II, Theaterstücke 8, Freiwild. Schauspiel in 3 Akten, Seite 340

8. Freiwild
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Telephon 11891.
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Ausschnitt aus:
8-2 1905 Wiener Bilder
vom
Im Deutschen Volkstheater kam in der Vor¬
woche Arthur Schnitzlers temperamentvolles Kampfstück
gegen das Duell, „Freiwild“, zu höchst erfolgreicher Aufführung.
Vor Jahren erschienen, ist das Stück, welches das Theaterleben
und seinen lebenslustigen Anhang in glücklich erschauten und
lebenswahr dargestellten Figuren zeigt, heute noch so wirksam
und frich nie ehedem, was wohl der beste Beweis seiner
dichterischen Kraft und Echtheit ist. Schnitzler kämpft gegen
das Duell, ist aber objektiv genug, für und gegen dasselbe
gleichmäßig aufzutreten, und er hatte auch den Mut, für seinen
Helden alle Konsequenzen der Handlung zu ziehen. Das Stück
wurde geradezu vollendet dargestellt; Herr Kutschera ist
niemals besser, als wenn er ehrliche Ueberzeugung darzustellen
hat, für welche er den richtigen Ton hat und frei von jeder
komödiantischen Kunst ist. Nicht minder prächtig waren die
Herren Kramer, Jensen und Höfer, welche das mili¬
tärische Element darstellten; namentlich Herr Höfer über¬
raschte durch sein rechtes Offiziersdeutsch, in welchem die
Idiome von Ungarn und Galizien diskret durchklangen. Fräulein
Er war ganz ausgezeichnet, trotzdem ihr Kraft des Ausdrucks
mangelt. Urecht war Tewele als Schmierendirektor, Frau
Glöckner als muntere Liebhaberin in und außer dem Theater,
und die anderen Bühnenfiguren. Herr Raeder ergänzte mit
seiner überzeugenden Kunst in bester Weise das erfolgreiche
Ensemble.