II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 19

Liebelei
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des österreichischen das eigene Volksthum vor dem ihm zugedacht.n Ehrgeföhl bewahren, um nicht zusolcher Ereutn
nun eine Geschichte ersonnen, die zu Beginn gar nichts Außer= der Welt nicht die Jugend seiner Tochter freudlos vorbei¬
gehen sehen möchte und sich freut, daß sich das Mädchen
gewöhnliches verspricht, dann aber durch einen kecken deus
on A. Schnitzler.
in Gesellschaft der Schlager=Mizzi unterhält. Wie, wo
ex machina ein sonderbares, auf der letzten Spitze des
I in einem Act von
Möglichen balancirendes Seelenproblem entrollt.
und wann, darum kümmert er sich nicht sonderlich. Fritz
isenschütz.)
kommt und findet die Wohnung und Alles bei Christine
Zwei junge Studirende aus guten Häusern, Fritz
diesjährigen Pro¬
wundernett, erklärt ihr auf ihre dringenden Fragen, daß
und Theodor, laden sich zwei „Mäderln“, die fesche
endes näher. Den
er sie liebe, daß er aber morgen fortfahren müsse, was
Schlager=Mizzi und Christine Weiring, die Tochter eines
ahre, wie durch die
ihm sofort sein Freund bestätigt, der ihn abholt.
Geigers an einem Vorstadttheater, zu einem Souper in
nen Menschen" und
Fritzens Wohnung ein. Der leichtlebige und sinnige
Im dritten Acte wartet Christine auf eine Nachricht
Sudermann's, soll
Theodor hat die Sache arrangirt, um seinen Freund
von Fritz; ihre Unruhe kann selbst durch die Worte der
s jüngste Deutsch¬
durch Zerstreuung von der Liebe zu einer verheirateten
Mizzi, die natürlich von der Abwesenheit der Beiden gar
Die stolze Burg am
Frau zu befreien, die ihm zu gefährlich und zu ernsthaft
nichts denkt und sich wundert, daß Christine an eine
Fugend ihre Thore
scheint; seiner Ansicht nach sind sie — die Frauen
längere Dauer des Verhältnisses glaubt, nicht beseitigt
wie ihr euch hier
nämlich
ja zum Erholen da. Herrn Fritz sitzt
werden. Da kommt der Vater, den sie von der ganzen
n Niederlaß finden
allzu
tief im
diese Leidenschaft offenbar nicht
Sache unterrichtet hat, zu dem aufgeregten Mädchen und
und gerecht; eine
Herzen, denn er beginnt mit der stillen und be¬
beginnt ungeschickterweise mit den Worten: „Es wird
her Nation verfügt,
scheidenen Christine bei dem Souper ein ordnungsgemäßes
Alles wieder gut werden.“ Das ist natürlich für Christine
igen Kunstrichtung
Techtelmechtel. Die Fröhlichkeit ist in vollem
Grund genug, das Schlimmste zu fürchten; und sie
r das Morgenroth
Gange, es ertönt auf dem Claviere sogar — Geist des
erfährt es auch gleich; denn Theodor, von Mizzi geholt,
Burgtheater mußte
alten Burgtheaters, verhülle dein Antlitz! — der Doppel¬
erscheint in Trauer und vermeldet, daß Fritz todt ist.
es Bestehens einer
adlermarsch — da stört ein Besuch die lustige Gesell¬
Langsam wird dem unglücklichen Mädchen das Gift ein¬
n Deutsches Volks¬
schaft; Fritz empfängt ihn allein: ein Herr, der sich in
gegeben: erst die Todesnachricht, dann daß er im Duell
sätte ist, in der die
einigen Kraftworten als den betrogenen Ehemann der
gefallen und schon begraben ist „Im Duell?“ ruft sie
von Fritz angeschwärmten Frau vorstellt und die Briefe
aus, „also für eine Frau, für jene Frau, über die er
gehört nicht dazu;
seiner Gattin zurückverlangt. Fritz, der mit Blicken ab¬
mir keine Auskunft geben wollte. Und ich, die ich ihn
odern und — was
gekanzelt wird wie ein Schuljunge, liefert nicht eben
so liebte, für mich hatte er kein Wort des Abschiedes,
Dem vollen Wiener
ritterlich die Briefe aus und stellt sich zur Verfügung.
mir hat er nichts davon gesagt? Ich kann nicht einmal
die täglich vor¬
Das Souper endet daher in ziemlich gezwungener
zu seinem Leichenbegängniß.“ In heller Verzweiflung
n, gleichviel ob sie
Heiterkeit.
über ihre Verlassen= und Vergessenheit, in furchtbarem
nicht. Man könnte
Jammer darüber, daß sie ihm, der ihr Alles war,
Im zweiten Acte führt uns der Verfasser in die
Werfasser eine der
nichts bedeutete, stürzt sie zur Thüre hinaus zu seinem
Wohnung des alten Musikus Weiring; Christine hört
den Zeitungsnotizen
Grabe, wie sie selbst sagt, in ihr eigenes, wenn man dem
eine Zredigt einer Frau Nachbarin an, die für sie einen
vorstellen, die
letzten Act einer] Mann mit einer fixen Stellung wüßte. Der Geiger stellt] Vater glaubt, der gebrochen mit dem Ruse zusammensinkt:
diesem Ergebnisse sich als ein seelensguter alter Herr vor, der um Alles in! „Sie wird nicht mehr kommen.“
W. Ma. 1
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Pr.
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