Tebelei
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„Er“
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7, daß
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heißen:
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Objecte.
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nennt
illing
Partei
3 einer
Frocesse
der in
einem
Seite
—
R
sein . . . Doch ich greife den Ereignissen vor. (Zwischen Lippe
und Kelchesrand kann sich noch Manches zutragen, das alle
Combinationen über Haufen wirft und von dem Tage der
Entscheidung trennen uns noch einige Wochen. Wenn die
Landtagswahl vorüber ist, wird der „Fortschrittliche Partei¬
verband“ Zeit und Muße finden, über seine künftige Haltung
schlüssig zu werden. Wie die Entscheidung auch immer aus¬
fallen mag, hoffentlich wird dabei das „bischen Liberalismus“
Intimus.
nicht gar zu kurz kommen.
Coulissengeflüster.
Generalprobe im Burgtheater. Im verdunkelten Parkett
sitzen die Intimen des Hauses, die Gattinnen und Verwandten
der mitwirkenden Künstler, der Autor des Stückes, und Alle
folgen mit Spannung der Darstellung. Es wird Schnitzler's
„Liebelei“ gegeben. Es geht wie am Schnürchen. Die Zu¬
schauer sind entzückt, besonders die Gattinnen unter ihnen.
Gerade ist Herr Zeska auf der Scene und seine Frau blickt
mit stillem Wohlgefallen auf den schönen Mann und lauscht
mit Freude dem Wohlklang seines Organs. Da plötzlich —
schrillt ein Mißton durch die andächtige Stimmung. Aus
einer Coulisse tönt es mit verletzend scharfer Pointirung:
„Ich bitte, leiser Herr Zeska!“
Ueberraschung malt sich auf allen Gesichtern. Wohl¬
gemerkt, es ist Generalprobe und so und so viele Zuschauer
sind anwesend. Man hat die Stimme sofort erkannt, man
weiß, daß der Director persönlich von der Coulisse aus dem
Spiele folgt. Und die Schauspieler auf der Scene, die
Schauspieler im Parkett, halten den Athem an und glauben,
daß Herr Zeska diese Zurechtweisung coram publico mit
einem Wort, mit einer — That sich verbitten wird, aber es
geschieht nichts. Der solcherart beschämte Künstler spielt
ruhig weiter, spricht leiser . . . und seine Gattin sitzt bestürzt
da und wagt es kaum, aufzublicken. Hinter ihr flüstert's
und tuschelt's und die Leute denken, was ist doch der Herr
Doctor Burkhard für ein energischer Mann!
Probe in der Hofoper. Das Balletcorps ist auf der
Scene. Es klappt die Quadrille, die Rundtänze gelingen.
Der Balletmeister ist zufrieden und die Ballerinnen aus.
Da plötzlich — Fräulein Vergé irrt sich und springt aus
Reih' und Glied. Die Katastrophe ist fertig. Der Ballet¬
meister fährt sie an, die Dame erwidert, der Balletmeister
wird beleidigend, die Dame noch mehr, der Balletmeister
wird grob, die Dame gröber, ein furchtbares Spectakel bricht
los, alle Geister sind in Erregung, man schaart sich um die
Streitenden, Worte fliegen herüber, Worte hinüber —
was sind das doch für Worte! — Fräulein Vergé eilt
wüthend von der Probe weg und in ihre Garderobe, Herr
Haßreiter ihr nach, auf der Stiege dauert das Gefecht noch
fort, Keines will nachgeben. Da ist Fräulein Vergé bei
ihrer Garderobe angelangt und schlägt dem Balletmeister
die Thür vor der Nase zu. Jetzt stand er draußen und
machte seinem Ingrimm Luft. Dann eilte er in die Direc¬
tionskanzlei und beschwerte sich. Herr Jahn schüttelte das
sorgenschwere Haupt und erklärte die Sache zu überschlafen.
Thatsächlich ist sie — eingeschlafen.
Doch nicht nur die Proben haben ihre Reize, auch die
Vorstellungen sind aus der Coulissenperspective interessant.
Es ist im Carltheater, während auf der Bühne das Sou¬
brettentrio Kopacsi=Ziemair=Stojan sich producirt. Da plötz¬
lich wird es einer von den drei Damen etwas unbehaglich
zu Muthe. Ihre Partnerinnen haben ihr etwas zugeflüstert,
sie erbleicht und erröthet abwechselnd. Es ist höchste Gefahr
im Verzug. Sie fühlt es, daß jetzt . .. jetzt der Moment
eintreten wird, daß sie sich lächerlich machen wird Ein Fort¬
kommen von der Scene ist nicht möglich. Doch, Gott sei
Dank ... ein passender Moment und sie verschwindet hinter
der Decoration. Dort stehen die Feuerwehrleute, Choristen
und Solisten . .. ach, was, da gibt es kein Bedenken ... eins,
zwei ... ehe die Ueberraschten sich's versehen, fliegt ihnen ein
duftiges, weißes, spitzenbesetztes Etwas vor die Füße. Und
die Dame hüpft wieder zurück auf die Bühne und singt
weiter, ruhig, als ob gar nichts vorgefallen. Was war ge¬
schehen? Wir geniren uns, es auszusprechen. Die Dame
verlor — nein, es ist wirklich unaussprechlich.
Donau=Babel keinen Augenblick allein zu lassen. Ich hätte
gerne etwas von dem berühmten Nachtleben Budapests ver¬
kostet, doch selbst das kleinste Abenteuerchen wurde von den
Argusaugen meines „Flügeladjutanten“ vereitelt.
Besonders Einer war darüber untröstlich. Als sich
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Entscheidung trennen uns noch einige Wochen. Wenn die
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einer Coulisse tönt es mit verletzend scharfer Pointirung:
„Ich bitte, leiser Herr Zeska!“
Ueberraschung malt sich auf allen Gesichtern. Wohl¬
gemerkt, es ist Generalprobe und so und so viele Zuschauer
sind anwesend. Man hat die Stimme sofort erkannt, man
weiß, daß der Director persönlich von der Coulisse aus dem
Spiele folgt. Und die Schauspieler auf der Scene, die
Schauspieler im Parkett, halten den Athem an und glauben,
daß Herr Zeska diese Zurechtweisung coram publico mit
einem Wort, mit einer — That sich verbitten wird, aber es
geschieht nichts. Der solcherart beschämte Künstler spielt
ruhig weiter, spricht leiser . . . und seine Gattin sitzt bestürzt
da und wagt es kaum, aufzublicken. Hinter ihr flüstert's
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Doctor Burkhard für ein energischer Mann!
Probe in der Hofoper. Das Balletcorps ist auf der
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Der Balletmeister ist zufrieden und die Ballerinnen aus.
Da plötzlich — Fräulein Vergé irrt sich und springt aus
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wird beleidigend, die Dame noch mehr, der Balletmeister
wird grob, die Dame gröber, ein furchtbares Spectakel bricht
los, alle Geister sind in Erregung, man schaart sich um die
Streitenden, Worte fliegen herüber, Worte hinüber —
was sind das doch für Worte! — Fräulein Vergé eilt
wüthend von der Probe weg und in ihre Garderobe, Herr
Haßreiter ihr nach, auf der Stiege dauert das Gefecht noch
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ihrer Garderobe angelangt und schlägt dem Balletmeister
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Thatsächlich ist sie — eingeschlafen.
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Es ist im Carltheater, während auf der Bühne das Sou¬
brettentrio Kopacsi=Ziemair=Stojan sich producirt. Da plötz¬
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zu Muthe. Ihre Partnerinnen haben ihr etwas zugeflüstert,
sie erbleicht und erröthet abwechselnd. Es ist höchste Gefahr
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eintreten wird, daß sie sich lächerlich machen wird Ein Fort¬
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