II, Theaterstücke 8, Freiwild. Schauspiel in 3 Akten, Seite 416

8. Freiwild
box 14/5
mehr, als man von manchem Berufsschauspieler
sagen kann.
Der Film selbst (von Hella Moja und Heinz
Paul), volkstümlich, ausführlich, mehr biogra¬
phisch als dramatisch, auf das rein Stoffliche
des bekannten Bomela=Buches eingestellt, legt
mit richtigem Takt das Schwergewicht nicht auf
die Hochstapelei, sondern auf den Begriff Ver¬
irrte, durch den Krieg entwurzelte Jugend. Der
Schluß mit seiner Schar von Spießern, die
nicht leben können, ohne blind schwärmend zu
verehren, hat weder Verletzendes noch scharf Sa¬
tirisches, sondern wirkt nur possenhaft komisch.
Von den vielen bewährten Darstellern werden
besonders belacht Bendow als betulicher
Hoteldirektor und Trude Lehmann als
Köchin.
R. Sch.
Petronella
Im Beba=Palast
Und wieder wird der Streit der Meinungen
entfacht werden. Die einen werden sich an der
Romantik und den landschaftlichen Reizen dieses
Werkes erbauen, die anderen werden bemängeln,
daß ein Film ohne starke Handlung überhaupt
kein Film sei, daß der

nicht gleich sein, was den Millionen allabendlich
Die Volksbühne
vorgesetzt wird..." Lebhafter Beifall bejaht sein
Bekenntnis. — Leitet über zum nächsten Redner,
Stössinger, der ebenso offen, ebenso dog¬
drängt zum Film
menfrei, Piscators Bühne für einen Anfang er¬
klärt, für den ersten Versuch, nicht nur das
Das Fazit des Diskussions=Abends, den die
Individuum, sondern gleichzeitig in unmittel¬
Volksbühne diesen Montag zum Thema
barer Beziehung die es umgebende Umwelt zu
„Theater und Film" veranstaltet hat, ward hier
zeigen. Schöpferisches Künstlertum mischt die
schon in Kürze gezogen: der Gemeinschaftswille
Kunstformen. Was anderes sei die Oper?! Film
der Volksbühnen=Bewegung drängt mit aller
und Theater, in unendlichen Mischungen, werden
die neue Bühnenkunst bringen.
Macht zum Film hin. Das durch Piscator
Es war ein Abend, an dem mehr Probleme
praktisch aufgeworfene Problem des Film-Sprech¬
gesät als Lösungen geerntet wurden. Wichtig
Theaters ist in dieser Entwicklung nur ein Teil¬
für die Volksbühne, nicht unwichtiger für den
problem. Die drei Referenten, die den Abend
Film.
Hans Wollenberg.
einführten, setzten sich mit dem Fragenkomplex
zunächst nur akademisch auseinander.
Als Theatermann sprach zuerst Heinz Hil¬
pert. Seine Formel: der Film-Träger sinn¬
Film-Allerlei
licher, das Theater — Träger geistiger
Erlebnisvermittlung.
Das Deutsche Lichtspielsyndikat
Beide zusammengespannt
als Tierfreund
erschlagen einander. Und seien nur denkbar im
gemeinsamen Rahmen einer Bühne, die, wie
In dem Lily Damita-Film „Die berühmte
Frau“ war eine Stierkampfszene zu
Erwin Piscators nicht Kunst im letzten Sinne,

sehen, die bei Tierfreunden starkes Aergernis
sonda: Aktuali
sei. Als zweiten
erregen mußte. Der Verband der Tierschutz¬
ten durchdachtesten
vereine von Berlin hat sich deshalb an die Her¬
pu Pick vorge¬
stellerin des Films, die F. P. S. Filmgesell¬
ft durch das Auge
schaft, und an die Verleihgesellschaft, das
heater und Film,
D. L. S., mit dem Ersuchen gewandt, die an¬
Krankheit: dem
stößigen Szenen zu entfernen. Erfreulicher¬
weise waren diese Bemühungen erfolgreich. Es
der Kunst¬
wäre aber sehr zu wünschen, daß in Zukunft
jede nur
derartige Szenen erst gar nicht gedreht werden.
Ziel aber
In der
Preisausschreiben
se mit dem
Im Kampf gegen die Lustbarkeitssteuer
zu selten
bringt die Spitzenorganisation der Deutschen
m Theater
Filmindustrie e. V. augenblicklich eine Bro¬
venig Bil¬
schüre in einer Auflage von 1½ Millionen Exem¬
plaren an sämtliche deutsche Lichtspieltheater zur
iter noch
Verteilung, die in den Berliner Theatern am
kritischer
Sonntag den 4. Dezember d. J., und in den
Lichtspieltheatern im Reiche am Sonntag den
Spielfilms
11. Dezember d. J. an das Publikum verteilt
renwollen
werden soll. Die Broschüre bringt unter dem
tinuskunst
Titel „Fort mit dem Unrecht! Helft uns die
Lustbarkeitssteuer zu beseitigen, schlagendes
lare Kon¬
Material gegen die Unbilligkeit der Lustbar¬
aatte, ge¬
kesteuer. Um dem Publikum einen Anreiz
Sprech¬
zum Aufbewahren der Schrift zu geben, ist in
abge¬
ihr ein Preisausschreiben von 3500 M. Bar¬
Voigt
reisen und weiteren Trostpreisen in Form von
Kinofreikarten enthalten, zwecks Erlangung eines
in dem
treffenden Kernspruchs gegen die Lustbar¬
rium des
keitssteuer.
und die
geistiger
zeichnete

Sepp im Film
it das
In den Kronenlichtspielen in der Rheinstraße
ne als
in Friedenau ist jetzt ein sehr hübscher und
gehend
lehrreicher kleine Hundefilm zu sehen. Sein
Myste¬
Star und Hauptsteller ist der prächtige
Bühne
Schnauzerrüde „Benno Schröder, genannt
dualisti¬
„Seppl", der auch schon durch seine Rennsiege
lität
bei Veranstaltungen des Berliner Hunde=Renn¬
twendig¬
klubs bekannt geworden ist. Hier zeigt er sich
uß sich in allen Polizeihund Künsten bei Verfolgung
ann ihr eines Verbrechers und beim Training, und es

mit
Boyd, Mary stor und
Tier¬
auf
plar