II, Theaterstücke 8, Freiwild. Schauspiel in 3 Akten, Seite 363

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8. Freiwild
Telephon 12.801.
„OBSERVE
I. österr. behördl. konz. Unternehmen für Zeitungs-Ausse
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertretungen
in Berlin, Basel, Budapest, Chicago, Clevelan¬
Genf, Kopenhagen, London, Madrid, Mailar
New-York, Paris, Rom, San Francisco, Sto¬
burg, Toronto.
Gallenangabe eine der
Ausschnitt aus¬
secourier
B
er
vom
Artur Schnitzlers „Freiwild, sowie desselben
Verfassers Einakter „Literatur“ aus dem Zyklus
„Lebendige Stunden“ sind im kaiserlichen Theater in
Warschau in polnischer Bearbeitung mit großem Er¬
folg aufgeführt. Die nächste Novität des Warschauer
Kleinen Theaters wird Sudermanns „Blumenboot
sein, das für diese Bühne ins Polnische übertrage
wird,
Telephon 12801.

österr. behördl. konz. Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertretungen
in Berlin, Budapest, Chicago, Christiania, Genf, Kopen¬
hagen, London, Madrid, Mailand, Minneapolis, New-York,
Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Petersburg.
lenangabe ohne Seuche,
Ausschnitt aus:
Die Welt am Montag, Berlin

A. W.

Die Freie Volksbühne war nicht übel beraten, da sie beschloß,
Schnitzlers „Freiwild“ zur Aufführung zu bringen. Ist dem Dich¬
ter nach besserer, dichterisch höher zu bewertender Wurf
gelungen, so weiß er doch in keinem seiner anderen Werke Konflikte
so scharf auszufechten wie gerade in diesem Drama, das das Thema
der „Duellehre" packend behandelt. Das Volksbühne Publikum,
das gestern das Stück zu schauen bekam, hatte natürlich volle Sym¬
pathie mit dem Duellgegner, der sich noch dazu eines alleinstehenden
Mädchens ritterlich annimmt, und folgte der Handlung — man
spürte ordentlich den innigen Kontakt zwischen Bühne und Parkett
bis zum Schluß, da aus dem Hinterhalt ein Schuß den Duell¬
gegner niederknallt. Und die Darstellung im — Berliner
Theater? „Es wächst der Mensch mit seinen größeren
Zwecken!“ Das bewahrheitete sich gestern wieder einmal. Den
Schauspielern, die abends Bonnsche Schmarren mimen müssen, ist
die wohltuende Abwechselung zu gönnen, die ihnen Sonntag nach¬
mittags die Freie Volksbühne durch Lösung vernünftiger Auf¬
in.
geben gemeldete
Telephon 12801.

I. österr. behördl. konz. Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertretungen
in Berlin, Budapest, Chicago, Christiania, Genf, Kopen¬
hagen, London, Madrid, Mailand, Minneapolis, New-York,
Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Petersburg.
(Quellengengabe ohne Genie,
Ausschnitt aus:
3-SP. 190
2 vom Neues Wiener Journal
* Aus Berlin telegraphiert man uns: Die Freie Volks¬
bühne führte gestern „Freiwild von Artur Schnitzler auf.
Das Werk übte starke Wirkung. Der Beifall, der wiederholt auch
bei offener Szene gespendet wurde, war überaus lebhaft.
Telephon 12801.

I. österr. behördl. konz. Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertretungen
in Berlin, Budapest, Chicago, Christiania, Genf, Kopen¬
hagen, London, Madrid, Mailand, Minneapolis, New-York,
Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Petersburg.
(Quellenangabe ohne Gewähr.
Ausschnitt aus:
2-St. 1907
vom
ETABLE
*
al. Die Freie Volksbühne veranstaltete gestern im Berliner
Theater für ihre Mitglieder eine Aufführung des Schauspiels
„Freiwild von Arthur Schnitzler. Die gegen den
Stückes, die heute
Duellunfug sich rich¬
privilegierten Kreise ganz
nur noch eine außerhalb der
allgemein gewordenen Wahrheit verkünden, wirkten auf die
Angehörigen des Volksvereins mit unvermindeter Schlagkraft, und
der hier und da in die Szene schallende Beifall ließ erkennen, wie
sehr die guten Gründe, die der Duellgegner Paul Rönning gegen den
Zweikampf ins Feld führte, den Massen aus dem Herzen gesprochen
waren.
Schnitzler hat in seiner spätereren dramatischen Produktion Stücke
von größerer psychologischer Vertiefung geschrieben als das „Frei¬
wild, aber in der frischen Gestaltung der Handlung, in der Schlag¬
fertigkeit und Natürlichkeit des Dialogs gehört dieses Schauspiel zu
seinen besten Schöpfungen. Die gestrige Darstellung war weit davon
entfernt, die Erinnerungen an frühere Aufführungen des
Stückes im Deutschen und im Schiller-Theater zu verwischen. Einzig
Herr Magnus Stift konnte als Rönning befriedigen. Er zeigte
sich in dieser Rolle als ein guter Sprecher und gewandter Darsteller,
der sich mit Geschmack von den Uebertreibungen seiner Mitspieler
fernhielt. In kleineren Rollen bewiesen Alfred Schmasow und
Ernst Dicha ihre gewandte Komik.
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