II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 37

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5. Liebelei
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tetten und A#en letien Tagen engerrelen, Es stehen aut clehe

als Halbes unerschwingliche Kosten vollenden. Frankreich hat damit! die intransigenten Radicalen und deren Organe im
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weiter.“ Paul könnte stolz, beglückt sein, jedenfalls be= spielt in Wien, die Typen der handelnden Personen
und die Interieure sind aber dem Pariser Quartier Latin
ruhigt, aber er hat das Gefühl, daß in dieser Sache
entnommen, und der Vorgang selbst ist eine dreiactige
doch nicht Alles nach seinem Wunsche gegangen ist. An
städtische Paraphrase von Verga's „Cavallerin rusticana“.
kaum merklichen Symptomen haftet sein eifersüchtiger
Turreddu ist diesmal Student und heißt Fritz. Von
„Quälen Sie mich nicht weiter.“ —
Verdacht.
Lola wird nur gesprochen und Alfio, ein Herr, erscheint
pe Giacosa. —
Schreibt so eine Frau, die ihren Mann wirklich liebt?
schon zu Beginn der Handlung bei Turriddu, um seine
— Ein zufälliges Wort entdeckt ihm, daß Anna im
Absichten dessen Ohr näher zu bringen. Erst nach der
actige Schau= Vorjahre eine Reise beschleunigt habe, weil sie
Schreckensnachricht: „Turriddu ist todt!“ entwickelt
denken, man wußte, der werbende Freund wolle sie besuchen. Flieht
Santuzza (Christine) jene tragische Beredtsamkeit,
timmen oder eine Frau vor dem Manne, der ihr gleichgiltig ist?
welche das Schauspiel Verga's einleitet, die Klage
Applaus zu Annas Tugend steht außer Frage. Aber kann Paul
der Verlassenen, Weggeworfenen. Das Ende ist die
ennen müssen, sich mit der Treue des Weihes genng sein lassen, des
Wasserleiche aus Ganghofer's „Empor“, aus Suder¬
kten Einacter Weibes, das er liebt, von dem er sich geliebt glaubte?
mann's „Sodoms Ende und hundert anderen ähnlichen
rden ist. Nurfi Die Orakelantwort Anna's auf seine ersten Fragen
*
Stücken, welche die Tragödie des weggeworfenen
m Abend vor¬ lantet: „Frage nicht weiter!“ Dem Unbefangenen ist
Alle diese Reminiscenzen
Mädchens behandeln. —
en, für welche diese Antwort genug; dem Liebenden, der hoffen muß,
brauchten nicht zu hindern, daß „Liebelei“ ein gutes,
verantwortlich um nicht zu verzweifeln, genügt sie nicht; er erzwingt
uspielen wird Anna's Geständniß, daß sie den Freund und nur ja ein bedeutendes Stück sei. Auch alte, abgebrauchte
bedingt nicht diesen geliebt hatte, den Todten noch immer liebe Themen kann der Dichter zu stolzen Ehren
rd dieser Tod und nunmehr auf immer von dem Gatten geschieden bringen, wenn er sie groß ausgestaltet und ihnen
einen neuen gedanklichen oder seelischen Inhalt gibt.
wicklung der sei. — Woferne Noblesse die Vereinigung zartester
Das ist nun Herrn Arthur Schnitzler nicht gelungen;
sämmtliche Rücksicht mit stahlharter Unbeugsamkeit des Charakters
er hat vom Typischen nur die Typen beibehalten und
eine sublime Noblesse, welche dieses
den jeweiligen bedeutet, ist
es nicht einmal versucht, seinen Figuren persönlichen
e, über sein, Stück auszeichnet und ihm seinen Werth gibt. Beide
Inhalt, dem Vorgange irgend eine Bedeutung zu geben.
uben die Ver= Leute haben Recht, der liebende Mann und die tugend¬
Er wollte augenscheinlich nur wahr sein und ist damit
organges ge¬ hafte Frau. Sie hat nur den Vorsprung des größeren
recht trivial geblieben. Das Quartett, welches „Liebelei“.
kiflung, daß Leipes und der sicheren Haltung; sie ist ja seit Langem
vorführt, besteht aus den ständigen Figuren der Pariser
lche Wieder= auf die Katastrophe vorbereitet, die vernichtend auf ihn,
Boulevard=Novelletten: zwei Studenten, welche sich mit
den Ueberraschten, hereinbrickt; sie hat noch Mitleid für
kenn man sich
Frauenziamern amusiren und dazu Wein trinken.
den Gatten übrig, bis die Heftigkeit seines Schmerzes,
d aber umso
Wein! — Das ist Pariser Muster. Wiener Studenten
seiner Enttänschung ihr das Stichwort für ihre Be¬
Kama von dem
haben gewiß auch ihre Liebschaften, aber wenn das
freiung gibt. Erst dann, da der Gatte in seiner
getragen wird
Mäderl ihnen auf die Bude rückt, wird zunächst Bier
Fassungslosigkeit ihr klein und erbärmlich erscheint,
gekehrten Ver¬
geholt. Fritz, der eine Student, ist mehr sentimental¬
gesteht sie das Letzte, daß sie ihre Tugend bereut; sie
oll für beide
langweilig; er hat ein Verhältniß mit einer verheirateten,
hat mit dem Tode des Geliebten, mit der eigenen
rden, so wird
offenbar pathetisch=hysterischen Frau, einer „dämonischen
Entsagung nicht einmal das Glück Paul's erkaufen
ine derblustige
Natur". Theodor, der andere Student, zieht die harmlose
Ein
können. Das ist die „unmögliche Tragödie“.
haft von Papa
Vergnüglichkeit der Gesellschaft eines leichtfertigen
starker, stolzer Geist hat sie ersonnen und be¬
Mäderls vor und um Fritzen auf denselben Geschmack
wunderungswürdig wurde das Stück von den er¬
zu bringes, mußte Theovor's Geliebte, die Schlager¬
lesenen Nobelspielern des Burgtheaters, Frau
soeben erfahren
Mizi, ihre Freundin Christine, ein bisher unschuldiges
Hohenfels und Herrn Hartmann, zur Dar¬
weil Paul's
Mädchen, mitbringen. Diese Rendezvons zu Viert sind
hat es schwarz stellung gebracht.
Und nun nach der Katastrophe der Liebe die bei deutschen Studenten, sofern es sich noch um
in welchem sie
Sie mich nicht] Katastrophe der „Liebelei“. Die Comödie Schnitzler's] „Liebelei“ handelt, doch nicht so üblich, wie im Pariser
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