dere was
Leroch, Zentrales Alters, Berlin SW. Daß / 780
au
bis 3663. Bei Anmeld, von auswärts. Donhoff 3686-9693.
gen der
Telegr. de Lateinhaus Berlin, Postscheck-Kontor Berlin 660.
Nr.
2. Dezember
308
la
Freitag 1927
he Schriftleitung: Egon Jacobsohn und Dr. Kurt Mähren.
die unbedingte Frühlingsstimmung erfordert, in
gerundete Bilder vor sich sehe, während die Auf¬
den kalten Winter verlegen, wenn sie auch aus
führung von Stücken fast immer darunter litte,
ler im Film Atelier
dem möblierten Zimmer des Studenten einen
daß Regisseure und Darsteller meistens nicht im¬
Schloßsaal machen —, aber vielleicht trägt da
stande seien, so in Bildern zu lesen. Auch
Schlenther hätte das nicht gekannt, obwohl
der Architekt die Schuld. Jedenfalls — und
erstenmal, wie er verstimmt wird
wieder lächelte Schnitzler sehr gütig — ist es
oder weil er eben nur ein großer Kritiker ge¬
wesen wäre. Auch bei der Lektüre von Film-
schade, daß die Verfilmung meiner Werke erst
noch Hilde Maroff, die man als Soubrette
manuskripten hätte Schnitzler stets den Eindruck,
jetzt geschieht. Wäre das schon früher der Fall
Pepi in dem Film sehen wird, ihren Knix vor
nicht Beschreibungen, sondern Bilder zu lesen.
gewesen, so hätte ich gewiß von den jungen
Schnitzler und endlich — war es so weit“.
„Und weshalb schreiben Sie nicht selbst Filme Autoren lernen können, wie man ein Stück
Durch ein Gewirr von Kabelleitungen, De¬
manuskripte?"
schreibt, um ihm den Erfolg zu sichern.
Handen
korationsstücken und gerade a. D. befindlichen
Auf der Heimfahrt erzählte mir Schnitzler,
Das Melae in la
den.
Beleuchtungskörpern wurden wir hinter die Ku¬
als daß sein Novelle „Fräulein Else wohl als
denen die Technik,
lissen einer reizend gebauten Vorstadtbühne ge¬
nen
mir. Sie verbes
führt, auf der sich die vielen schlanken Wasser¬
wenn sie auch an
nigen munter umhertummelten, jetzt allerdings
stehe, beispielswei
Menschen
ohne die schweren Mäntel, die ihren hübschen
Körperwuchs vorhin so unfreundlich verdeckt
hatten. Scheinwerfer, Aufheller und Queck¬
Dick
und Ende
dieser
den
erhöhnt,
sehen, der
men
sen zu der
um dort
der
stellung
dert und
von Be¬
den herum,
Zuweile
an
neigend,
in Lippen
Dichtern
silberkampen gossen ihre Lichtströme über die
doch sei
Aber noch
jungen Gestalten, Holger Madsens Kommando¬
die Fra¬
die jungen
edel in
rufe ertönten, der Operateur drehte, während
von den
überzeug
die Badegirlo eine Freitreppe im Laufschritt
be, daß sie
den Zer¬
zu erklimmen hatten.
als bunte
Baron
„Es ist zu schade, daß man allen diesen
Filmen die Nachkriegszeit so deutlich ansehen
beinahe
muß, sagte Schnitzler. „Ohne Jazz, Bar, Char¬
ört
Colin
lesion scheint es gar nicht mehr zu gehen.
ne Bran=
Als ich darauf bemerkte, diese Filme sollten
Unser
im Frei¬
der Auf
ja eigentlich zeitlos sein, meinte Schnitzer:
bearbeiter
Sphinx
„Das Zeitlose ist von kürzester Dauer.
und Georg
dorfplatz
Und weiter wurden Bilder von den hübschen
er genau
afrikani¬
Badegirls gedreht.
er großen
Leser we¬
Als ich Schnitzler fragte, wie ihm diese Film-
hen nötig
finden,
arbeit so aus nächster Nähe gefalle, sagte er,
r: „Sehen
kennen.
sichtlich befriedigt: „Ich fühle mich ungemein
Eine Stücke
Colin Ro-
wohl in solcher Atmosphäre. Das Erleben
gierigen
in diesen
Büffelko
des Werdens ist ungemein packend, inter¬
Pronie ein
Hän pe-
essant und hinreißend. Ich habe das gleiche
ihn so so
Ton von
frohe Empfinden auch bei Theaterproben. Wenn
An der ge=
plau¬
man beispielsweise beobachtet, daß dem Schau¬
der Löwi¬
len Dar¬
spieler auf der Probe plötzlich die Schuppen
gleichfalls
mitgewirkt
von den Augen fallen und ihm die ganze Situa¬
am Leben
tion, der Gedanke, der Wille des Dichters, also
„K
eo Films,
das Werk selbst, klar wird, dann ist das für
Die Te
Moment von hellpielloser Eindrucks¬
Verstimmten
Leroch, Zentrales Alters, Berlin SW. Daß / 780
au
bis 3663. Bei Anmeld, von auswärts. Donhoff 3686-9693.
gen der
Telegr. de Lateinhaus Berlin, Postscheck-Kontor Berlin 660.
Nr.
2. Dezember
308
la
Freitag 1927
he Schriftleitung: Egon Jacobsohn und Dr. Kurt Mähren.
die unbedingte Frühlingsstimmung erfordert, in
gerundete Bilder vor sich sehe, während die Auf¬
den kalten Winter verlegen, wenn sie auch aus
führung von Stücken fast immer darunter litte,
ler im Film Atelier
dem möblierten Zimmer des Studenten einen
daß Regisseure und Darsteller meistens nicht im¬
Schloßsaal machen —, aber vielleicht trägt da
stande seien, so in Bildern zu lesen. Auch
Schlenther hätte das nicht gekannt, obwohl
der Architekt die Schuld. Jedenfalls — und
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wieder lächelte Schnitzler sehr gütig — ist es
oder weil er eben nur ein großer Kritiker ge¬
wesen wäre. Auch bei der Lektüre von Film-
schade, daß die Verfilmung meiner Werke erst
noch Hilde Maroff, die man als Soubrette
manuskripten hätte Schnitzler stets den Eindruck,
jetzt geschieht. Wäre das schon früher der Fall
Pepi in dem Film sehen wird, ihren Knix vor
nicht Beschreibungen, sondern Bilder zu lesen.
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Verstimmten