II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 84

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Parla= Salisbury's Orient=Ponnt, die er als eine Fori¬
Arbeiten setzung der seinigen bezeichnete und für welche er
immer in die wärmste Unterstützung der liberalen Partei ver¬
Roth. Die welche die evangelischen Schulen den Landtagen des Königreiches
dann in
Böhmen und des Herzogthums Schlesien, sowie der Commune der
ungen ab¬
Reichshaupt= und Residenzstadt Wien verdanken, und kündigte,
h Fräulein
nachdem er noch der im Ober=Kirchenrathe vorgekommenen Ver¬
isbesondere
änderungen Erwähnung gethan hatte, die Ein ingung einer Reihe
Professors
umfassender Vorlagen an, welche die Synode der kirchenver¬
(Sonntag)
fassungsmäßigen Berathung zu unterziehen haben werde. — Unter
hrend über
dem Vorsitze des Alterspräsidenten, Seniors Heinrich Kotschy aus
somit das
Wald, erfolgte sohin die Constituirung der Synode, bei welcher der mäh¬
häre eine
risch=schlesische Superintendent Dr. Theodor Haase zum Präsidenten,
der Reichsraths=Abgeordnete Karl Moriz Graf Zedtwitz zum
Eröffnung
Vice=Präsidenten und die Herren Senior Bünker (Trebesinj),
Pfarrer Prummer (Roßbach), Director Pilecka (Wien)
für Cultus
angelischen
und Director Dr. Niemic (Lemberg) zu Schriftführern gewählt
wurden. Präsident Dr. Haase, welcher unter dem Ausdruck
ischen Be¬
des k. k.
des Dankes für das ihm entgegengebrachte Vertrauen den Vorsitz
Rudolph
übernahm, beantragte sofort die Eutsendung einer Huldigungs¬
Depukation an den Kaiser, welcher Antrag mit lauter Begeisterung
ssion nach
eformirten
angenommen wurde. Die Deputation hat aus dem Präsidenten
se Super¬
und Vice=Präsidenten der Synode und dem Superintendenten
m Dienste Traugött Alberti (Asch) zu bestehen. Die Sitzung wurde hierauf
ach seiner geschlossen und die nächste Sitzung auf heute Vormittags 9 Uhr
anberaumt.
3ist,“ be¬
Nächsten¬
[Max Halbe.] Herr Max Halbe, der Autor der so rasch
ebe ist der
berühmt gewordenen „Jugend“ hat auf seiner Reise von München
rApostel:
nach Berlin kurzen Aufenthalt in Wien genommen. Der junge
aber die
Dichter fühlt sich hier außergewöhnlich angeregt und will später
aber wol
einige Monate in Wien verleben. Vorläufig wendet er sich nach
jossen ist,
Berlin, um sein neues Werk, die Comödie in fünf Acten: „Lebens¬
nachdem
wende“ dort am Deutschen Theater zur Aufführung zu bringen.
n Leiden¬
Das Werk spielt in Berlin, in unserer Zeit. Es ist vor Kurzem
3 zer¬
vollendet worden. „Ich habe den Stoff seit Jahren gleichsam mit

mir herumgetragen. Es ist aus einem Erlebniß gestaltet worden.
In kaum zwei Monaten war das Stück vollendet,“ erzählte der
junge Dramatiker einem seiner Wiener Freunde. Max Halbe ist
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ungefähr dreißig Jahre alt. Auf der mittelgroßen, eckigen Gestalt
*
sitzt der Blondkopf mit der hochgewölbten Stirne und dem heraus¬
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gebauten Unterkiefer. Das helle Haar bäumt sich in dichtem
Wuchse empor. Sein Antlitz wird von dem wechselnden Ausdruck der
er
blauen Augen, die bald verträumt zu sinnen scheinen, bald lebhaft an¬
öd des
geregt hinter den scharfen Gläsern erglänzen, interessant belebt.
8 ckirche
Halbe macht den Eindruck großer Nervosität. Sie wird in seiner Rede
nithe zu deutlich, die in dem hellen Ton seines Organes immer vibrirend
zungen,scheint, und der Accent des Westpreußen ist übrigens unverkenn
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