke, er hatte einen Kater; so fing es Art, die unter ihrem Schutze doch eigentlich gar nicht ge¬
wohl wahrscheinlich an. Wir sind dann immer sehr ge¬ deihen kann. Damit aus einem Menschen ein guter Bürger
werde, müssen in ihm eben jene Kräfte vertilgt oder doch
kränkt, wenn wir eines Tages, erwachend, gewahren, daß
verkümmert werden, die den guten Soldatene
irgend ein liebes kleines Mädchen doch nicht das ganz
menschlicher einer ist, je gütiger und gerechter, je mehr
große Leben ist; und verargen ihr das sehr und rächen
über unsere tierische Wildheit, ein desto schlechterer Soldat
uns, indem wir uns plötzlich nun auf die „Probleme
wird er im Kriege sein. Und je verwegener, leidenschaftlicher,
werfen, zu denen uns erfahrene und reife Freunde doch
schon immer geraten haben. Ihre Erfahrung, ihre Reise grausamer er sich in der Schlacht bewähren wird, deste
schwerer wird er sich in die bürgerliche Ordnung finden
ist freilich meistens zuletzt wohl eigentlich mehr nur ein
können, deren Verteidigung aber dann schließlich doch wieder
leiser Neid, sie können uns nicht töricht glücklich sehen
der Sinn seiner ganzen Existenz ist. Der große Reiz, den der
Und wer später, in Gefahren, durch Leiden, aus Freuden,
soldatische Beruf noch immer für viele hat, besteht wahr¬
wirklich reif geworden ist und den wahren Sinn des
scheinlich darin allein, daß es zu diesem Berufe gehört, au
Lebens erfahren hat, merkt erst, daß ihn vielleicht da¬
ein Zeichen aus aller Ordnung ausbrechen zu können und
dümmste kleine Mädchen Tieferes lebendiger lehrt, als es die
wieder zum ungezähmten Urmenschen zu werden, den uns
Lösung der höchsten Probleme vermag. Dazwischen aber,
Erziehung, Kultur, Gesetz verleugnen lehrt. Es wird vom
in der leeren Pause von verlangender zugend zur er¬
Soldaten also eigentlich verlangt, daß er auf Kommando
füllenden Männlichkeit hinüber, kommt es uns riesig
jetzt zum Urmenschen, jetzt zum Staatsbürger werden kann.
gescheit vor, den „Problemen zu dienen, worunter die
Und wenn ich mir einen nachdenklichen und mit sich auf¬
ernsten Menschen alles verstehen, was gerade zu dieser Zeit richtigen Menschen denke, dem dies bewußt würde, so wäre
in den Beziehungen der Menschen und ihrer gesellschaft¬
das wohl ein rein tragischer Fall, der seinen Dichter
lichen Ordnung wankend und fragwürdig und verbesserlich verdiente.
geworden ist. Wenn sie freilich weniger ernst, aber dafür
Die Aufführung ist im Einzelnen ungewöhnlich gut.
mit der menschlichen Natur vertrauter wären, würden
Vor allem wirken Kutschera und Jensen durch eine
sie begreifen, daß ihr von außen her niemals zu helfen ist,
merkwürdige Kraft, die die etwas lehrhaften Sachen, die sie
mitunter räsonierend zu sagen haben, persönlich zu
sondern, wie Vetter Hamlet sagt, aus „des Herzens
Herzen allein, und daß es darum doch eigentlich, um die
beleben weiß. Dann Fräulein Erl durch ihren wunder¬
hübschen Ton, der nur leise zuweilen noch ein bißchen
Sehnsucht der Menschheit zu heilen, nur ein einziges
unfrei klingt. Kramer, als Karinski, ist in der Haltung
Problem gibt, nämlich: ihren Geist und ihr Gemüt so
vortrefflich, aber er bleibt der Figur die Wildheit, den Zug
durch Erschütterung aufzutreiben, daß ihr die
zum Abenteuer, die Falte vom gebornen Croupier schuldig.
Gewalt, jede Form der Gewalt, ganz unerträglich
Sonst ist noch Herr Höfer zu nennen, mit dem ergötz¬
und alles, was bisher Ordnung hieß, unmöglich
lichen Armeedeutsch, das er dem Lieutenant Vogel gibt.
aber auch entbehrlich wird. Bis aber einer erst
Die Wirkung war stark wie in einer Volksversammlung
dahin gekommen ist, dies an sich selbst zu begreifen, flick
klatschten die Leute den verwegenen Reden der gesunden
jeder gern eine Zeit an den „Fragen der Gesellschaft
Vernunft begeistert zu. Ja siehst du, Arthur so geht's: vor
herum.
Das hat auch Schnitzler durchmachen müssen und acht Jahren, als du sie schriebst, sind es Frechheiten gewesen,
die man die gar nicht verzeihen wollte, und jetzt sind's schon
daher hat sein Stück eine so merkwürdige Haltung. Etwas
Wahrheiten für die kompakte Majorität geworden, und noch
sehr Entschlossenes nämlich, dem man doch leise den inneren
Zwang anhört. Wie wenn jemand sehr eindringlich von zehn Jahre, und es werden Banalitäten sein, hoffentlich,
gegen die sich dann eine neue Jugend wieder ingrimmig
einer Sache, deren Wichtigkeit er sich nachdrücklich vorstellt
empören muß — das ist der Lauf der Welt.
sprechen will, aber sich sehr zusammennehmen muß und
Hermann Bahr
Mühe hat, dabei zu bleiben, weil er sich insgeheim immer
an nähere Gedanken verliert, die stärker sind. Er beißt sich
auf die Lippen, um sich nicht merken zu lassen, wie zerstreut
er ist; denn dieses ganze Stück ist nur aus dem Verstande
geholt, in seiner Tiefe weiß er nichts davon, da bereiten sich
still schon die schönen Erfüllungen seiner Reise vor. Wozu
vielleicht auch noch etwas anderes kam. Mir will scheinen,
als ob ich heraushören würde, wie gern er als junger
Mensch im Burgtheater gesessen ist. Die Luft des alten
Burgtheaters haucht mich hier an und in manchen Szenen