Liebelei
box 10/1
5. Muumae
41512
— u0 K ag Heterichten
20
Badeni ist Real= weil mal 78 1121“
#ewelche die mi K. Veroronung des Gesammt¬
P
der Vergangenheit action ansehen zu dürfen glauvie, die
" pomichche ministernims vom 12. September 1893 (R.=G.=Bl.
belehren. Unser culturelle und wirthschaftliche Entwicklungsfähigkeit Nr. 139) für das Gebiet der königlichen Hauptstadt
und Stickerei gezierten Schleifen, deren jede einzelne so
Situation ist wohl eine etwas schwierige, wenn man ein
ganz anders ist wie die Alltagsschleifen, die man in der
volles Jahr den Brettern ferngeblieben — in einer Zeit, die,
Regel am leicht welkenden Künstlerlorbeer findet. Links
wie die unsere, auch hier mit Riesenschritten vorwärts eilt,
in der Ecke ist das Bild der Hausfrau in fein stylisirter
hat sich so viel um und in uns geändert, daß wir es kaum
Weise in die Wand eingelassen. Es stellt sie als „Sappho“
fassen können. Es war mir ganz seltsam zu Muthe, als ich
olter.
vor und ist, wie der meiste Schmuck des Stiegenhauses, eine
vor einigen Tagen zum ersten Male wieder, wenn auch nur
Erinnerung an das letzte Jubiläum der Künstlerin. Dahin
obertag. Der rauhe
als Zuseherin, unser Haus betrat. Allerdings mag dazu viel
gehört auch der alte Theaterzettel, der gleich einem Banner
ie Villen rechts und
beigetragen haben, daß es gerade die „Liebelei“ war, die ich
am Fuße des Stiegenpfeilers gehißt ist und das erste
zu sehen bekam.
hr hölzernes Winter¬
Auftreten des Fräulein Charlotte Wolter als
elassen, die Spring¬
Ich bitte Sie, dieses Stück im Burgtheater! Sehr gut
„Iphigenie“ kündet. Von ihren Collegen ist nur mehr
Weit und breit kein
gemacht, gewiß, der Autor hat unstreitig Talent, daß aber
der damalige „Pylades“, Herr Sonnenthal, am Lehen.
die bunten, abge¬
gerade wir die Brutstätte dieser Art von Talenten werden
In der Ecke des mittleren Stiegenabsatzes die lorbeergekrönte
herrlichkeit die lange
würden, hätte ich niemals für möglich gehalten. Denken Sie
Marmocbüste Makart's, des langjährigen Hausfreundes,
, verwegenen Tanz
nur einmal, wenn nun nicht zufällig im ersten Act geläutet
der eines seiner farbenprächtigsten Gemälde für das Studir¬
nd zu dichten Haufen
wird, was hätten wir da schließlich sehen müssen! Ja, ja,
zimmer der Wolter hier zwischen Tafelfreuden und Kegel¬
dreht sie im Wirbel
ich weiß schon, was Sie sagen wollen, die neue Kunst, die
schieben auf die Leinwand geworfen.
irft sie weit abseits
neue Richtung. Das Neue sehe ich wohl, aber die Kunst kann
Es gibt so viel, so Werthvolles und so glücklich Geord¬
Bild der Unruhe, der
ich nicht finden. Unter „Dichter“ ist doch schließlich etwas
netes zu sehen in diesem Künstlerheim, daß man nur schritt¬
Anderes zu verstehen. Aber was kann man dagegen thun,
weise vorwärts kommt, stundenlang schauen und ebensoviel
welches die Gräfin
da heißt es eben resigniren. Ich persönlich bin ja durch dieses
schreiben müßte, um selbst ganz oberflächlich all'sden reichen
schließlichen Residenz
Versiegen jeder wirklich poetischen Quelle am meisten in Mit¬
Schätzen an Bildern, Porzellan, Bildhauereien, Schnitzereien
und sofort umfängt
leidenschaft gezogen. Wissen Sie das das heißt, seit Jahr
und Stickereien gerecht zu werden.
sagen kosende Ruhe,
und Tag keine neue Rolle zum Studium zu bekommen, wie
Das Erscheinen der Gräfin macht all' diesen Betrach¬
istlerische“ verleihen
der Geist darunter leidet, in trägem Sich=gehen=lassen ein¬
tungen vorläufig ein Ende.
Porhalle der Ausblick
geschläfert zu werden, keine Aufgabe zu finden, an der man
urch die Kunst der
Zu Nutz und Frommen all' Derjenigen, die vielleicht
seine Kräfte messen könnte, prüfen, ob ein Fortschritt im
este des blühenden,
gerne das Gegentheil hören würden, kann ich versichern, daß
Können und auf welche Weise erreichbar ist. Nun ist mein
hätten hier drinnen
das Aussehen der Wolter ein überraschend gutes ist. Das
Wirkungskreis ohnedies während meiner Abwesenheit ein¬
kren herrschsüchtiges,
Jahr schwerer Leiden hat sie glücklich überstanden, ihr Auge
geschränkt worden. Ich brauche Sie doch nicht erst zu ver¬
nkonnte, alle Macht
hat den alten Glanz, und hebt sie ihre Stimme, ist sie von
sichern, daß ich keine jener Rollen, die ich abgegeben habe,
am wohlverwahrten
jenem melodischen Wohllaut, den wir so lange schwer vermißt
wieder übernehmen werde. Ich hasse den Rollenkrieg und
haben. Es vlaudert sich vortrefflich mit ihr, etwas von ihrer
kenne seine Folgen. Gar Viele schon sind daran zu Grunde
enhaus. Man bleibt
gewissen, classischen Ruhe hat sie auch in ihr Privatleben
gegangen. Hier am selben Platze, wo Sie jetzt sitzen, hat
tt, wie immer, wenn
hinübergenommen, gemildert freilich durch eine schlichte,
unsere arme Wessely unter Thränen meinem Manne und
in glücklicher Form
natürliche Liebenswürdigkeit, einen feinen, herzlichen Humor.
mir ihr Leid geklagt, ihrer Verzweiflung über die Gestaltung ihrer
rophäen, aus Kranz¬
Leicht begreiflich sind wir rasch bei der im Augenblicke
künstlerischen Zukunft Ausdruck gegeben, und das Alles, weil man
hanze, reiche Geländer
wohl interessantesten Frage ihres Wiederauftretens angelangt.
der neuengagirten Barsescu einige ihrer Rollen zuge¬
n Kunst. Und wie
„Gewiß, in längstens vierzehn Tagen sehen
theilt hatte. Man kann sich ja schwer vorstellen, wie sehr der
ünstlerisch zusammen¬
Sie mich auf der Bühne wieder. Ich bin gesund und habe
Künstler an den Gestalten seines Fleißes, seines Empfindens,
mit reicher Malerei mich der Direction bereits zur Verfügung gestellt. Meine! seines Intellectes festhält. Alle Mühe, die wir uns damals
kummer umfaßt 10 Seiten. Der Wegweiser der „Extrapost“ befindet sich auf Seite. 9 und 10.
d
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— u0 K ag Heterichten
20
Badeni ist Real= weil mal 78 1121“
#ewelche die mi K. Veroronung des Gesammt¬
P
der Vergangenheit action ansehen zu dürfen glauvie, die
" pomichche ministernims vom 12. September 1893 (R.=G.=Bl.
belehren. Unser culturelle und wirthschaftliche Entwicklungsfähigkeit Nr. 139) für das Gebiet der königlichen Hauptstadt
und Stickerei gezierten Schleifen, deren jede einzelne so
Situation ist wohl eine etwas schwierige, wenn man ein
ganz anders ist wie die Alltagsschleifen, die man in der
volles Jahr den Brettern ferngeblieben — in einer Zeit, die,
Regel am leicht welkenden Künstlerlorbeer findet. Links
wie die unsere, auch hier mit Riesenschritten vorwärts eilt,
in der Ecke ist das Bild der Hausfrau in fein stylisirter
hat sich so viel um und in uns geändert, daß wir es kaum
Weise in die Wand eingelassen. Es stellt sie als „Sappho“
fassen können. Es war mir ganz seltsam zu Muthe, als ich
olter.
vor und ist, wie der meiste Schmuck des Stiegenhauses, eine
vor einigen Tagen zum ersten Male wieder, wenn auch nur
Erinnerung an das letzte Jubiläum der Künstlerin. Dahin
obertag. Der rauhe
als Zuseherin, unser Haus betrat. Allerdings mag dazu viel
gehört auch der alte Theaterzettel, der gleich einem Banner
ie Villen rechts und
beigetragen haben, daß es gerade die „Liebelei“ war, die ich
am Fuße des Stiegenpfeilers gehißt ist und das erste
zu sehen bekam.
hr hölzernes Winter¬
Auftreten des Fräulein Charlotte Wolter als
elassen, die Spring¬
Ich bitte Sie, dieses Stück im Burgtheater! Sehr gut
„Iphigenie“ kündet. Von ihren Collegen ist nur mehr
Weit und breit kein
gemacht, gewiß, der Autor hat unstreitig Talent, daß aber
der damalige „Pylades“, Herr Sonnenthal, am Lehen.
die bunten, abge¬
gerade wir die Brutstätte dieser Art von Talenten werden
In der Ecke des mittleren Stiegenabsatzes die lorbeergekrönte
herrlichkeit die lange
würden, hätte ich niemals für möglich gehalten. Denken Sie
Marmocbüste Makart's, des langjährigen Hausfreundes,
, verwegenen Tanz
nur einmal, wenn nun nicht zufällig im ersten Act geläutet
der eines seiner farbenprächtigsten Gemälde für das Studir¬
nd zu dichten Haufen
wird, was hätten wir da schließlich sehen müssen! Ja, ja,
zimmer der Wolter hier zwischen Tafelfreuden und Kegel¬
dreht sie im Wirbel
ich weiß schon, was Sie sagen wollen, die neue Kunst, die
schieben auf die Leinwand geworfen.
irft sie weit abseits
neue Richtung. Das Neue sehe ich wohl, aber die Kunst kann
Es gibt so viel, so Werthvolles und so glücklich Geord¬
Bild der Unruhe, der
ich nicht finden. Unter „Dichter“ ist doch schließlich etwas
netes zu sehen in diesem Künstlerheim, daß man nur schritt¬
Anderes zu verstehen. Aber was kann man dagegen thun,
weise vorwärts kommt, stundenlang schauen und ebensoviel
welches die Gräfin
da heißt es eben resigniren. Ich persönlich bin ja durch dieses
schreiben müßte, um selbst ganz oberflächlich all'sden reichen
schließlichen Residenz
Versiegen jeder wirklich poetischen Quelle am meisten in Mit¬
Schätzen an Bildern, Porzellan, Bildhauereien, Schnitzereien
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leidenschaft gezogen. Wissen Sie das das heißt, seit Jahr
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sagen kosende Ruhe,
und Tag keine neue Rolle zum Studium zu bekommen, wie
Das Erscheinen der Gräfin macht all' diesen Betrach¬
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der Geist darunter leidet, in trägem Sich=gehen=lassen ein¬
tungen vorläufig ein Ende.
Porhalle der Ausblick
geschläfert zu werden, keine Aufgabe zu finden, an der man
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Zu Nutz und Frommen all' Derjenigen, die vielleicht
seine Kräfte messen könnte, prüfen, ob ein Fortschritt im
este des blühenden,
gerne das Gegentheil hören würden, kann ich versichern, daß
Können und auf welche Weise erreichbar ist. Nun ist mein
hätten hier drinnen
das Aussehen der Wolter ein überraschend gutes ist. Das
Wirkungskreis ohnedies während meiner Abwesenheit ein¬
kren herrschsüchtiges,
Jahr schwerer Leiden hat sie glücklich überstanden, ihr Auge
geschränkt worden. Ich brauche Sie doch nicht erst zu ver¬
nkonnte, alle Macht
hat den alten Glanz, und hebt sie ihre Stimme, ist sie von
sichern, daß ich keine jener Rollen, die ich abgegeben habe,
am wohlverwahrten
jenem melodischen Wohllaut, den wir so lange schwer vermißt
wieder übernehmen werde. Ich hasse den Rollenkrieg und
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kenne seine Folgen. Gar Viele schon sind daran zu Grunde
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gewissen, classischen Ruhe hat sie auch in ihr Privatleben
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tt, wie immer, wenn
hinübergenommen, gemildert freilich durch eine schlichte,
unsere arme Wessely unter Thränen meinem Manne und
in glücklicher Form
natürliche Liebenswürdigkeit, einen feinen, herzlichen Humor.
mir ihr Leid geklagt, ihrer Verzweiflung über die Gestaltung ihrer
rophäen, aus Kranz¬
Leicht begreiflich sind wir rasch bei der im Augenblicke
künstlerischen Zukunft Ausdruck gegeben, und das Alles, weil man
hanze, reiche Geländer
wohl interessantesten Frage ihres Wiederauftretens angelangt.
der neuengagirten Barsescu einige ihrer Rollen zuge¬
n Kunst. Und wie
„Gewiß, in längstens vierzehn Tagen sehen
theilt hatte. Man kann sich ja schwer vorstellen, wie sehr der
ünstlerisch zusammen¬
Sie mich auf der Bühne wieder. Ich bin gesund und habe
Künstler an den Gestalten seines Fleißes, seines Empfindens,
mit reicher Malerei mich der Direction bereits zur Verfügung gestellt. Meine! seines Intellectes festhält. Alle Mühe, die wir uns damals
kummer umfaßt 10 Seiten. Der Wegweiser der „Extrapost“ befindet sich auf Seite. 9 und 10.
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