5. Liebelei
eLeter box 10/1
—.—
Dieses Wortist an und für sich — unter der Herrschaft des constitu¬
Eines Kolur her aech hröstgehöbir zu welaen!
tionellen Systems — ein Anachronismus. Es gibt jetzt keine
Es wird oft im Auslande darauf hingewiesen, daß die
oder nur sehr wenige „Schlachzizen“ in dem im Auslande gebräuch¬
Zahl der ruthenischen Mandale im Landiage und im Reichs¬
lichen Sinne des Wortes. An ihre Stelle tritt heute in Galizien
rathe in keinem Verhältnisse
der Zahl der ruthenischen
ein neues Element, welches, soweit es den kleinen Adel betrifft, dem 1 Bevölkerung in Galizien stehe. In der That betrögt die Zayl der
WERTAA PRARE
AA
Quartier Latin, in welchem die Grisette obligates
Sinn dieser eklen Comödie?“ Um zu erfahren, daß es
Inventarstück bildet. Das deutsche Studentenlied
verliebte Närrinnen gibt und dumme Jungen, welche
lautet:
diese Narrheit mißbrauchen, dazu bedarf man doch
„Es war aber Einer drunter,
nicht erst des Herrn Schnitzler und einer Musterauf¬
Der's nicht verschweigen kunnt er,
führung im Burgtheater. Was sagt uns diese Comödie,
Daß ihm für diese Nacht
das uns für das Unbehagen entschädigt? Wo ist die
Sein Liebchen zugesagt“
geistreiche Frivolität, wo die große? rol?
und der zur Strafe vom Liebchen den Abschied erhält. —
Ein Augenblick, gelebt im Paradiese,
Echt pariserisch ist die Mansardenstube Christinens mit
Wird nicht zu theuer mit dem Tod ged St.
dem Nähtisch am Fenster und der Aussicht auf den
Diese Moral hören wir doch lieber in der Formuli¬
Kaylenberg. Noch sind in unseren Vorstädten und Vor¬
rung Schiller's, selbst wenn Herr Kutschera den
orten die Häuser zu fünf Stockwerken verhältnißmäßig
Carlos spielt. Und nun, nachdem Fritz im Duell um
seltener und erst nach „Groß=Wien“ entstanden. Ueber
einer Anderen willen gefallen ist, nun erhebt, revoltirt
die Dächer weg aber sieht man doch nur von der
Christine und fragt verzweifelt: „Was war ich ihm?“
Mansarde aus, die in unserer Bau=Ordnung für hohe
Ja, das mußte das Mäderl doch schon längst
Zinshäuser nicht geduldet wird. Statt des Canarien¬
wissen. Turriddu hat Santuzza die Ehe versprochen.
vogels und der Blumen, die zum Pariser Grisetten¬
Santuzza soll Mutter werden und wird von Lola
zimmer gehören, hat der Autor eine Schubert=Büste
schamlos beschimpft. — Aber Christine hat dramatisch
auf den Ofen gestellt, die der gebildete Fritz nicht
keinen Anspruch auf Pathos. Sie hat in der Gesell¬
erkennt! Diese kleinen Versuche, Wiener Localcolorit zu
schaft Theodors und der Schlager=Mizi gesehen, was
schaffen, sind bezeichnend; sie verrathen die Absicht in
sie zu erwarten hat. Die grenzenlose Dummheit kann
ihrer zwecklosen Auffälligkeit.
nicht Anspruch auf tragische Glaubhaftigkeit erheben.
Und nun die „Liebelei“ zwischen Fritz und
Dabei ist der dürftige Vorgang auf drei Acte aus¬
Christine! Das ganze Verhältniß von der ersten
einander gewalzt, von denen zwei Acte ganz überflüssig
Bekanntschaft bis zur Katastrophe währt nicht vierzehn
sind. Will man das große Spiel der Sandrock dem
Tage. Schon bei der ersten Begegnung hat Christine
Repertoire erhalten dann könnte der dritte Act ganz
Alles gethan, was man von einem „lieben Mäderl“,
gut allein gegeben werden. Freilich würde damit die
wenn es Studenten besucht, erwartet. Es fällt schwer,
Aehnlichkeit mit dem Verga'schen Stücke auffälliger.
sich für ein Mädchen von so plötzlicher Bereitwilligkeit
Viel Dank verdienten Herr Zeska und Fräulein
zu interessiren; es fällt noch schwerer, an die Ver¬
Kallina, welche in die öde Langeweile der ersten
zweiflung dieses Mädchens zu
glauben, das sich
Acte mit leichtem, frischem Humor erfreuliche Ab¬
hingab, ohne vom Geliebten mehr zu wissen, als
wechslung brachten. Sonnenthal spielte den zärt¬
Hero ist ja auch ein „lieves
lichen Vater und machte die Rührung frei, ohne die
daß er Fritz heißt.
Mäderl“, aber der Leander war auch dafür
das Stück rettungslos in den Orkus gefahren wäre.
über die Dardanellen geschwommen und hatte den
Der Meister hat das festgefahrene Schiff mit einer
Thurm erklettert. — Fritz encanaillirt Christine vom
Fluth von Thränen wieder flott gemacht. Wer fragt
Beginn des Stückes an, er verweigert ihr jede Aus¬
nachher, weßhalb er geweint hat?
kunft und erwidert ihre verliebte Zärtlichkeit nur mit
Emil Granichstaedten.
blasirter Lüsternheit. Das gibt ein so unerquickliches
Schauspiel, daß man doch fragen muß: „Was ist der
+.
—
Wie belanat, hat dast
Ortsschulrathes in Lom
schwarz=gelben Fahnen
Entscheidung wurde dem
Bezirksschulrach übermit
Ortsschnlrath diese Fahr
widrigenfalls der Bezirk
gemeinde selbst beistellen
trage nicht nach, vielme
raths, Josef Dolezal, de
Beschwerde an den Verr
daher die Fahnen erst n
angeschafft werden könne
veranlaßt, zwei Fahnen
zu übersenden. Zugleich
hiefür entfalle den Betr
unter den Folgen der E
Gemeindevermögens zu
hoben gegen diesen Zahl
auch der Stadtroth den
Lügleich wburde auch die
sterial=Tutscheidung an d
Eger, 7. Octobe
fand in Plan eine #
Bürgermeister Johann
der Bürgermeister und
Mies und Sandau beh
erledigte Landtags=Aben
Abgeordnete für diese S
und k. k. Postmeister a.
Versammlung des eng
Candidatur nicht zu be
Notar in Neuern, über
seine Candidatur für
angemeldet. Derselbe
männer=Versammlung v#
lichen Sinne gehaltenes
wurde. Notar Schreine
harauf hin, daß de
Paan felt ten sel
gebungsvoller u
freten hat, und sag
daß Herr Rasp, welch
Veteranen des deutschen
Schmeykal stets mit Mu
Deutschthum, Fortschritt
mentarischen Schauplatze
nochmals ersucht worden
jedoch bei seinem frühe
ihm über Antrag der
Reichsraths=Abgeordnete
Bürgermeisters in Mies
sich während seiner
Abgeordneter um das B
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Dieses Wortist an und für sich — unter der Herrschaft des constitu¬
Eines Kolur her aech hröstgehöbir zu welaen!
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Es wird oft im Auslande darauf hingewiesen, daß die
oder nur sehr wenige „Schlachzizen“ in dem im Auslande gebräuch¬
Zahl der ruthenischen Mandale im Landiage und im Reichs¬
lichen Sinne des Wortes. An ihre Stelle tritt heute in Galizien
rathe in keinem Verhältnisse
der Zahl der ruthenischen
ein neues Element, welches, soweit es den kleinen Adel betrifft, dem 1 Bevölkerung in Galizien stehe. In der That betrögt die Zayl der
WERTAA PRARE
AA
Quartier Latin, in welchem die Grisette obligates
Sinn dieser eklen Comödie?“ Um zu erfahren, daß es
Inventarstück bildet. Das deutsche Studentenlied
verliebte Närrinnen gibt und dumme Jungen, welche
lautet:
diese Narrheit mißbrauchen, dazu bedarf man doch
„Es war aber Einer drunter,
nicht erst des Herrn Schnitzler und einer Musterauf¬
Der's nicht verschweigen kunnt er,
führung im Burgtheater. Was sagt uns diese Comödie,
Daß ihm für diese Nacht
das uns für das Unbehagen entschädigt? Wo ist die
Sein Liebchen zugesagt“
geistreiche Frivolität, wo die große? rol?
und der zur Strafe vom Liebchen den Abschied erhält. —
Ein Augenblick, gelebt im Paradiese,
Echt pariserisch ist die Mansardenstube Christinens mit
Wird nicht zu theuer mit dem Tod ged St.
dem Nähtisch am Fenster und der Aussicht auf den
Diese Moral hören wir doch lieber in der Formuli¬
Kaylenberg. Noch sind in unseren Vorstädten und Vor¬
rung Schiller's, selbst wenn Herr Kutschera den
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Carlos spielt. Und nun, nachdem Fritz im Duell um
seltener und erst nach „Groß=Wien“ entstanden. Ueber
einer Anderen willen gefallen ist, nun erhebt, revoltirt
die Dächer weg aber sieht man doch nur von der
Christine und fragt verzweifelt: „Was war ich ihm?“
Mansarde aus, die in unserer Bau=Ordnung für hohe
Ja, das mußte das Mäderl doch schon längst
Zinshäuser nicht geduldet wird. Statt des Canarien¬
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vogels und der Blumen, die zum Pariser Grisetten¬
Santuzza soll Mutter werden und wird von Lola
zimmer gehören, hat der Autor eine Schubert=Büste
schamlos beschimpft. — Aber Christine hat dramatisch
auf den Ofen gestellt, die der gebildete Fritz nicht
keinen Anspruch auf Pathos. Sie hat in der Gesell¬
erkennt! Diese kleinen Versuche, Wiener Localcolorit zu
schaft Theodors und der Schlager=Mizi gesehen, was
schaffen, sind bezeichnend; sie verrathen die Absicht in
sie zu erwarten hat. Die grenzenlose Dummheit kann
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nicht Anspruch auf tragische Glaubhaftigkeit erheben.
Und nun die „Liebelei“ zwischen Fritz und
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Christine! Das ganze Verhältniß von der ersten
einander gewalzt, von denen zwei Acte ganz überflüssig
Bekanntschaft bis zur Katastrophe währt nicht vierzehn
sind. Will man das große Spiel der Sandrock dem
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gut allein gegeben werden. Freilich würde damit die
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Acte mit leichtem, frischem Humor erfreuliche Ab¬
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wechslung brachten. Sonnenthal spielte den zärt¬
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lichen Vater und machte die Rührung frei, ohne die
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Mäderl“, aber der Leander war auch dafür
das Stück rettungslos in den Orkus gefahren wäre.
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Wie belanat, hat dast
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